Beiträge von AnnetteV

    Hallo yane,


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    Zitiere mir bitte die Stelle, wo ich das geschrieben habe.


    Aus dem Ausgangspost:


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    Ehrlich gesagt, gestern nachmittag war ich so geladen, dass ich bereit war, zukünftig in der Umgebung unseres Vereinsgeländes nur noch mit einem 1,5m Stock rumzulaufen.


    Es geht doch darum, wie Du der Situation begegnest, Du bist selber - sicher verständlicherweise - nicht gelassen. Hier bestätigst Du das noch einmal:


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    Ich war gestern geladen - NACHDEM wir mal wieder in so eine Situation gekommen sind.


    Dann bist Du doch sicher auch nicht tiefenentspannt wenn Du sie und ihre Hunde das nächste Mal siehst. Das überträgt sich natürlich auch auf Deine Hunde. Deine Kleine hat sich offensichtlich schon eine schöne Verhaltenskette zurecht gelegt:


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    Meine Kleine spannt sich schon an, wenn sie deren Hunde sieht - völlig unabhängig was in dem Moment mit mir ist.


    Und Du bestätigst sie jedes Mal noch damit, dass Du Dich ebenfalls aufregst. Natürlich ist das Verhalten der Borderhalterin rücksichtslos und sollte angesprochen werden - aber ich finde, man sollte zuerst überhaupt einmal das Gespräch suchen. Gerade wenn Du im Vorstand bist solltest Du da ja genug Einfluss darauf haben. Es ist verständlich, dass Du Dich ärgerst, aber sich nur hinter dem Rücken von Leuten zu beschweren ohne sie konkret auf das Problem - und die Regelverletzung - aufmerksam zu machen halte ich für keine gute Strategie.


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    Und ich finde nicht angebracht, dass mein Hund erst durch anderer Leute Hunde dieses Verhalten zeigt.
    Zumal es recht eingeschränkt auf bestimmte Hunde/Hundetypen ist.


    Da hast Du natürlich Recht. Trotzdem empfinde ich es als jeweils viel entspannender, wenn ich gerade solche Situationen gerade als gute Trainingseinheit für mich und meine Hunde wahrnehme. Das heisst nun aber natürlich nicht, dass man alles einfach gelassen hinnehmen soll. Ich finde auch, dass hier etwas getan werden muss, aber würde zuerst einmal freundlich das Gespräch suchen, anstatt gleich zu sagen, dass man mit dieser Person nicht reden kann.


    Ich finde es ausserdem problematisch, wenn nur diese eine Person angesprochen werden soll, wenn doch die Leute in ihrem Bekanntenkreis "genauso gestrickt sind" und es gleich machen. Entweder gilt die Regel für alle, oder für keinen. Nur einzelne als Sündenböcke herauszupflücken ist nicht in Ordnung.

    Hallo zusammen,


    Von meinen Hunden ist der Schäfermix (sehr schäferartig, aber mit Klappohrenfeature) ganz klar derjenige, der am meisten polarisiert. Jeden Tag weisst Du nicht, ob die Leute Dir panisch ausweichen oder ihre Kinder kreischend drauf zu rennen lassen werden, weil "wir auch mal so einen Schäfer hatten", weil "die so nett und so nützlich sind", weil "Schäfis doch Kinder so gern haben", weil "der Rex", weil...


    Wie oft habe ich meinem Hund schon innerlich gedankt, dass er ein echt guter Kerl ist und mit einer unglaublichen Gelassenheit einfach hinnimmt, welchem Bild er heute wieder genügen muss. Er ist mit Abstand der stabilste Hund, den ich führe und ich wünschte mir, manche der anderen hätten sich ein Stück von seinem Wesens abgeschaut. Er ist in keinster Weise aufdringlich, begrüsst andere freundlich wenn diese es wünschen, belästigt keinen und geht friedlich seines Weges, aber greift ein und setzt sich durch wenn es sein muss. Er lässt sich als intakter Rüde nicht provozieren, es sei denn, der andere fragt direkt danach. Er geht gelassen an kläffenden, distanzlosen oder sonst unhöflichen Artgenossen vorbei, deeskaliert ohne unterwürfig oder unsicher zu werden und läuft Bögen, wenn er merkt, dass der andere es braucht. Er hat eine Schwäche für Welpen - ist unglaublich tolerant ihnen gegenüber und geht dabei völlig auf. Er ist keiner, der freudig auf jeden Hund zurennen muss, aber ist freundlichen Begegnungen nicht abgeneigt. Und trotzdem ist er mein "gefährlicher" Hund, dem die Leute, die ihn nicht kennen, ausweichen. Meine Mutter - ihres Zeichens eigentlich eine Hundeliebhaberin - traute sich zwei Monate lang nicht, das Tier anzufassen, während sie da beim meinem Flat, für den man wirklich nicht die Hand ins Feuer legen konnte, keinerlei Hemmungen hatte...


    Es scheint mir, dass in dieser Diskussion auch oft vergessen wird, dass der DSH laut VDH und Tasso nach wie vor eine der beliebtesten Rassen ist. Logisch, dass man folglich häufiger auf schwierige Schäferhunde stösst als auf Vertreter anderer, weniger häufiger Rassen...

    Hallo yane,


    Dir geht es offensichtlich nur um diese eine Person. Du sagst selbst, dass Du "geladen" bist, wenn Du sie und ihre Hunde schon nur siehst - und da erwartest Du ernsthaft, dass Deine Hunde die "besseren Menschen" spielen und das gelassener hinnehmen als Du es selber kannst? Ich würde hier ansetzen.


    Hast Du die Person selber einmal darauf angesprochen? Möglichst in einem entspannten Moment, in dem ihr Euch nicht gerade in die Quere gekommen seid? Wenn das nichts hilft - und auch wirklich erst, wenn Du die betreffende Person mindestens zweimal freundlich über Dein Problem aufgeklärt hast und sich trotzdem nichts ändert - finde ich das gut:


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    Vorstand/Trainer ansprechen? ... Wir sind beide Trainer und im Vorstand ...


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    Aber danke Bylle, das mit der Wasserflasche ist eine gute Idee. Werde mal ein paar kleine Plastikwasserflaschen besorgen. Regenschirm habe ich sogar im WoWa ...


    Ob Du Dir bei ihr - oder irgendwem - mit so einem Verhalten Freunde machst, wage ich zu bezweifeln. Das finde ich keinen konstruktiven Lösungsansatz, denn Du sagst selbst:


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    Problem ist ja, dass ich gar nicht mehr zum Blocken komme, meine Kleine bekommt ja schon die Krise, wenn sie diese Speziellen Border mit ihrem hektischen Rumgewusel auf 50 m sieht, bzw. Wenn die in 50-70 m Entfernung anfangen in unsere Richtung zu rennen.


    Da frage ich mich, wie Du auf 50 Meter mit einer Wasserflasche spritzen willst. Und: das Ursprungsproblem, nämlich dass Dein Hund pöbelt, wirst Du so auch nicht los. Im schlimmsten Fall merkt Deiner nämlich, dass nun Frauchen auch mitspielt und doppelt noch einmal nach - oder Dein eigener Hund fühlt sich angesprochen, wenn da ein Wasserstrahl neben ihm auf den Boden spritzt...


    Ehrlich: wenn Dein Hund auf 50 Meter schon zu pöbeln beginnt, ist das Dein Problem, nicht das der anderen. Andere für das Verhalten Deines eigenen Hundes verantwortlich zu machen finde ich nicht angebracht. Versteh mich nicht falsch - ich befürworte das Verhalten der Border-Besitzerin keinesfalls, aber während Du ihr Verhalten nur begrenzt verändern kannst, kannst Du das bei Deinem sehr wohl. Das wird sich in jedem Fall auch auf Deinen Hund ausstrahlen. Sätze wie


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    Nur waren das gestern wieder so Situationen von wegen man kommt um die Ecke und plötzlich sind die da.


    zeigen ja schon, dass da zwischenmenschlich mehr im Argen liegt als dass die Hunde frei herumrennen. Es kann ja niemand vorhersehen, ob und wann Du um die Ecke kommst - und in Luft auflösen können sie sich ja nicht.


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    Was dann wieder zur Folge hat, dass meine Kleine von anderen als bösartig und aggressiv dargestellt wird.


    Das klingt wiederum so, als ob nicht nur die Border-Besitzerin Deinen Hund als Pöbler kennt?

    Hallo Trailerin,


    Du hast ja hier schon viele gute Tipps erhalten.


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    Werde mich also noch etwas mehr in Konsequenz üben


    Genau das brauchen Terrier, wenn man sie führen will und nicht vom Terrier geführt werden will. Du siehst das ganz richtig, wenn Du sagst:


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    (hab ja auch 2 Border). Aber Terrier - das ist für mich echt eine Herausforderung.


    Terrier sind anders - und für jemanden, der (ich nehme an, einigermassen typische) Border führt, eine Art Kulturschock. Da ist plötzlich ein Hund, dem unter Umständen jeglicher Will to Please fehlt und der ein Leben lang nachfragen wird, ob man das auch wirklich so meint. Beim Border geht es meist darum, ihm begreiflich zu machen, was man gerne von ihm hätte. Hat er das einmal wirklich verstanden, ist das Problem häufig gelöst - er möchte es ja richtig machen. Beim Terrier ist das anders. Der wird Dir erst dann glauben, wenn er weiss, dass er wirklich auf Dich angewiesen ist, und jede erdenkliche Möglichkeit es aber doch anders zu machen als Du das vorschlägst, ausprobiert hat. Nur wenn diese alternativen Ideen wirklich nicht gefruchtet haben und es sich grundsätzlich mehr lohnt zu Dir zu kommen wird er das akzeptieren - sonst glaubt er, er weiss es mit Garantie besser. Versteh mich nicht falsch: mit Härte - falsch verstandener Konsequenz kommt man bei einem Terrier nicht weit. Wenn es ein Hund mit echter Terriergesinnung ist, lässt er das Gewitter über sich ergehen und denkt, was kratzt es die Eiche...


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    Die kleine Molli ist ein Straßenhund und kommt aus Rumänien.


    Das macht die Sache nicht einfacher. Ich handhabe es so, dass meine Terrier ausschliesslich für ihr Futter arbeiten müssen - jedenfalls die, die es sonst besser wissen. Aber auch da gibt es natürlich immer wieder Ausnahmen. Ich empfinde sie meist als anstrengender als Hunde mit einem Will to Please, weil sie einem eben nichts schenken. Da heisst es also häufig, neue Wege in der Erziehung zu suchen.


    Viel Spass! :smile:

    Hallo Luchs,


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    Der Hund ist geistig sicherlich nicht unterfordert und auch nicht untrainiert!


    Das erstaunt mich jetzt, denn im früheren Post sagst Du folgendes:


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    Das rührt meiner Meinung nach daher, dass er im letzten Monat vorallem viel zu wenig körperliche Auslastung bekommt und


    und dann ergänzt Du das noch mit einer Liste, die ich in meinem ersten Beitrag schon zitiert habe. Ich bleibe dabei: für die Aufgabe, für die Du den Hund hältst, ist er ungenügend trainiert, gerade deshalb wäre ich mit einem unüberlegten Ruhetraining ganz besonders vorsichtig.


    Wenn Dein Border tatsächlich so ein Arbeitstier ist, wie das hier klingt, wird er sich weitere Ventile suchen um seine Energie loszuwerden, egal wie sehr Du auf Ruhe pochst. Versteh mich nicht falsch: Ruhe ist gerade für aktive Hütehunde sehr wichtig und muss unbedingt gelernt werden, aber nur mit Ruhe alleine wirst Du hier nicht zum Ziel kommen. Ruhe zu üben kann nur dann gehen, wenn der Hund gleichzeitig angemessen ausgelastet wird - das heisst nicht, dass er bis zur Erschöpfung arbeiten, sondern sich seinem Naturell entsprechend bewegen können soll.


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    Und wenn das Beifuß gehen mit Clicker nicht mehr funktioniert, muss ich doch mal die Methode versuchen mich ihm in den Weg zu stellen...was soll ich denn machen? Wenn er an der Leine zieht bereitet es mir Schmerzen, ich kann das nicht nur auch für 10m dulden...
    Hättest du einen Tipp wie ich ihn am besten dazu bekomme Beifuß zu laufen?


    Dann zeigt Dir der Hund ganz deutlich, dass ihm dieses Training nichts bringt. Der Clicker ist dabei nicht das Problem, sondern die Belohnung, die Du dem Hund in Aussicht stellen kannst. Lohnt es sich für ihn nicht, mit Dir mitzuarbeiten, wird er es nicht tun. Du hast die Wahl auf welche Art Du das erreichen willst: durch Strafe (in den Weg stellen, 'anbellen') oder durch angemessene Belohnung. Gehe auf Deinen Hund ein - was 'braucht' er? Wo kannst Du ihm entgegenkommen? Rastet er bei Frisbees völlig aus könnte ein anderes etwas weniger attraktiv sein und ihn 'bei Sinnen' behalten, ihm aber trotzdem Spass machen. Versuche, wenigstens für eine Zeit lang, jegliche 'Unterhaltung' nur noch draussen stattfinden zu lassen.


    Ich kann gerne versuchen, Dir einige Tipps für Fuss-laufen zu geben: aber auch hier wird es darauf hinauslaufen, dass so ein Bewegungstier, wie Deiner das ist, dies nur leisten kann, wenn er anderwertig genügend Bewegung erhält. Sprichst Du English? Fürs Fusslaufen weise ich gerne auf diese Videos hin:


    Fürs Basistraining: https://www.youtube.com/watch?v=sFgtqgiAKoQ
    Problemlösung: https://www.youtube.com/watch?v=xHwu0T7PoSw
    Grosse Hunde / Kleine Hunde: https://www.youtube.com/watch?v=ueE1S1k74Ao
    Um dem Jojo-Effekt entgegenzuwirken: https://www.youtube.com/watch?v=voW2Vkq0u6Q
    Ausrüstung: https://www.youtube.com/watch?v=J2l8Qv1htUY


    Da Du ja sowieso schon mit dem Clicker arbeitest, wirst Du hier hoffentlich neue Anregung finden. Aber auch hier wird es nicht funktionieren, wenn Du keine angemessene Bestätigungsmethode für Deinen Hund finden. Genauso wenig wie wir beeinflussen können was ein anderer Mensch gerne isst, welche Hobbies er mag und womit er sich gerne auseinandersetzt können wir beeinflussen, was für unseren Hund eine Belohnung darstellt. Das entscheidet er ganz alleine - und damit müssen wir arbeiten.

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    Ich habe mit ihm auch versucht mal mit 2 identischen Frisbees zu spielen, und er kommt dann zwar immer wieder zu mir für den "Austausch", aber das Durchticken bleibt das selbe.


    Kannst Du dieses 'Durchticken' näher erklären?

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    Natürlich ist mir klar das er ein Arbeitshund ist, aber er hätte doch eigentlich auch einige Aufgaben...
    Nur um ein Beispiel zu machen: ich koche auf einem Holzherd, wenn ich Feuer machen will, bringt er mir ein Holzscheit nach dem anderen in die Küche.


    Zuhause habe ich keine Probleme mit ihm!


    Eben - deswegen bringt es nichts, ihn weiterhin zuhause zu trainieren. Draussen wird es nicht besser, nur weil Du ihn drinnen zum Superhund gemacht hast.

    Hallo Luchs,


    Das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen und immerhin, Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Ich halte nichts davon, Dir in Deiner Situation Vorwürfe zu machen und ich verstehe, dass wenn Geld ein Problem ist, Du nicht 'nein' sagst Du einem Hund den Du geschenkt bekommst, denn einem geschenkten Gaul... Du weisst schon.


    Nun müssen wir dem geschenkten Gaul eben leider doch ins Maul schauen, denn dieser ist ein Arbeitshund, der eine Aufgabe braucht. Assistenzhunde müssen möglichst ruhig und brav 'nebenher' laufen. Das ist ein Job, für den manche Hunde geboren werden, weil sie von Natur aus ruhig nebenher laufen, während andere es mühsam lernen müssten - ich spreche im Konjunktiv, weil solche Hunde erst gar nicht ausgebildet werden: da man niemandem damit einen Gefallen tut und es genügend Hunde gibt, die das von Natur aus gerne mitmachen, gibt man diese lieber in ein Umfeld, wo sie ihren anderwertigen Talenten entsprechend gefördert werden können. Zum Thema 'ich könnte mir einen Rassehund gar nicht leisten': Assistenzhundementalität ist keine Frage der Rasse, sondern des Charakters und bis zu einem gewissen Grad auch der körperlichen Verfassung. Ob ein Hund ein volles Papier hat oder ein Mischling ist, spielt dabei allerdings überhaupt keine Rolle.


    Einerseits ist es sicher die Pubertät, die sich bei Deinem Hund zu zeigen beginnt, andererseits scheint es mir äusserst fragwürdig, wenn Dein Hund nach - verstehe ich richtig? - einigen Monaten des Trainings Dich draussen völlig ignoriert, er aber drinnen 1001 Trick absolvieren kann.



    Das klingt mir alles sehr nach einem arg unterforderten, untrainierten, pubertierenden Hund, der einfach nicht gelernt hat, dass es sich lohnt, auch draussen mit Dir zusammen zu arbeiten. Ausserdem scheinst Du einerseits mit dem Clicker zu trainieren, berichtest aber von Erfolgen wenn Du Dich ihm in den Weg stellst oder ihn anbellst (wobei ich mich besonders frage, was letzteres bringen soll - Du bist doch kein Hund und Dein Hund verstehst Dich nicht besser, nur weil Du jetzt auch bellst...). So hinter dem Bildschirm kann ich natürlich nicht beurteilen, wie Du trainierst und ob Du mit Deiner Vermutung, dass die Probleme zumindest teilweise an mangelnder Bewegung liegen könnten, Recht hast. Dieser Hund braucht aber offensichtlich die Bewegung - das zeigt er Dir ja deutlich indem er so 'ausrastet' wenn Du mit Spielzeug arbeitest. Futter interessiert ihn ja offensichtlich nicht - wie wäre es, wenn Du ihn stattdessen mit dem Spielzeug belohnst? Geht er auf Tauschgeschäfte ein? Wenn Du zwei identische Spielzeuge hast (die müssen unbedingt identisch sein, sonst haben sie für den Hund nicht den gleichen Wert), auf die der Hund so richtig abfährt, kannst Du ihn so wieder zu Dir holen und ihm zeigen, dass es sich lohnt, mit Dir zu kooperieren. Das Problem bei Hunden, die das Potential zu Bällchenjunkies haben - und Deiner klingt danach, ist, dass man einiges an Wissen und Erfahrung mitbringen muss um dies sinnvoll umzulenken.


    Ein gutes Spiel gerade für Hütehunde ist auch das 'lauf drum herum.' Das kannst Du ganz klein anfangen, um einen Baum, eine Bank - jeden Gegenstand, der so im Wege steht. Das ist eine Art Longieren mit Naturgegenständen. Nach und nach kannst Du die Distanzen und Objekte ausweiten - geh um den Baum UND die Bank herum, renne einmal um den umzäunten Teich, etc. Das verschafft dem Hund Bewegung ohne dass Du Dich dabei mit-bewegen musst, erfordert aber auch einiges an Training. Hierbei kann dann aber auch mit Richtungswechseln, Positionen, Tempiwechsel, etc. gearbeitet werden - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

    Hallo LaEla,


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    ich habe nur ein normales Geschirr und übe noch bei Fuss zu gehen. Ist das Antizuggeschirr wirklich zu empfehlen? Ist doch ähnlich wie die Halsschlingen von Cesar Millan, oder? Also Leckerchen, apportieren oder gutes zureden, absolute Fehlanzeige!


    Nein, das Antizuggeschirr, das ich empfohlen habe wirklich nicht wie eine Halsschlinge von Cesar Millan - die Idee ist ja gerade, den Druck vom Hals wegzunehmen und den Hund nicht noch zusätzlich zu stressen indem man ihm in der aufregenden Situation auch noch den Atem raubt. Wenn das Geschirr richtig sitzt wirkt es auf die Brust, nicht den Hals.


    Du kannst (und solltest) das Brustgeschirr wenn immer möglich wie ein normales Geschirr nutzen und nur im Notfall auf die Antizugwirkung zurückgreifen - genau wie ein Halti eben auch immer an zwei Orten befestigt sein sollte. Der Ring vorne an der Brust ist nur die 'Notbremse', wenn Du den Hund über die übliche Befestigung nicht mehr halten kannst.


    Und noch einmal zur Maulschlaufe: natürlich werben die Verkäufer damit, dass der Hund damit trinken und hecheln kann - er wird es gezwungenermassen auch versuchen. Aber: wenn er das kann, wird er auch zubeissen können (wenn auch nicht mit den Fangzähnen, dann wenigstens mit den Schneidezähnen - und auch das gibt schöne Verletzungen) und die Schlaufe taugt nichts. Wenn Du Deinem Hund etwas Gutes tun willst, kauf einen anständigen Maulkorb. Ich habe oft mit Hunden zu tun, die beissen und bestehe darauf, dass diese keine Schlaufen sondern eben Körbe tragen. Ich würde keinem Hund eine Schlaufe antun, gerade in einer Gegend, die dazu noch ein Klima hat wie Andalusien.


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    Habe mir gerade die Maulkörbe auf den Fotos angesehen. Den 1. hatte ich schon zur Probe, hielt keine Minute. Ich brauche einen, der auf unseren Wanderungen auch das Trinken ermöglicht, und da war der aus Kunststoff schon ok, weil man eine Sprossse rausschneiden könnte. Vielleicht muss ich da noch einen Stirngurt dranbasteln. Ohne den ist das Ding sehr instabil.


    Wenn der Maulkorb passt, kann Dein Hund mit jedem der Modelle, die ich Dir gezeigt habe, trinken wenn der Wasserpegel hoch genug ist - ohne dass man daran herumschnippeln muss. Ein Stirnriemen ist beim Baskerville Ultra dabei - aber Du kannst für das Standardmodell natürlich auch einen basteln. Wenn der Maulkorb, wie Du sagst, 'keine Minute' gehalten hat - hast Du dem Hund den Korb einfach aufgesetzt oder ihn erst daran gewöhnt? Eine vernünftige Gewöhnung könnte z.B. so aussehen: https://www.youtube.com/watch?v=hnc0pBk0cZ8. Der Hund soll, wie in diesem Video so treffend gesagt wird, 'den Maulkorb so selbstverständlich tragen wie ich meine Brille auf der Nase'.

    Hallo Jente,


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    Superleckerchen habe ich bei Junghund noch nicht versucht, vielleicht probiere ich das auch nochmal aus.


    Das ist eine Variante die funktionieren könnte. Die würde ich unbedingt ausprobieren.


    Eine andere wäre, die Hunde je auf zwei verschiedene Bestätigungskommandos zu konditionieren: einmal eines für jeden Hund (Hund A ist 'fein' und Hund B ist 'brav') und dann noch eine Bestätigung für beide zusammen (z.B. 'prima'). Auch das müsstest Du natürlich wieder einzeln aufbauen und dem jeweils anderen Hund klar machen, dass ihn von diesen drei Kommandos nur gerade zwei etwas angehen, also für Hund A wären das in diesem Beispiel 'fein' und 'prima'. Bei 'brav' hingegen soll er sich einen Deut darum scheren was Du tust, egal welchen Aufstand Du gerade treibst. Die gute Nachricht: das kann man üben, die schlechte: es bedeutet Arbeit!


    Damit kannst Du den Hund, der bei einer Begegnung eher eine Belohnung verdient hat, gezielt belohnen. Wenn der jeweils andere gelernt hat, dass für ihn auch eine tolle Belohnung herausschaut, wenn er ruhig bleibt während Du mit dem ersten Hund beschäftigt bist, wird das sehr bald kein Problem mehr sein. Einerseits würde ich also dem jeweiligen Hund, wenn ihr ohne den anderen unterwegs seid, 'sein' Bestätigungswort beibringen und andererseits mit beiden üben, dass es sich für sie lohnt, ruhig zu bleiben, wenn der andere bestätigt wird.

    Hallo LaEla,


    Die Maulschlaufe wird nichts taugen, denn entweder kann der Hund damit hecheln, trinken und beissen, oder er kann alles zusammen damit nicht. Damit die Schlaufe funktioniert, muss sie die Schnauze so umfassen, dass der Hund den Fang nicht genügend öffnen kann um zu hecheln. Wenn Du Deinem Hund wirklich helfen willst, kaufe ihm einen vernünftigen Maulkorb, der gross genug ist, keine Maulschlaufe.


    Du wirst den Maulkorb dann gebrauchen, wenn der Hund in grossem Stress ist. Die Maulschlaufe, die verhindert, dass er vernünftig atmen kann, wird höchstens für zusätzlichen Stress sorgen, denn wenn ein Hund stark gestresst ist, muss er hecheln und trinken können, alles andere ist Tierquälerei. Investiere in einen guten Maulkorb. Diese hier sind nicht allzu teuer und wirklich zu empfehlen:


    'Normaler' Baskerville: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41xmLJaf58L.jpg
    Baskerville Ultra: http://ecx.images-amazon.com/i…/51QmkMtHWML._SL1500_.jpg
    Metallmaulkorb: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51oiVrvM-PL.jpg


    Evtl. könnte Euch auch ein Ledermaulkorb (http://ecx.images-amazon.com/i…1n%2BbZ1TqHL._SL1500_.jpg helfen, für Hunde, die es aber wirklich ernst meinen, sind diese jedoch kein Hindernis, das sie davon abhält, einen gezielten Biss zu setzen. Hätte ich einen Hund an der Leine, von dem ich weiss, dass er es ernst meint, würde ich die Finger von einem Ledermaulkorb wie diesem lassen.


    Wenn Du Yaco nicht halten kannst, übe an der Leinenführigkeit - ein Hund kann das nicht einfach so - und benutze ein Führgeschirr, an dem Du die Leine an der Brust befestigen kannst und welches sich bei Zug zusammenzieht, so wie dieses hier: http://ecx.images-amazon.com/i…/71J4SApHFLL._SL1500_.jpg. Denk daran, die Leine nicht nur da festzumachen, sondern den Hund am Halsband oder dem Ring am Rücken zu führen, wann immer es geht. Eine Alternative wäre das Halti, wobei ich persönlich davon gar kein Fan bin. Ich habe schon zweimal miterleben müssen, wie Hunden damit schwere Verletzungen beigebracht wurden...


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    Mich würde interessieren, ob Yaco aus Verunsicherung oder Frust nun auch auf kleine Hunde losgeht.
    Beruhigt es ihn, wenn ich verbal andere Hunde wegschicke oder wird er dadurch noch aggressiver, um mir dabei zu helfen?
    Habe gelesen, dass ich wohl andere Hunde ignorieren sollte. Aber auch, dass ich ihm Sicherheit geben muss. Sicherheit durch Gelassenheit?


    Ob Dein Hund aus Verunsicherung, Frust oder einem ganz anderen Grund auf kleine Hunde losgeht, ist, ohne den Hund gesehen zu haben, fast unmöglich. Ich behaupte, dass weder ignorieren, noch die anderen Hunde wegschicken, das Problem verbessern werden. Im ersten Fall erfährt der Hund keine Handlungsalternative zu seinem jetzigen Verhalten, im zweiten fühlt er sich im schlechtesten Fall dazu verpflichtet, Dir zu helfen und hört erst recht nicht auf damit. Die Lösung könnte darin liegen, anderen Hunden so grossräumig wie möglich auszuweichen. Beobachte Deinen Hund genau: wann beginnt er in die Leine zu springen wenn er einen anderen Hund sieht? Wie gross muss die Distanz sein, dass er es nicht tut? Wann ist er noch ansprechbar? Wann nimmt er noch Futter aus Deiner Hand? Wann befolgt er noch Kommandos (die er gut kennt)? Arbeite mit diesen Distanzen und bring Deinem Hund bei, dass es sich lohnt, sich mit Dir sofort abzuwenden und wegzugehen, wenn ihr auf einen anderen Hund trefft. Spielt Dein Hund mit Bällen? Kannst Du ihn mit Futter belohnen? Wenn ja, nutze dies aus. Wichtig ist, dass Du Deinem Hund eine gute Alternative für sein aggressives Verhalten gibst. Du kannst ruhig vor anderen Hunden wegrennen mit ihm und ihn dann, wenn er sich etwas beruhigt hat und ihr aus der 'kritischen Zone' hinaus seid, belohnen. Gelassenheit ist sicher nie verkehrt, aber Ignorieren wird in diesem Fall nichts bringen.


    Viel Erfolg!