Beiträge von Baghira2010

    Ich will hier jetzt sicher niemand Angst machen, aber doch zur Wachsamkeit bei "extremen Läufigkeiten" mahnen. Meine Hündin ist jetzt drei Jahre alt und war im März (im wahrsten Sinne des Wortes...) zum letzten Mal läufig. Sie hat schon immer während der Läufigkeit und ca. 8 Wochen danach unter massivem Leistungsverlust, Bewegungsunlust und genereller Müdigkeit/Schlappheit gelitten. Während der letzten Läufigkeit war das auch so, außerdem hat sie extrem stark geblutet. Fünf Tage nach Ende der Läufigkeit bin ich mit ihr zum TA gegangen (eigentlich, weil sie sich den Fuß vertreten hatte und humpelte). Bei dieser Gelegenheit habe ich ihn darüber informiert, dass der Bauch meiner Hündin "komisch" aussieht. Der Ultraschall ergab dann eine massive Vereiterung der Gebärmutter. Sie wurde operiert (Gewicht der Gebärmutter bei 50 kg Hund: 2,7 kg) und dabei auch festgestellt, dass Zysten an den Eierstöcken vorhanden waren, die wohl auch den Verlauf der Läufigkeiten beeinflusst haben. Es gab keinerlei "gängige Symptome" wie großer Durst, Fieber, 3-7 Wochen nach Läufigkeitsende oder ähnliches.


    Mein Fazit aus der Geschichte lautet, dass ich nach wie vor noch kein Freund von "Bequemlichkeitskastrationen" bin (ohne jetzt irgend jemand anklagen zu wollen - muss jeder für sich entscheiden). Daher würde ich keine Hündin kastrieren lassen, nur weil sie blutet oder an gewissen Tagen von Rüden ferngehalten werden muss. Aber meine Hündin hat offensichtlich während ihrer Läufigkeiten und danach doch massiv gelitten und ist seit der Operation um Welten besser drauf. Hätte ich das gewusst, hätte ich sie (trotz hohem Inkontinenzrisiko) wahrscheinlich auch ohne akute Notsituation operieren lassen. Daher würde ich empfehlen, eine prädisponierte Hündin nach jeder Läufigkeit gut zu beobachten und im Zweifelsfall lieber einmal zuviel als einmal zu wenig zum TA zu gehen.

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    nein, wenn ich mich nicht aufregen würde, würde mein Mann kein Handlungsbedarf sehen.


    Tja, so wie sich das anhört wirst du dir noch überlegen müssen, wer von den beiden (ob Hund oder Herrchen) eigentlich mehr "Erziehung" benötigt.... :D

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    Baghira, das ist eine sehr gute Frage.. ich habe nie in mir rein geschaut und nach eine Lösung für meine Abneigung gesucht. Ich denke jetzt, dass wenn mein Mann damals anders reagiert hätte, wäre auch mein Gefühl anders. Aber während mein Neffe weinte und blutete, hat er den "armen" Hund getröstet, ihn gestreichelt, ihm Lekerlies gegeben. Für mich dürfte der Hund verstanden haben, dass das lobenswert war. Ich glaube, mein Gefühl basiert darauf, dass ich befürchte, dass alles sinnlos ist. Ich denke, dass wenn ich beim Hund einen echten Erfolg hätte, würde sich etwas ändern. Aber ich habe ständig das Gefühl umsonst mich zu bemühen.


    Dein Mann hat in der Situation des Beißvorfalles falsch reagiert, keine Frage. Aber hier kann ich dir leider nichts anders sagen, als dass da der Fehler bei deinem Mann und nicht beim Hund gelegen hat. Und deinen Mann magst du ja trotzdem noch, oder? :D Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, natürlich will ich dir nichts einreden und Schuldzuweisungen bringen euch auch nicht weiter. Der Hund hat einen schlechten bis nicht existenten Erziehungsstand und du hast viel guten Willen, ausbaufähiges Wissen und dennoch die Motivation, nicht aufzugeben - das ist doch schon mal viel.


    Mich würde dennoch interessieren warum du glaubst, dass deine bisherigen Bemühungen sinnlos sind. Denk doch mal genau darüber nach, gibt es da wirklich keine Fortschritte (objektiv betrachtet)? Oft neigt man nämlich dazu, dass man die eigenen Fehler sehr plakativ vor Augen hat und über Erfolge schnell hinweg sieht. Hast du dich wirklich ganz umsonst bemüht, oder gibt es da doch den einen oder anderen - vielleicht momentan noch kleinen - Erfolg? Ist es nicht ein Erfolg, dass der Hund jetzt mit dem Futter wartet? Im Auto angeleint wird, damit er keinen Unfall mehr verursacht? Kondition aufgebaut hat und gesundheitlich gut aussieht? Von Fremden auf sein Alter angesprochen wird? Scheint mir irgendwie schon einiges an "Erfolg" zu sein... ;)


    Außerdem glaube ich, dass dein Hund mit entsprechender Motivation noch viel mehr lernen könnte. Und diese Motivation könnte deine Zuneigung sein. Probier es doch mal einen Tag aus - streichel ihn mal, lob ihn überschwänglich für etwas, das er gut gemacht hat und warte die Reaktion von dem Hund ab und was sie in dir auslöst...


    Meines Erachtens bleibt aber dein Empfinden dem Hund gegenüber Dreh- und Angelpunkt eurer Beziehung - ob diese glücklich und zufrieden oder auf ewig "erzwungen" bleibt. Was würde es also benötigen, damit du ihm "seine" (die in Wahrheit ja die seiner Menschen sind) alten Fehler verzeihst und noch eine echte Chance geben kannst?

    Ich möchte einen Gedankengang noch einmal aufgreifen, der mir wichtig erscheint und zu dem du noch keine Stellung genommen hast: ich finde eine HuTa für einen Hund keine schlechte Sache, sofern er sich dort wohl fühlt und mit anderen Hunden kann. Aber ich würde definitiv keinen Welpen dort hin geben. Welpen sind wie Babys - sie brauchen viel Ruhe und Schlaf, damit sie sich gesund entwickeln können. Meines Erachtens herrscht in einer HuTa für einen Welpen schlicht und einfach Reizüberflutung und er würde mir definitiv zu wenig Ruhe bekommen.


    Bei einem Junghund/erwachsenen Hund wäre das schon wieder ganz anders. Meine persönliche Meinung lautet daher, dass ihr leider wirklich keine idealen Voraussetzungen für einen Welpen habt... :???:
    Wäre es vielleicht doch möglich, die Vorliebe für einen Bulli gegen die Vorstellung einer anderen Rasse (wo vielleicht ein erwachsener Hund zu bekommen wäre) abzuwägen?

    Zuerst mal OT: was ist denn das für ein Swissydog? Ein GSS? Ich hab hier nämlich auch so ein Exemplar sitzen... :D


    Und nun zur Ausschlussdiät: wichtig ist, dass du mit einer Fleischsorte anfängst, die der Hund noch nie gefressen hat - also bitte kein Rind, weil das garantiert schon mal wo drin war. Diese und Gemüse wird so lange gefüttert, bis sämtliche Allergiesymptome abgeklungen sind (meist ist dies nach ca. zwei Wochen der Fall). Dann beginnst du mir der Austestung: du ersetzt das Fleisch gegen eine andere Sorte (bitte nicht in einer Mahlzeit mischen, ist nicht gut verträglich für einen Allergiker!) und gibst sie für rund vier Tage - kommen keine Allergiesymptome, kommt sie auf die "Positiv-Liste". Kommt es zu Symptomen, wird das Fleisch sofort abgesetzt und du musst wieder deine Ausgangssorte füttern, bis keine Allergiesymptome mehr vorhanden sind. Dann versuchst du es mit einer anderen Sorte Fleisch. Selbiges gilt für Getreide, Milchprodukte, Eier, etc. - aber bitte darauf achten, dass immer nur eine "neue" Sorte (egal ob Fleisch oder Getreide etc.) gerade ausgetestet wird, sonst hast du keine aussagekräftigen Ergebnisse.


    Achtung bitte auch auf die Leckerli - da darf natürlich auch nix "Neues" oder "Unverträgliches" dabei sein. Innereien würde ich vorderhand nicht füttern, bis du deine verträgliche Fleischliste beisammen hast. So schnell hat ein Hund nämlich keine Mangelernährung und die Austestung (und damit die Stabilisierung des Immunsystems) steht jetzt sicher an erster Stelle.


    Außerdem bitte auch auf etwaige Medikamente achten - mein Hund hat derzeit wieder mit massiven Allergiesymptomen zu kämpfen, weil sie Antibiotika gebraucht hat. Keine Ahnung, was da nicht gepasst hat, aber so etwas kann während der Austestungsphase natürlich zu Verzerrungen führen. Ich wünsche euch alles Gute!

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    Ich habe bei meine Vorstellung geschrieben, dass ich mit Hunden aufgewachsen bin.
    Und ja, ich finde schon, dass ich das Auto aufmachen können sollte, OHNE dass der Hund nach draußen schießt!
    Das kenne ich aus mein Elternhaus nur so, dass die Hunde sitzen bleiben, bis sie aufgefordert werden einem zu folgen!


    Damit hast du natürlich recht - schon allein aus dem Gedanken der Sicherheit heraus ist es unbedingt notwendig, dass der Hund nicht einfach so aus dem Auto heraus hüpft. Bitte bedenke aber, dass dieser Hund das (noch) nicht gelernt hat - wahrscheinlich durfte er einfach immer so heraus hüpfen, falls er überhaupt Auto gefahren ist. Die Hunde, die du aus deiner Kindheit kennst, haben das aber ganz bestimmt von irgend jemand gelernt bekommen. Denn eigentlich ist es bei den Hunden ja so wie bei uns Menschen: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen... :D

    Versteh mich bitte richtig, ich will dir sicher keinen Vorwurf machen. Ich bin überzeugt, dass die Situation für dich auch sehr schwierig ist und dich hart an dein Limit bringt. Die Sache mit dem gebrochenen Arm finde ich auch krass, dass steckt man natürlich nicht locker weg.


    Aber du hast einen großen Vorteil dem Hund gegenüber: du kannst dich informieren (was du ja tust... :D ), sorgsam überlegen und alle Faktoren abwägen, um zur bestmöglichen Vorgehensweise zu finden. Der Hund wiederum ist alt und völlig auf dich und deine Entscheidung angewiesen. Und ja, mir tut er nach wie vor leid - er hat halt in seinem bisherigen Leben diese Dinge, die du (gerechtfertigter Weise) von einem wohlerzogenen Hund erwartest, nicht kennen gelernt und soll sie jetzt trotzdem "können".


    Vielleicht wäre es auch sinnvoll, dir die Situation von damals (als der Hund deinen Neffen gebissen hat) noch einmal vors geistige Auge zu rufen. Setz die Parameter ein, die du mittlerweile von Hundeerziehung und Hundedenken weißt (der Hund durfte alles, stand ständig im Mittelpunkt und kannte null Frustrationstoleranz) und ergänze das um andere Beobachtungen (vielleicht hat der Kleine den Hund berührt, geschrien oder ähnliches). Ich will dir jetzt sicher nicht erzählen, dass dieser Biss in Ordnung war oder bagatellisiert werden soll - aber wie alles im Leben hat vielleicht auch dieses furchtbare Erlebnis zwei Seiten und kann aus Hundesicht anders aussehen.


    Gibt es denn noch eine realistische Chance, dass der Hund und du irgendwie zu einem Team werden könntet? Was müsste passieren, damit du ihn zumindest "mögen" kannst?

    Meine Hündin war vor ihrer ersten Läufigkeit inkontinent. Sie ist ein großer Hund und war damals furchtbar arm - sie ist beim Schlafen nämlich so geronnen, dass sie patschnass war. Nach der ersten Läufigkeit hat sich das durch die Hormone gegeben (diese stärken die Blasenbänder), nun habe ich sie leider wegen einer Gebärmuttervereiterung operieren lassen müssen und wir harren der Dinge, die da kommen werden... :???:


    Ich habe meiner Hündin damals (also während ihrer Inkontinenz) auf Anraten meines Tierarztes Propalin-Sirup gegeben. Dieser hat von Anfang an super gewirkt, der Hund war dicht und glücklich. Und ich habe dann bemerkt, dass ich die Dosis sukzessive reduzieren konnte, sodass sie im Endeffekt dann wirklich minimal war.


    Auch ich bin kein großer Freund von Medikamenten und meide jede unnötige Einnahme - aber im Falle von Inkontinenz würde ich nicht lange überlegen und wieder zum Propalin greifen, da Hund und Halter sonst arm sind. Meine war jedes Mal ganz schockiert, was "jetzt schon wieder" passiert ist... Vielleicht wäre das für euch auch eine Möglichkeit, falls die anderen Alternativen nicht greifen?

    Dieses häufige Erbrechen (vor allem nüchtern erbrechen von Galle) könnte ein Indiz dafür sein, dass die Magenschleimhaut entzündet ist. Das scheint auch euer Tierarzt zu vermuten, da er euch Emeprid verschrieben hat.


    Mein Hund hat auch immer wieder mal (im Winter bei Schnee-Fressen, nach Antibiotika-Gabe, etc.) damit zu kämpfen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Leinsamen-Schleim gemacht. Dazu kaufst du am besten den goldgeben Leinsamen (leicht angebrochen oder ganz, der geschrotete wird schnell schlecht) und setzt 1 EL mit ca. 1/4 l Wasser an. Lass das für ca. 5-6 Stunden quellen, koch ihn dann mit einer Prise Salz auf und gib ihn dem Hund - pur, mit Joghurt oder zum Futter. Meine kriegt in solchen Fällen die Hälfte der oben erwähnten Portion ein Mal vor dem Schlafen gehen mit Ziegenjoghurt und die zweite Hälfte zum Frühstück dazu. Außerdem würde ich vorderhand von einer Knochenfütterung absehen und lieber ein Calcium-Substrat geben - säuert auch weniger.


    Bei Durchfall schwöre ich übrigens auf die Morosche Karottensuppe - kann gut sein, dass der Durchfall deines Hundes eine Reaktion auf die ganzen verabreichten Medikamente ist... Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute!