Beiträge von Henner

    staffy,


    danke für deine guten Tipps. Ich dachte wir befinden uns in einem Hundeforum, daher vergass ich, hier meine Lebensgeschichte und Familiensituation darzustellen. Schnellstens möchte ich dies für dich nach holen.
    Wir wohnen hier alle auf einem großen Bauernhof mit 2 Häusern im ländlischen Raum in Brandenburg. Meine geschiedene Frau betreibt eine kleine Pension mit 4 Zimmern. Wir sind:


    Ich+Freundin (genannt Frau)+meine geschiedene Frau+Mann+2 Töchter (aus erster Ehe, also meine Kinder) mit Anhang (23 Jahre und 21 Jahre) alt. Meine geschiedene Frau hat noch 2 söhne aus ihrer zweiten Ehe. Man mag es sich nicht vorstellen, wir leben alle gemeinsam auf einen wunderschönen Bauernhof und vertragen uns alles sehr gut. Meine Schwiegereltern (die Eltern meiner geschiedenen Frau geniessen noch ihren Lebensabend bei uns).


    So nun zu den Hunden, also ich+Freundin (für mich Frau) besitzen:


    Rex, Rico (DSH 21 Monate Brüder aus einem Wurf)
    Oscar (Aussie Red Merle) 4 Jahre



    Meine gesch. Frau (Frau) besitzt:


    Tara (DSH 21 Monate Schwester von Rico und Rex)
    Alfred Mischling 9 Jahre (aus dem Tierheim)


    Meine Tochter 23 Jahre + Freund besitzen:
    Sandy Aussie 6 Jahre
    2 Pferde, 2 Ponys, 4 Kaninchen


    Meine Tochter 21 Jahre + Partner besitzen:
    Benny Mischling 3 Jahre (Tierheim)


    Alle zusammen haben wir noch Hühner, Goldfische und Kois im Teich. Im Sommer kommen zu uns die Enten, Wasserschlangen und Frösche. Manchmal haben wir hier auch Marder, Füchse, Wildschweine, Rehe zu Besuch. Teilweise haben wir hier auch noch die Hunde von unseren Nachbarn, weil die tagsüber nicht daheim sind (Setter und Dackel).


    Die Hunde leben nicht im Zwinger und werden nicht an der Kette gehalten. Die Hunde leben bei ihren Besitzern im Haus. Im Sommer sind sie alle im Hof und Garten tagsüber draußen. Jede Familie kümmert sich überwiegend um die eigenen Hunde. Natürlich helfen wir uns gegenseitig. Rico, Rex und Tara kamen mit 9 Wochen zu uns, aus einer sehr schlechten Zucht. Wir hatten und haben allerlei Probleme mit ihnen. Der gesamte Wurf (7 Stück) ist Schrott und null sozialisiert. Sie haben in ihren ersten 9 Lebenswochen sehr leiden müssen. Alle Hunde leiden unter Ängsten und teilweise Panikattacken. Bei Tara und Rex haben wir es durch Training und Bachblüten wieder einigermassen hinbekommen, doch bei Rico hilft alles nichts.


    Ich wusste nicht, dass es hier verboten ist, für Freunde, Familieangehörige und Nachbarn Probleme darzulegen und Hilfe zu holen. Wenn es ein Problem ist, werde ich jeden Hund hier einzeln anmelden.


    Ich hoffe, dass ich deine Neugier befriedigt habe. Wenn nicht lade ich dich gerne zu meiner geschiedenen Frau in die Pension ein (Hunde sind auch herzlich willkommen) und du hilfst mir mit Rico einfach vor Ort. Vom Alter her, würde das schon passen. Wir haben hier vor unserer Haustür, das schöne Naturschutzgebiet Schorfheide und den Wildpark Schorfheide. Dort leben Wölfe (2 wölfe davon kenne ich persönlich - die sind von meiner Kollegin bis zum zweiten Lebensjahr groß gezogen worden, leider musste sie sich dann von ihnen trennen, weil sie mit ihnen nicht mehr klar kam), der dreibeinige Wolf und viele andere Tiere. Unser Tierpsychologe Hr. Seidler arbeitet ehrenamtlich im Wildpark. Auch wir leisten dort ehrenamtlich Hilfe, wo immer es geht. Ist sehr interessant die Arbeit mit den Wölfen.


    Gruß Henner

    Hallo an Alle,


    ich hoffe ich kann mich kurz fassen.


    Wie ich hier bereits oft schon erwähnt habe, ist Rico ein Angsthund (teilweise Panikattacken) und wir haben seit er mit ca. 9 Wochen zu uns kam, diverse HuSchu, Tierpsychologen, mobile HuSchu besucht oder bei uns zu Hause gehabt. Leider hat jede HuSchu, jeder Trainer eine andere Methode. Teilweise wurde Rico starken Zwängen ausgesetzt und sein Stresspegel stieg enorm an. Nur geholfen hat es uns nicht. Der Hund wurde immer ängstlicher, verlor das vertrauen zu uns und wir fingen ständig von vorne an.


    Ich beschreibe mal kurz unsere Probleme: Rico hört gut im Haus und auf dem Grundstück, Leinenführigkeit ist im Moment gut. Vorher war er ständig auf der Flucht, wenn wir ihn an der Leine hatten. Er wollte nur weg und war damit beschäftigt, zu schauen, ob eine Gefahr droht. Ohne Leine verhält er sich seinen Artgenossen gegenüber sehr gut.


    Nur an der Leine, wenn für ihn "Gefahr" droht tickt er aus. Er bellt, zieht uns weg oder will sich auch auf die "Gefahr" stürzen. Und da genau fängt unser Problem an. Rico ist nicht mehr ansprechbar, macht absolut dicht und ist für uns alle unberechenbar. Etliche Trainer haben versucht, dass in den Griff zu bekommen. Halti, Doppelleinenführung, Konfronationstraining, Ablenkung über Leckerli. Nichts hat geholfen oder gefruchtet. Seine Angst nahm nur stetig zu und sein Vertrauen zu uns ab.


    Wir haben jetzt eine Trainerin gefunden, die ohne Zwänge mit uns arbeitet. Durch sie haben wir auch gelernt, wie wir mit Rico kommunizieren können. Sie hat uns die Beschwichtigungssingale erläutert und uns gezeigt, wie wir selbst sie auch anwenden können. Rico hat was das anbetrifft, durch diverse negative Erlebnisse in der HuSchu, verknüpft, dass seine Beschwichtigung anderen Hunden gegenüber keinen Erfolg bringt. Zweimal wurde er in der HuSchu, obwohl er alle Signale ausgesendet hatte, von Hunden angegriffen. Wir sind momentan dabei, auf seine Signale zu achten und zu reagieren, damit er wieder erlernt es lohnt sich doch, zu beschwichtigen. Rico hat auch sehr grosse Fortschritte gemacht. Wir haben es geschafft, Rico aus der Führung rauszunehmen, er läuft jetzt sehr gut bei Fuss und seine Panik hat sich stark verringert. Seine Ängste und Unsicherheit sind geblieben. Doch bei "Gefahr", tickt er nach wie vor aus. Er braucht noch nicht einmal einen Hund zu sehen, sondern nur zu riechen, dann ist es vorbei. Wir entfernen uns dann entgegengesetzt der Richtung, wo die "Gefahr" herkommt, doch selbst dass hilft nichts. Rico ist dann in einer anderen Welt. Er macht dicht, bellt wie verrückt und ist nicht mehr zu kontrollieren. Wir haben versucht, die Hundebegegnungen Stück für Stück aufzubauen. Sowie Rico aus dem Haus geht, das Grundstück betritt, fängt er an zu bellen. Das dauert ca. 2 min. Danach geht es dann ab in den Wald. Wenn uns nichts entgegenkommt, wird er auch wieder sicherer und geht ordentlich an der Leine. Ich muss hinzufügen, für Rico ist alles eine Gefahr (Geräusche, Vögel, Autos, Radfahrer, Menschen, Hunde, div. Sachen im Haushalt und und und).


    Meine Frage jetzt: Hat jemand schon Erfahrungen gemacht mit einem Angst- bzw. Panikhunde und wenn ja, habt ihr ein positives Feedbeck für mich. Was können wir noch tun? Aufmerksamkeitstraining wurde auch gemacht. Der Hund reagiert im Normalfall auch auf uns. Zur Zeit bekommt er seit 6 Wochen das zweite mal Bachblüten. Momentan kommen wir nicht voran mit unserem Training. Wir sitzen fest und möchten so gerne, dass Rico die Angst vor allen Fremden verliert.


    Wir haben Zeit und Geduld. Die jetzige Trainerin hat uns empfohlen, das Training so aufzubauen: Rico sieht Gefahr und bevor er bellt oder an der Leine austickt Leckerli geben und belohnen. Danach Abstand vergrößern und mit Rico einen Bogen gehen. Damit soll er die vermeitliche Gefahr mit etwas positiven verbinden. Nur genau das ist der Punkt, an dem wir nicht mehr weiterkommen. Rico riecht die Gefahr (Hunde, Menschen), bevor man überhaupt etwas sieht. Also haben wir versucht, wenn er mit der Nase in die Luft schnuppert, sofort Leckerli, positiv bestätigen und in entgegengesetzte Richtung. Doch Rico riecht und fängt im selben Moment an zu bellen, oder wie verrückt an der Leine zu ziehen. Da können wir ihn natürlich nicht mehr belohnen. Ich hoffe ihr habt in der Länge der Zeilen mein Problem erkannt. Ich warte dringend auf gute Vorschläge.


    Rico ist körperlich gesund, wurde vor 2 Wochen vom TA durchgecheckt.


    Gruß Henner

    Hallo funnydog,


    aus eigener Erfahrung sage ich dir, gehe die Sache langsam an und ohne Zwang. Wir selbst haben einen sehr ängstlichen und unsicheren Hund (Hund hatte teilweise Panikattacken-was sich durch Bachblüten verringert hat). Durch div. Hundetrainer und HuSchu wurde er ständig Situationen ausgesetzt, die in ihm Panik und Stress auslösten. Dauerstress kann, wenn er anhält, gesundheitliche Folgen beim Hund haben.


    Üben, üben, üben ohne Zwang und ohne Stress. Schau auf deinen Hund, wie geht es ihm, wenn du ihn bestimmten Situationen aussetzt. Ein Hund unter Stress, wird nie etwas positives mit der Situation verbinden. Das wurde mir auch immer wieder erzählt. Wenn der Hund nur oft genug sich den -"Gefahren" aussetzt, wird er zwangsläufig begreifen, dass keine Gefahr von dieser Situation ausgeht. Ich habe das auch geglaubt und aus einem unsicheren ängstlichen Hund, wurde ein Hund mit Panikattacken und null Vertrauen zu uns.


    Ich würde an deiner Stelle auch die Leine ranmachen, wenn ihr bei euch in den Wald geht, dann verknüpft der Hund die Leine nicht mehr mit den Stadtspaziergängen.


    Baut eure Stadtspaziergänge langsam auf. Schau wie es euren Hund dabei geht. Geht es ihm arg schlecht, brecht die Übung - verknüpft mit einem positiven Erlebnis - ab. D.h. gebe ihm ein Kommando, was er gut kann, dann Leckerli oder dickes Lob und ab nach Hause. Zieht er in der Stadt an der Leine, heisst es er will weg, raus aus der Situation. Suche dir ein ruhiges Plätzchen und verschnauft beide. ist er entspannt (kann eine Weile dauern), erneuter Versuch. Klappt es gar nicht ab nach Hause. Natürlich solltest du dies täglich üben, wenn es deine Zeit zulässt. Der Hund darf also nicht mehr in die Situationen kommen, wo der Stresspegel so hoch ist, dass er nicht mehr auf dich reagiert. Dann warst du schon einen Schritt zu weit.

    Hallo nicolelorek,


    das mit der Führung abnehmen, kann ich dir nur für unseren Hund beschreiben, das ist natürlich ein Prozess, der nicht von jetzt auf gleich geht. Hinzu kam, dass wir einen sehr ängstlichen und unsicheren Hund hatten, der uns immer wieder Rückschläge bereitete. Es wird auch noch eine Zeit dauern, bis der Hund seine Unsicherheit ablegt.


    Jeder hat wahrscheinlich auch eine andere Methode.


    Bei der Trennung begrüsste uns unser Hund ganz stürmisch und war außer Rand und Band. Eigentlich wurde er von uns erst begrüsst, wenn er ruhiger war. Das hat wahrscheinlich nicht ausgereicht. Anfangs haben wir ihn nach einer Trennung für ca. 10 min. ignoriert. D.h. nicht angesprochen und nicht angeschaut. Erst als er wirklich ruhig sich irgendwo hinlegte, wurde er von uns gerufen und begrüsst. Jetzt ist es so, dass er nicht mal mehr aufsteht, wenn wir zur Tür rein kommen. Also heißt es erstmal Taschen ablegen, Klamotten aus und Hundi rufen.


    Wir haben ihn an sein Körbchen gewöhnt, wo er jetzt tagsüber viel liegt und nachts dort schläft. Er hat es als seine Rückzugsinsel angenommen. Anfangs haben wir ihn dafür noch mit Leckerli belohnt.


    Unser Hund hat seine Grenzen im Haus gezeigt bekommen. Es gibt Zimmer, die sind für ihn tabu. Nach 14 Tagen spurtete er mir auch nicht mehr hinterher, wenn ich das Wohnzimmer verließ.


    Im Garten durfte er nur noch zusammen mit mir raus und wir haben Leinenführigkeit geübt, andere wichtige Kommandos und gespielt. Hundekontakte habe ich die ersten 3 Wochen so gut wie es ging gemieden. Was natürlich nicht immer ging. Da wir hier aber ein großes Feld haben, konnten wir wenigstens einen riesen Bogen um die anderen Hunde machen. Kamen Hunde ohne Leine, habe ich unseren abgelassen.


    Jetzt üben wir momentan, wie groß die Distanz zu anderen Hunden sein darf, damit er noch nicht an der Leine austickt. Ich habe hier sehr gute und liebe Nachbarn mit Hunden, die mir dabei sehr behilflich sind.


    Da es mit der Aufmerksamkeit zu uns - bei Gefahr - noch nicht so gut klappt (es gibt immer noch Situationen, wo er dicht macht), bekommt der Hund bei jedem Sichtkontakt zu einem anderen Hund (Jogger, Fahrradfahrer) seine Superleckerlis, bis ich merke, er reagiert jetzt nicht mehr ganz so auf die Gefahr und ist bei mir. Danach ein dickes Lob, ein paar Kommandos geübt und weiter gehts. Natürlich nur, soweit er noch nicht an der Leine zieht und bellt. Ich hoffe, das er damit irgendwann verbindet, anderer Hund, Jogger, Radfahrer stellen für ihn keine Gefahr mehr da, sondern sind etwas positives. Sowie er anfängt dennoch an der Leine zu ziehen oder zu bellen, gehen wir von dem Hund weg, bis es für ihn in Ordnung ist. Auch sind wir in solchen Situationen innerlich ruhiger und nicht mehr so angespannt, wenn wir wieder mal solch ein Erlebnis hatten. Das spürt der Hund.


    Auch wenn es sich hier so easy anhört, im Haus und Garten klappt alles bestens, doch das schwierigste sind die Außenübungen. Es beansprucht viel Zeit, Geduld und Arbeit. Alte Verhaltensmuster lassen sich nicht so schnell abgewöhnen. Der Hund muss erst vertrauen und x-mal erleben, dass er uns in allen Situationen vertrauen kann. Doch wirklich täglich sehen wir die kleinsten Fortschritte und es macht uns glücklich und Mut.


    Es würde den Rahmen sprengen, über jede Einzelheit hier zu schreiben. Aber das wichtigste sind Geduld, Zeit, Konsequenz und positive Bestätigung. Wir haben uns angewöhnt, bei Rückschlägen oder unangenehm verlaufenden Situationen auf unseren Hund sauer zu sein. Wenn er mal wieder an der Leine austickt, sind wir nicht mehr so arg gefrustet und sagen uns jetzt: Es war schon mal schlimmer. Unser Hund reagiert ganz doll auf Stimmungen. Sind wir genervt, wird er unruhig und baut Stress auf. Stress beim Hund, können wir momentan absolut nicht gebrauchen.


    Gruß Henner

    Hallo,


    dass mit dem Futter haben wir auch so ähnlich gemacht, um die Aufmerksamkeit vom Hund zu bekommen. Anfangs haben wir zu Hause damit begonnen. Links und rechts Futter in die Hund und wenn Hundi mich angeschaut hat, gab es aus der linken oder rechten Hand Futter. Später haben wir eine Mahlzeit draussen verfüttert. Dabei haben wir das Kommando "Schau" eingeführt. Zu Hause hat es sehr gut geklappt ,doch für unterwegs hat es allerdings nicht viel gebracht. Immer wenn Gefahr im Verzug war, reagierte unser Hund nicht mehr auf "Schau" und "Futter".


    Heute wissen wir warum. Unser Hund war in der Führung. Ich denke das wird auch bei eurem Rotti so sein. Wenn ihr das nicht in Ordnung bringt, wirst du von deinem Hund auf die Dauer nicht die Aufmerksamkeit bekommen. Er macht dann nur seinen Job (den macht er gut) und das heisst, er passt auf sein Rudel auf. Solange er seinen Job gut macht, wird er sich nicht auf dich einlassen oder sich von dir ablenken lassen. Nehmt bitte unbedingt euren Hund aus der Führung raus. Arbeitet daran, ansonsten klappt draussen nichts mehr. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.


    Überlege mal für dich, was euer Hund zu Hause alles darf und welche Freiheiten er geniesst. Darf er dich bei der Begrüssung anspringen? Bekommt er sofort die volle Aufmerksamkeit von Dir? Wer wird bei euch zuerst begrüsst, wenn du nach Hause kommst? In welche Zimmer darf er? Wer beginnt das Spiel? Wer entscheidet, wann geschmust oder gestreichelt wird? Hat der Hund einen Platz, auf den du ihn schicken kannst, wenn du Ruhe brauchst oder Besuch kommt? Bleibt er auch mal liegen, wenn du durch die Wohnung wirbelst, oder ist er ständig um dich rum? Schreib mal.


    Gruß Henner


    Gruß Henner

    Hallo,


    wir haben (hatten) einen Problemhund (sehr ängstlicher Hund). Er hörte zwar gut, aber an der Leine, war er wie eine Wildsau und ließ sich durch nichts mehr ablenken. Er war dann nicht mehr ansprechbar und hat uns nicht mehr wahrgenommen. Auch wir haben uns aus der Not heraus, an jedem Strohhalm geklammert. Div. HuSchu, mobile HuSchu, Tierpsychologin usw.


    Sie arbeiteten zwar alle ohne Gewalt??? aber unter starkem Zwang. Wir haben leider nichts davon anwenden können und wollen. Unser Hund ist sehr ängstlich und solche Methoden, wie beschrieben, hätten bei ihm alles Vertrauen zu Nichte gemacht. Auf seine Ängste und die Ursachen dafür ging kein einziger ein. Es wurde nur an den Symptomen gearbeitet (Leinenführigkeit, Fahrradfahrer, Jogger und Menschen).


    Fazit: Es arbeiten Gott sei Dank nicht alle HuSchu mit solchen Mitteln. Es gibt auch noch sehr gute. Leider haben wir die hier bei uns bisher noch nicht gefunden.



    megazicklein


    Du beschreibst, dein Hund hat ein wahres Theater veranstaltet, wenn ihr gegangen seit. Du schreibst richtig, dass es keine Trennungsängste waren. Wir mussten erst lernen, um zu begreifen, warum unser Hund sich ähnlich benahm. Er war der Boss und Mitglieder aus seinem Rudel haben ihn verlassen. Nur deshalb gab es viele Konflikte mit unserem Hund.


    Wir haben gelernt und erfahren(aber nicht in der HuSchu, wir haben auf unser Gefühl und Herz geachtet), dass wir mit viel Zeit, ohne jeglichen Zwang, ohne Gewalt aber mit Konsequenz, Geduld und Zuwendung, bei unserem Hund viel gut machen konnten. Konsequenz heisst nicht Leinenruck, schütteln, unterwerfen, Spraybänder, Schütteldosen usw. Unser Hund wird positiv bestärkt, wenn er etwas toll macht, macht er es nicht toll, bekommt er keine Strafe dafür. Dann lag es an uns, wir haben ihm nicht richtig vermitteln können, was wir von ihm wollen. Seit unser Hund nicht mehr in der Führung ist, hat sich sein Verhalten an der Leine schlagartig verändert. Er zieht nicht mehr,weil er uns jetzt vertraut und nicht mehr voraus laufen muss. Er kann seine Spaziergänge jetzt geniessen und weiss, wenn Gefahr droht, wir regeln es für ihn.


    Tauchen heute wieder kleine Verhaltensänderungen auf, wissen wir, dass unser Hund unsere Führung in Frage stellt. Also arbeiten wir an uns und nicht an unserem Hund. Unser sehr ängstlicher und unsicherer Hund ist uns dankbar, dass wir ihm die Führung abgenommen haben. Er war dafür nicht geeignet. Wir haben ihn in diese Rolle hinein gedrängt. Damit begann für uns ein langer Leidensweg und wir hatten einen Problemhund.


    Gruß Henner






    Gruß Henner

    Hallo,


    es ist eine Mischung aus beidem. Erstens ist dein Hund in der Pupertät und zweitens hat sich euer Rudel vergrössert. Momentan ist dein Hund der Chef.


    Ich denke nicht, dass du dich von deinem Partner trennen musst. Du und dein Partner, müssen die Führung übernehmen. Dann wäre die Ordnung bei euch wieder hergestellt.


    Ignorriert sein Bellen und seine Ausraster, besonders bei der Begrüssung. Warte bis dein Hund sich beruhigt hat und rufe ihn dann nach ein paar Minuten zu Dir. Genauso sollte es dein Freund auch tun, wenn er zu dir kommt.


    Momentan sollten Couch, Bett, Sofa tabu für ihn sein. Wenn alles wieder besser läuft, ist sonst dagegen nichts einzuwenden. Da er zur Zeit sich nicht zurück rufen lässt, würde ich für ca. 3 Wochen nur an der Leine mit ihm gehen. In der Zeit übt ihr, auch dein Freund, täglich "komm" und bei Fuss (an der Leine). Natürlich gibt es immer eine dicke Belohnung und ein Lob. Du musst deinen Freund unbedingt mit einbeziehen und dem Hund klare Grenzen setzen.


    Gruß Henner

    Hallo,


    du hast hier schon viele gute Ratschläge bekommen. Doch aus eigener Erfahrung (ich habe selber einen Angsthund - und auch vieles falsch gemacht), rate ich dir wirklich dem Hund Zeit zu geben.


    Beim Füttern würde ich dem Hund erstmal 3 feste Zeiten einrichten und das Futter hinstellen. Entferne dich aus dem Raum und gebe ihm 15 min. Zeit. Frisst er nicht stelle das Futter weg. Es hört sich hart an, aber mit der Mitleidstour kannst du vieles falsch machen. Eigene Erfahrung. Hat er denn ihm TH gut gefressen?


    Lasse den Hund erstmal bei dir ankommen und sich eingewöhnen. Beachte ihn kaum und bedränge ihn nicht mit deiner Fürsorge. Kommt er von selbst, kannst du ihn gerne streicheln und loben.


    Kannst du denn mit ihm rausgehen? Ist er nur beim füttern so ängstlich oder hat er noch andere Anzeichen von Angst?


    Gruß Henner

    Hallo ginababsy,


    danke für deine Nachfrage. Ich kann ja mal kurz berichten. Wir hatten im Dezember nochmal einen Problemhundetherapeuten bei uns. Dieser war 3 Tag für jeweils 6 h bei uns zu Hause. Obwohl Gewaltfrei, kam mir diese Therapie doch sehr zwanghaft rüber.


    Rico ein sehr ängstlicher Hund, wurde danach noch schlimmer (die Angst betreffend). Da ich die einfühlsamste Frau habe, die ich kenne haben wir diese dubiose Methode sofort abgebrochen. Ihr Herz und ihr Bauch sagten meiner Frau ständig, was wir hier machen ist Zwang und keinen Angsthund kannst du ständig Zwängen aussetzen. Die gute sie hatte so recht.


    Auszüge aus Therapie: Futter nur noch draussen, am besten mal 2 Tage gar nichts. Rico an 2 Leinen und mit Maulkorb, zu unserer Sicherheit. Er fing an unter dem enormen Stress, ständig diesen Ängsten ausgesetzt, nach uns zu schnaben. Es gab für ihn auf Grund der doppelten Leinenführung kein vor und zurück. Rico durfte keinen Schritt vor uns machen. Das hatte zur Folge, dass wir nicht mehr vorankamen mit ihm. Sein Stresspegel war so hoch, dass er uns nicht mehr hörte und auf nichts mehr reagierte. Nach 4 Tagen hat meine Frau gesagt: "Jetzt ist Schluss", dass ist doch bescheuert, was wir hier machen". Der Hund sollte nicht mehr spielen, hatte keinen Auslauf mehr, machte uns im Garten und war total verstört.


    Meine Frau bestellte sich sofort die 3 Ausgaben von Jan Fennell und war von dieser Methode intuitiv begeistert. Schluss mit Gewalt und Zwängen, sie spürte, dass diese Methode etwas für unseren Rico sein könnte.


    In 2 Tagen hat sie die 3 bücher gelesen und uns alle instruiert. 2 Tage später hatte sie das Glück und fand im Netz eine Hundetrainerin ganz bei uns in der Nähe, die diese Methode bei Jan Fenell in England gelernt hat.


    Einen Tag später kam diese Frau zu uns, um uns die richtige Anwendung dieser Methode darzulegen. Wir handeln jetzt seit 2 Wochen nach dieser Methode und ich glaube es selbst kaum, wir haben einen anderen Hund. Wir haben es endlich geschafft, Rico die Führung abzunehmen, er kam damit überhaupt nicht klar. Gestern hatte meine Frau Tränen in den Augen. Wir sind mit ihm abends raus und Rico ging locker bei Fuss an der leine. Er war so entspannt und hat die ganze Welt um sich rum vergessen. So einen entspannten Spaziergang haben wir in den 21 Monaten noch nie erlebt. Rico war ständig in der Führung an der Leine, und ständig auf der Flucht. Man konnte kaum noch normal mit ihm laufen.


    Wir haben noch ein gutes Stück Arbeit vor uns, doch das wichtigste ist, Rico fühlt sich jetzt an unserer Seite sicher und muss uns nicht mehr vor jeder Gefahr schützen. Er ist viel entspannter und nicht mehr ständig unter Dauerstress. In einigen Wochen, wenn wir das gröbste hinter uns haben, setze ich hier noch mal ein Erfahrungsbericht ins Forum.


    Drückt uns alle die Daumen, dass wir es diesmal, nach vielen dubiosen und unnützen Erfahrungen, schaffen werden. Rico hat es verdient.


    Gruß Henner

    Hallo,


    ich kenne das Problem auch. Rico ein absoluter Angst- und Problemhund (besonders vor Menschen und anderen Hunden), hat bisher noch niemanden etwas getan. Doch war er, allein von seiner Rasse (DSH), als böse von unseren Mitmenschen eingestuft. Alle durften mit ihren Hunden, die sich nicht abrufen lassen, ohne Leine an uns vorbei laufen. Von mir wurde erwartet, Rico an die Leine zu nehmen. Da ich hier in unserem Örtchen keinen Stress wollte, habe ich es getan. Als Rico älter wurde, spielte er an der Leine verrückt, wenn ihm andere Hunde ohne Leine zu Nahe kamen.


    Unsere Nachbarn gingen bei uns wie selbstverständlich in unserem Garten ein und aus. Was mir natürlich auch nicht gefiel, Rico ergriff dann die Flucht. Durch den Zaun bekam er ständig Leckerli.


    Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht. Ich habe einfach bei einer Hundebegegnung, der andere Hund ging ohne Leine, dem Besitzer gesagt, er solle bitte seinen Hund anleinen. Ich konnte Rico nicht ableinen, weil die beiden sich nicht vertragen. Dies jedoch ohne Erfolg. Habe dann einfach behauptet, dass wir einen Beissvorfall hatten.


    Hier in unserem Ort macht das schnell die Runde. Fazit: Wenn man uns jetzt auf dem Feld begegnet, macht man einen großen Bogen um uns oder geht angeleint an uns vorbei. Meine lästigen Nachbarn klingeln jetzt vorher an, wenn sie zu uns möchten. Für mich haben sich seither einige Probleme von selbst gelöst. Wir haben endlich Ruhe vor uneinsichtigen Hundehaltern und vor unangemeldeten Nachbarn.


    Gruß Henner