Beiträge von knautschhaut

    Da hast du auf jeden Fall Recht und ich finde den Thread auch echt sehr angebracht, weil das ein ziemlich unterschätztes Problem ist.


    Aber was mir auch immer wieder begegnet sind Leute, die unser Ballspiel kommentieren müssen und aus einer Momentaufnahme (dem tatsächlichen Hinterher-Hetzen) ableiten, dass ich meinem Hund nichts Gutes tue.


    Deswegen war das mehr ein Einwurf nach dem Motto "es gibt nicht nur schwarz oder weiss, es gibt auch kleine Balljunkies, die ihre Sucht im Griff haben und dosiert geniessen können"

    Zitat


    DAHER: Nicht jeder Hund der Bälle mag, ist ein Balljunkie (übrigens interessiert sich mein Hund nur für seinen eigenen Ball, egal wie viele Bälle an die vorbei sausen).


    Da bin ich voll bei dir! Meiner liebt seinen eigenen Ball und das Spiel damit (wie auch mit seinem Zerrknoten und einem großen Knoten mit Ball an einem Ende und überhaupt alles, was an Spielzeug erinnert), er ist super belohnbar mit einem kurzen Spiel. Impulskontrolle hat sich hervorragend üben lassen und so war mein Jack Russell noch nicht einmal in seinem Leben mehr als 5m auf der Jagd - zugegeben, ich scheine Glück mit seiner Veranlagung zu haben als Pluspunkt. Er hetzt seinem Ball nach, aber wenn Schluss, dann Schluss und wenn der Ball in der Tasche ist, geht er trotzdem normal spazieren. Unsere neue Hündin darf sich seinen Ball nehmen und man kann problemlos mit beiden gemeinsam Ball spielen. Früher war er jedes Wochenende mit beim Fußball und ist - im Gegensatz zu vielen anderen Hunden - nicht ein einziges mal auf den Platz gerannt oder zu Kindern, die neben dran mit Bällen gespielt haben.


    Ich habe viel mehr einen Ball-Genießer als einen Junkee. Quasi wie jemand, der ein Glas Wein zu schätzen weiss, aber nicht gleich jeden Abend drei Flaschen vernichtet :hust:

    @ Pebbles


    Dass Australien so eine "hundefeindliche" Umgebung ist (mit den ganzen Regeln und Problemen, das meine ich jetzt nicht auf die Australier an sich bezogen), hätte ich so gar nicht erwartet. Ich war nur mal ein halbes Jahr in Neuseeland und da leben die Hunde besonders in den ländlichen Gebieten wundervoll. Das liegt aber vielleicht auch viel an den wirtschaftlich so wichtigen Schafen und den vielen Hunden, die tatsächlich als Arbeitstiere in den Alltag integriert sind.

    Bei uns gab es heut Morgen eine wilde Innereien Mischung aus Herz, Niere und Lunge und dazu Reis und Zucchini. Meine sonst eher langsam fressende Hündin hat ihr Futter so verschlungen, dass sie sich doch tatsächlich noch zu meinem Rüden an den Napf gestellt hat und bei ihm ein bisschen was gemopst hat. Dabei ist normalerweise er der Schnellfresser, der ihr dann wehleidig beim Fressen zusieht, wenn er selbst schon fertig ist.


    Das Experiment Tintenfisch ist übrigens gelungen! Haben es gestern ausprobiert... sie hat die Streifen roh genossen und für ihn wurden sie dann auch lecker, als ich sie ein paar Sekunden angebraten habe, der Feinschmecker :lol:

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    Switched, wenn Du das ernst meinst mit dem Auswandern, dann such Dir Deinen Hund eine Nummer kleiner aus. Einen grossen Hund einfliegen ist astronomisch teuer (fuer meinen 40kg Hund hat der Flug damals 800 Euro gekostet).


    Und mach einen Fuehrerschein... beides sind Autonationen und man erlebt hier einfach so viel mehr mit einem Auto.


    Unser Hund war zwar durch seine 6,5 kg erheblich günstiger was den reinen Flugpreis betroffen hat, aber auch wenn man dann vielleicht die Steuern spart, sind die Auswanderungskosten für einen Hund nicht zu unterschätzen.
    Bei China im speziellen haben wir eine Agentur beauftragt, da die Gesetze hier beim Zoll auch gerne mal ein klein wenig willkürlicher ausgelegt werden und trotz vollständiger Dokumente und der Regel, dass Hunde unter 30cm SH ohne Probleme einreisen dürfen, wollten wir das Risiko nicht eingehen, dass unser eine Woche in Quarantäne muss (er wäre eingegangen, dazu hängt er viel zu sehr an Menschenkontakt und noch dazu weiss ich ja nicht, wie ihn fremde Leute behandeln und ich hätte unterschreiben müssen, dass sie ihn jederzeit bei Verdacht einer ansteckenden Krankheit ohne vorherige Absprache mit mir einschläfern lassen dürfen). Deswegen haben wir knapp 1000 EUR gezahlt, um ihn sicher ins Land zu bekommen und uns helfen zu lassen. Dazu dann der Flug, kosten für den Kennell (falls man noch keinen hat sowieso schon), Tierarztkosten zur Vorbereitung der Ausreise, Tierarztkosten für einen gründlichen Check nach der Ankunft (auch wenn die Kosten hier minimal sind dafür), evtl. natürliche Mittelchen, um ihm den Flug zu erleichtern. Da kommt am Ende ganz gut was zusammen.

    Sorry für OT, aber ich habe jetzt gerade echt die letzten Stunden damit verbracht, mich über diese Rasse zu informieren. Das sind ja Traumhunde! Also sollte es mal ein dritter Hund werden, dann auf jeden Fall einer von diesen. Vielen Dank für diesen super Tipp, ich habe noch nie vorher von ihnen gehört... immer wieder toll, wie viel man hier Neues lernen kann!

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    Wenn du geschrieben hättest "spanischer Straßenhund", dann hätte ich mal stark auf Ratonero getippt. Aber so?


    Oh ja, das könnte ich mir echt vorstellen. Die Ohren könnten aus dem Schlag kommen. Denn sie hat solche "Tüten-Ohren", die zwar stehen, wo dann aber die Spitze ganz leicht runterfällt.


    Und sie ist unfassbar grazil und schnell, da kommt unser - auch echt nicht langsamer - Jack Russell schon auf ein paar Meter nicht mit, wie die kleine Antilope beschleunigt.


    Und wenn sie irgendeinen Instinkt hat, dann den Ratten zu jagen. Sie jagt keine Vögel, aber alles kleine das auf dem Boden rumflitzt.

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    Super spannendes Thema!
    Darf ich fragen wie alt ihr wart, als ihr ausgewandert seid? :)


    Also unsere Wohnung in Deutschland gekündigt und den (vorerst) endgültigen Schritt gewagt haben wir mit 25 (ich) und 27 (mein Freund) und 3 (Stewie) :smile:

    Das freut mich, hier so viele unterschiedliche Erfahrungen zu lesen!


    Kanada wäre auch noch mein Traum, wenn wir unseren China-Traum irgendwann ausgeträumt haben und es uns weiterzieht. Allerdings muss ich ganz ehrlich sein, dass ich nicht gedacht hätte dass es so schwer wird den Hund dann im Zweifel wieder zurück nach Deutschland zu nehmen. Das macht tatsächlich von hier aus keine grossen Probleme, wir haben alles vorbereitet bevor wir gegangen sind und ausser einer jährlichen Tollwut-Impfung brauchen wir nichts, um unseren Hund wieder mitzubringen und in die EU einzuführen. Bei unserem chinesischen Strassenhund wird es einen Tick schwerer, wir haben aber schon die nötigen Wege rausgefunden und es gibt hier in Asien Labore, die einem bei den Tests helfen und in der EU anerkannt sind und es gibt in China immer Leute, die einem gegen ein kleines "Taschengeld" weiterhelfen bei solchen Dingen.


    England klingt auch super spannend! Da würde ich ja meinen Jack Russell quasi zurück zu seinen Wurzeln führen :lol:


    Hier gibt es keine Listen, keine Haltungsnachweise, keine Steuern... das ist in den ganz großen Städten sehr wohl anders, da darf jede Person nur einen Hund halten und ich glaube in verschiedenen Bezirken ist es ganz verboten, zumindest ab einer gewissen Schulterhöhe. Peking und Shanghai sind da die ganz großen Vorreiter bei solchen Bestimmungen. Was super ist: in Deutschland hatten wir mit einem Hund und damals noch zwei Studenten enorme Probleme eine Wohnung zu finden, hier muss ich meinem potentiellen Vermieter nicht einmal sagen, dass auch ein Hund miteinzieht. Rassehunde sieht man um ehrlich zu sein nur vereinzelt, wenn dann Labradore, DSH, Huskys und Pudel, meistens eher Zwergpudel. Alles andere sind niedliche kleine Mischlinge. Bei den Strassenhunden sieht man ganz klar, dass da mal irgendwann in den Anfängen ein paar Spitze mitgemischt haben müssen. Die meisten Leute, die sich Rassehunde, besonders grosse, zulegen machen das um zu zeigen, dass sie es können und das nötige Kleingeld haben. Wir treffen immer zwei DSH Hunde am Strand, der Mann geht mit ihnen joggen und lässt sie toben und sie hören auf's Wort - das ist aber eher die Ausnahme. Nebenan wohnt eine Labrador Dame, die immer total aufdreht, wenn sie auf ihrer zwei-mal-täglich-5-Minuten-vor-die-Tür-Runde unseren trifft und ihn jedes mal über den Haufen rennt vor lauter Freude sich mal bewegen zu dürfen.


    Auch ganz angenehm: Hier darf es laut sein, Chinesen arbeiten hart von klein auf daran sich unglaublich abzuhärten und im Laufe ihres Lebens halb taub zu werden. Einerseits nervt es natürlich, wenn der Nachbar in der Woche um Mitternacht ans Umziehen denkt und den Transporter inkl. 5 Helfern vor der Tür parkt, andererseits muss man sich auch nicht gleich einen Kopf machen, wenn die Hunde anschlagen oder wenn sie beim Toben rumbellen. Hier gilt ganz einfach das Prinzip: Mach was du willst, wann du willst.

    Richtig, wir leben auf Hainan (in Sanya, ganz im Süden an der Küste). Aber du schreibst ja, dass du auch einmal in China gelebt hast, also bist du offensichtlich auch sehr anpassungsfähig!


    Mein Hund ists auf jeden Fall, er hat sich vom ersten Tag an hier so benommen, als kenne er überhaupt nichts anderes. Bin wirklich stolz auf den kleinen Stewie. Auch dass er meinen Hang Strassentiere einzusammeln so gelassen hinnimmt... ich könnte nicht glücklicher sein mit ihm!