Beiträge von kaham

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    Auch bei meinen Hunden gab keine Vorbesitzer, die ihnen Fehler hätten beibringen können. Die haben nur jahrelang in ihren Zwingern rumgesessen. Ich gebe zu, dass ich bei Hunden, die aus Familien kommen, zögerlicher wäre. Obwohl, nein, das ist auch Quatsch, hatte ich auch schon hier, und diese (Pflege-)Hündin war ein Traum.


    Man könnte das so lesen, als seien Zwingerhunde ohne Menschenkontakt sehr unproblematisch. Ich finde das sehr, sehr ungünstig.
    Denn so ist es nunmal nicht.
    Wenn ich mich rest entsinne, hast Du Hunde aus dem Süden. Die haben ja nun doch oft als Welpe nicht mutterseelenallein im Zwinger rumgesessen und das war's dann.


    Ein Welpchen, das nur im Zwinger saß alleine, kann ganz große Probleme haben.


    Selbst die Hündin hier, die nur 5 Jahre von ihren Leuten im Haus versteckt wurde, nachdem sie ein Jahr lang vermutlich halbwegs normal Hund war, hatte ganz massive Probleme mit fremden Menschen. Mit Hunden auch, aber das ging noch besser. Anfangs war die mit Gassigehen von 15min hier in der Pampa schon so überflutet, dass man am besten grade wieder nach Hause ging.


    Ein Rüde, 12 Jahre nahezu ausschließlich Zwinger mit Auslauf dran, aber viel Menschenkontakt: Ein Traum mit Menschen. Mit Artgenossen aber überhaupt nix aufm Kasten, nada, nixi.


    Bei einem Massenvermehrer hier in der Gegend lebten die Hunde in Gruppen im Zwinger. Den Mensch kannten die zu90% nur als Futtergeber und Putzmensch, 10% als schimpfendes Etwas, das aber nicht mehr tat als rumschimpfen, also keine Schläge oder Tritte. Im Zwinger benahmen die sich auch recht locker und normal. Aber schon 20m außerhalb vom Zwinger war der Schwanz unterm Bauch geklemmt und die kannten nur noch einen Gedanken: "Zurück in meinen Zwinger."
    Lt. Amtsvet, der da dann die Freude hatte, den Laden dichtzumachen, waren alle vorhandenen Hunde bis auf einen, der als Haushund mitlief, verhaltensgestört.

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    Also ich muss ehrlich sagen, ich finde Second Hand Hunde, egal was sie erlebt haben, meist nicht so nervig wie Welpen :lol:
    Ich bin aber auch garnicht der Welpentyp
    Ab 6 Monate als roher Junghund finde ich z.B. optimal


    Witzig, so 6-8 Monate finde ich an ungünstigsten: Man kann nicht mehr so viel "rausreißen" wie beim Welpen, sieht aber noch nicht so eindeutig, was genau man da vor sich hat (oder wie schlimm genau ;) - bzw man denkt sich "so schlimm wird's schon net sein, der is ja noch jung" *grins* ).


    Und "roh" kann ja vieles sein: 6 Monate in ner Garage und Menschen nur für Futtergabe kann man auch als "roh" auffassen - könnte aber das weitere Leben dennoch recht komliziert gestalten. ;)

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    Ich verstehe vorallem nicht, dass man von seinem Hund eine hohe Impulskontrolle verlangt, aber bei einem selbst ist es ok und normal wenn man sich nicht im Griff hat? :???:


    Och, ich hau keinem auf die Fresse (bisher ;) ) und beiß auch keinen. Diese Impulskontrolle fände ich auch recht angemessen beim Hund.
    Gelegentliche Ausrutscher in Form von großem aggr. Display sind gestattet, wenn die "Auamach-Grenze" nicht überschritten wird.


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    Ich kann z.B. Autofahren, trotzdem passiert es mir vielleicht einmal im Jahr, dass ich das Auto beim Anfahren abwürge. Wenn mich jetzt mein Beifahrer strafen würde, hätte ich kein Verständnis dafür. Kann nicht mal was schiefgehen?


    Aber es war keine Absicht von Dir und Du bemühst Dich, das Auto gleich wieder zu starten und anzufahren. Ist ungefähr so, wie wenn der Hund stolpert beim Rückruf. Oder Dein Sitz verschusselt in ein Platz, sich aber gleich korrigiert.
    Das ist was anderes als ein Rückruf, der aufgrund konkurrierender Motivation nicht klappt. Oder gar einem Rückruf, der nicht klappt aufgrund von: "Heb mich hinterum, ich geh dalang."

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    Ich finde aber auf der anderen Seite, dass man durchaus deeskalierendes Verhalten nachmachen kann, um den Hund von meiner Ungefährlichkeit zu überzeugen.


    Perfekt passnd zum Posting darüber:
    Und die menschliche Adaption von calming signals kann voll in die Hose gehen bei einem unsicheren Hund: Es ist nicht das, was er vom Mensch erwartet, dieser Mensch verhält sich komisch.
    Gibt auch eine prima Analogie in entgegengesetzter Richtung: Lachende Hunde. Eine Reihe Zähne ist nicht das, was ein Mensch idR erwartet von einem freundlichen Hund. Hat er wenig Erfahrung mit Hunden, wird er es eher als Drohung interpretieren.


    Edit: Das "Posting obendrüber" ist irgendwie ins Nirwana entschwunden. Ich hatte Buddy-Joy zugestimmt, dass Hunde Menschlich verstehen. Allerdings m.E. mehr über Lernen und Erfahrung als über Genetik.

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    Ansonsten sind aber Hunde eins - sehr präzise im Timing und meist nicht überzogen.


    Ich finde es phaszinierend, wie sehr sich diese Irrmeinung hält.
    Hunde sind keine Überwesen, die perfekt sind in ihren Handlungen.


    Da muss man nicht mal in aggr. Verhaltensweisen gehen, da kann man schonbeim Spiel zuschauen. Wären sie so übermenschlich ;) perfekt in ihnen Handlungen und so genial im Abschätzen, dann gäbe es auch keine Schrammen vom Spiel. Es gäbe keine Zurechtweisung im Spiel, wenn sich eine bedrängt fühlt - denn die Bedrängung käme ja gar nicht vor, weil ja immer nur totaaal angemessen reagiert wird. Usw.

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    Verstehe ich nicht ganz, weil es so oder so um das Empfinden des Gestraften/Belohnten geht. Der Hund entscheidet, was er doof findet und was nicht. Ich kann Alleinelassen nicht per se als negative Strafe einordnen. Ich kann auch nicht eine Rütteldose immer al spositive Strafe sehen (rein mechanisch ist sie das!), aber manche Hunde finden das Ding toll oder es ist ihnen völlig egal.


    Wir können uns darauf einigen, dass es eine nutzlose negative Strafe ist, die Aufmerksamkeit bei diesem Hund zu entziehen und für diesen Hund eben keine Strafe. Usw.


    Etwas spät, aber besser spät als nie, hoffentlich. ;)
    Es ging mir drum, dass dieses Betrachten von inneren Zuständen nichts mit op.Kond. des Behaviorismus zu tun hat. Denn genau das ist ja das große Plus und gleichzeitig Minus des Behaviorismus (wie der Name schon nahelegt ;) :( : Es wird nur das Verhalten beurteilt. Was dabei rumgedacht wird, ist nicht Teil der Betrachtung.
    Zum einen hat diese Vereinfachung wichtige Erkenntnisse ermöglichst, zum anderen lässt sie weitergehende wichtige Erkenntnisse nicht zu. Bzw. lässt sie erst in letzter Zeit zu, weil die Messmethoden bzgl. Empfindungen im Versuch überhaupt erst gefunden werden mussten.

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    Wenn dem Hund meine Aufmerksamkeit wurscht ist, dann empfindet er den Entzug auch nicht als Strafe, weswegen Verhalten zu ignorieren nur bedingt wirkt. Wenn Aufmerksamkeit sogar als unangenehm empfunden wird, ist der Entzug sogar eine negative Verstärkung. Wenn Alleine lassen für den Hund sehr unangenehm ist , ist das sogar positive Strafe.


    Aber nur, wenn Du Dich von der rein behavioristischen Definition wegbewegst und zum beobachtbaren Verhalten noch Emotionen und innere "Zustände" dazunimmst und Strafe dementsprechend dann umdefinierst. ;)

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    Jetzt wirste aber kleinlich :D


    Findest Du?
    Also wenn man schon die Konsequenzenlosigkeit betont, sollte man schon auch korrekt sein. Und eine abgebrochene IB kann beim entsprechend seniblen bzw. sensibilisierten Hund durchaus was bewirken. Kann...


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    Natürlich macht sie genau das, das war Sinn des Textes.


    Oh. Ok, das habe ich nicht kapiert, dass sie mit Absicht Zeugs behauptet, von anderen aber Quellen fordert etc. Ich habe das für Schlampigkeit oder Scheuklappen gehalten.


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    Wobei ich Krawallmaus cooler finde vom Texten her, da isses auc himmer offensichtlich wer und was gemeint ist ( inklusive Links :D )
    http://www.krawallmaus.blogspot.de/


    Ui, unterschiedlicher Geschmack...


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    Aber genug OT ^^


    Also zumindest mit der unterbrochenen IB sind wir ja wohl voll on topic. ;)

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    Ja mein ernst
    Und ich meine nicht Sachen die man, auf sich bezogen, falsch interpretieren könnte. ( wie die IB für den Rückruf)
    Die Beispiele die sie genommen hat sind de Fakto alle existent


    Ich fühle mich gar nicht davon angesprochen. :)
    Wie ich schon im verlinkten Text schrieb: Sie macht haufenweise in dem Text das, was sie anderen ankreidet. Dazu dann noch ein paar Patzer.
    Selbst das Beispiel mit der IB hinkt. Es kommt nicht "keine Konsequenz", sondern die IB hört auf. Das ist eine. Ob man die für hinreichend hält, ist ein anderes Thema. :D

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    Ach wie wunderbar dass der Text dennoch zum Thema passt. Und noch viel wunderbarer ist dein Einsatz bei der Suchfunktionpolizei. :headbash:


    Geil, was hast Du denn geraucht? :lachtot:


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    Ich meine das jetzt wirklich nicht ironisch, aber ich verstehe es tatsächlich so.


    Äh, was verstehst Du wie?