Glaub schon... ist auch nicht immer am selben Ort.
Der Zeitplan ist ziemlich straff... eigentlich wird auf der Anlage gecampt, aus gesundheitlichen Gründen (meinerseits) haben meine Mutter und ich damals allerdings ein Hotel in der Nähe genommen.
Du gehst halt morgens früh erstmal die Pferde versorgen, dann gibts Frühstück, dann 1,5-2 Stunden Reitunterricht, dann gibts einen Vormittags-Snack, dann geht es wieder aufs Pferd - meist zu einer "besonderen" Stunde, dann gibt es Mittag. danach gibt es sozusagen einen "Workshop". Entweder ist das was zu basteln oder Theorie oder einfach Erfahrungsaustausch (die Grenzen sind da fließend). Danach gibt es ein Stück Kuchen, wieder Reiten, Abendbrot und meistens abends noch entweder Reiten oder eine andere gemeinsame Veranstaltung.
Das Ganze ist natürlich dem Leistungsniveau der Reiter angepasst, d.h. am aller ersten Tag, bevor irgendwas anderes passiert (nachdem alles ausgepackt und alle Pferde versorgt wurden) gibt es eine Aufgabe zu reiten. Für alle die selbe. Anhand dieser wird man in Gruppen eingeteilt.
Jede Gruppe bekommt einen dieser Amerikaner als Trainer und meistens einen Deutschen als Co-Trainer (und wenn er es kann auch als Übersetzer. Bei uns waren allerdings Mum und ich die Übersetzer).
Die Trainer sprechen so gut wie kein Deutsch, nicht jeder TN kann Englisch, aber dafür läuft das super.
Einzig meine Reitlehrerin darf auch als Trainerin agieren, nicht nur als Co-Trainerin.
Trotz des straffen Zeitplanes kommt der Spaß allerdings nicht zu kurz :)
Am Abreisetag gibts dann nochmal eine Abschlussaufgabe, sozusagen ein kleines "Turnier" mit realistischer Bewertung und der angepassten Aufgabe für jedes Gruppenniveau.
Im Einzelfall sogar extra an den Reiter angepasst (ich war sehr ängstlich beim Reiten und war nicht richtig "Herr" über meine Motte und habe eine ganz einfache Aufgabe bekommen, obwohl ich in einer anderen Gruppe geritten bin. Das war auch das "Special-Event" am Ende. Es lag eine Stange auf dem Platz bzw. mehrere als "Linie". Der Verlobte einer Trainerin hat sich einen Stierkopf oder sowas aus Plastik genommen und ist hinter der Linie hin und her gegangen und Lilly hat "gecutted"... sie liebt es )
Behinderungen, Ängste etc. sind dabei kein Problem, allerdings muss man schon etwas nervenfest sein, gerade weil nicht jedes Pferd da ein gutes Nervenkostüm hat.
So war jedenfalls mein einziges Camp bisher... wie die anderen Camps laufen, weiß ich nicht. Einiges kommt auch auf den Standort an. Es gibt zum Beispiel einen Hof, wo man an Kühen arbeiten kann, darauf wird dann der Fokus gelegt. Da war ich aber nicht.
Bei uns war allerdings eine bzw. zwei dieser "Spezial-Reitstunden" mit dem Thema. Diese sind übrigens immer freiwillig! Wir hatten eine mechanische Kuh, die an der einen Hallenbande (wir hatten 2 Hallen und 3 Plätze zur Verfügung für die 4 Gruppen) angebracht war und immer hin und her gefahren wurde. Daran durfte gecutted werden.
Mein Pferd mochte sie nicht so gern, darum habe ich das lieber gleich bleiben gelassen... ich war noch nie so glücklich, wieder vom Pferd runter zu dürfen
(Hatte es probieren wollen, weil sie erst sehr ruhig und entspannt schien.)
Am nächsten Tag kam dann eine Kuhherde aus der Nähe und dann durfte richtig Working-Cow-Horse gemacht werden. Die Stute meiner Mutter war absolut in ihrem Element. Nachdem sie sich die Tage davor etwas unbeliebt gemacht hatte (mag halt nicht lange stehen und ist Koppelhaltung gewöhnt), hat sie an dem Tag echt geglänzt und große Komplimente bekommen.
Weil ich gerne "cutten" wollte, aber mich weder an die mechanical cow noch ans echte Vieh rangetraut hatte, kam dann die Idee mit dem "People-Cutting" wie die es genannt haben^^
Sorry für den langen Text.