Ein Schafpudel gehört ja zu den Altdeutschen Hütehunden - keine vom VDH anerkannten Rassen sondern einfach "Schläge".
Ich selber habe einen Altdeutschen Schwarzen, es ist mein 2. Und einen Schafpudel habe ich in meinem Umfeld.
Tolle Hunde wenn man mit ihnen kann !!! Sie sind nicht schwieriger auszulasten als ein DSH, man kann schön irgendwelche Fährtenarbeit machen oder ZOS (mache ich). Bewegung brauchen sie auch nicht mehr als ein gleichgrosser anderer Hund............
Und jetzt kommen die Abers
Eine altdeutscher Hüter ist sehr selbständig, kein Hund, der einem immerzu jeden Wunsch von den Augen abliest. Manche fragen täglich nach, ob die Dinge von gestern auch heute noch Gültigkeit haben.!!
Er möchte aber gerne "helfen" und ist immer bereit, etwas in seinen Augen notwendiges zu tun. Und das muss man lernen, was ein altdeutscher Hüter als notwendig erachtet
Meiner z.B ist empört arüber, daß freilebende Tauben sich nicht im Hühnerauslauf aufhalten - aus seiner Sicht haben sie ihr Gehege verlassen und er will sie wieder reintreiben. .............er hat seine eigene Vorstellung von geordneten Verhätlnissen bei anderen Tieren........
Sie mutieren leicht zu Bewegungs- und Balljunkies, das ist aber durch den Menschen steuerbar. Jagdtrieb ist natürlich vorhanden - wie bei allen Hütern - und dadurch auch die Neigung, andere Dinge ausser Wild zu jagen. Doch bei entsprechendem Training und anderweitiger Auslastung ist das - meiner Erfahrung nach - gut händelbar.
Eine gehörige Portion Schutztrieb haben sie (die Viehherden mussten ja nicht nur getrieben sondern auch noch geschützt werden), neigen aber eher nicht zum Kläffen. Ihnen Anvertrautes schützen sie aber zuverlässig!!
Grundsätzlich aber freundlich zu Fremden, wenn auch nicht im Überschwang. Oft äußerst umgänglich mit anderen Hunden (kein Schäfer konnte einen Hund brauchen, der andere Hunde anfiel oder sich provozieren lässt) mit sehr umfangreichem körpersprachlichem Vokabular.
Durch ihr Wesen nicht unbedingt die Kuschelfreaks aber dem Sofa auch nicht total abgeneigt. Man merkt ihnen einfach an, das sie jahrzehntelang auf eigenständiges Arbeiten und Zuverlässigkeit selektiert wurden.
Sehr harte Hunde, die einiges einstecken können und oft sehr auf ihre persönliche Individualdistanz bedacht sind.
Wenn Deine Freundin bereit ist, mit dem Hund was zu machen ohne ihn zu übersteuern ( da muss man bei Hütern generell aufpassen) und damit leben kann, daß ihr der Hund nach der Eingewöhnungszeit nicht unbedingt an den Hacken klebt und auch oft täglich nachfragt, ob das was gestern galt auch heute noch aktuell ist.......... es sind wunderbare Hunde!!!
Leider kommen sie in Mode, besonders Schafpudel und der Harzer Fuchs, wegen ihrer ansprechenden Optik. Und oft landen sie mittlerweile im Tierschutz, eben wegen der ihnen eigenen Auffassung von Ordnung und Gehorsam - häufig auch weil sie als Hüter zu wild beschäftigt wurden und nun ein ausgeprägter Junkie sind.
Wer aber die ihnen eigene Auffassung vom Zusammenleben mit dem Menschen beachtet hat einen tollen, gut lenkbaren Freund und Kumpel die oft sehr alt werden können......