Ich finde es sehr gut, dass du so überlegt an die Sache heran gehst...
Und auch dein Freund scheint seine Position ja langsam etwas aufzulockern. Das halte ich deshalb für wichtig, weil der Hund euer Leben komplett verändern wird und durchaus Konfliktpotential gegeben ist, wenn nicht alle Familienmitglieder hinter der Anschaffung des Hundes stehen. Das wird normalerweise übrigens von einem (guten) Tierheim auch abgefragt und das nicht zu unrecht.
Unrealistisch finde ich offen gestanden aber deine Vorstellung vom "Hund tragen". Ich selber bin 1,82m groß und sicher nicht schwachbrüstig, aber bei max. 30 kg war definitiv Schluss (meine wiegt heute 50 kg). Noch dazu ist so ein (großer) Hund nicht grad eben so handlich wie ein Paket oder ähnliches, sondern findet im Normalfall wenig bis gar keinen Fall an dem getragen werden und zappelt ordentlich herum. Aus diesem Grund kann ich dir nur raten, diesen Punkt noch einmal gut zu überdenken und zu einem leichten (und nicht zu großen) Hund zu tendieren.
Wenn ich dir noch einen Rat geben darf, ich würde ebenfalls eher nach einem erwachsenen Hund suchen, der euch nicht die Baustellen eines Welpen beschert. Generell ist die Erziehung zur Stubenreinheit nämlich vom 4. Stock aus eine wirklich schwierige Sache... Bis du oben losgestartet bist, ist garantiert irgendwo am Weg schon "etwas passiert"... Es ist zwar nicht unmöglich, den Hund sauber zu bekommen, aber doch definitiv schwieriger.
Apropos: ich nehme mal an, dass ihr bezüglich Genehmigung eures Vermieters bereits gefragt habt, oder?
Und noch ein Wort zum Thema Veränderung: ein Hund verändert das Leben in vielerlei Hinsicht. ICH würde nie mehr ohne Hund leben wollen. Aber ich muss auch offen und ehrlich eingestehen, dass mein Hund in vielerlei Hinsicht eine Einschränkung bedeutet, gerade weil ich sie liebe und ihre Bedürfnisse ernst nehme. Ein Hund bedeutet eine Verantwortung, die man zum Wohl des Tieres nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, weshalb eine wirklich genaue Überlegung vor der Anschaffung des Tieres absolut angebracht ist.
Zu dem Thema Besuch bei den Schwiegereltern kann ich dir berichten, dass ich meinen Hund nicht oder nur äußerst selten zu meinen Schwiegereltern mitnehme. Dort befindet sich nämlich auch meine Schwägerin mit ihrem dreijährigen Kind. Mein Hund hat jetzt definitiv kein Problem mit Kindern, aber meine Schwägerin mit Hunden - sie glaubt anscheinend, dass Kinder am täglichen Speisezettel eines Hundes stehen. Solche Menschen gibt es und die Lösung darf nicht sein, dass der Hund vor dem Haus schlafen muss. Da würde ich mir definitiv etwas anderes (besseres) überlegen. Es gibt z.B. sicher gute Tierpensionen in eurer Gegend, wo ein gut sozialisierter Hund (was Tiere aus dem Tierheim oft sind) sicher besser bleiben kann als angebunden vor irgendeinem Haus. Alles Gute wünsche ich euch!