Hallo zusammen,
ich bin ganz schön verzweifelt und dachte mir, vieleicht gehts/ging es einigen von euch ja ähnlich...
Ich bin mit Hunden groß geworden und wollte schon, seitdem ich 2005 von zu Hause ausgezogen bin, wieder einen eigenen Hund haben, aber durch Studium, Fernbeziehung und Co wollte ich das erst mal nicht. Im letzten Jahr war es dann aber soweit und da ich auch schon lange vor hatte, einem Hund aus dem Ausland nen Zuhause zu geben, habe ich danach gesucht. Dann zog vor einem halben Jahr Hugo bei uns ein, ein Terriermix aus Griechenland, ich hatte ihn im Internet gesehen, mir andere Hunde angeschaut und immer wieder an ihn gedacht, obwohl er so gar nicht meinem "Beuteschema" entspricht. Aber ich dachte mir, das Aussehen ist doch zweitranging und die Beschreibung klang toll! "gemütlich, liebenswert, absolut verträglich mit jedermann, freundlich und aufgeschlossen, Kleintiere findet er interessant, tut ihnen aber nichts". Was mir noch wichtig war, dass er keinen großen Jagdtrieb hat (ich bin Reiterin) und auch für "Anfänger geeignet" ist, da es für meinen Freund, mit dem ich zusammen lebe, der erste Hund ist. Dies habe ich an die Pfelegstelle auch so weiter gegeben.
Also, sind wir hin gefahren, er hat seinen ganzen Charme gezeigt und dann nachdem wir weg waren, rief uns die Pflegestelle sofort an, dass sie ihn morgen zu uns bringen könnte und direkt vor Ort die Erstkontrolle machen würde, da sie da eh keine Bedenken hat. Ich war ganz perplex und habe dann zugesagt. Das war wohl ein Fehler im Nachhinein, wir hätten ihn einfach ein paar Mal besuchen sollen, aber gut, so ist es passiert.
Nunja, was soll ich sagen. Schon direkt am Anfang kamen meine Zweifel, ob das alles so passt. Ich hatte schon nach ein paar Tagen bei der Pflegestelle unter Tränen angerufen und meine Bedenken gesagt. Aber sie und ich dachten, gib ihm erst mal eine Chance anzukommen und euch aneinander zu gewöhnen, das wird schon werden. Hugo ist wirklich freundlich, aufgeschlossen, auch gemütlich, aht ein paar tolle Seiten. Aber er hat auch ordentlichen Jagdtrieb, hört bisher dann auch auf nix, ist sehr stur, man muss extrem konsequent sein, pöbelt an der Leine und hat mit Rüden so einige Probleme, so dass er nach kurzem Schnüffeln auf sie gerne mal "losgeht und provoziert".
Ja, das stresst mich natürlich sehr in der Stadt. Wir machen ganz viel, ich habe hier viel gelesen, arbeite mit Z&B an der Pöbelei und der Unsicherheit bei manchen Rüden, die dann in nen "Angriff" ausarten. Aber ich kann auch viele Sachen nicht mit ihm in der Stadt machen, weil er nun mal nicht mit jedem Hund verträglich ist, wie beschrieben, und vermeide dann vieles, was ich eigentlich gerne mit ihm machen würde, z.B. mit ihm Rad fahren.
Nunja, ich will die Baustellen jetzt gar nicht weiter beschreiben, nur, damit ihr mal einen kleinen Eindruck bekommt.
Auf jeden Fall ist er halt anders, als er beschrieben wurde und als ich mir einen Hund in der Stadt hier vorgestellt habe. Und irgendwie will es nicht so richtig bei mir funken. Ich lese hier immer, dass viele von euch ihren Hund schon nach kurzer Zeit nie mehr hergeben würden. Da bin ich immer ganz traurig und denke, naja, so ganz ist das bei mir leider nicht... Ich fühl mich dabei auch echt schlecht, denn Hugo kann am Allerwenigsten dafür, dass ich mich zu schnell für ihn entscheiden habe und dass die Pflegestelle auch viel zu voreilig gehandelt hat.
Aber so nach nem halben Jahr müsste ich doch auch mal total von ihm überzeugt sein und mich doch nicht nur mit ihm arrangieren? Ich meine, einen Hund zu haben, soll doch in erster Linie Freude machen und ich sollte mich doch nicht immer so viel mit Grübeln beschäftigen: ob das alles richtig ist? Passen wir zusammen? Vielleicht geht es ihm in einer Familie mit einem oder mehreren souveränen Hunden und älteren Kindern (die liebt er total) viel besser als bei uns?
Ja, so sieht es hier schon das ganze halbe Jahr aus, mal mehr mal weniger und so hatte ich mir das doch nicht vorgestellt und so kenne ich mich auch überhaupt nicht...
Und irgendwie denke ich immer darüber nach, ihn doch in ein anderes Zuhause zu geben, aber andererseits tut er mir dann auch so leid und ich weiß ja auch nicht, ob es ihm dort gut gehen würde, denn man muss schon noch ne Menge mit ihm arbeiten und Tränchen bekomme ich bei dem Gedanken halt auch sofort. *schluck*
Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich wie mir? Dauert so ein Gefühl vielleicht doch einfacher länger? Oder wann muss man sagen, irgendwie funkt es einfach nicht und man sollte sich dann doch besser von dem Hund trennen, damit er auch wirklich von seinen Besitzern geliebt wird?
Sorry, dass es so lang geworden ist und danke fürs Lesen!