Beiträge von Durrell

    Hallo,


    also die 2 Std. sind nicht am Stück und ich schaue natürlich, wie er grad drauf ist und manchmal gibt es nur Apportieren oder nur viel Auslauf und Spielen mit befreundeten Hunden. Bei der Vorsicht mit Hundesport geht glaub ich um Ehrgeiz, Socki ist gern der -schnellste, lauteste, wendigste - usw. und das könnte gerade jetzt mit dem "plötzlichen" Hormonschub zu viel triggern. So habe ich den Trainer verstanden. Und Hundesport im Verein kann ich nur machen, wenn der Hund aufgenommen wird. Bislang wurde ich mit "Hund zu jung" abgelehnt, danach wurden bei ihm Herzgeräusche festgestellt und ich habe bis zur völligen Abklärung warten müssen (ca. 4 Monate). Aber danke, es war gut zu fragen und andere Meinungen zu hören. Vielleicht berichte ich einfach mal, was man im Verein dazu sagte? Seine ehemalige Trainerin hat zumindest sofort einen Platz in einem Mantrailing-Kurs zugesagt, bei Obedience aber zum ein bisßchen warten geraten. Ein Kurs wären 10 Treffen und ein kleiner Teilnehmerkreis, Agi oder Obedience wären im Verein 1-2 mal die Woche. Wie ich geschrieben habe, war Socke bis vor Kürzem sehr viel einfacher zu führen, dacher meine Unsicherheit, was wir jetzt planen können. Hier muss man Kurse & Co. schon gute paar Monate im Voraus buchen.

    Raphaela, ich glaube nicht jede Hundestory ist nur positiv und habe meine gar nicht als solche vorgestellt. Ursprüngliche Frage war doch, Mali, Herder und Co., ja oder nein. Ich habe bewusst alle Schwierigkeiten, die wir hatten, geschildert. Und ich habe oft solche Bemerkungen gehört, wie Deine und oft haben sich die Leute danach entschuldig, sobald sie ähnliche Probleme hatten. Es gibt kein Hundeleben, dass nur leicht und super läuft. Zylkene ist kein Medikament und ist altersunabhängig einsetzbar, also was ist denn falsch daran, einen Hund in seinem Alltag unterstützen zu wollen, damit er wieder Freude auf der Hundewiese hat? Es hat doch keine Nebenwirkung?! Ist er der einzige Rüde in der Pubertät der bei einer heißen Hündin überreagiert? Wohl kaum! Und mal ehrlich, statt Pauschalurteile abzugeben, frage einfach mal nach, was und wieso so gelaufen ist, wie es nun ist. Wir gehen nachts spazieren, weil in meiner Umgebung gerade sehr viele Hündinen läufig sind und ich ihn nicht dauern an der Leine halten will. Socki ist ein gesunder, glücklicher Hund und ich frage und überlege viel, damit es auch weiterhin so bleibt. Hat er eine Kastration nötig? Laut seinem Trainer und der TA, nicht, es sei denn er bleibt weiterhin so aggressiv. Wäre er der erste kastrierte Rüde in einer Stadt mit ca. 100.000 unkastrierten Hündinen? Nein, eher einer der wenigen! Hätte er Zylkene auf dem Land mit großem Garten und einem festen Rudel nötig? Vermutlich nicht, in meinem Bezirk wohnen abr doch ein paar Tausend Hunde, viele davon haben Socke schon mehrmals herausgefordert. Alle Leute, die zur selben Zeit ihre Rüden gekauft haben, klagen momentan über ähnliche und noch ganz andere Schwierigkeiten. Und vor allem eins kann ich sagen - vor allem als Besitzerin vom bereits 4. Hund - es kommt auf die Umgebung und das Alter an und auf den jeweiligen Hund. Der eine braucht Zylkene, der andere mehr Training, noch ein anderer einfach mehr Aufmerksamkeit. Aber wer fragt, der irrt weniger, also frage ich gern!

    Vielen Dank für Eure Antworten und Fragen:


    - Wenn er weiterhin so aggro gegenüber anderen Hunden bleibt und so sexuell überdreht, dass ich ihn von jedem zweiten Hund runterzerren muss, werde ich doch was machen müssen. Ich würde eh zunächst einen Chip ausprobieren. Noch wie gesagt ist es etwas zu früh laut der TA. Bekommt Bachblüten und ich überlege Zylkene. Er steht momentan selbst unter einer totallen Spannung in der Nähe der Artgenossen, sicherlich nicht toll für ihn und vor allem echt neu.


    - Wieso erst jetzt Hundesport hat viele Gründe, zum Teil persönliche, zum Teil weil er noch nicht so weit war und noch stark gewachsen ist (2 cm im Feb, 1 cm im März) also viele Sprünge wären z.B. noch nicht gut. Mit Hundesport meinte ich einem Verein beitreten und 1-2 mal wöchentlich trainieren, nichts profesionelles. Btw. hat mir eins seiner Trainer vor zu viel Sport abgeraten, weil es ihn momentan noch unruhiger machen würde. Ich habe nächste Woche einen Termin und wir schauen, ob er aufgenommen wird.


    - Wir haben aber bislang einiges gemacht (Welpenschule, Junghundschule, Kurse, täglich Hundewiese) und machen tägl. kleinere Übungen und Parcours, neue Tricks usw. (mind. 2 std. tägl intensive Bewegung, am WE länger).


    Habe ich es richtig verstanden, dass es also besser ist, einfach anzufangen, als das Gröbste abzuwarten? Ich kann mir nur kaum vorstellen, dass er jetzt konzentrationsmäßig eine Std. Aufgaben durchsteht und nicht gleich alle Rüden auf dem Hundeplatz herausfordert. Das ist aber erst seit einigen Wochen so. Mit 7 Monaten war er besser geeignet für Hundesport, als jetzt. Aber andererseits reagiert er in fremder Umgebung auch vorsichtiger und konzentrierter...

    Hallo,


    ich habe einen Herder X (50% Herder, 25% Tervuren, je 12,5% Mali und DSH) Rüden. Socki ist mittlerweile 16 Monate alt und voll in der Pubertät. Seit 3 Monaten auch geschlechtlich aufgewacht. Im letzten Monat noch 1 cm gewachsen.


    Meine Frage an Herder- & Belgier-Besitzer: wann war die Pubertät bei euren Rüden vorbei? Wann habt ihr eine Kastration durchführen lassen? Noch ist sicher bei uns nicht so weit, aber ich würde gern bald mit Hundesport anfangen und momentan wäre das wegen der Pubertät und dem fieberhaften Interesse an allem, was nicht eindeutig Rüde ist (da wird auch gern ein junger Rüde ersatzweise genommen), schwierig und frustrierend, auch für andere Teilnehmer.


    BG, Durrell

    Murmelchen: ich kann nur für mich sprechen, wir machen viel "koordinierte" Bewegung (also nicht "lauf mal rum" sondern mit Übungen und Spielsequenzen, z.B. mal Parcour an der Leine auf einem Bürgersteig, Suchspiele usw.) und das ist für meinen Rüden noch ausreichend. Richtige Kopfarbeit wäre wegen der kurzen Aufmerksamkeitsspanne noch nicht möglich, in den Kursen war der erste, der was umsetzen konnte und der erste, dem "es reichte". Im ersten Jahr ist außerdem jedes Kommando oder Trick erstmal Kopfarbeit. Wie das aber später aussehen wird, weiß ich natürlich nicht und stelle mich auf VIEL Kopfarbeit ein. Vielleicht geht es aber den Anderen hier, wie mir, und sie lassen ihre Hunde "Kopfarbeit" machen einfach nebenbei? Z.B. Muss Socki vorm Spzieren gehen seine Leine finden, oder ein Spielzeug zum Mitnehmen usw. Wenn wir Spazieren gehen sind wir ständig in Interaktion. Wie macht ihr das?

    Hallo,


    auf die Gefahr, dass mir gleich der Kopf gewaschen wird - ich lebe mitten in einer Großstadt, arbeite, hatte keine Erfahrung mit jungen Hunden (bisher nur ältere gehabt) und mit so anspruchsvollen Rassen und doch habe ich seit knapp über einem Jahr einen Herder x Tervuren (mit je Einviertel DSH und Mali) aus einer Arbeitslinie und dazu noch einen Rüden.... und... es geht. Es ist nicht einfach und man muss sich eine dicke Haut anlegen, konsequent sein, Hunde lieben und vor allem nicht leicht einknicken und viel Zeit und Energie investieren. Sonst ist es besser, sich eine weniger fordernde Rasse auszusuchen. Aber es geht!


    Wie ich zu meinem Herder kam? Wir waren zu zweit, ich wollte eher einen Mali, habe aber über eine Anzeige von den Herdern X gelesen und dann gleich die Polizeidiensthundführerin/Züchterin besucht. Dann gelesen was das Zeug hält und überlegt, ob wir es wirklich schaffen werden, so einem Hund gerecht zu werden. Die Entscheidung ist gefallen und auch Freunde von uns haben sich angeschloßen und eine Hündin aus dem Wurf genommen. Am Anfang dachte ich, der kleine wäre nicht ganz richtig im Kopf...


    Es folgte eine Welpenschule und tägliche Besuche einer benachbarten Hundewiese. Herder müssen gut sozialisiert werden - haben wir gemacht. Dann der Junghundkurs. Unsere Freunde gingen zu Junghund-Agility und später zu Agility und Obedience. Heute haben sie kaum Probleme, der Anfang war aber eher etwas holprig und ihre Hündin ist bis heute kein Couch-Hund. Bei unserem Rüden wiederum reichten unter der Woche 2x 1 Std. tägl. intensive Bewegung im Park & auf der Hundewiese mit ein Paar Aufgaben und etwas Kopfarbeit/Spielen zuhause sowie normales Gassi gehen. Am WE gibt´s dann meist einen längeren Ausflug, wobei am Anfang alles über 2 Std. lang Socki überfordert und seine "5 Minuten" getriggert hat. Zwischenzeitlich hat er einen starken Beschützer- und Abwehrtrieb gezeigt und ich hatte ein paar Einzelstunden im Alltag mit einem Trainer gebucht - wirkte gut.


    Dann kam aber die Pubertät und zwar wie sie im Buche steht (gerade jetzt, erst mit 16 Monaten, ist die schlimmste Zeit). Und die Hormone (OMG!). An Hundesport ist momentan nicht zu denken. Für die Kastration wohl noch zu früh. Ich gebe seit 1 Monat Bachblüten, werde jetzt wohl auch Zyklene dazu nehmen, um ihn etwas stabiler zu machen. Den 2. langen Spaziergang gibt es nachts, damit wir Ruhe haben. Tagsüber muss ich sehr aufpassen, weil Socki sich gerade aufspielen will (Aufreiten, Anknurren, andere Hunde jagen). Der mal schüchterne Hund hat sich in einen launigen streitsüchtigen Löwen verwandelt. Noch keine blutige Keilerei gehabt, aber war mehrmals kurz davor. Nächste Woche habe ich wieder eine Einzelstunde, um zu schauen, welchen Kurs wir ab Mai besuchen können, wenn überhaupt.


    Und seit 10 Monaten habe ich Socki fast allein. Er wiegt nun 36-37kg und ist 70 cm groß, ich bin eine eher kleine Frau. Nicht einfach, ihn an der Leine zu halten, wenn er gerade einen Rüden anspringen oder einem Weibchen folgen will oder wenn man arbeitet (bin auf halbtags umgestiegen plus Ausführservice 2 mal die Woche). Aber auch da wächst man hinein und entwickelt Tricks. Man lernt andere Hundebesitzer kennen und geht gemeinsam raus bzw. bringt den Hund vorbei und lässt sie zuhause toben bis sie sich glücklich erfüllt und geschaft hinlegen. Man fähr zum See und lässt den kleinen Wasserteufel schwimmen, bis er sich müde nach hause schleppt. Man lernt, nicht zu viel zu machen - ein Herder kann immer mehr und mehr und mehr. Und man holt sich immer wieder einen professionellen Rat.


    Wieso einen Herder holen, der nicht als Arbeitshund eingesetzt wird? Ganz einfach - weil der Hund zu seinem Besitzer passen muss. Und ich könnte mir keine andere Rasse mehr vorstellen. Die Intelligenz, die Ausdauer, das Temperament - es ist toll. Aber blauäugig würde ich sie niemanden vorschlagen, der nicht bereit ist, sich die ersten 2 Jahre so richtig auf den Hund zu konzentrieren, Kurse zu besuchen und mit dem Hund von sich aus zu arbeiten. Man sollte auch Leute um sich haben, denen man den Hund mal anvertrauen kann bzw. ein Ausführservice finden (meine erste Sitterin gab nach 1 mal weinend auf!) - ein Herder MUSS täglich auf seine Bewegung kommen, egal ob Grippe, Dienstreise, Besuch oder Urlaub. Und ich glaube, regelmäßige aber gut ausbalancierte Beschäftigung tut einem Herder besser, als sehr viel aber ab und zu. Zumindes ist es bei uns so.


    Beste Grüße
    Durrell & Socki