Beiträge von Baghira2010

    Erst einmal finde ich es schon sehr gut, dass ihr einen Hundetrainer habt, um mit ihm am Verhalten eures Hundes zu arbeiten. Ich hoffe, er ist gut (bitte nicht falsch verstehen - aber da gibt es ja doch deutliche Qualitätsunterschiede... :pfeif: ). Falls nicht, seht euch nach einem anderen um. Dieses Verhalten eures Hundes ist keinesfalls tolerierbar, wird sich nicht wie von Zauberhand selbst erledigen und kann zu einem echten Gefahrenpotential werden. Darum finde ich es auch schwierig, Tipps hier übers Internet zu geben, ohne euch und den Hund gesehen zu haben. Darum würde ich euch auf jeden Fall zu einem guten, kompetenten Trainer raten!


    Als Akutmaßnahme würde ich den Hund sofort an einen Beißkorb gewöhnen (vielleicht weißt du schon, wie man diesen ordentlich und sauber antrainiert, Anleitungen dazu finden sich sonst auch im Internet) - zum Schutz von Nachbarn, Besuchern und euren Kindern.


    Außerdem würde ich trotz Hausbau-Stress darauf achten, dass der Hund ordentlich geführt und ausgelastet wird, damit er nicht vor lauter überschüssiger Energie am Rad dreht und "auf blöde Gedanken kommt". Wenn er müde ist, fällt es ihm auch leichter, irgendwo angeleint ein Nickerchen zu halten.


    Und zuletzt würde ich definitiv an dem Kind-Hund-Umgang etwas ändern. Die Kinder müssen lernen, dass der Hund ein Lebewesen und kein Spielzeug ist. Für einen Junghund mit entsprechendem Aggressionspotential ist es eine Katastrophe, wenn sich die Kiddies einen Spaß darauf machen, immer frontal auf ihn zuzulaufen, vor ihm herumzuspringen usw. Das können sie überall anders machen, aber nicht vor dem angeleinten, "machtlosen" Hund. Wenn der Hund auf seinem Platz liegt, haben ihn die Kinder in Ruhe zu lassen. Das ist eine wichtige Lernerfahrung für Kind und Hund! Ggf. würde ich auch darüber nachdenken, den Ruheplatz des Hundes außer Sicht- und Spielweite der Kinder zu verlegen, sodass er dort (nach entsprechender Auslastung - siehe oben) wirklich zur Ruhe kommen kann.


    Ich wünsche euch alles Gute, lass den Kopf nicht hängen!

    Wie alt ist deine Kleine genau? Seit wann ist sie bei dir?


    Offen gestanden finde ich es äußerst bedenklich, dass du gewisse Verhaltensweisen (wie "sie ist futterneidisch") bei einem dermaßen jungen Hund scheinbar als gegeben hinnimmst. Der Hund hat hier Verhalten ausprobiert und ist darin (unbewusst) bestätigt worden - für ihn also eine klare Sache, wer bei euch das sagen hat...


    Wäre es mein Hund, würde ich ganz klar daran arbeiten, dass sie ihren Platz im Familienverband kennenlernt. Das hat jetzt nichts mit stupidem Dominanzgehabe zu tun, aber es ist definitiv nicht duldbar, wenn ich mich z.B. zum Essen hinsetze und unmittelbar vom Hund gemaßregelt werde, weil er nichts abbekommt. Detto die Situation mit der Couch: du bist nicht der Kauknochen des Hundes. Die Milchzähne reißen derzeit noch unschöne Kratzer, in ein paar Monaten hast du aber noch weitaus größere Probleme, wenn ihr jetzt nicht gegen steuert.


    Ich würde dir zuallererst ein gutes Hundebuch zu dem Thema Hunderziehung empfehlen, damit du grundsätzliche Zusammenhänge leichter erkennen kannst. Auch der Besuch einer guten Hundeschule (um ihr eine solide Erziehungsbasis zu ermöglichen und dir Tipps und Tricks für den Umgang mit dem Hund zu zeigen) wäre zu empfehlen.
    Zeitgleich würde ich unmittelbar mit dem Training "Auf die Decke" beginnen (frei à la Martin Rütter). Dabei bewaffnest du dich mit Leckerlies und wirfst sie zuerst auf die Decke, wo sie der Hund holen darf. Hat er diesen ersten Schritt (auf der Decke gibt es Leckerlies!) kapiert, wartest du mit dem Leckerlie, bis er von selbst auf die Decke geht. Erst dann erfolgt das verbale Kommando (Decke oder was auch immer) und es gibt das Leckerlie als Belohnung. Die Abstände werden schrittweise immer länger. Lernziel ist es, dass der Hund auf Kommando auf seine Decke geht, sich dort hin legt und dort bleibt, bis du ihn wieder aufstehen lässt. Durch diese Übung wird Frustrationstoleranz trainiert, euer Aktions-/Reaktionsmuster umgedreht und eine Situation geschaffen, in der du den Hund zur Ruhe bringen kannst, wenn er aufdreht.


    Die Ignoranz von solchen Beißereien würde ich auf der Stelle einstellen und ihm nachdrücklich (Stimme, Körpersprache, ggf. auch mit einem deutlichen Schubs) klar machen, dass das jetzt nicht o.k. ist. Wichtig ist hier, dass du dich auf die Situation vorbereitest und diese Korrektur weder ängstlich noch wütend vornimmst, sondern souverän und sicher. Die Botschaft sollte sein: "So, kleiner Freund: jetzt ist aber definitiv Schluss!" Unmittelbar danach würde ich ihm eine Alternative anbieten, die er schon kann (wie z.B. "Sitz" oder "Platz" o.ä.) und eine ordentliche Ausführung auch entsprechend belohnen. Somit lernt der Hund, dass sein vorheriges Verhalten nicht o.k. war und nicht mehr gezeigt werden soll, aber du nicht "böse" auf ihn bist.


    Ach ja, und mit so einem jungen Hund würde ich ganz klar noch kein Reizangeltraining machen. Wenn er jetzt gerade erst im Zahnwechsel ist, sind seine Gelenke auch noch nicht fertig/verfestigt und die abrupten Stopps und Bewegungsabläufe sind absolut nicht gut für ihn. Ich würde damit immer warten, bis der Hund ca. eineinhalb Jahre und somit wirklich endgültig ausgewachsen (und im Körperbau fertig) ist.

    Danke für das Foto, der Kleine ist ja wirklich goldig! :applaus:


    Und jetzt zum Rüden deiner Eltern: ich weiß nicht, ob die Situation in der Vergangenheit (z.B. mit dem Hund deines Cousins) immer tatsächlich mit der vom Wochenende vergleichbar war: ein anderer, fremder Hund dringt in sein Revier (seinen Garten) ein - womöglich bleibt der da sogar für immer?!? Es ist nachvollziehbar, dass nicht jeder Hund das mit quasi klatschenden Pfoten begrüßt.


    Ich würde die Sache langsam angehen. Die beiden nur unter Beobachtung zusammen lassen, dem erwachsenen Rüden auf jeden Fall Ruhe gönnen, wenn er diese will und möglichst vorausschauend handeln, um Eifersüchteleien im Keim zu ersticken (keine gemeinsame Fütterung, Vorsicht bei Spielzeug und Zuwendung). Zudem wäre es sicher hilfreich, wenn sich deine Mutter in den ersten Tagen ganz speziell immer wieder ausschließlich ihrem Rüden zuwenden würde (ohne das sich der Kleine dazwischen drängt), um ihm zu zeigen, dass er ihre "Nummer eins" bleibt. Gelingt auf diese Art und Weise eine schrittweise und kontrollierte Annäherung, so haben beide Hunde Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Die souveräne Hündin, die vom kleinen Welpen offenbar sowieso schon begeistert ist, kann hier durchaus auch einen "Vermittlerposten" inne haben. Allerdings würde ich auch hier aufpassen, dass es zu keinen Eifersüchteleien ("meine Hündin!") kommt.


    Gib euch ein bisschen Zeit, agiere vorausschauend und du wirst sehen, dass sich alles fügt. Es wäre meines Erachtens definitiv zu früh bzw. falsch, jetzt gleich Befürchtungen à la "ich kann den Welpen dann nie mehr zu meinen Eltern mitnehmen" zu hegen. Das wird schon! :gut:


    Ach ja, und bei allem vorsichtigen Handling sei noch erwähnt, dass es irgendwann (die ersten Tage hätte ich wie oben erwähnt definitiv ein Auge drauf) vermutlich dazu kommen wird, dass der Rüde deiner Eltern in irgendeiner Form "erzieherisch" auf den Welpen einwirkt. Solange sich das im Rahmen einer normalen Interaktion zwischen erwachsenem Hund und Welpen bewegt, ist das noch kein Grund zur Sorge... Vielleicht wäre es auch hilfreich für dich, ein gutes Buch zu dem Thema "Mehrhundehaltung" (ich weiß schon, dass das bei euch nur bedingt der Fall ist) zu lesen?

    Du hast zu 100% recht mit deiner Vorstellung, wie ein optimaler Hundekontakt verlaufen sollte. Traurige Tatsache ist aber auch, dass das leider immer noch nicht bei allen Hundehaltern angekommen ist... :muede:


    Was also tun, wenn die fremden Hunde angebrettert kommen? Ich bin dazu über gegangen, meine Hündin unter solchen Umständen nicht abzuleinen, sondern sie bei mir zu behalten und bestmöglich zu schützen. Ist der andere Hundehalter dann auch mal angekommen, die Hunde verstehen sich und man hat sich über die Situation geeinigt, wird dann kontrolliert die Leine abgemacht. Zugegebenermaßen liegt diese Vorgehensweise auch daran, dass meine Hündin keinen Verträglichkeitswettbewerb gewinnen würde und krankheitsbedingt auch nur mehr ein sehr geringes Interesse an Spielen hat.
    Du hast mit deinem Terrier-Tierchen den großen Vorteil, dass du es im Zweifelsfall auf den Arm nehmen kannst (würde mir bei 50 kg Hund schwer fallen :D ). Sollte es also zu einer Situation kommen, die du als bedrohlich einstufst, würde ich das machen.


    Und ich kenne auch die Situation, dass ein Spiel stattgefunden hat und der andere Hundehalter (samt seinen älteren und somit besser kontrollierten Hunden) einfach weiter geht, während mein Jungspund den "neuen Freunden" voller Freude nachläuft. Das habe ich damals so gelöst, dass ich den Halter dezitiert bat noch einen Moment zu warten, bis ich meinen Hund wieder eingeleint habe. Die Leine wurde dann erst wieder entfernt, als wir ein deutliches Stück weiter waren...


    Und bei der Gelegenheit kann ich es mir auch nicht verkneifen zu erwähnen, dass genau diese Hundehalter ("Der tut nix!") es bei meinem (super verträglichen) Sitter-Hund, einem American Bulldog, jedesmal schafften, die Tut-Nixe im Affenzahn an die Leine zu nehmen, damit sie ja nicht zu dem bösen, bösen Hund hinlaufen...

    Ich verstehe. In dem Fall wäre es wahrscheinlich die beste Lösung, wenn du jemand finden könntest, der über Erfahrungen mit nicht kastrierten Hündinnen (so ein Zauber ist es ja auch wieder nicht ;) ) verfügt und sich das zutraut. In dem Fall hätte sie ggf. die benötigte Ruhe und müsste trotzdem nicht allein bleiben. Ich drücke dir die Daumen, dass du rasch jemand findest! :gut:

    Bei dem Anti-Schling-Napf hätte ich wirklich Angst, dass der Hund zu wenig Wasser bekommt, also zu wenig trinkt - wäre für mich keine Lösung.


    Ich habe mir in einem Baumarkt einen (sehr schönen und nicht gerade billigen :D ) Teppich gekauft, der unten gummiert ist - wird eigentlich als Türvorleger bzw. Vorzimmerteppich verkauft. Dadurch ist das Ding super wasserverträglich, kann in unterschiedlichsten Größen und Designs erworben werden und bei mir stehen Wassernapf und Fressschüssel drauf (auch da geht bei Madame öfter was daneben...). Wenn ich Glück habe, poliert sie nach dem Wassergenuß noch einmal die Fressschüssel, sodass das überschüssige Wasser dort rein rinnt. Habe ich Pech, zieht sie eine Spur durch die ganze Wohnung. Das hat bei uns zu dem überaus charmanten Kommando "Schnauze!" geführt - was bedeutet, Hund bleibt wie angewurzelt stehen und wartet darauf, dass man ihm die Schnauze abtrocknet.

    Ich finde, dass ein Hund nach entsprechender Auslastung (frei nach dem Motto: nur ein müder Hund ist ein guter Hund :D ) auch 6 Stunden allein bleiben könnte - vor allem, wenn die Hündin läufig ist. Ich weiß ja nicht, wie deine während der Zeit so drauf ist. Meine Hündin war während ihrer Läufigkeiten so ruhebedürftig, dass Fremdbetreuung für sie definitiv nicht optimal gewesen wäre - aber das variiert natürlich von Fall zu Fall.


    Ein bisschen stellt sich mir auch die Frage, wie groß dein Vertrauen zu dem Menschen ist, der deine Hündin während deiner Abwesenheit betreuen soll (wenn du Angst hast, dass er sei "einfach ableint" oder mit anderen Hunden nicht klar kommt...). Würde er sie als läufiger überhaupt in Betreuung nehmen? Was ist mit anderen Hunden dort?

    Das mit dem kundigen Tierarzt ist sicher eine gute Idee. Vielleicht kann euch jemand einen empfehlen - ich habe zu diesem Zweck immer Begegnungen mit anderen Hundehaltern genutzt und die nach ihren Tierarzterfahrungen gefragt. Da war manch gute Empfehlung dabei und andere, wo ich mir wohl einiges erspart habe.


    Ich halte es durchaus für möglich, dass das veränderte Verhalten deiner Hündin mit ihrem Zyklus zusammen hängt. Wie im letzten Beitrag erwähnt ist da ein feiner Hormoncocktail am wirken, der natürlich auch Auswirkungen auf Stimmung und Verhalten hat. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass jede Hündin dabei anders reagiert. Die einen werden ängstlicher, die anderen fauler, wieder andere hibbelig und so weiter, und so weiter. Generalisiert kann man in der Hinsicht wohl nur sagen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt... ;)


    Ich möchte dir sicher keine Behandlung für deinen Hund einreden, das ist ganz allein deine Entscheidung. Die Idee mit der Homöopathie war quasi nur "minimalinvasiv" im Gegensatz zu einer Hormontherapie.

    Ich würde nicht generell alle Treffen mit Hunden absagen - das wäre ein bisschen den Wuff mit dem Bade ausschütten, finde ich... :D


    Aber ich halte es durchaus für möglich, dass dein Hund durch diese negativen Erlebnisse verunsichert wurde und das diese Unsicherheit wiederum von anderen Hunden bemerkt wird. Hunde sind da viel feiner (und schneller) in ihrer Kommunikation als wir Menschen. Deshalb wäre auch nach wie vor mein Tipp, positive Erlebnisse mit Hunden zu sammeln. Rein prakikabilitätshalber ist das mE nur gesichert möglich, wenn du die anderen Hunde kennst, weißt, dass sie sozialverträglich sind und das sie sich mit deinem vertragen.
    Gerät eine Situation auch nur im Ansatz aus den Fugen, würde ich sofort (solange es noch möglich ist!) meinen Hund einsammeln und gehen. Hier auf die Kontrolle der anderen Hundehalter auf ihre Hunde zu hören kann leider ebenso schief gehen wie die Hoffnung, "dass die sich das schon irgendwie untereinander ausmachen".


    Es geht gar nicht, dass dein Hund zu dir will und von einem anderen daran gehindert (geblockt) wird. Die Unsicherheit deines Hundes wächst dadurch und er lernt leider auch, dass von dir kein wirklicher Schutz zu erwarten ist, er die Situation allein lösen muss. Es wäre nicht verwunderlich, wenn das irgendwann in Aggression seinerseits umschlagen würde. Alternativ könnte er natürlich auch immer unsicherer werden, bis er an Artgenossen gar nichts Tolles mehr findet. Daher würde ich solche Situationen immer sofort beenden, meinen Hund holen und gehen.


    Generell halte ich aus den bereits genannten Gründen nicht viel von eingezäunten Hundespielwiesen: unübersichtliche Situationen, verschiedenste (oft nicht wirklich gut verträgliche) Hunde und Halter, die viel mehr mit Plausch als mit ihren Hunden beschäftigt sind. Dazu kommt dann noch eine Prise Territorialität ("MEINE Hundewiese") und schon haben wir den Salat. Besser fände ich anfangs einen (verabredeten) Spaziergang (in Bewegung bleiben!) mit einem gut verträglichen Hund (in einem bunt zusammen gewürfelten Haufen kommt es sehr leicht zu Mobbing, die Situation ist schwerer kontrollierbar). Klappt das, versucht man es nach Möglichkeit mit einem anderen, auf den diese Kriterien ebenfalls zutreffen und baut das Ganze so schrittweise aus. Allerdings würde ich immer dabei bleiben: um Raufbolde mache ich lieber einen Bogen, solange das noch verletzungsfrei möglich ist :smile: