Hallo DarkAngel,
ich will nun auch noch meinen Senf dazu geben. Versuche mich kurz zu halten. So wie dir erging es uns ähnlich mit unserem Hund. Etliche HuSchu, Tiertrainer (Einzelunterricht), Tierpsychologen, Bachblüten, Halti, schlaue Bücher über Tierhaltung und Erziehung, es hat alles nichts auf Dauer gebracht.
Genau wie dir hier sehr oft empfohlen, haben wir alle Tricks und Mittel angewandt, leider immer nur mit kurzem Erfolg. Von Welpe an durfte unser Hund nicht einfach so vor den Türen liegen, nicht auf dem Sofa, spielen und streicheln nur wenn wir es wollten, es lag kein Spielzeug hier herum. Spaziergänge wurden immer sehr interessant gestaltet. Clickertraining, Agility und und und. Mit 16 Monaten fing unser Hund an, alles anzubellen (nur an der Leine), jeder Radfahrer und Jogger, Hund und Hundehalter war ihm mehr Aufmerksamkeit wert als wir. Wir haben ihn aus der Hand gefüttert, ihm die Leckerchen Kiloweise ins Maul geschoben, ihn mit Spiel abgelenkt. Es war nur von kurzer Dauer. Dann folgte Leckerlieverweigerung, Spielverweigerung, absolute Ignorranz. Meine Frau war absolut verzweifelt. Jeder Trainer sagte etwas anderes, warum der Hund sich so benimmt. Ich muss dazu sagen wir haben einen sehr ängstlichen und unsicheren Hund. Aber das allein war nicht die Ursache für dieses Verhalten.
Wir haben uns einen Problemhundetherapeuten genommen, der war 5 Tagee hier bei uns täglich 5 h zu Hause. Ich weiß, es hat eine Menge Geld gekostet. Aber es hat sich gelohnt. Fazit des ganzen war, unser Hund hat uns nicht mehr vertraut und wurde unwissentlich ständig von uns bestraft. Nein, nicht das wir dies wissentlich gemacht hätten, es wurde uns in der HuSchu so beigebracht. Bestraft, damit meine ich nicht schlagen oder unterwerfen. Unser Hund wurde mit Lob, Liebe und Konsequenz erzogen. Angefangen, hat das alles schon in der Welpengruppe. Es wäre jetzt alles viel zu lang, um dies hier niederzuschreiben. Fakt war nun mal, dass wir dem Hund nicht vermitteln konnten, dass wir in der Lage sind, wir richten die Gefahr schon, kannst dich auf uns verlassen. Somit hat unser Hund irgendwann die Führung übernommen (was sich auch am ständigen Leineziehen äußerte). Ein Hund der die Führung übernimmt, richtet auch seine Aufmerksamkeit nicht mehr auf Dich, wenn ihm vermeitliche Gefahr droht.
Doch ich bitte dich auch noch mal, dir unbedingt einen erfahrenen Hundetrainer nach Hause kommen zu lassen.
Gruß Henner