Beiträge von AnnetteV

    Hallo Janosch,


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    Ich muss gestehen, die ersten vier sind mir auch nur den Kopf gegangen. Da passen nur die maximal 30 kg wieder nicht.



    Das waren in dem Sinne auch keine konkreten Vorschläge, sondern einfach ein 'Erfahrungsbericht'. Golden, Boxer und Labrador scheinen ja sowieso nicht in Frage zu kommen und von Schäfermixen war, wenn ich das richtig im Kopf habe, auch noch nie ernsthaft die Rede. Ich wollte einfach aufzeigen, welche Hundetypen ich in solchen Settings als bereits erfolgreich erlebt habe. Was die TS jetzt mit dieser Information anstellt, sei voll und ganz ihr überlassen. ;)

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    AnnetteV
    Danke für deinen Erfahrungsbericht zu den Hovis!
    Ich kann halt wirklich wenig einschätzen bei der Rasse, inwiefern man den Wachtrieb in der Arbeit lenken kann. Da ist ja nicht seine Familie, sondern viel Ein- und Ausgangsverkehr mit wechselnden Beteiligten. Damit sollte er schon klar kommen.


    Genau das wollte ich mit meinem Beitrag ausdrücken: dafür kann ein Hovi das perfekte Individuum sein, ein anderer dagegen völlig der falsche. Kann gut gehen, muss aber nicht. Die Tendenz zum selbstständigen Eingreifen des Hovawarts wenn Du nicht gleich zur Stelle bist ('oh, Mutti ist weg/passt grad nicht auf, ich regel das kurz selber') würden mich deshalb eher zum Landseer (wenns auch gross und kuschelig sein soll) oder zum Leonberger tendieren lassen - obwohl es natürlich auch da, wie bei jeder anderen Rasse, Individuen geben wird, die sich für Deinen Job nicht eignen.


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    Also Murmelchen hat mir nicht unbedingt erwachsene Hunde vorgeschlagen, sondern eine Rasse die ich eigentlich schon viel früher ausgeschlossen habe und davon halt ausgewachsene Vertreter, aber jetzt hab ich sie wieder im Kopf...


    Also jetzt sind wir ja neugierig... :smile:

    EDIT hier, weil ich oben nicht mehr ändern kann: Mit meinem Beitrag will ich aber natürlich Murmelchens Vorschlag, Dir einen bereits erwachsenen Hund zu holen, nicht ausreden, ganz im Gegenteil. Die meisten kinderhassenden Hunde, die ich kenne, wurden übrigens als Welpen als 'kinderliebhabende' Rasse gekauft und dann unreflektiert Massen von willigen Kinderhänden zum Zwecke der 'Sozialisierung' überlassen... Erwachsene Hunde, die in ihrem Wesen bereits gefestigt sind und nachweislich keine schlechten Erfahrungen mit Kindern gemacht haben und diese lieben, sind für Deinen Job wahrscheinlich wirklich besser geeignet als ein Welpe.

    Hallo,


    Ich finde es super, dass Du Dir die verschiedenen Vorschläge, die hier gebracht wurden, sorgfältig anhörst und dann abwägst. Du machst das schon ganz richtig. :smile:


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    Ich grenz also nochmal ein:


    + Airedale (einziges Minus bisher die Optik und dass ich keinen kenne)
    + Groenendael (Nachteil: Risiko an einen wesensschwachen Wibbel zu geraten ist nicht so gering)
    + Hovawart (kenn ich nicht so richtig gut, hören sich aber passend an)
    + Chessie (Optik ist nicht ganz meins, keine Retrievererfahrung)


    Ich habe (im Ring) schon weit über 200 Hovawarte angetroffen und kenne ungefähr ein Dutzend auch persönlich ziemlich gut, deshalb vielleicht noch ein Wort dazu: Hovawarte wachen häufig sehr gut und entscheiden gerne selbstständig. Häufig neigen sie nicht dazu, zu schnell einzugreifen, aber wenn sie sich doch mal dazu entschliessen es zu tun, dann sind sie relativ kompromisslos und setzen sich durch. In allen Fällen, in denen Kinder in den Familien waren, hielten die Hunde stets ein wachendes Auge auf sie und liessen sich von ihren 'Schutzbefohlenen' zwar alles gefallen, aber nichts vorschreiben. So lange die Hunde lebten hörten sie nur auf die Erwachsenen - die Kinder hatten, selbst als sie älter wurden, keine Chance bei den Hunden. Eine Tochter aus einer der Familien holte sich, als sie etwas älter war, einen Mali und arbeitete mit dem selbstständig und aktiv im Sport, aber selbst da liess sich der alte Hovi von ihr überhaupt nichts befehlen. Die Kinder konnten mit den Hunden nie raus, die Hovis nahmen ihre Aufgabe sehr ernst.


    Freunde der Kinder wurden unter Umständen im Haus toleriert, doch die meisten Hunde wurden dann weggesperrt: gab es nämlich unter den Kindern mal Krach, waren die Hunde auf der Stelle da und ihre Loyalität glasklar... Sie waren nicht grundlos oder übermässig aggressiv - der Mali der einen Tochter war da z. B. ein ganz anderes Kaliber. Dagegen waren die meisten die reinsten Pazifisten, die sich liebend gerne den ganzen Tag auf ihrem (strategischen) Liegeplatz ausstreckten und entspannt und mit schläfrigen Augen dem Treiben folgten. Entstand aber eine Situation, die sie als ihrer Aufmerksamkeit würdig betrachteten, waren sie blitzschnell da und handelten.


    Obwohl Hovawarte echt tolle Hunde sind, bin ich mir nicht sicher, ob sie für Deine Arbeit geeignet wären, besonders nicht, wenn sie nicht vom Welpenalter her bereits in die Aufgabe 'hineingewachsen' sind. Rassen, die ich allerdings bereits erfolgreich in einem Kontext habe arbeiten sehen, der Deinem gleicht, waren Landseer, Neufundländer, Leonberger, Berner Sennenhunde, Schäfermixe, Boxer, Golden Retriever und Labradore.

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    Ich schaffe klare Bedingungen für den Hund, mein Training ist so aufgebaut das ich es, ohne grosse Probleme, als "Straffrei" verkaufen KÖNNTE, das ist es aber de Fakto nicht
    Ich baue genauso Alternativen auf, ich nutze genauso PV aber ich bin ehrlich in dem was ich sage und zwar das ich nicht nur PV benutze und das mein Einwirken in dem Moment, wenn der Hund in die Situation MUSS ( sei es ne Gruppe Jogger überrascht uns) kein "management" ist
    Breche ich den Hund in dem Moment ab damit der nicht in die Jogger knallt ( Maulkorb is zwar drauf aber so n Reinplötzen muss auch nicht sein) ist das Strafe und Punkt


    Genau das ist momentan einer der grössten Punkte, weshalb ich nicht ausschliesslich mit positiver Verstärkung arbeiten kann: es ist mir bei gewissen Hunden schlichtweg unmöglich, das Umfeld konsequent und dauerhaft so zu managen, dass es nicht doch ab und an Überraschungen gibt, in der unerwünschtes Verhalten auftreten könnte.


    Beispiel: Ich wohne in einer U-förmigen Strasse. Jeder Haushalt hat mindestens zwei Freigängerkatzen. Ich wohne genau im Halbrund dieser Strasse, aber nun soll ich mit einem Hund arbeiten, der (unter anderem) auch Katzen tötet. Weder Auto noch Garten sind vorhanden. Ich bin also gezwungen, jeden Tag diesen Weg zu gehen und mir werden bei dieser Katzen unweigerlich immer wieder welche begegnen. Wenn ich aber nie weiss, wann eine Katze auftauchen wird, kann ich das Umfeld nicht so managen, wie ich es für ein ausschliesslich positives Training benötigen würde. Da Katzen jagen auch ungeheuer selbstbelohnend ist, kann ich mit Hühnerherzen, Reizangeln und Quietschebällen belohnen, bis mir die Arme abfallen - der Hund wird nach wie vor die Katze als lohnenswerter empfinden. Ich kann den Hund ja aber nicht einfach nur im Haus halten und nie mehr nach draussen gehen. Wenn ich also nur positiv verstärken möchte, habe ich in dieser Situation nur drei Möglichkeiten: ich lebe damit, ich ziehe um oder ich gebe den Hund ab.

    Hallo,


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    3) Der Tipp mit Frolic in der Tasche ist vielleicht als Notnagel keine schlechte Idee, werde ich in Zukunft wohl mal ausprobieren. Wenn die Hunde mich dann in freudiger Erwartung abpassen, kann ich damit gut leben. :D
    Aber nicht, dass ich dann mit 20 Hunden im Schlepptau nach Hause laufen muss :lachtot:
    Wie gut ist denn das Gedächtsnis von Hunden so? Sagen wir ich laufe da morgen früh noch einmal lang. Hunde kommen wieder, ich "besteche" sie erfolgreich. Wenn ich dann in 2 Wochen erst wieder da lang laufe, erinnern die sich noch an mich?


    Jein - das Gedächtnis von Hunden ist ziemlich gut, aber da man so einen Hund ja schlecht fragen kann 'haste das jetz kapiert?' weiss man erst, ob der Hund das, was man ihm beibringen wollte, auch funktioniert, wenn man es testet. Die Chance ist sehr gering, dass nach einmaligem Leckerli-Werfen bereits eine positive Verknüpfung da ist. Je nachdem wie clever Du belohnst, kann es kürzer oder länger dauern, bis sie begriffen haben, dass es sich nicht lohnt, Dich zu vertreiben. Wenn Du wirklich täglich übst und konsequent freundliches Verhalten belohnst würde ich einen realistischen Zeitrahmen zwischen drei Tagen und zwei Wochen sehen.


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    4) Ich werde glaube ich heute Nachmittag da tatsächlich mal mit dem Auto vorbeifahren und gucken, ob man mit den Besitzern reden kann. Einen Versuch ist es Wert, ich möchte ja kein Riesenfass aufmachen.
    Als ich da in der Situation stand, wusste ich aber auch nicht wirklich, was ich machen sollte. So nach 2 Minuten habe ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt 110 zu wählen. :(


    Verständlich. Ich hielte es für eine gute Strategie, die Besitzer zu fragen wie Du denn mit den Hunden umgehen sollst, wenn du sie denn joggenderweise antriffst, anstatt z.B. mit Beschuldigungen um Dich zu werfen. Kann sein, dass Dir von irgendwelcher Seite her auch geraten wird, Dich mit verschiedensten Sprays auszurüsten und die Hunde damit fern zu halten. Das ist allerdings keine besonders gute Idee, denn einerseits stimmt das die Hunde Joggern gegenüber nicht gerade freundlicher und wenn Du andererseits an einen Hund gerätst, den das nicht sonderlich beeindruckt oder ihn zu einer 'jetzt erst recht' Haltung motiviert, hast Du ein echtes Problem.

    Hallo,


    Dieses Problem verstehe ich gut und ich finde es toll, dass Du Dich damit an Hundebesitzer wendest. Ich würde mich wundern, wenn erstens die Hundebesitzer wegen eines einsamen Joggers ihre Hunde einsperren würden und zweitens das Ordnungsamt ausrücken würde - nichts ist unmöglich, aber in ländlichen Gegenden, in denen es üblich ist, die Hunde auf dem Hof frei laufen zu lassen, ticken die Uhren meist noch etwas anders.


    Als Soforthilfe kannst du versuchen, einige Leckerbissen für die Hunde mitzunehmen, bis sie sich an Dich gewöhnt haben. Hunde sind sehr bestechlich und wenn da einer kommt, der ihnen etwas zu Fressen hinwirft, werden sie sich mit grosser Wahrscheinlichkeit dem Leckerbissen zuwenden. Dafür in Frage kommen zum Beispiel Brot - das kann auch altes, aber bitte nicht schimmeliges sein - Wurst- oder Käsestückchen, oder eine Handvoll Hundefutter. Brot, Käse und Wurst sind natürlich nicht gerade optimales Hundefutter, aber viele Hunde nehmen diese Dinge gerne an - und Du willst die Tiere damit ja nicht ernähren, sondern Dir vom Leibe halten.


    Achte darauf, den Hunden das Futter nicht dann hinzuwerfen, wenn sie sich Dir gerade unfreundlich nähern, sonst lernen sie, dass es sich lohnt, wenn man Dich bedroht. Was Du ihnen beibringen willst, ist im Gegenteil, dass Du harmlos bist und sie einen Leckerbissen kriegen, wenn sie Dich in Ruhe lassen.

    Hallo GhAres,


    Gerne geschehen. :smile:


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    Die Videos zu "Leave it" sind ja höchstinteressant. Ares und ich haben es gerade geübt. Mit Trockenfleisch klappte es bereits recht gut! Bei der Leber sind wir gscheitert, dann habe ich das Futter wortlos wieder eingepackt und bin gegangen.


    Einfach dran bleiben - ein Hund generalisiert nicht wie wir, kann also sein, dass Du das 'Spiel' mit der Leber noch einmal ganz von vorne beginnen musst. Hunde, die bisher nicht geclickt wurden, bzw. bisher nie selber ihr Hirn einschalten und sich um eine Lösung bemühen mussten, können das nicht plötzlich auf Anhieb. Übe einfach weiter, bleib konsequent und denk daran: Hundetraining soll Spass machen - und zwar Dir und dem Hund! Dann wird es bald auch mit der Leber klappen.


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    Kannst du die anderen Videos dieser Youtuberin empfehlen?


    Auf jeden Fall. Kikopup ist zwar eine 'Hardcore'-Clickerin, d.h. sie lehnt sogar ein 'Nein' im Hundetraining ab, aber ihre Videos sind durchwegs instruktiv. So militant muss man die Sache natürlich nicht unbedingt angehen, aber ich finde ihre Videos interessant und fundiert erklärt. Es gibt viele Videos von Leuten, die mit ihren Hunden über positive Verstärkung arbeiten. Schau Dir die Videos an und übernimm das, was Du für Dich brauchen kannst.


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    Denkt ihr, dass einem Hunde gravierende Fehler lange übel nehmen? Mich plagt das schlechte Gewissen.


    Das ist zu menschlich gedacht. Hunde sind nicht nachtragend so wie wir das kennen. Wenn Dich die vergangenen Erfahrungen und ihre Konsequenzen allerdings zum Umdenken bewegt haben, wird sich das auch auf die Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund auswirken. Wirst Du berechenbarer und bringst dem Hund erst bei, was Du von ihm willst, bevor Du Dir überlegst, ob Du ein Nichtbefolgen strafen möchtest, wird das gegenseitige Vertrauen und die Freude miteinander zu arbeiten, signifikant ansteigen.

    Ich glaube auch, dass das nicht die richtige Hundeschule für Dich ist. Gerade die 'Windigen' habe ich als häufig sehr sensibel erlebt. Während die Europäer einem ja auch schon mal einen Ausrutscher verzeihen, hat man es sich bei den Arabern und Persern mit Grobheiten allerdings sehr schnell verscherzt. Ein Hoch also auf Deinen Grey, der Dir diesen Umgang also nicht krumm nimmt.


    Ich bin ein grosser Fan davon, dem Hund so weit wie möglich mit positiver Verstärkung beizubringen. Ich glaube, dass ein Hund durchaus ein 'Nein' kennen und darauf auch reagieren können sollte - aber dafür brauche ich keine 'Pseudobisse' oder eine viertelstündige Diskussion an der am Halsband geruckt und gezogen wird.


    'Aus' oder 'Lass es' kann man dem Hund z.B. auch so beibringen.


    https://www.youtube.com/watch?…pEeS2dPpPtA&v=zNAOe1djDyc


    oder


    https://www.youtube.com/watch?v=pEeS2dPpPtA


    Der Hund lernt dabei nicht, dass er vom Menschen gestraft wird, wenn er den Keks nimmt, sondern, dass es sich für ihn viel mehr lohnt auf den Menschen zu hören als sich selbst zu bedienen. Ich belohne während des ganzen Aufbaus übrigens konsequent mit einer für den Hund hochwertigeren Belohnung als dem Futter, das ich auf den Boden schmeisse (normalerweise das ödeste Trockenfutter, das ich finden kann). Erst dann gehe ich dazu über, ab und zu gleichwertiges Futter zu geben oder dann später eben einfach eine 'normale' Belohnung. Heute habe ich ausnahmslos Hunde, die man problemlos selbst von den besten 'Leckereien' abrufen kann - natürlich ohne, dass ich jedes Mal mit einer Superbelohnung aufwarten muss.

    Hallo zusammen,


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    Oft wird ja angedeutet, dass clickern zwar lustig ist, aber quasi nichts für "härtere" Fälle ist. Ich gebe zu, ich kenne keine "Red Zone" Hunde persönlich. Der Begriff ist ja auch ziemlich von C.M. geprägt, ich würds so definieren, dass es gefährliche Hunde sind, die schonmal gebissen oder sogar getötet haben.


    Ja, Clickerer haben oft den Ruf, 'Wattebäuschchenwerfer' zu sein, weil sie es, ehrlich gesagt, manchmal auch sind. Es erinnert mich etwas an den Vegetarismus: man fühlt sich als 'normaler' Mensch kaum befugt, etwas dagegen zu sagen, weil Moralvorstellungen da in einen Konflikt mit den Gelüsten kommen - oder um es Freudianisch auszudrücken: das Über-Ich kommt in einen Konflikt mit dem Es. Weil clickern als 'sanft' gilt, zieht es Ökos in Jesuslatschen, die mit sich und der Welt in Harmonie leben wollen, geradezu magisch an. Clickern wird zur Religion erhoben und alles Strafende ist schlecht, uninformiert und wird behandelt gemäss 'Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun'. Dass die Grenzen zwischen Bestärkung und Bestrafung fliessend sein können, dass ich den Hund, um ihn für 'positive Verstärkung' empfänglich zu machen, auch in Isolationshaft setzen oder hungern lassen kann, wird dabei geflissentlich ignoriert. Ich wundere mich, dass noch nie jemand von der 'nicht immer netten Fraktion' da angesetzt und mal nachgehakt hat... Was ich damit sagen will: die Methode oder das Trainingsgerät an sich sind häufig weniger problematisch als derjenige, der sie anwendet. Das gilt beim Clickern genauso wie bei allen anderen Methoden.


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    Aber ich weiß, dass bei meinen Hunden, das Clicker- Training sehr wirksam ist und eigentlich sogar sehr schnell zum Erfolg führt.


    Wenn man weiss, was man tut und wie man es tut, ist Clickern ungeheuer erfolgreich, ja. Meines Erachtens wurde aber viel Schaden angerichtet indem man versucht hat, die Methode nicht nur als durchgehend 'nett' und 'soft', sondern auch als 'für jedermann' und 'ganz einfach' anzupreisen. Clickern ist ungeheuer komplex - wenn man damit langfristige, zuverlässige Resultate erzielen will. Und: auch wenn das gerne propagiert wird, ersetzt es die Beziehungsarbeit nicht.


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    Habt ihr da Erfahrung?


    Ja, auch mit Hunden, die Du 'red zone' nennst.


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    Was denkt ihr, kann man bei Härtefällen nur mit Härte arbeiten?


    Das kommt auf den Hund, den Trainer, das Ziel und die Trainingsumstände an.


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    Kennt ihr solche Fälle persönlich? Wie wird mit den Hunden trainiert?


    Ja. Antwort: siehe oben.


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    Ich hab jetzt etwas recherchiert und bin auf dieses Video gestoßen


    Glaubwürdig wird das für mich erst, wenn ich auch das Video der Anamnese sehen kann, d.h. dieser Hund mit diesem Hundeführer an diesem Ort unter möglichst ähnlichen Umständen vor der ersten Trainingseinheit. Die Erklärung ist nett und ich glaube dieser Hundetrainerin und ihrer Beschreibung ihres Falles gerne - aber es ist nichts weiter als glauben, nicht wissen. Beweisen tut das Video so für uns, die weder den Hund, noch die Situation von vorher kennen, überhaupt nichts.


    Ich arbeite, so weit möglich, mit positiver Verstärkung und gestehe dem Hund zu, zuerst zu lernen, was ich von ihm möchte. Bei vielen Hunden reicht es, diejenigen Verhaltensweisen zu verstärken, die ich gerne haben möchte, aber nicht bei allen.