Beiträge von olianda

    Mal im Ernst, wenn man das mal weiterspinnt, vielleicht stehe ich am Rande eines regelrechten Skandals? Vielleicht bin ich die Achthundertvierundfünfzigste Interessentin dieses Jahr, mit der exakt so umgegangen wird, wie mit ihren achthundertdreiundfünfzig Vorgängern? Wie findet man das raus?

    Da verrennst du dich gerade in wilde, seltsame Spekulationen. Sicher gibt es viele, die unüberlegt ins Tierheim fahren und weggegschickt werden. Vielleicht auch Achthundertvierundfünfzig Leute, die abgewiesen werden weil: Berufstätig und täglich 10h außer Haus, sehr alt, suchen Hund nur als Kumpel für´s Kind, finden ja den Malinois von der Internetseite so toll...Aber dass die im Tierheim die Hunde lieber selber behalten ist Quatsch. Zumindest nicht im großen Stil, so wie du dir das jetzt ausmalst.


    Wenn ich sehe, wie viele Hunde selbst bei einigermaßen überlegter Vermittlung bald wieder ins Tierheim zurück kommen und jedes Mal immer schwieriger zu vermitteln sind, da wundert mich die Vorsicht im TS keinen Meter. Viele Langzeitinsassen im TH (z. B. Hunde mit Beißvorfällen) haben dort ihre sehr festen Abläufe und feste Gassigänger und funktionieren im TH-Alltag mit den bekannten Mitarbeitern sehr gut. Da ist eine Vermittlung nicht so schnell über die Bühne gebracht, vor allem wenn die hohe Gefahr besteht dass der Hund eh in zwei Wochen wieder einsitzt. Vielleicht waren auf deiner Liste eben vor allem genau diese Art Hunde? Die gibt dir keiner raus, nur weil du eben einmal kurz anrufst und kurz vorbeischaust. Da gucken die Leute schon genau hin, denn die müssen am Ende den Hund ja auch zurücknehmen und mühsam erarbeitete Fortschritte könnten futsch sein.

    Die Vermittlung meines ersten Hundes (anderes TH) lief so: Im Internet gesehen, verliebt, hingefahren. Wir sagten, wir wollen genau diesen Hund. Dann wurde mit uns ein sehr ausführliches Erstgespräch (1,5h) geführt. Das ging nur, weil wir nicht zur Stoßzeit am Wochenende da waren, sondern unter der Woche. Danach erst duften wir mal kurz mit ihm in den Auslauf, vielleicht 5 min. Es wurde gesagt, es gibt mehrere Interessenten und wir sollen öfter Gassi gehen kommen.


    Dann bin ich (manchmal mein Freund mit) einen Monat jeden Tag eine Stunde mit dem Bus hin, 20min durch den Wald gelatscht zum TH, 1h spazieren, gleiche Strecke wieder zurück. Das ging ohne Auto nur, weil ich im Studium viel Zeit hatte. Es war im Winter, also auch bei Eiseskälte und jedem Wetter hingefahren. Nach 3 Wochen nochmal langes Gespräch mit der Tierheimleiterin. Dann eine Woche später das Okay zur Adoption, und wir durften ihn überglücklich endlich zu uns nach Hause holen. Es war anstrengend und ich hatte es mir auch völlig anders vorgestellt (Hingehen - Mitnehmen), aber es hat sich sowas von gelohnt und ich würde es immer wieder so machen!


    Ich verstehe, wenn das andere abschreckt. Ich verstehe aber auch das Tierheim. Sie konnten testen, ob sich wirklich für den Hund Zeit genommen wird und wussten sicherlich dann bei uns, dass dieser Hund eben nicht zwei Wochen später wieder im TH oder in den Kleinanzeigen landet.

    Ich habe nur Erfahrungen mit kleineren Tierheimen (15-40 Hunde), und die waren anders. Ich vermute, du warst in diesem riesigen Berliner Tierheim? Da kann ich mir vorstellen, dass viel zwischen Tür und Angel passiert und man bei schlechtem Bauchgefühl des Pflegers (finde auch die Liste mit 23 schwierigen Hunden kritisch) eher schnell abgewimmelt wird.


    Ich würde dir auch raten: Such dir kleinere Tierheime und lass dich einfach öfter mal dort blicken, gehe Gassi, quatsche immer mal mit den Pflegern etc.


    Bei mir ist es aktuell so, dass ich dadurch regelmäßig mit einem schwierigen Hund spazieren gehen darf und schon halb darauf gedrängt wird, ihn zu nehmen. Das hat sich aber über Wochen entwickelt, am Anfang war ich dort auch nur eine von vielen, die da halt aufschlagen. Wäre ich am ersten Tag dorthin gekommen, hätte gesagt "diesen will ich mitnehmen", wäre ich auch weggeschickt worden mit der Begründung "nee, der ist schwierig". Hundertprozentig. Ich weiß auch, dass die Mitarbeiter genau die Antwort den Leuten geben, die den (wirklich hübschen) Hund im Internet sehen und ihn schnell mit nach Hause nehmen wollen. Er wird auch nicht zum Gassi herausgegeben. Und nein, ich bin kein Hundehalter mit massig Erfahrungen mit schwierigen Hunden, sondern es hat sich einfach trotzdem so entwickelt. Die warten also nicht auf nur solche Leute und alle anderen werden abgewimmelt. Ich habe immer das Gefühl, dass sie einfach ehrliches, beständiges Interesse sehen wollen.


    Ich finde es toll, dass du einem nicht so einfachen Hund eine Chance geben willst. Lass dich nicht unterkriegen und versuche es in anderen Tierheimen weiter. Ich habe bislang noch keinen Pfleger getroffen, der nicht schnell aufgetaut ist, wenn man freundlich ist und sich bemüht. Da reicht schon, bei Wind und Wetter zum Gassi zu kommen, immer wieder Fragen über die Tiere zu stellen und die Erfahrungen der Pfleger mit ihnen usw. Für mich ganz normal. Ich würde es gar nicht so machen wie du, das klingt so kaufhaus-shopping-mäßig und finde ich im Tierschutz, insbesondere bei schwierigen Hunden einfach, tja, schwierig!


    Frage doch explizit, ob du öfter zum Gassi vorbeikommen darfst. Wenn eine Schulung von dir dafür verlangt (meist ein Tag), dann mach diese. Ich denke, eine langsamere Vorgehensweise ist sicherlich nicht verkehrt und am Ende profitierst du davon auch, weil du besser weißt, worauf du dich mit dem Hund dann wirklich einlässt. Ich drücke die Daumen!


    (Randnotiz: ich kenne ein TH, da geht man wirklich hin mit dem Ausdruck vom Internet und darf den Hund meist gleich mitnehmen. Gassi wird nicht angeboten. DAS finde ich eher schlimm)

    https://www.ebay-kleinanzeigen…yruede/983778737-134-3943

    Zitat

    Hallo wir müssen leider unseren geliebten Huskyrüden abgeben. Da wir jetzt durch neue arbeit weniger zeit haben und unsere Huskydame die er sehr vermisst gestorben ist. Jetzt suchen wir ein neues Zuhause als zweithund vielleicht aber Dame bevorzugt. Natürlich auch als Einzel Hund aber mit Zeit für das Tier. Kinder ist kein Problem. Pferde kennt er auch . Bitte keine Wohnung eher Hof und Garten. Er ist am 10.08.2012 geboren somit 6 Jahre alt aber Top fit .Er ist gechipt und immer geimpft worden.

    Klar, der Hund trauert, reißen wir ihn gleich am besten noch komplett aus seinem Umfeld... :mute:



    https://www.ebay-kleinanzeigen…sdame-/983222261-134-4022


    So viel Verständnis für den jungen Hund... Ich frage mich, wie um Gottes willen diese Vermittlung überhaupt zustande gekommen ist. Und, was haben die denn erwartet von einem weniger als 6 Monate alten Hund? :ka:

    Danke @Chris2406. Genau wie in dem einen Video, in dem der Wolf in der Nähe bleibt/langsam folgt, habe ich mir das vorgestellt. So war das zumindest mit den Füchsen. Also, Hund an die Leine und Geräusche machen, das nehme ich mir defintiv erst einmal mit.


    OT zum eigenen Hund:

    @mittendrin, hat sich überschnitten. Ja, so viele Gedanken mache ich mir auch gar nicht und schiebe auch keine Panik. Es liegt nur gerade irgendwie in der Luft, ich weiß auch nicht. Es ist sehr interessant, was du schreibst, vor allem mit der Nähe zu Dörfern. Hätte ich so nicht vermutet!


    Mein Hund ist leider vor 2 Monaten verstorben, aber mit ihm an meiner Seite habe ich mich schon gefragt, wie es wäre, einem Wolf zu begegnen. Er sah nämlich selbst stark aus wie einer und war mit seinen 60cm auch nicht klein. Im Wald auch immer freilaufend, aber max. 10m entfernt. Uns haben z. B. öfter mal interessiert Füche verfolgt, aber das war meist in Dresden am Stadtrand... Da stellte sich mir immer die Frage, wie da eine Wolfsbegegnung ablaufen würde bzw. ob sich ein Wolf, wie die Füchse manchmal, auch interessiert nähern/uns folgen würde. Zum Glück kam es ehrlich gesagt nie dazu, aber ich frage mich eben schon, wie es mit dem Interesse an Hunden auch im Allgemeinen aussieht.

    Ich habe auch an diese Fußball-"Rasseln" gedacht. also diese Dinger aus einem Stock und drehbarem Holz, die so abartig laut sind. Ich weiß nicht genau, wie die heißen. So etwas würde ich mir vielleicht mal zulegen :ka:


    Würde ein Elektroschocker einen Wolf wirklich "schaffen"? Ich kenne mich damit gar nicht aus. So ein Ding kommt für mich im Angeblich-Nicht-Wolfsgebiet auch noch nicht in Frage, aber interessant finde ich das. Hier in der Region wird auch schon viel gemunkelt und ich kenne einige, die ohne großes Jagdmesser nicht mehr in den Wald gehen zum Pilzesammeln.