Beiträge von olianda

    Würde ich noch nicht testen. Du bekommst schon einen Eindruck, indem du schaust, ob sie dir überall hin hinterherdackelt oder gemütlich auf ihrem Platz bleibt. Einfach mal "normal" ins Bad gehen und Tür hinter dir schließen, da bekommt man schon einen ersten Eindruck. Apropos Platz: Das würde ich definitiv machen, also gleich eine Decke oder so etwas hinlegen, auf dem ihr Platz ist und wo ihr sie auch in Ruhe lasst. Zumindest bei unserem Hund war das immer wichtig, auch an anderen Orten, damit er zur Ruhe kommen konnte.


    Bei uns war das niedlich. Wir hatten keinen Probetag, sondern es war gleich der erste "richtige" Tag. Wir kamen mit Buddy rein und haben ihm als erstes gleich seine Decke gezeigt (nur gezeigt, nicht hingeschickt) und er hat sich irgendwie richtig gefreut und sich gleich schwanzwedelnd drauf gelegt. Es war ein richtiger Moment von "Oh, hier bin ich jetzt also zuhause". Kann man schwer mit Worten beschreiben, aber es war wirklich schön.

    Mal noch eine andere Frage: wie würdet ihr diesen Probetag gestalten? Ich würde ja so tun, als wäre es ein ganz normaler Alltag-Tag :ka: ?! Morgens abholen, eine Runde gehen und dann erstmal heim und schauen, wie sie sich wohlfühlt. Dann eine große Runde durch unsere Nachbarschaft und nochmal in die Wohnung. Leider muss sie ja 16 Uhr wieder zu hause sein :(

    Ganz genau so. Ich weiß, mein Freund damals hat am ersten Tag mit Buddy gleich alle möglichen Tricks und Kommandos ausprobieren wollen, zum Testen der Intelligenz Wurst unter Bechern versteckt und so weiter :lol: Der arme Kerl war dann schnell völlig überfordert/überdreht und ich musste vehement einschreiten. Das beste ist stattdessen wirklich, gar kein großes Gewese um den Hund zu machen, aber erfahrungsgemäß fällt das schwer. Mach´ dir nicht zu viele Gedanken, es wird sich schon ergeben. So lange du nicht gleich 5 Spaziergänge an dem Tag und das Vorstellen der Hündin bei all deinen Freunden und Familie planst, passt das schon ;)

    Danke dir, olianda!Wir werden Luna morgen eventuell mal für einen Tag mit zu uns nehmen, um uns noch weiter kennenzulernen :)
    Und auch mal zu sehen, wie sie sich in der Wohnung verhält.

    Ist das aufregend, ich weiß noch so richtig wie das bei uns damals war :applaus: Du kannst ja dann mal berichten, wie es lief! Von einem einzigen Tag kann man vielleicht nicht viel ableiten, aber ein entsprechendes Bauchgefühl wird sich bei euch sicherlich einstellen.

    Von mir kommt eine Stimme für die Tierheim-Hündin :bindafür:


    Einfach, weil du dir die Zeit nehmen kannst, sie im Tierheim kennenzulernen und auch eine Probezeit hast. Außerdem ist sie schon ausgewachsen, mit einem Welpen fährst du das erste Jahr wohl eher nicht Fahrrad. Sie sieht hingegen aus, als würde ihr das richtig Spaß machen ;)


    Ich erlebe größere Hunde auch ehrlich gesagt oft ruhiger als kleinere, und sie scheint ja auch nicht zu riesig zu sein. Eine weitere persönliche Erfahrung von mir: Lass´ dich nicht zu stark von vermeintlichen Rassen, die in ihr drinstecken könnten, verunsichern. Ich hatte 6 Jahre einen Husky-Mix aus dem Tierheim, und der konnte trotz dieses "Erbes" fast immer frei laufen und war recht unkompliziert. Also nicht verrückt machen lassen. Du hast ja bei ihr wirklich den Vorteil, dass sie ausgewachsen ist und man den Charakter einschätzen kann (auch wenn Zuhause dann doch einiges nochmal anders wird).


    Ich selbst habe gerade in einem anderen Thread den Tipp bekommen, bei Unsicherheit auch einmal mit einem Trainer ins Tierheim zu gehen und diesen auf den Hund schauen zu lassen. Bei dir wäre da eine Einschätzung zum Jagdtrieb oder zur Menschenbezogenheit vielleicht hilfreich?


    Edit: Uns wurde damals auch gesagt, dass er höchstwahrscheinlich nicht alleine bleiben kann. War gar nicht so, von Anfang an hatten wir null Probleme, er hat sich einfach ins Bett verzogen und geschlafen :ugly: Dabei war er im Tierheim ständig am Jammern in seinem Verschlag. Zuhause dann das komplette Gegenteil. Eine Garantie für so etwas gibt es aber wirklich weder beim Züchter, noch im TH. Maximal bei Vermittlung von Privat, da würde ich aber abraten.

    Das alles halte ich nicht für so unwahrscheinlich. Mich macht ja die Geschichte mit dem TH-Mitarbeiter eher pessimistisch. Oder ist der besonders schlecht in Körpersprache etc.?


    Vielleicht zwei Frauen stattdessen? Momentan lebt ihr zu viert? Wenn bei möglichen Notfällen evtl. niemand an den Hund ran kann um ihn in Kleinstadtumgebung aus dem Haus zu führen, dann das geplante Zusammenziehen mit deinem Freund, dann kommen Medikamente für dich nicht in Frage: In der Konstellation könnte es dir dann passieren, dass er 10 Jahre lang in Angst lebt.


    Aber du kennst die Risiken ja vom anderen Hund und hast jetzt viel Zeit, das alles abzuwägen.

    Ich weiß nicht ob er schlecht in Körpersprache ist. Ich denke eher, der Hund verknüpft nichts positives mit ihm, weil die beiden nie etwas zusammen machen, und so wird es eben nicht besser. :ka:


    Ich lebe alleine, siehe weiter oben. Die Zwickmühle ist einfach: Im Tierheim lebt er auch in Angst und dort wird sich auch nichts ändern. Trainiert wird dort nicht und es geht auch keiner spazieren. Ich habe die Gassi-Liste gesehen. Wenn das Wunder passiert und sich eine alleinstehende Frau vom Lande für ihn interessiert, dann geh ich mit ihm noch eine große, coole Runde und freue mich dann anschließend wie Bolle über die Vermittlung dorthin. Ich habe aber lange mit den Mitarbeitern vom TH gesprochen, und so wie es die letzten Jahre war, gibt es diese tollen Interessenten einfach nicht (er ist ja auch nicht der einzige Hund dort). Sie hatten schon mehrere ähnliche Hunde, die dann meist mit gutem Erfolg an junge Frauen vermittelt wurden, die sich ordentlich reingehängt haben...


    Habe auch nicht gesagt, dass Medikamente nicht in Frage kommen. Nur, dass ich nicht 10 Jahre ruhigstellen will, nur damit er hier in der Kleinstadt irgendwie überlebt. Das wäre für mich egoistisch. Wenn ich ihn natürlich anderweitig medikamentös unterstützen könnte, mache ich das.


    Edit: Zum anderen Zitat, das ist eine gute Idee! Ich werde mal nachfragen, ob die so etwas mitmachen. Probezeit mag ich schon, mir ging es nur um "Ein Wochenende zu mir holen", letzteres halte ich einfach für zu kurz bei diesem Level der Angst/Unsicherheit.

    Meine Hündin kann ich nur entweder im Auto oder in unserer Wohnung alleine lassen, dort fühlt sie sich sicher und auch wohl.
    Obwohl wir seit 1,5 Jahren täglich bei meinen Eltern zum Kaffeetrinken sind, hat Sina Stress wenn ich sie dort für 1 Std. parke.
    Wir hatten das erst vor wenigen Tagen nochmal probiert weil ich wissen wollte, ob das mittlerweile stressfrei funktioniert - tut es aber nicht.

    Das kenne ich von meinen Großeltern. Sobald Buddy dort mal bleiben musste, lag er nur wartend hinter der Tür und ließ sich auch nicht ablenken. Obwohl er sie kannte und mochte. So blieb er dann also im Haus meiner Eltern alleine (gleiches Grundstück, also 20m entfernt) und die Oma ging nur immer mal gucken oder leistete ihm dort Gesellschaft. Da war er dann völlig entspannt.
    Es hängt alles ein wenig davon ab, ob er eben mit meinem Freund warm wird und auch komplett aleine bleiben könnte. Dann gäbe es wohl keine Probleme mit der Betreuung im Alltag, anderenfalls schon. Wobei ich in den letzten 6 Jahren viel über sich-auf-den-Hund-Einstellen gelernt habe und auch weiß, dass eben nicht immer alles so geht wie man es gern hätte.

    Wie sähe dein worst case aus? Wie wohnt ihr denn und wohnt dein Freund bei dir? Kannst du dir vorstellen mit echten VerhaltenstierärztInnen zu arbeiten, bei Bedarf auch mit Medikation, je nach euren Umständen?

    Worst Case wäre für mich: Sobald andere Menschen auf der Straße sind, läuft er keinen Schritt mehr. Er lässt sich nie von einem Mann anfassen und fängt an, die Wohnung/mich bei männlichem Besuch zu verteidigen. Die Ängstlichkeit betrifft alles mögliche andere, von dem ich jetzt noch gar nichts ahne (Autos, Kinderwagen, Kinder, Geräusche, Schnee...). Freilauf wird zeitlebens nie möglich sein. Ich muss auf jede kleinste Bewegung von mir selbst achten, sonst ist er zwei Tage durch den Wind. Wenn ich mal einen Tag spontan ins Krankenhaus müsste (kann ja passieren), wäre Notstand, weil keiner sonst an ihn heran kann...


    Ich hingegen rechne eher damit, dass er in einem stabilem Umfeld selbst stabiler und souveräner wird, aber natürlich Probleme bleiben, die man managen muss.


    Ich lebe in einer 2-Raum-Whg in der Kleinstadt. Nicht wirklich belebt, aber auch nicht menschenleer. Zu den Feldern sind es etwa 800m, die Stadtmauer für die kleineren Runden (mit Park) ist zwei Minuten entfernt. 500m entfernt Eltern und Großeltern in Häusern mit Garten, wo Buddy oft und gerne war. Mein Freund wohnt 800m entfernt, und wir werden wohl im Laufe des nächsten Jahres zusammenziehen und suchen gerade ebenerdige Wohnungen in der Nähe meiner Eltern, da haben wir dann praktisch die Felder vor der Tür.
    Verhaltenstierärzte ja, gibt es hier in der Stadt aber nicht. Ich kann mir vorstellen, dass Ivo nicht wirklich gern Auto fährt, also müsste ich mich herantasten. Dauerhafte Ruhigstellung käme für mich nicht in Frage, dann setze ich lieber alle Hebel in Bewegung, dass er ländlich vermittelt wird. Mit Bachblüten o.ä. die Eingewöhnung zu begleiten kann ich mir aber vorstellen, habe aber bislang null Ahnung von dem Thema.

    Erster Beitrag war zu lang, da ist beim rumkopieren @Sunti verloren gegangen.

    Wenn du es innerhalb von 15 Spaziergängen geschafft hast, dass er gern mit dir geht, sehe ich gute Chancen, dass er ein ganz normaler Hund werden kann. Meine Hündin konnte später sogar Zug fahren und pennte in Bremen auf ihrer Decke unterm Tisch bei Starbuck's.

    Das stimmt mich optimistisch! Bei Buddy war es ähnlich, am Ende ging wirklich alles entspannt, am Anfang lief er nicht einmal Treppen hinunter ohne Gebrüll.

    Wenn du damit leben kannst, dass dein neuer Hund im schlechtesten Fall immer ängstlich bleiben wird, diese Angst ggf. auch nach vorn umsetzt, deinem Freund und den Kumpels gegenüber nie völlig entspannt ist und womöglich nur in deiner Nähe keine Angst hat, dann würde ich sagen, wag das Abenteuer.

    Mit nach vorn umsetzen in allen möglichen Situationen hätte ich ein Problem. Ich bin mir aber recht sicher, dass schon viel Mist passieren müsste, dass das Verhalten entsteht, da er vom Grund-Wesen eigentlich freundlich ist.

    Unterschätze es bitte nicht, wie schwierig es im Alltag werden kann, wenn du der einzige Mensch für deinen Hund bist. Es klingt vielleicht romantisch, aber wenn eine Betreuung nicht möglich ist, weil der Hund bei anderen Menschen große Angst hat, kann dich das vor unerwartete Probleme stellen. Ich konnte meine Senta im Notfall immer im Tierheim unterbringen, in dem ich ehrenamtlich arbeite, wo sie sich auch auskannte. Eine solche Möglichkeit sollte man schon in der Hinterhand haben, wenn man das Abenteuer Angsthund wagt.

    Ich stelle mir das im Alltag schon schwierig vor, wenn ich die einzige bin. Mit Buddy war ich auch lange alleine und natürlich ging das gut, aber im letzten Jahr bin ich in meine Heimatstadt zurückgezogen und ab da waren wir zu viert (ich, mein Freund, mein Bruder, meine Mutti), die Bezugspersonen waren. Ich habe 90% der Runden übernommen und lebte auch mit ihm alleine in einer Wohnung, aber die anderen haben ihn gerne für Ausflüge abgeholt oder auch mal ein paar Tage genommen, weil es ihnen Spaß gemacht hat und Buddy auch gern dort war. Das war richtig perfekt für alle Beteiligten und den anderen drei fehlt nach seinem Tod auch richtig ein Hund im Leben, sie hatten das genossen. Das gleiche "Betreuungsmodell" also mit Ivo so wieder zu machen wäre toll, aber scheint mir eben fraglich. Im Tierheim würde ich ihn auch immer unterbringen können, eine seiner Wurfgeschwister war jetzt auch mal ein paar Tage wieder dort, aber das wäre für mich eher keine schöne Lösung, da ich eben so viel Familie und auch Freunde in der Stadt habe, die alle Hundefreunde sind. Wenn ich doch nur wüsste, dass Ivo auch auftauen und bei bekannten Gesichtern souverän werden wird, dann wäre es echt viel einfacher...

    Habe mir jetzt mehrmals alles durchgelesen und hätte gern noch viel mehr zitiert/herausgegriffen, aber dann wird es zu viel. Ich bin auf jeden Fall sehr froh hier nachgefragt zu haben und auch verschiedene Meinungen zu lesen. Danke an alle!


    Die Entscheidung ist so schwer, eben weil es einfach ungewiss ist, wie es sich entwickelt. Deswegen werde ich wohl vorerst weiter mit ihm Gassi gehen und schauen, ob er entweder anderweitig vermittelt wird oder ich mir irgendwann sicher bin. Ivo ist auch für mich derzeit noch so komplex im Verhalten, da muss ein Trainer Klarheit hereinbringen. Z.B. ist er innerhalb seines Zwingers nicht so, dass er verängstigt in der Hütte liegt, sondern eher alle verbellt. Für mich wäre das dann eher Unsicherheit als Ängstlichkeit? Mit Hündinnen spielt er mega-schön und rücksichtsvoll, bei den Rüden hat er aber einige erbitterte Erzfeinde. Was ich irgendwie dringend für mich abklären muss, ist, wie weit er davon entfernt wäre, nach vorne zu gehen, da er eben schon auch ganz schönes Selbstbewusstsein in einigen Situationen hat und auch deutlich spürbar derzeit verschiedene Taktiken in für ihn doofen Situationen testet. Wenn das vom einem Profi so eingeschätzt werden würde, dass da nicht viel fehlt, traue ich mich eher nicht heran. Mein letzter Hund ging zum Beispiel bei Kindern nach vorn und ich weiß, wie viel Management das erfordert...Da ist nie etwas passiert, aber ich habe dadurch großen Respekt vor tiefsitzenden Problemen, denn da war nix mit "Schönfüttern".

    Ich danke euch für so viel Input! Im Großen und Ganzen spiegeln die Beiträge so richtig meine innere Zerissenheit wieder...

    Vorallem, wie willst Du dem Hund Sicherheit gegenüber Männern vermitteln, wenn Du selber unsicher bist?

    Ich bin nicht unsicher, wenn ich mit dem Hund zusammen bin. Ich denke, sonst würde er gar nicht mitgehen bzw. die Mitarbeiter ihn mir nicht in die Hand drücken. Nur in Gedanken unsicher, was ich eben tun soll.

    hängt neben Deinem Hundegeschmack (liegt Dir das?) stark von Deinen Lebensumständen ab und davon, ob Du dauerhaft mit Einschränkungen leben könntest.
    Es ist nämlich möglich, dass der Hund dauerhaft eine ruhige Umgebung benötigt - also wenig Trubel, immer gleiche Abläufe, wenig Besuch, keine Kinder (zu laut und hektisch) usw.

    Naja, was heißt "liegt mir das"... Ja, etwas ernstere Hunde mag ich lieber als Spring-ins-Felde, und mein letzter Hund war auch ein ängstlicher, aber mehr in Situationen, nie bei Menschen. Das haben wir gut in den Griff bekommen, er konnte die letzten Jahre überall mit hin ohne Probleme. Er brauchte auch viel Stabilität und die hatte er bei mir.
    Die ruhige Umgebung hat er im Tierheim gar nicht. Eigentlich ist der Großteil der Zwinger dort so, dass Besucher gar nicht hinkommen. Er hat seinen aber genau am Besuchereingang, dort latscht jeder vorbei und es ist trubelig. Je mehr Menschen, desto schlimmer sind jedesmal die ersten Minuten Gassi. Also auf Ruhe und "Erst-mal-dort-raus" würde auch auch sehr Wert legen.

    Ich habe auch einen Hund der anfangs vor Männern Angst hatte, wenn wir uns einer zu Hause reinkam pinkelt er unter sich.


    Ein so extremer Angsthund ist eine sehr große Aufgabe, das macht man nicht nebenbei du solltest dir das wirklich gut überlegen

    Das mit dem Pinkeln ist heftig! Zum Glück macht er das nicht. Ja, ich überlege es mir mehr als gut und er würde auch nicht heute oder morgen hier einziehen.

    Schwesterchen hat seit neun Jahren ein etwas eingeschränktes Leben. Einfach ist das nicht. Hätte sie geahnt, dass diese Angst vor Männern so tief sitzt, hätte sie sich den Hund nicht geholt, sagt sie.

    Genau das ist meine größte Befürchtung: es zu bereuen. Er ist auch noch so jung, man hat ja mehr als 10 Jahre zusammen vor sich... Danke für den ehrlichen Erfahrungsbericht!

    Die Möglichkeit gibt es, Du musst aber sehr geduldig sein (vor allem sie, weil sie sich an nicht angucken, nicht offensiv nähern, Hund kommenlassen...…halten müssen).

    Ich bin die Geduld in Person, und mache auch kein großes Gewese um den Hund. Meinen Freund muss ich mir aber nochmal schnappen, ich merke nämlich wie er langsam juckig/ungeduldig wird, dass er ihn auch mal streicheln kann. Letztens gab es eine Hundebegegnung im Wald, und da wollte er selbst plötzlich den zweiten Karabiner vom Geschirr ans Halsband hängen ("Ich mach das diesmal schnell"). Konnte gerade noch so eingreifen und die Hand vom Hund wegholen, als der Hund sich schon versteifte. Mein Freund ohne Hundeerfahrung sieht sowas nicht und ein ernstes Gespräch muss wirklich nochmal her in Sachen Geduld. Langsam wird er wirklich spürbar ungeduldig. Es ist auch für ihn schwer: Er war Buddys bester Kumpel, und nun darf er den neuen Hund seit Wochen nicht knuddeln/sich nicht nähern.

    Aus dieser Erfahrung heraus würde ich persönlich jemandem der selbst unsicher ist und noch nicht viel Erfahrung mit verschiedenen Hunden hat, von so einem traumatisierten Hund abraten, wobei ich persönlich mit einen Hund der so dermaßen ängstlich ist, nicht "antun" würde.

    Du hast recht mit deinen Worten, dennoch scheint trotz meiner wenigen Erfahrung irgendetwas an mir zu sein, was funktioniert. Ich glaube, packen würde ich das (mit Trainerhilfe) schon, mir stellt sich aber auch die Frage, ob ich es mir antun will. Es ist nur schwer, das Engagement einzustellen, wenn ich weiß, dass dieser Hund vielleicht ewig im Tierheim sitzen wird. Ich frage jedes Mal die Mitarbeiter, ob es schon Interessenten für ihn gibt und werde müde belächelt. Ich halte mich auch nicht für die optimale Person für den Job, sondern denke er wäre in Haus+Grundstück und mit Zweithündin am ehesten gut aufgehoben. Nur leider ist es illusorisch, dass dieser Wunschtraum für ihn wahr wird und naja, ich kann dann schwer "weitergehen". Außerdem halte ich ihn nicht für heftig traumatisiert, eher überfordert/ohne feste Bezugspunkte/ein wenig pubertär/allein gelassen. Aber um das einzuschätzen fahre ich auch sicherlich nochmal mit einem Trainer ins TH.

    ich würde den Hund ein WE lang mit nach Hause nehmen, schaun, wie er dort ist, ob er sich in der Ruhe anders zeigt und dann kannst Du überlegen, ob Du damit leben könntest oder nicht.

    Ich denke nicht, dass das bei ihm viel Klarheit bringen wird...Wenn ich auch an meinen letzten Hund denke, der die ersten 2 Wochen nach dem Tierheim nix gefressen hat, dann bin ich persönlich gegen so ein Hin-und-Her....Bzw. gibt es eh eine 14-tägige Probezeit, die würde ich auch als solche nutzen.

    Wenn der Hund ohne therapeutische Begleitung schon diese Fortschritte macht, würde ich da optimistisch herangehen.
    Schönfüttern mußt immer du, nicht die Person. Weiter an der Verständigung feilen (Zeigen&Benennen einführen) und unbedingt Individualdistanz wahren.
    Aus deinen Worten klingt viel Verständnis für den Hund und dafür, daß er einen Kulturschock, Tierheim und ein Männertrauma zu verdauen hat, macht er sich gut ( sehr hübsch ist er auch ;) ).

    Danke für die lieben Worte und Tipps! Ich war an sich bislang auch eher vorsichtig optimistisch.


    Kannst du mit dem Worst Case Szenario langfristig leben? Wenn nicht, würde ich es lassen.

    Könnte ich wohl nicht, ohne deprimiert zu sein...Aber ich halte das Worst-Case-Szenario für nicht sehr wahrscheinlich.

    Ach ja, ich glaube nicht, dass du nach einem Probewochenende/ Woche abschätzen kannst, wie sich der Hund langfristig entwickelt. Durch den Ortswechsel kann es durchaus erstmal schlimmer werden.

    Denke ich auch.

    Ich finde es Wahnsinn, wie oft es das gibt: Hunde, die Aus dem Ausland hier her gebracht wurden und panische Angst vor Männern haben

    Ja, es ist schlimm. Man bekommt ja auch hier im Forum immer mal etwas mit, mir rollt sich da alles hoch. Vor allem "Hund aus dem Internet"+Hundeanfänger. Bin auch in Sachen Auslandstierschutz echt hin- und hergerissen. Ich denke auch, das TH hat sich da verschätzt mit den 4 Smeura-Welpen und dachte wohl, dass die schnell vermittelt sind. Pustekuchen, Ivo und eine Schwester sind noch da und mittlerweile nicht mehr so niedlich...Naja, egal wie es ausgeht, ich tue mein Bestes dass er gut vermittelt werden kann.