Hallo ihr Lieben,
also, dann erzähl ich mal.
Wir haben Cloony aus Italien mitgebracht. Er war in einer Tierhandlung in einer viel zu kleinen Metallbox in einem jämmerlichen Zustand.
Das erste Mal sahen wir ihn dort in der ersten Augustwoche und konnten dann über nichts mehr anderes nachdenken, als über diesen kleinen Wurm. Also beschlossen wir, ihn einfach zu kaufen, da wir ja auch wieder einen Hund wollten. Als wir ihn dann bekamen, hielten wir auch eine Art Ausweis von ihm in der Hand mit dem Geburtsdatum 10.07.
Wir fielen auch aus allen Wolken und meinten, das sich der Mensch verschrieben hat, aber der versicherte uns, das alles seine Richtigkeit hat. Cloony wurde Ende Juli von seiner Mutter weggenommen.
Dadurch, das er ca 2 Wochen alleine in einem Raum in einer Box lebte, kennt er das Alleinsein sehr gut. Seine Angst war nur, das er wieder in eine Box müsse, oder das wir nicht mehr kommen.
Ich lies ihn nicht von Vornerein so lange allein, sondern steigerte das jeden Tag.
Bei mir ist es wichtig, das ein Hund alleine sein kann, denn wir haben einen Pflegefall in der Familie und da bin ich auch mal aus der Reihe aus dem Haus. Und ich denke, es gibt auch viele arbeitende Menschen, die nicht zuhause bleiben können, auch wenn sie einen Welpen haben.
Er hat keinen Schlag davon wegbekommen, denn er kann sich frei durchs Haus, den Wintergarten und den großen Garten bewegen.
Wir haben für ihn nur noch eine Box fürs Auto. Am Anfang war es furchtbar für ihn, wenn er da rein musste, aber mittlerweile hat er verstanden, das die nur nötig ist, wenn wir wegfahren und das mit ihm. Am Anfang hatte ich das Radio aus und redete ununterbrochen im Auto mit ihm. Wenn er dann zu jammern anfing hielt ich an, holte ihn raus und spielte kurz. So bekam er das Vertrauen, das ich ihn da immer wieder raushole und die Abstände mit dem Jammern wurden immer größer, bis sie dann ganz aufhörten.
Er ist vom Wesen her ein sehr liebevoller und dankbarer Hund und Jeder vergisst oft sein Alter, weil er sehr groß ist für die Rasse und auch sein Verhalten nicht unbedingt kindlich ist.
Aber das wird wohl an seinen Erfahrungen liegen.
Wenn es möglich ist, nehme ich ihn immer mit und es ist immer jeder erstaunt wie ruhig er ist. Aber es gibt nun mal Situationen, wo er mehr im Auto sitzen müsste, als sonst was und das will ich ihm nicht zumuten.
Er ist in vielen Dingen ungewöhnlich. Auch wenn wir Besuch haben. Normalerweise geht ein Welpe dann in den Mittelpunkt und will gestreichelt und beachtet werden. Cloony kommt her begrüßt jeden und geht dann auf sein Kissen, nagt genüsslich an einem Knochen und beobachtet Alles mit Vorliebe.
Wenn ich nach Hause komme sitzt er da und wartet, bis ich den Einkauf aufgeräumt habe und ich mich mit ner Tasse Kaffee zu ihm auf sein Kissen setzte. Dann wird geschmusst und erzählt, was denn so alles los war.
Auch wenn jetzt Einige denken, das ich ein an der Klatsche hab, aber irgendwie hab ich das Gefühl, er ist etwas mehr als nur ein Hund. Meine Freundin hat auch einen Hund, einen Dalmatiner und wir machen Einiges gemeinsam und sind viel zusammen. Ihr Hund war in einer Welpenschule mit allem Drum und dran und hat zur Zeit ( er ist 2 Jahre alt ) eine ziemlich heftige Pupertätsphase. Sie kann es gar nicht fassen, das wenn wir Gassi gehen, meiner an der Strasse sich einfach neben mich hinsetzt, wenn ich stehen bleibe, und wartet, bis wir die Strasse überqueren können. Das hat ihm Keiner beigebracht, er tut solche Dinge einfach.
Natürlich hat Cloony auch Macken, er gräbt unheimlich gern im Garten um, oder aber er kann sich nicht für einen festen Platz im Garten entscheiden, wo seine Geschäfte gemacht werden. Damit lebe ich aber gerne und er hat nen heiden Spass damit, die Löcher wieder zu öffnen, die ich zugemacht habe.
Letztens hatte er vom Küchenschrank Wurst runtergeholt. Die nahm er ganz stolz und legte sie mir vor die Füsse. Ich sagte ihm, das er sie ja nun haben kann, weil ich die nicht mehr mag, aber er frass sie nicht. Er wartete so lange bis ich sie aufhob und sie ihm gab.
Beim Tierarzt kommt er rein, grummelt den Doc an und legt sich dann hin um alles über sich ergehen zu lassen. Wenn wir fertig sind grummelt und quietscht er so lange, bis er vom Doc ne Belohnung bekommt und dann können wir gehen.
Nun habe ich euch viel erzählt von ihm und konnte vielleicht einige Zweifel bei euch zerstreuen. Dieses Tier ist mein Heiligtum, genauso wie meine Kinder und ich würde nie etwas tun, was ihm weh tut, oder schadet.
Er ist einfach einzigartig und sehr "erwachsen" was die Erziehung angeht.
Es früßt euch ganz lieb
Anja