Zuerst einmal: Ich hoffe nicht, dass Dir irgendjemand einen Vorwurf macht, weil Du einen Hund von einem Bauernhof hast. Bauernhof heisst nid gleich schlechte Aufzucht, genau so wenig, wie Züchter automatisch gute Aufzucht heisst. Es gibt Bauernhofhunde, die eine bessere / artgerechtere Aufzucht geniessen als manche Züchterhunde... Aber das ist ja nun nicht Dein Thema.
Mich würde interessieren, wie gross und schwer Deine Kaya ist bzw. von welcher Rasse oder Rassenmischung sie abstammt. Aber grundsätzlich ist jeder 1,5 Jahre alte Hund so weit ausgewachsen, dass er sein Kot und Urin über mehrere Stunden kontrollieren kann und nicht einfach grad reinpinkelt oder ein Häufchen setzt, wenn man nicht sofort mit ihm raus kann. Für mich gibt es drei Möglichkeiten, weshalb Kaya immer noch rein macht:
- Medizinisches Problem (Blasenschwäche oder ähnliches)
- Müllverkettung
- Konflikt
Medizinisches Problem:
Als erstes würde ich vom Tierarzt abklären lassen, ob es medizinische Gründe für das reinpinkeln gibt. Wenn das nicht der Fall ist, besteht möglicherweise eine "Müllverkettung", wie es in einem anderen Kommentar bereits beschrieben wurde.
Müllverkettung:
Falls Ihr tatsächlich immer gleich mit Kaya raus geht, wenn sie reingemacht hat, könnte es sein, dass sie das Reinmachen nun verwendet, um wieder nach draussen zu kommen. Und das nennt man eine Müllverkettung, weil der Hund aus einem bestimmten, sich wiederholenden Ablauf genau das Gegenteil von dem lernt, was wir ihm beibringen möchten. Mir ist das kürzlich bei meinem Junghund passiert, als ich ihm beibringen wollte, nicht an der Leine zu ziehen: Jedes mal wenn er an der Leine zog blieb ich stehen, wartete bis die Leine nicht mehr angespannt war und er mich anschaute, klickte und gab ihm ein Leckerchen - für die lockere Leine, dachte ich. Er dachte aber weiter und merkte sich den ganzen Ablauf, sprich, die ganze Verkettung, die zu diesem Leckerchen führt: "An der Leine ziehen, dann bleiben wir stehen, ich dreh' mich Richtung Frauchen um und schon krieg ich ein Leckerchen. Also ziehe ich möglichst oft an der Leine, dann rückt die mit ganz vielen Gudis raus". Und das ist natürlich Müll... ;-) Dass ich ihn auch gelobt und mit Leckerchen belohnt habe, wenn er ohne vorher zu ziehen einfach schön an der lockeren Leine ging, hat er wohl als andere Übung angesehen. Jedenfalls hab' ich dann das Belohnen beim stehen bleiben sofort wieder weggelassen und belohne ihn nun nur noch, während er an der lockeren Leine geht und schon zieht er viel weniger :-) Würde übersetzt auf Dein Problem also heissen, ab sofort nicht mehr nach draussen gehen, wenn Kaya reingemacht hat, sondern eine gewisse Zeit warten. Da sie schon 1,5 Jahre alt ist kann es eigentlich auch fast nicht sein, dass sie ihre Geschäftchen nicht über längere Zeit kontrollieren kann (ausser eben, wenn ein medizinisches Problem bestehen würde).
Konflikt:
Da sich Kaya in der Wohnung angewidert von ihren Hinterlassenschaften entfernt bedeutet, dass sie es nicht als normal ansieht, reinzumachen. Achte Dich mal ob Du in den verschiedenen Vorfällen eine Gemeinsamkeit entdeckst. Gibt es bestimmte Situationen, in den sie reinmacht? Passiert es bei gewissen Geräuschen? Oder zum Beispiel immer, wenn sie keine Aufmerksamkeit von Dir/Euch hat?
Ich hoffe, dass Du das Problem bald in den Griff kriegst, ist ja dann auch für Kaya angenehmer.