Ich habe schon in einem anderen Thread an Annalena36 gepostet. Wollte meinen Beitrag noch ergänzen, bin jedoch hierher umgeleitet worden. Mir wurde das Buch eigentlich in der Hundeschule empfohlen. Ich habe es als verspätetes Valentinstagsgeschenk von meinem Herzallerliebsten bekommen. Schließlich ist Aztec (mein Labrador) erst seit sechs Monaten bei mir zu Hause, weil meine Tante verstorben ist. Er ist 2,5 Jahre alt und wurde nie richtig erzogen. Er denkt schon, dass er "der Mann" im Haus sei. Sicherlich war meine Tante ab einem bestimmten Zeitpunkt an zu schwach, um ihn "zu erziehen". Sie hat sich eher untergeordnet. Wir haben dies zu spät mitbekommen, weil wir ihn seit sechs Monaten hautnah erleben. Und das ist echt nicht easy. Aber wir sind auf dem guten Weg.
Er kennt mich zwar, jedoch denkt er schon, dass er nur zu Besuch bei uns sei. Er will immer zu der Wohnung meiner Tante oder dieselben Gassi-Runden drehen. Dann flitzt er zu ihrer Wohnung und bleibt dort vor der Haustür stur liegen. Er macht sich schwer und wimmert dann ununterbrochen. Leckerlies verweigert er auch. Ich kann ihn nicht weglocken. Aber wie soll ich dem Tier erklären, dass er nie von ihr abgeholt wird, hmm? Tja, sein Dickschädel und die mangelnde Erziehung ... kein einfacher Fall. Vielleicht "trauert" er auf diese Art - keine Ahnung!
Aber hier hat mir das Buch wirklich weitergeholfen. In der Hundeschule habe ich die Basics gelernt, um Aztec besser einschätzen bzw. seine Sozialkompetenz schulen zu können. Und die eigentliche Arbeit kam erst danach (bei den täglichen Gassi-Runden). Die sechs Wochen (Trainingsplan) im Buch - sind sicherlich zu kurz, um einen "neuen Hund" zu kreieren. Was nutzt mir ein Trainingsplan, wenn ich nur einmal oder zweimal paar Übungen mache und dann Wunder erwarte. Nix! Und von der Methode des Hundeflüsterers (Milan oder so), halte ich nicht viel. Funktioniert mein Hund nicht, dann dezent in die Flanke treten *nono*!
Aber wenn man täglich die simplen Übungen macht, dann sieht man nach vier Wochen schon sehr gute Fortschritte. Mein Highlight: er blieb nicht stur auf der Eingangstreppe meiner Tante liegen, sondern reagierte nach einer Weile auf mich und kam dann auch zu mir. In der Wohnung meiner Tante sind nun neue Mieter. Ich habe mit dem Pärchen gesprochen und gefragt, ob sie Aztec kurz ihre neue Wohnung zeigen würden. Er sollte einfach den neuen Duft dort wahrnehmen. Ja, er war ziemlich konfus! Er hat die komplette Wohnung und das ganze Hause nach meiner Tante abgesucht. Vergebens! Aber jetzt begreift er langsam, dass wir sein neues zu Hause sind. Aber die Übungen bringen uns näher zusammen und er akzeptiert nun langsam seine Position innerhalb unserer Familie. Wir müssen nicht mehr über einen Umzug nachdenken. Gott sei Dank!