Ich will hier jetzt sicher niemand Angst machen, aber doch zur Wachsamkeit bei "extremen Läufigkeiten" mahnen. Meine Hündin ist jetzt drei Jahre alt und war im März (im wahrsten Sinne des Wortes...) zum letzten Mal läufig. Sie hat schon immer während der Läufigkeit und ca. 8 Wochen danach unter massivem Leistungsverlust, Bewegungsunlust und genereller Müdigkeit/Schlappheit gelitten. Während der letzten Läufigkeit war das auch so, außerdem hat sie extrem stark geblutet. Fünf Tage nach Ende der Läufigkeit bin ich mit ihr zum TA gegangen (eigentlich, weil sie sich den Fuß vertreten hatte und humpelte). Bei dieser Gelegenheit habe ich ihn darüber informiert, dass der Bauch meiner Hündin "komisch" aussieht. Der Ultraschall ergab dann eine massive Vereiterung der Gebärmutter. Sie wurde operiert (Gewicht der Gebärmutter bei 50 kg Hund: 2,7 kg) und dabei auch festgestellt, dass Zysten an den Eierstöcken vorhanden waren, die wohl auch den Verlauf der Läufigkeiten beeinflusst haben. Es gab keinerlei "gängige Symptome" wie großer Durst, Fieber, 3-7 Wochen nach Läufigkeitsende oder ähnliches.
Mein Fazit aus der Geschichte lautet, dass ich nach wie vor noch kein Freund von "Bequemlichkeitskastrationen" bin (ohne jetzt irgend jemand anklagen zu wollen - muss jeder für sich entscheiden). Daher würde ich keine Hündin kastrieren lassen, nur weil sie blutet oder an gewissen Tagen von Rüden ferngehalten werden muss. Aber meine Hündin hat offensichtlich während ihrer Läufigkeiten und danach doch massiv gelitten und ist seit der Operation um Welten besser drauf. Hätte ich das gewusst, hätte ich sie (trotz hohem Inkontinenzrisiko) wahrscheinlich auch ohne akute Notsituation operieren lassen. Daher würde ich empfehlen, eine prädisponierte Hündin nach jeder Läufigkeit gut zu beobachten und im Zweifelsfall lieber einmal zuviel als einmal zu wenig zum TA zu gehen.