"Darum war es mir so wichtig, dass eben schon während der Ausbildung, ich den Hund bei mir habe zum Teil und ich ihn ggf. auch an Jessi ohne Nachteile zurückgeben kann. Sie kann den ja an andere dann immer noch verkaufen, die Hunde gehen ja weg wie warme Semmeln"
Bei dieser Aussage gruselts mich auch!
Dann entschuldige ich mich auch bei dir, das war vielleicht etwas... na ja.. unsensibel ausgedrückt, ist aber faktisch korregt.
Habe ich das bis jetzt richtig verstanden, du wünschst dir einen Hund (ein Lebewesen) als Hilfe im Alltag und als ständigen Begleiter (Büro, Stall, Kirche). Wobei soll er dich denn im Alltag unterstützen? danach richtet sich ja auch seine Ausbildung! ein seriöser Verein, der Behindertenbegleithunde ausbildet, wählt ganz gezielt passende Welpen aus (die bestimmte Eigenschaften mitbringen und Kriterien erfüllen, die bei einem solchen Hunde erwünscht sind), manche Vereine arbeiten mit Patenfamilien, in denen der Welpe die ersten 15-18 Monate verbringt, dann kommt er in ein Ausbildungszentrum und wird trainiert (ca. 6 Monate) und dann wird geschaut, zu wem könnte der Hund passen (da gibt es Wartelisten) und dann wird mit dieser Person und dem Hund gemeinsam trainiert und geschaut, ob die Chemie stimmt und die beiden ein Team werden (so arbeitet z.B. Lecopain in der Schweiz), Genau aus dem Grund, dass der Hund nach dieser langen Ausbildung nicht nach 3 Tagen wieder zurück gegeben wird.
Danke, das ist mir bekannt, habe aber leider keine für mich finanzierbare UND passende Organisation/Trainer/Verein bislang gefunden. Deutschland hinkt da (ich glaub als einziges Land der EU) weit zurück.
Viele Dinge (z.B. Türen öffnen, Telefon bringen, Socken ausziehen usw.) sind Trainingssache, aber nochmals-wir reden von einem Lebewesen, das nicht einfach so funktioniert. Du (und auch der Hund),wirst mit einem vierbeinigen Helfer nur glücklich werden, wenn ihr auch eine Bindung zueinander findet, aufbaut und diese wächst.
Überdenke mal deine Erwartungen an den Hund. Und umgekehrt, was bietest du dem Hund, als Ausgleich zu seinem Job?
Definiere bitte "bieten"? Was ich von dem Hund erwarte habe ich eingangs geschrieben. Das mag nicht viel und gerade für einen BBH nichts besonderes sein, für mich wäre es - neben der psychischen Komponente, die ich lediglich der Einfachkeit halber bislang rauslassen wollte - einfach körperlich eine große Entlastung. Ich scheine wirklich herzlos zu wirken, tut mir leid. Ich hatte mehrmals schon Haustiere (zugegebenermaßen Kleintiere) und habe seit Jahren ein Pferd. Das gehört mir zwar nicht auf dem Papier, aber faktisch tut es das.
Ich habe den Thread ja auch nicht eröffnet, damit mir alle Mut zusprechen und Honig ums sprichwörtliche Maul schmieren, sondern um eine ehrliche Einschätzung von Hundehaltern zu erhalten. Also danke für deine!
Es gibt in der tiergestützten Arbeit einen Satz:"Ein (Therapie)Tier ist nicht einfach ein Werkzeug, um Mensch gesünder oder glücklicher zu machen" (Handbook on Animal Assisted Therapy, Aubrey Fine) - ich glaube, das passt auch zu einem "Behindertenbegleithund".
JA Das passt super gut, danke für das Zitat!