Beiträge von Dächsin

    Ich sags mal so:


    Dein Hundchen kommt aus einem ganz anderen Leben, dort hat sie sich offensichtlich so arrangiert daß sie keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht hat.
    Aber sie kommt von der Strasse - d.h. sie kennt oder kannte weder Staubsauger noch Radio, kein Mitfahren im Auto, keine Gassigänge, kein Anbinden vorm Laden, keine Teppiche, Treppenhäuser, keine Betten in denen Menschen nachts liegen und vor allem weder ständiges Zusammensein mit Menschen noch das Lernen. Die menschlichen Regeln sind ihr fremd, das Lernen muss sie lernen, sie muss Dich, Deinen Freund kennenlernen mit all Euren Stimmungen, Eurem Tagesablauf und Euren Reaktionen. Sie soll jetzt ein Familienhund werden - wer erklärt ihr nach der Prägung auf der Strasse wie das geht???


    Allein an dieser unvollständigen Aufzählung siehst Du vielleicht, wie viel Defizite Lucy im Gegensatz zu einem "Familienhund" hat - das ist nicht abwertend gemeint sondern soll Dich zum nachdenken anregen. Eigentlich solltest Du ihr die gleiche "Behandlung" wie einem Welpen angedeihen lassen:
    die erste Zeit immer die gleiche Runde laufen damit sie nicht überfordert wird
    nicht zu lange rausgehen - ich habe von mehreren Std. tägl insgesamt gelesen, das ist mM nach auch zu viel - erstmal......
    Menschenmassen, Restaurants, Besuchssituationen meiden.
    Nicht von der Leine lassen - sie ist noch nicht lange genug bei Dir um sich in einem richtigen Schrecken auf Dich zu verlassen.


    Den Hund ankommen lassen, sie hat solange nichts oder nicht viel gelernt, warum soll sie jetzt hoppladihopp alles auf einmal machen und sehen ?? Lass ihr Zeit - 3 Monate reichen nicht, damit ein erwachsener Hund mit Vorgeschichte angekommen ist - oft sind es 5 und mehr Monate!!


    Ein Hund kann Überforderung ganz gut kompensieren,, bei einer gewissen Menge an Reizen macht Hund einfach auf seine Art dicht - und auf Mensch wirkt das so: guck mal, der ist doch ganz cool.
    Du schreibst, sie zeigt alle verletzbaren Körperteile: das ist beschwichtigendes Verhalten, oft von Strassenhunden gelernt damit sie so von Menschen nur "gestreichelt" werden - eine Reaktion des Hundes auf zuviel Nähe, ein Ausweichen in die Unterwürfigkeit "tu mir nichts".


    Ein überforderter oder gestresster Hund kann nicht lernen - in dem Moment ist alles blockiert.
    Das Du ihr gewisse Regeln beibringen möchttest ist ok und verständlich - doch wenn sie manche Dinge erst in 4 Monaten lernt ist das wahrscheinlich auch nicht dramatisch. Halte die von aussen kommenden Reize (Gassi, Besuche,Ausflüge) ind en ersten 2-3 Monaten so gering wie es geht, dann kann sie auch nichts falsches lernen. und beschränkt Eure Erziehung auf die Dinge, mit denen Lucy momentan in einem abgespeckten Tagesprogramm konfrontiert wird.


    Gut Ding will Weile haben - stimmt auch beim Hund :D


    Das sie drinnen Dich immer wieder zu etwas auffordert anstatt nach all den neuen Eindrücken völlig platt umzufallen - ein Zeichen für unterschwellige Nervosität. Sie kann nicht abschalten - ein erwachsener Hund soll in etwa 16-18 Std tägl dösen und schlafen.


    Versuche mal im www mehr über die "Calming Signals" und ebenfalls über Stress bei Hunden rausufinden, mir fehlen grad die Links.
    Vielleicht erkennst Du dann eher, wann Lucy Dir durch Mimik, Verhalten, Körpersprache zeigt, daß es ihr zu viel ist. Dauerstress ist für kein Lebewesen gesund und führt erwiesenermassen zu körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen. Das wird jetzt nicht für Lucy gelten, doch wenn man die Anfänge erkennt kann man diese Teufelsspirale unterbrechen die sonst fast unweigerlich folgt.


    Ich hätte noch mehr dazu ausführen können, es ist ein bissi wirr geworden, ich hab grad Migräne und daher gehts nicht anders....... :verzweifelt:

    Gut, ich finde trotz allem daß Du zuviel verlangst und zuviel in ihr Verhalten reininterpretierst.


    Sitllehalten kennt sie nicht, weiß nicht warum wieso sie da jetzt warten soll. Das muss sie erst langsam lernen.
    Und nein, ich habe nicht geschrieben daß sie Trennungsangst hat sondern daß Du die damit förderst. Und so kann Vertrauen auch nicht wachsen.


    Ihr solltet solche Situationen erstmal komplett meiden und dann kleinschrittig aufbauen.
    Warum muss immer alles hopplahopp gehen :???: - auch wenn Lucy Dir entspannt scheint - wer weiß was in ihrem Köpchen vor sich geht.
    Und fiepen, losreissen und quengeln sind Zeichen von Unsicherheit, Überforderung und Stress - auch wenn Du es nicht wahrhaben willst.


    Dann schicke Deinen Freund doch einfach alleine einkaufen - ein paar Wochen wird er das wohl können. Und alle Situationen in denen Lucy "quengeln" könnte solltet Ihr erstmal meiden - damit sich da keine Verhaltenskette mit antrainiertem Fiepen aufbaut. Lässt sich sowas trotz aller Anstrenungen mal nicht ganz vermeiden dann beendet die Situation für Lucy bevor sie anfängt mit "nerven"


    Es kann sehr unbequem werden sein Leben einige Wochen erstmal auf den neuen Hund einzustellen und auf ihn Rücksicht zu nehmen - aber es lohnt sich. Viele Baustellen besonders bei Auslandshunden wären gar keine wenn die neuen Leute scih mehr Zeit zum Eingewöhnen nehmen würden. Vertrauen muss erarbeitet werden - ein Hund lebt im hier und jetzt und weiß auch nicht, daß Mensch Dankbarkeit für seine "Rettung" erwartet. Solche Hunde haben meistens keinen Erfahrungsschatz auf den sie zurückgreifen können wenn es ums Zusammenleben mit Mensch geht - und wenn, dann oft nur negativen.
    Ein Hund kann in 3 oder auch 5 Wochen nicht alles das aufholen, was er vorher jahrelang "verpasst" hat. Hier ist der Mensch gefragt, seinem neuen Begleiter langsam, behutsam und geduldig alles das zu zeigen und beizubringen, was im Zusammenleben mit den aus Hundesicht überaus komplizierten Zweibeinern alles nötig ist.


    (Das lag mir jetzt auf dem Herzen - ich meine nicht nur Dich damit, sondern auch all die anderen Neuhundehalter die zu viel zu schnell vom Hund verlangen)

    Sei mir nicht bös, aber dafür daß Lucy noch nicht mal 4Wo bei Dir ist verlangst Du ganz schön viel von ihr.
    Sie muss sowas alles doch erstmal lernen, verstehen und generalisieren. Einen Hund nach so kurzer Zeit vor dem Laden anzubinden.........das finde ich ausgesprochen fahrlässig !!!!


    Du sagst selber daß sie vorher ein ganz anderes Leben gelebt hat - wie soll sie sich da so schnell in Deinem Leben mit Deinen Anssprüchen zurechtfinden?? Ich würde erstmal grundsätzlich weniger Aussenreize mitnehmen - so 'ne Familienfeier kann man nicht einfach ausfallen lassen aber Cafe-Besuche und so sollten vorläufig tabu sein.
    Sie muss erstmal ankommen - und da werden die meisten Hunde überschätzt. Nur weil sie nicht in Panik um sich beissen oder weglaufen heißt das nicht, daß sie sich schon an das neue Leben gewöhnt haben.


    Gib ihr viel mehr Zeit, sei geduldig und zeige ihr langsam die neue Welt. Wenn Du sie jetzt schon vor dem Laden anbindest förderst Du Trennungsängste - sie ist ein verwirrtes Tierchen und kein Fahrrad was man da so einfach abstellt.
    Bau erstmal Vertrauen auf - das braucht wesentlich länger als nur 4 Wochen. Auch wenn sie einen gelassenen Eindruck auf Dich macht, wahrscheinlich tobt es hinter ihrem unschuldigen Gesichtchen. Das Fiepen ist ein eindeutiges Zeichen dafür daß sie sich unwohl fühlt und Stress hat - sie will Dich damit nicht nerven !!! Nimm das Fiepen als Anzeichen dafür, daß Du ihr zuviel zugemutet hast und reagiere entsprechend.


    Alles andere bringt die Zeit - doch Vertrauen ist die Basis von allem - das ist Eure Baustelle!!!!

    Hallo Any,


    ich kann alle Vorschreiber nur uneingeschränkt unterstützen in dem, was sie geschrieben haben. Positive Verstärkung für gewünschtes Verhalten - und das auch schon im Ansatz (zu Dir schauen wenn anderer Hund kommt) - das bringt Euch am schnellsten vorwärts.


    Ein Hund, der aus Unsicherheit so reagiert braucht Bestätigung - das geht eben über positve Verstärkung und vielleicht auch andere Beschäftigungen - egal ob Suchspiele, Mantrailing oder Tricks - wenn ein Hund solche Alternativen bekommt entspannt er sich auf Dauer mental da er dabei viele positive Erlebnisse mit Dir!!! zusammen hat.


    Ansonsten wie oben schon geschrieben: erstmal weiträumig ausweichen, feste Strecken mit wenig Hunden suchen und vor allem: tue Dir was Gutes!! Es hat keinen Sinn, wenn du schon angespannt aus der Haustür gehst, das verschlimmert die Sache nur.
    Gehe in der nächsten Zeit lieber weitab spazieren, spiele mit Deinem Hund neue Spiele (Würstchenbaum suchen, Spieli unterwegs verstecken, Wettrennen machen usw) damit Eure gemeinsamen Stunden fröhlich und positiv sind - das hebt die gemeinsame Stimmung auch für die anderen Begegnungen.


    Das Rudelführergedöns : Ihr seit kein Rudel da Du kein Hund bist - souveräne und klare Führung braucht ein Hund und das erreicht man nicht, indem man vor dem Hund aus der Tür geht.........


    Du packst das schon !!

    Zitat

    .......Meine TA meinte in dem Alter bringt es nix mehr,(kastra) allerdings halte ich sie für unprofessionell das sie mir bei der ersten Behandlung schon geraten hat den Hund wieder abzugeben weil er sich nicht hoch heben lässt........


    Boah, wenn ich sowas lese dann könnte ich :explode:
    Suche Dir einen anderen TA - wegen dieser Reaktion habe ich genau deshalb geschrieben:

    Zitat

    ..... Einem, der schon davon gehört hat das körperliche Befindlichkeiten Auswirkungen auf Verhalten haben - das ist heute leider immer noch nicht selbstverständlich :omg:

    Hast Du schon mal mit einem TA darüber gesprochen?? Einem, der schon davon gehört hat das körperliche Befindlichkeiten Auswirkungen auf Verhalten haben - das ist heute leider immer noch nicht selbstverständlich :omg:


    Ansonsten würde ich zu einem Kastrations-Chip als Test raten - wobei man wissen muss, daß die Hunde dann erstmal kurzfristig noch mehr aufdrehen - der TA sollte Dich dazu beraten können.
    An und für sich bin ich schon ein Verfechter von Kastrationen - aber bei Deinem Wauzi hätte ich da kein gutes Gefühl ihn den Auswirkungen einer OP auszusetzen.
    Denn es hört sich auch nach Stress an - und ist offensichtlich recht plötzlich aufgetreten - das muss nicht nur an den Hormonen liegen, es gibt bestimmt einen Grund, warum diese auf einmal so übernäßig das Verhalten beherrschen. Daher mein Rat, sich nach einem guten TA umzuschauen........

    Gitter ist für Hundepfoten extrem unangenehm - lauf Du mal barfuss drüber - ein Hund hat noch eine kleinere Auflagefläche !!!


    Bau es doch kleinschrittig auf wenn Hund das unbedingt können soll. Dazu kann man erstmal eine gitterähnliche Fußmatte nehmen, die am Anfang noch teilweise zugedeckt ist und dann langsam "größer" wird.
    Danach das gleiche mit einem echten Gitter einfach auf den Boden gelegt üben- mit viel Geduld ist es machbar, am besten mit Hilfe von vielen Leckercehn üben.


    Danach unterschiedliche Gitter nach gleichem Prinzip üben - wenn Hundi das gut kann dann kanns ans "echte" Gitter gehen - denn da ist ja meistens noch ein "Abgrund" drunter........ :D

    Ich denke es kommt daruaf an, welche Wesenszüge die "Zukünftige " entwickelt. Gefühle wie Eifersucht und Besitzverhalten können nur zweitrangig durch Prägung und Erziehung beeinflusst werden.


    Selber habe ich viele Jahre mit mehreren Hündinnen aller Altersstufen und Größen zusammengelebt.. Bei souveräner Führung unsererseits kams da nie zur mehr als kleineren Meinungsverschiedenheiten - da waren aber eher Ressourcen wie Kauknochen o.äh. der Auslöser.


    Andererseits hatte eine Freundin zwei "Weiber" - die 2. kam auch als Welpe zur 1. Hündin dazu, am Anfang war alles wunderbar und eitel Sonnenschein. Dann entwickelte sich nach der Pubertät der 2. ein Zickenkrieg, der in einer üblen Beißerei gipfelte. Da eine dauerhafte Trennung der Hunde nicht machbar war, wurde die 2. abgegeben - obwohl es eine wirklich engagierte und hundeerfahrene Familie war.


    Deinen Punkt 4 kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht teilen, da ich kastrierte wie unkastriete Damen hatte - eine war dabei, die war immer scheinschwanger, hatte aber diverse Krankheiten und konnte nicht kastriert werden (ist über 20 J. her) - bei der Scheinschwangerschaft hatte sie gleich immer einen ganzen Club potentieller Tanten um sich herum...... :D


    Zu 3 : finde ich persönlich nicht - ich finde Rüden in ihren Aggressionen ehrlicher und berechenbarer - das ist aber meine Sicht.........

    Hast Du schon mal versucht, Deinem Hund kurz vor diesen streßauslösenden Situationen an die Futterhand zu nehmen? Alternativ auch Futtertube oder so.
    So kannst Du ihn (sie?) an den gefährlichen Zaunhunden vorbeilotsen und er entwickelt im Laufe der Zeit ein positives Gefühl den anderen Hunden gegenüber: Hund hinterm Zaun - prima, jetzt gibts Lecker........so könnte iwann die Gefühlslage Deines Hundes aussehen.


    Ist für alle Beteiligten weniger stressig - der Abstand muß am Anfang natürlich so gewählt werden, daß der Reizauslöser Zaunhund nicht die Futtertube übertüncht :D
    Und nein, Du musst dann nicht die nächsten Jahre mit Futtertube in der Tasche laufen - das kann man irgendwann reduzieren und dann abbauen - nur noch selten dann für ruhiges Verhalten belohnen.
    Aber das andere Training scheint ja im Moment zu stocken - und mit Futter fütterst du ihm die anderen Hunde "schön" und läßt sich später irgendwann ohne Reaktion dran vorbeiführen.


    Versuch macht kluch....... :D

    Nun ja, ich finde es zu wenig.


    Ein erwachsener Hund schläft und döst je nach Rasse und Temperament so 13-16Std tägl. , manche sogarr noch mehr. Ein Welpe braucht wesentlich mehr Schlaf - und Ruhezeiten - auch ein Junghund.


    Jeder weiß das Schlafmangel nicht gesund ist - Nervosität, Unfähigkeit zum Abschalten und auch körperliche "Entwicklungsstörungen" sind dann nur enige von möglichen Folgen.
    Ich würde an Deiner Stelle "Zwangspausen" einführen, den Hund immer wieder auf seinen Platz bringen - ganz ruhig und bestimmt - und mich dann in der Nähe ruhig beschäftigen. Bis er mitkriegt, daß Du da bleibst und er sich vielleicht entspannen kann. Iwann wird er auch einschlafen - bei dem bisherigen Pensum wird es dauern, sein ganzer Rhytmus muss sich ja umstellen.


    Spielzeug nur zu Spielzeiten zur freien Verfügung, vielleicht einen wirklich erstmal strengen Tagesplan mit Zeiten von abwechslenden Ruhe - und Aktivphasen aufstellen und auch einhalten.
    Dein Hund braucht dringend mehr Schlaf - schon mal den TA gefragt ??