Hey,
ich hatte hier vor ein paar Tagen die Leiden unserer Mischlingshündin Leila geschildert und wurde von dem Einen oder Anderen darum gebeten, ihn/sie auf dem Laufenden zu halten! Das werden wir von nun an über diesen Thread tun :)
Zur Vorgeschichte:
Wir haben Leila am 12.12.12 aus einem Tierheim zu uns nach Hause geholt. Bevor sie hier in Deutschland in einem Tierheim aufgepäppelt wurde, hat sie ein Leben in den Straßen Rumäniens geführt.
Bevor sie zu uns kam, hatten wir mehrfach gefragt, ob es bei der Maus irgendwas zu beachten gäbe wie Krankheiten, Allergien oder ähnliches. Laut TH war aber nichts. Sie hat lediglich einen sichtbaren Unterbiss (was sie nicht beeinträchtigt), hatte zum Zeitpunkt der Übernahme noch ihre Milchzähne, die sie aber im Februar verloren hat und wurde leider Gottes bereits im November (also im Alter von 5-6 Monaten) kastriert.
Als wir sie bei uns hatten, hat sie sich häufiger am Bauch gekratzt, dies schoben wir allerdings auf die, noch recht frische, Kastrationsnarbe, da das Fell zum damaligen Zeitpunkt anfing nachzuwachsen.
Schon Anfang diesen Jahres haben wir es kaum noch aushalten können, dass die Maus sich ständig kratzte und es wurde immer schlimmer. Wir hatten uns zwischenzeitlich auch an eine Hundetrainerin gewandt, da Leila auch auch das Grundgehorsam herangeführt werden sollte. Als Straßenhund hatte sie natürlich keinerlei "Erziehung" genossen. Unsere Trainerin meinte, dass das Kratzen auch von Stress kommen könnte und als es stärker wurde, meinte sie, dass es daran liegt, dass Leila es nicht gerne hat, dass ihr Grenzen gesetzt werden.
Laut ihr war es also so: Neue Situation = Unsicherheit = Kratzen, etwas das Leila nicht passt = Kratzen, usw.
Als es uns zu viel wurde, da wir nicht einmal mehr Gassi mit ihr gehen konnten, ohne dass sie sich ständig auf die Straße schmiss um sich zu kratzen, haben wir gemeinsam mit unserem Tierarzt (der Tierheimtierarzt, ebenso wie das Tierheim an sich, zeigen sich leider wenig kooperativ!) beschlossen durch einen Allergietest herauszufinden was sie hat.
Durch den Bluttest stellte sich heraus:
Allergie gegen Futtermilben, Hausstaubmilben und Flohspeichel
Nun nichts weiter ungewöhnliches, viele Hunde haben diese Allergiekombination. Unser TA schlug uns eine Desensibilisierung vor. Wir machten uns Gedanken darüber und waren, vorerst aus finanziellen Gründen daran gehindert, dies zu machen.
Da ich selbst jedoch auch extreme Allergikerin bin (Hausstaub, sämtliche Gräser, Kernobst, noch ein paar Tierhaare...usw.) und bei mir eine Desensibilisierung erst nach 6 Jahren einen mäßigen Erfolg aufzeigen konnte, entschlossen wir uns dagegen.
Bevor wir uns darauf einließen kaufte ich dort erst einmal ein dermatologisches Shampoo mit welchem wir Leila 2 mal die Woche duschten. Außerdem haben wir das Training abgebrochen und werden es erst wieder aufnehmen, wenn die Kleine sich nicht ständig kratzen muss!
Außerdem hatten wir direkt nach Erhalt des Testergebnisses das Trockenfutter weggelassen und sind aufs BARFen umgestiegen.
In der Zeit der Pansen- und Blättermagenkur schien es Leila auch einigermaßen besser zu gehen und wir dachten, wir seien auf einem guten Weg. Doch plötzlich wurde das Kratzen stärker, ihre Zitzen waren blutig gekratzt und sie hatte Pusteln überall.
Sie konnte nicht schlafen und wir konnten es auch nicht.
Da das Kratzen also weiterhin bestand und schlimmer wurde, haben wir den TA angerufen und seine Kollegin schlug vor es erst einmal mit Cortison (Prednisolon 5mg) zu versuchen, damit die kleine aufhört sich zu kratzen.
Trotz Nebenwirkungen (ständiges Wasserlassen und vollkoten des Schlafzimmers in der zweiten Nacht, sowie andauernde Müdigkeit) hatten wir das Gefühl, dass es besser wurde. Also waren wir erleichtert und spielten mit dem Gedanken uns über eine langjährige Cortisontherapie beraten zu lassen. Diese Idee verwarfen wir aufgrund der vielen Nebenwirkungen schnell wieder.
Doch wie sollte es nun weiter gehen?
Wir hatten alles gemacht: Futter umgestellt, regelmäßig gesaugt, feucht gewischt, ihr Kuschelkörbchen gegen ein Polyester-Kissen ausgetauscht, sie durfte (trotz unserer Allergiebettbezüge nicht mehr ins Bett), ihr Schlafkissen besteht aus einem Allergikerbezug....
Wir suchten Rat im Forum und dann habe ich endlich einen Tierheilpraktiker in unserer Nähe gefunden.
Dieser hatte ein offenes Ohr, eine nette Art und eine sehr altbackene Praxis (die etwas schmuddelig wirkte, aufgrund der braunen Fußboden und Wandfliesen überall).
Er hörte sich alles an und war entsetzt über die Verabreichung der Cortisontabletten.
Das erste was er tat war die Kleine gründlich zu untersuchen.
Wir waren 3 Tage in Folge jeden Morgen bei ihm.
Was wir gemacht haben?
Nun am ersten Tag eine Grunduntersuchung sowie die Entnahme einer Fellprobe und Leila bekam eine Spritze Antihistamin
Am zweiten Tag bekam sie wieder eine Spritze und wir bekamen ein Rezept für ein Shampoo (Criniton) mit welchem wir sie am selben Abend duschen sollten. Außerdem bekamen wir die Aufforderung nur noch Kartoffeln und nichts weiter zu füttern. Leila bekam Tropfen ins rechte Ohr (welches sie ständig kratzt) und ins linke Auge, da sie ständig irgendwelchen Dreck drin hat (was laut THP ebenfalls von der Allergie kommt). Kann ich als Allergikerin nur bestätigen, ich hab bei Allergieschüben auch immer juckende Ohren und tränende Augen, wieso ich nicht selbst drauf gekommen bin weiß ich nicht.
Am dritten Tag bekam sie erneut die Spritze und 5 Tabletten (mir ist der Name entfallen) übers Wochenende.
Nunja das Kartoffeln fressen findet Leila absolut unlustig. Sie bettelt umso heftiger wenn mein Freund und ich essen und es ist hart ihr dann nicht irgendwas von ihrem Fleisch aufzutauen. Aber wir blieben hart und das erwies sich als gut!!
Mein Freund war heute erneut beim THP. Leila bekam keine weiter Spritze mehr, dafür aber noch mehr von den Tabletten und wir das Testergebnis:
Schwach (mit Faktor 1) reagiert sie auf den Hundefloh
Mittel (mit Faktor 2) reagiert sie auf: Gräser (Kamm- & Rispengras), Reis, (künstliche) Farbstoffe, Salpeter (E251-252), Birke-Pollen. Zecken, Hausstaubmilben und Hausstaub allgemein.
Stark (mit Faktor 3) reagiert sie auf: Rinderfleisch, Schweinefleisch, Schweinefett/Wurstware, Kalbfleisch, Weizen, Ruchgras, Grasmilbe, Eiweiß und Eiklar.
Sehr stark (Faktor 4) reagiert Leila auf: die Mehlmilbe
Und heftigst, mit Faktor 5 auf Fisch-Pyrogen und den Katzenfloh.
So sieht es aus. Es war und ist ein Schock für uns!! Die Ärmste liebt es draußen herum zu tollen, am allerliebsten im Park, aber sie hat ja die Grasmilben sowie Pollenallergie.
Und dreimal dürft ihr raten was sie am aller liebsten an Fleisch frisst! Richtig!! Rind und das war ja quasi tötlich für sie
Weiteres vorgehen:
Weiterhin erstmal nur Kartoffeln füttern, damit alle Allergene aus dem Körper ausgeschieden werden und Freitag wieder zum THP, vorher nochmal schön duschen und dann heißt es abwarten.
Und nunja, natürlich erstmal neues Fleisch kaufen, wir haben uns erst vor kurzem mit 5kg Fleisch eingedeckt! Und ratet mal welche Sorte. Natürlich Rindfleisch!!
Fazit:
Seitdem wir Leila haben (und es sind gerade einmal 3 Monate) hat sie uns mehr als 1100€ gekostet!
Die Kosten der Übernahme aus dem Tierheim berufen sich auf 250€ (achso nebenbei bemerkt, gehört sie laut Vertrag dennoch lebenslang dem Tierheim. Stimmt das überhaupt? Da wir sie ja immerhin bezahlt haben, gilt das nicht als Kauf? Unser THP meinte das nämlich. Dass das Tierheim sie uns quasi verkauft hat, oder aber wenn sie lebenslang dem Tierheim gehört, dass dieses uns einen monatlichen Betrag für die Pflegekosten erstatten müsste. Weiß da jemand genaueres?!)
Ca. 350€ hat uns der TA gekostet, 250€ die Erstausstattung (die immer wieder aufgrund der Allergien oder zerkautem Spielzeug bzw. Leine erneuter werden musste) und Futter.
Unser THP hat uns bisher gerade einmal 35-40€ gekostet und wir sind schon so weit, dass die ekligen Pusteln verschwunden sind und Leila keinen heißen Bauch mehr hat. Deswegen legen wir alle Hoffnungen in diesen THP, der recht sauer auf den TA ist, da wir so hohe Kosten für Leila hatten ohne jeglichen Erfolg erzielt zu haben.
Leila kratzt sich immer noch, verliert büschelweise Fell und fängt an kahle Stellen zu bilden, aber wir glauben, dass wir es dank unseres THP so schnell wie möglich in den Griff bekommen!! Immerhin sind die erwähnten Pusteln am Bauch weg und die Zitzen nicht mehr aufgekratzt. Und das gerade einmal durch 5 Tage Behandlung des THP, zuvor haben wir 2 Monate lang mit dem TA vieles ausprobiert was nichts nützte.
Wer kann bei der süßen Maus denn schon aufhören zu kämpfen und nach Heilungsmethoden zu suchen?
Wir halten euch hier auf dem Laufenden! Wer sowas Ähnliches durchmachen musste, Fragen oder Anregungen hat, immer her damit!! Zusammen steht man sowas besser durch.