Hallo,
auch ich finde es es sehr schön, dass Du Dich vorab informierst und ich kann den Hundewunsch sehr gut verstehen. Aber zwei Dinge, auch wenn es nervt .
Punkt 1) Ganz eindeutig die lange Zeit alleine. Ich erschrecke immer, wenn ich lese, dass Menschen es tatsächlich für machbar halten, einen Hund bis zu 10 h alleine zu lassen. Fraglos ein Unding und für absolut keinen Hund eine angenehme Sache, sorry, es sei denn, er ist schon tot. Ein Lebewesen so lange allein in der Wohnung zu lassen, ist einfach absolut keine Option. Für mich selbst für einen einzigen Tag völlig undenkbar.
Punkt 2) Lebensituationen ändern sich. Anhand eigenem, extrem krassen Beispiel kann ich DIr sagen, wie schnell sie sich ändern können. Wenn auch hoffentlich nicht so dramatisch wie bei uns. Wir haben unseren Hund vor zwei Jahren geholt. Vorab geklärt, dass meine Mutter den Hund an den zwei Tagen nimmt, an denen ich nicht im Homeoffice, sondern im Büro arbeiten muss. Und ich bin von 08:00 - 15:00 Uhr außer Haus, was vielleicht viele noch gar nicht schlimm fänden. Mir war das bereits zu lange für den Hund. Mein Mann hat im Schichtdienst gearbeitet, ich 24 h in der Woche und meine Mutter hat Wilma immer sehr gerne genommen, wenn andere Dinge anstanden. Wenn wir mal einen Abend wegwollten, oder einen langen Tag auf ein Fest etc.
Innerhalb von 10 Tage (!!) haben jetzt mein Mann und meine Mutter ihre Krebsdiagnosen erhalten. Beide bekommen Chemotherapie, mein Mann mehr oder weniger die nächsten 6 Monate stationär. Bei meiner Mutter weiß ich es noch nicht, aber sie ist 69 Jahre alt und wird auch in den Chemopausen jetzt klar ausfallen. Für mich bedeutet das schlagartig, berufstätig, mit Haushalt, Kind, Hund und zwei schwerkranken Angehörigen von jetzt auf sofort umzustricken. Mehr oder weniger alleine klar zu kommen.
Natürlich gibt es solche Extremsituationen gottseidank nicht so oft, aber auch Trennungen, Umzüge, berufliche Veränderungen etc., stehen manchmal schneller im Raum als man glaubt.
Es gehört also ein sehr gutes soziales Netz dazu, dass Dich, mehr oder weniger alleinstehend unter der Woche, unterstützen kann, wenn mal "gar nichts geht". Und sei es nur ein intensiver Magen-Darm-Infekt, der Dich an die Toilette fesselt oder ein heftiger grippaler Infekt, der Dich für eine Woche ins Bett schickt.
Worstcase, ich weiß. Aber vorher so gut es geht geklärt, rettet Dir im Notfall die Versorgung vom Hund.
Über eine Rasse (muss es die überhaupt sein?? Mischlinge sind auch super.. ) würde ich daher erst nachdenken, wenn alles andere "passt".