Beiträge von AnnetteV

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    Wir hätten eigentlich an einen Welpen gedacht. Beim Tierheim bin ich mir halt nicht sicher wie die bis jetzt erzogen wurden bzw. was man bekommt. Oder?


    Jein. Wenn ihr sowieso einen Welpen möchtet, dann ist der Züchter sicher die richtige Anlaufstelle - vorausgesetzt es soll ein Rassehund sein. Ihr solltet Euch aber bewusst sein, dass je grösser die Rasse (also gerade z.B. Berner), desto länger dauert es, bis der Hund auf ausgedehnte Lauf- oder Radtouren mitkommen sollte. Sonst schadet es seinem Bewegungsapparat. Schätzen wir die Lebenserwartung eines Berners auf 8 oder 9 Jahre, könnt ihr also damit rechnen, im schlechtesten Fall nur zwischen 5 und 6 Jahren mit dem Hund sportlich unterwegs zu sein.


    Ich persönlich mag ausgewachsene Hunde. Da finde ich es nach einigen Spaziergängen viel berechenbarer vorherzusagen, wie der Hund denn sein wird. Ein Welpe entwickelt sich ja erst noch. Natürlich sind gewisse Züge schon da, aber andererseits kann niemand vorhersehen, ob er jemals ein grosser Kinderhund wird oder nicht.


    Bei einem erwachsenen Hund aus dem (gut geführten) Tierheim hingegen wird man das häufig wissen und Euch mit Rat (und wenn nötig Tat) zur Seite stehen. Im schlimmsten Fall, kann der Hund auch erst auf Probe aufgenommen und halt wieder abgegeben werden wenn es gar nicht passt. Erwachsene Hunde sind berechenbarer in ihren Vorlieben und Charaktereigenschaften. Hunde sind, was die Erziehung angeht, unglaublich anpassungsfähig und das (gut geführte) Tierheim wird Euch keinen Hund andrehen, der nicht Euren Vorstellungen entspricht, sonst ist es nicht das richtige Tierheim.

    Hallo synapstic,


    Grundsätzlich spricht in Eurer Situation, so wie Du sie beschreibst, nichts gegen einen Hund. Die Rasse - wenn ihr Euch denn für einen Rassehund entscheidet - ist besonders für die Kinderfreundlichkeit häufig (häufig, nicht immer!) zweitrangig. Wichtig ist eher das Nervenkostüm des Tieres und der Sachverstand der Familie. Tatsache ist, dass die meisten kinderhassenden Hunde aus Familien mit Kindern kommen. Warum? Häufig wird vergessen, dass neben den Kindern, auch die Hunde ihre Bedürfnisse haben. Familienhund kann ein echt anstrengender Job für einen Hund sein und nicht jeder ist dafür gemacht. Jedes Familienmitglied hat individuelle Verhaltensweisen dem Hund gegenüber und erwartet andere Dinge von ihm. Der Vater sucht einen Sportkameraden, der problemlos beim Joggen nebenherläuft, die Mutter einen Hund für den Begleithundekurs am Samstag, die älteste Tochter einen Agilityknaller fürs Mittwochtraining und die Wettkämpfe am Wochenende und die kleinen Zwillinge einfach einen kuscheligen Freund, der mit ihnen ein Brötchen teilt, ihnen das Eis aber nicht aus der Hand klaut... Dass es da beim Hund schnell zu Verwirrung und Unsicherheit kommen kann, die sich dann im schlimmsten Fall in Aggression niederschlägt, ist wohl gut zu verstehen. Soll ein Hund ein guter Familienhund werden, ist es also ganz besonders wichtig, ein dafür geeignetes Tier auszusuchen, es entsprechend zu erziehen und seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Ein Familienhund braucht einen geschützten Rückzugsort, auf den er sich jederzeit zurückziehen kann ohne fürchten zu müssen, dass er da gestört wird. Welpen, aber auch manche erwachsenen Hunde, wissen nicht, wann sie Ruhe brauchen - das müssen sie erst mit Hilfe einer soliden Erziehung lernen.


    Vielleicht könnte für Euch tatsächlich ein bereits erwachsener Secondhand-Hund eine gute Alternative sein, weil man dabei schon weiss, wie er zu Kindern steht. Echte Kinderhunde sind Gold wert, leider gibt es davon weniger, als viele glauben. Hört und sieht Euch also um, wenn ein bereits ausgewachsener Hund für Euch in Frage kommt.


    In Bezug auf die Rasse, sind für Eure Bedürfnisse viele geeignet - vorausgesetzt sie haben die richtige nervliche Disposition für einen Familienhund. Es gibt ab und zu mittelmässige bis gute Wächter unter den Flat Coated Retrievern, dafür gezüchtet wurden sie aber sicher nicht. Wenn Fremde ums Haus schleichen, bellen allerdings sehr viele Hunde, auch viele Retriever. Das Problem bei der Suche nach einem 'Familien-Wachhund' ist auch, dass man häufig nicht bedenkt, dass der Hund zwischen Freunden und Feinden nicht so ohne Weiteres unterscheiden kann. Will man wirklich einen Hund, der Fremde gnadenlos vertreibt? Was ist, wenn die Kinder unangekündigt mal Freunde mitbringen?


    Bei Flat Coated Retrievern habe ich bei Rüden häufig rüpelige Tendenzen anderen Rüden gegenüber festgestellt - die Hündinnen, die ich kennen gelernt habe, waren da sehr viel problemloser. Flats sind die Workaholics unter den Retrievern - immer auf Draht, und tendieren deshalb manchmal zur Nervosität. Für Retriever fordern sie viel Aufmerksamkeit und können deshalb etwas anstrengend werden. Sie haben ausserdem den Ruf, stur zu sein. Man sagt nicht umsonst, dass man in der Zeit, die man braucht um einen Flat zu trainieren, auch zwei Labis und einen Golden auf dasselbe Level hätte bringen können... Im Vergleich zum Berner hingegen, ist ein Flat sehr leichtführig. Einen Flat muss man bitten, ein Berner will überzeugt werden.


    Ein Sennenhund bringt sicher viele der Qualitäten mit, die ihr sucht, wobei ich beim Berner auf eine Zucht achten würde, die leichtgebaute, sportliche Hunde produziert. Berner neigen gerne einmal zu Übergewicht und sie sind aufgrund ihres Körperbaus sicher nicht dafür geeignet, regelmässig sehr grosse Distanzen zu laufen. Wenn ihr also für einen Marathon trainiert, sehe ich den Berner nicht unbedingt als die geeignete Rasse für Euch. Geht es allerdings nur darum, zweimal die Woche ein paar Kilometer in den Wald zu joggen, sehe ich dabei kein Problem. Berner sind oft wunderbare Familienhunde, aber sie werden häufig nicht sehr alt und sind in späteren Jahren eher keine grossen Sportler mehr. Berner sind vielfach gemütliche Hunde, die es geniessen, wenn die ganze Familie zusammen ist.


    Appenzeller sind da etwas anders. Zusammen mit den Entlebuchern sind sie die Border Collies unter den Sennenhunden. Appenzeller brauchen eine ruhige, aber klare Führung. Kommen sie aus einer schlechten Zucht oder wurden falsch erzogen, werden sie zu Kläffern und Angstbeissern. Sie brauchen mehr Führung als der durchschnittliche Berner, sind aber in jedem Fall sportlicher.


    Wenn ihr Euch für verschiedene Rassen interessiert: wart ihr denn schon einmal auf einer grossen Ausstellung? Hier trifft man Halter, Züchter und vor allem: die Rassehunde, die einen interessieren. Vielleicht hilft Euch auch das bei Eurer Suche weiter?

    Einer meiner letzten Pflegehunde hiess Batman, ein Patterdale Terrier, der irgendwo streundend aufgefunden wurde. Das Tierheim ist sowieso für ihre kreative Namensgebung berühmt (oder berüchtigt...), aber bei Batman hat sich jemand wohl selbst übertroffen.


    Ich fand es furchtbar, weil ich draussen sicher nicht "Batmaaaan, hieeeeeeer!" rufen wollte. Das arme Tier wurde bei mir also nur mit einem Schnalzen gerufen, also: *schnalz* *schnalz*, "hierher!" Im Tierheim machten sie es sich dann noch einen Spass daraus, den Hund auf die gesummte alte Batman-Melodie aus dem Tim Burton-Film zu konditionieren - der neue Besitzer fand sowohl den Namen wie auch die Rufmethode ungeheuer spassig und scheint diese beibehalten zu haben.


    Immerhin erhielten wir dann zum Dank vom Tierheim ein Kärtchen, auf dem stand, dass sie uns herzlich für die gute Betreuung von Batman dankten - und wer kann schon von sich behaupten, Batman wieder aufgepäppelt zu haben? :lol:

    Hallo SamSiWi


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    Was ich bisher an Resümee gezogen habe: Ich setze meinen Hund "intensiv" aufregenden Situationen nicht aus (ich meide möglichst läufige Hündinnen, wenns mir denn bekannt ist), bzw. hole ihn aus der Situation raus, wenn ich merke, dass seine Absichten eindeutig werden. Es tut ihm nicht gut und auch wenns den Halter der Hündinnen egal ist, ob ihre Süße zu arg bedrängt wird, möchte ich keiner Hündin meinen ungestümen Romeo zumuten. Da Ches oft frei läuft und auch mit fremden Mädels ohne Hintergedanken (nach Absprache mit den Haltern) spielt, kann ich nicht immer vorher absehen, wie sich die Situation entwickelt. Er hat ja nicht an jeder Hündin Interesse. Gerade eben sind wir mit zwei längst erwachsenen unkastrierten Beagle-Damen im Freilauf spaziert - ohne Probleme. Bisschen rumgeklönt und getobt, aber keine amourösen Absichten bei Ches erkennbar.


    Ich halte die Strategie, dem Problem einfach "auszuweichen" für keine sehr gute. Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte, ist dass ich "meinen" Rüden ganz bewusst immer wieder in die Situation bringe, in die er bei den eigentlichen Besitzern völlig abdreht - einfach um sicher zu stellen, dass er auch immer wieder daran erinnert wird, dass man sich in diesen Momenten durchaus auch benehmen kann. Euer Hund ist noch jung und gerade jetzt fände ich es wichtig, den Lernprozess "wie gehe ich mit läufigen Hündinnen um" auch stattfinden zu lassen. Ich würde gerade jetzt immer wieder ganz konsequent, und wenn der junge Herr das verlangt, auch völlig von vorn den Rückruf und ein Abbruchsignal üben - notfalls mit Schleppleine und allem Pipapo. Jetzt ist die beste Zeit um zu lernen, dass läufige Hündinnen kein Grund sind, nicht hören zu müssen. Ich würde mir aktiv Leute suchen, die gerade läufige Hündinnen führen und fragen, ob ich auf einen Übungsspaziergang mitgehen darf.


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    Ches muss mit seinen fast 10 Monaten noch viel lernen und auch wenn er schon recht gut hört und in der Regel sofort kommt, wenn ich ihn zu mir rufe, bin ich in spannenden Situationen eben abgemeldet - akuter Fall von "Durchzugsohren", da müssen wir natürlich weiterhin dran arbeiten, ist ja normal in dem Alter. Von daher hole ich ihn bei Mädel-Belästigung in Zukunft sofort an die Leine und verlasse den Schauplatz, wenn er sich auch angeleint nicht gibt.


    Pubertät hin oder her - "Durchzugsohren" toleriere ich in keiner Phase. Wenn Du den Hund einfach anleinst und mit ihm weggehst ist der Lerneffekt höchstens: "oh, die alte Tante macht wieder einmal den Spielverderber," mit der möglicherweise üblen Konsequenz dass das einzige, was der Hund wirklich lernt ist, sich in solchen Situationen nicht einfangen zu lassen weil der Spass dort aufhört. Labradore sind in diesem Bereich ganz besonders kreativ. So jedenfalls lernt kein Hund zu hören. Er lernt auch nicht, wie man denn mit läufigen Hündinnen umgeht, sondern nur, dass dem Besitzer gehorchen so gar keine Vorteile bringt.


    Deshalb würde ich - wie bei der ganz normalen Erziehungsarbeit auch - darauf plädieren, den Hund immer wieder in eine potentielle "Durchzugsohren"-Situation zu bringen, ihm aber nicht die Chance zu geben Dein Kommando zu ignorieren. Das heisst notfalls dann eben Schleppleine. Ja, das ist ein Jahr lang mühsam, aber dafür hast Du danach viele Jahre lang einen Hund, der nicht bei jeder läufigen Hündin am Rad dreht.

    Hallo Bodhi,


    Ich verstehe hier beide Seiten.


    Einerseits verstehe ich sehr gut, dass es Dich ärgert, wenn Deine Freundin sich nicht darum bemüht, die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund wieder zu verbessern. Gerade die Sache mit dem Nachts bei ihr anstatt bei Dir im Bett schlafen kann ich gut verstehen. Es ist Dein Hund und so lieb sie ihn haben mag, es ist immer noch Deine Entscheidung wo er schläft. Und ich verstehe, dass die Beziehung zwischen Dir und Bodhi für Dich an erster Stelle steht. Da finde ich es schon reichlich egoistisch von ihr zu sagen, nein, der Hund schläft weiterhin bei mir weil er sonst unglücklich ist. Ich denke, hier wird der Hund zum Spielball eines ganz anderen, zwischenmenschlichen Konflikts. Einerseits bist Du eifersüchtig, andererseits ist sie auch nicht bereit etwas dafür beizutragen, dass die Beziehung zwischen Dir und Deine Hund sich wieder verbessert. Dass diese aufgrund Deiner Krankheit gelitten hat ist ja nachvollziehbar.
    Die Beziehung zum Hund kannst Du dadurch verbessern indem Du viel mit ihm unternimmst was besonders auch ihm Spass macht - Clickern wirkt hier manchmal wahre Wunder.
    Da Bodhi ja für Dich schon fast eine Art Therapie darstellt - und das ist weder verwerflich oder negativ gemeint, schliesslich haben wir alle irgendwo unsere Gründe einen Hund zu halten - finde ich es gut, wenn Du durch ihn auf Deine eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehmen lernst. Mach aber bitte nicht den Fehler nun wegen dieser Geschichte Bodhi nun völlig an Dich zu binden und niemals je wieder Freunde an den Hund heranzulassen. Das wäre dem Hund gegenüber nicht fair. Dass es aber mit dieser Freundin im Moment so nicht weiter gehen kann, das verstehe ich.


    Alles Gute!

    Hallo zusammen,


    Ich habe hier ja regelmässig den Direktvergleich: einer meiner Hunde ist nur "halb" meiner, weil die eigentlichen Besitzer zu wenig Zeit für ihn haben und er deshalb häufig bei mir ist. Hier gehört er allerdings voll dazu und ist genauso "mein" Hund wie die anderen auch. Das Tier ist ein grosser, 7-jähriger und intakter Schäfermischlingsrüde, der grundsätzlich sehr an heissen Hündinnen interessiert ist.


    Ist er bei den Besitzern und es hält sich eine heisse Hündin in der Umgebung auf, fiept und winselt er, frisst nicht und versucht auch abzuhauen. Auf Spaziergängen ist er kaum ansprechbar, zieht die Besitzer durch die Gegend und von einer Urinpfütze zur nächsten. Er ist ruhelos, will ständig draussen im Garten sitzen und in die Ferne schauen und leidet sichtlich.


    Ich wohne ganz in der Nähe, kommt er zu mir, laufen wir also die gleichen Strecken, treffen dieselben Hunde. Bei mir ist der Kerl still, frisst und hört und zieht mich nicht durch die Gegend. Nachts schläft er, kommt herein wenn ich ihn rufe und ist entspannt.


    Warum?


    Nun, die Besitzer geben dem Hund keinen Rahmen. Sie wissen das und es stört sie auch nicht sonderlich, für sie ist er eben einfach "ein normaler Rüde." Bei mir wird jeglicher "Liebeskummer" schlichtweg nicht akzeptiert. Dabei gehe ich sogar so weit, dass ich sämtliches Zähneklappern, ausgiebiges "verliebtes" Riechen an Pfützen, hirnloses Herumgerenne, Schnüffeln oder gar Aufreiten an Hündinnen nicht nur unterbinde, sondern zum absoluten Tabu erkläre. Ist eine heisse Hündin da, braucht er ein- bis zweimal eine ruhige, aber knackige Ansage, dass sein Verhalten gerade äusserst unerwünscht ist. Ich lege meine Grenzen ganz genau fest und schreite lieber einmal zu früh als zu spät ein. Ich bin dabei absolut konsequent, aber bleibe immer ruhig und klar. Auf diese Weise ist auch gemeinsamer Freilauf überhaupt kein Problem. Sobald er wieder begriffen hat, dass hier meine Regeln herrschen, kontrolliert er sich selber und vermeidet die Hündin aktiv. Dabei bin ich selber immer wieder überrascht, wie dieser Hund, der vorher dauernd auf Hochspannung stand, sich plötzlich völlig entspannen und den Spaziergang geniessen kann.


    Der Hund kann also sehr genau unterscheiden bei wem er was darf und richtet sich danach.

    Ich bin der Rüdentyp - wobei ich ja der Meinung bin, dass solche Vorlieben eher mit unserer eigenen Einstellung zu den Geschlechtern zu tun haben als mit der Realität. Ich treffe immer wieder auf Hündinnen, bei denen ich denke "Wow! Die würd' ich auch nehmen!" Das sind dann eifach Tiere, die meinem "Beuteschema" entsprechen.


    Meiner Erfahrung nach habe ich die Eigenschaften, die ich suche, häufiger bei Rüden als bei Hündinnen gefunden. Ich hielt und halte aber auch immer wieder Hündinnen, die in Bezug auf die Qualitäten, die ich mag, jeden Rüden in den Schatten stellen.


    Francisca


    Es gibt tatsächlich Rüden, die sehr leiden. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich gerade da mit Erziehung ungeheuer viel machen lässt. In einem freien Rudel darf auch nicht jeder intakte Rüde decken...

    Hallo,


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    Er sollte familienfreundlich sein, nicht zu eingebildet ;), sollte immer für einen da sein wenn man ihn braucht ( ich glaub das brauch ich gar nicht erwähnen sollte ja normal sein oder? ) Das wichtigste ist aber das er sehr treu ist.


    war schon immer sehr begeistert von den zwei rassen. :)


    Von den beiden von Dir erwähnten Rassen könnte der Aussie das geforderte noch eher leisten als ein Husky - aber für beide sieht der ideale Lebensinhalt nicht unbedingt wie von Dir geschildert aus.


    Huskies sind alles andere als treu. Dafür wurden sie nicht gezüchtet. Ein Husky in kein Deutscher Schäfer im "schöneren" Outfit, sondern ein Hund, der ursprünglich dafür gezüchtet wurde Schlitten zu ziehen und allenfalls als Nahrung zu dienen - etwas anderes von einem Husky zu erwarten wäre nicht fair. Es sind tolle Kumpels, aber nur wenn man ihre Freiheitsliebe und Unabhängigkeit zu schätzen weiss. Ein Husky bindet sich nicht unbedingt an eine bestimmte Person. Manche tun es, aber darauf ist nicht unbedingt Verlass. Es gibt immer wieder seltene Exemplare, die sich tatsächlich ein Stück weit erziehen lassen, aber bei Veranstaltungen, bei denen Gehorsam von Nöten ist, sieht man Huskies doch eher sehr selten. Huskies sind sehr ausdauernd - auch in ihrer Sturheit. Ausserdem heulen sie gern. Das klingt vielleicht erst einmal romantisch, ist es nach der zweiten, oder dritten Woche, nachdem das Tier für sich entschieden hat, 3 Uhr morgens sei der ideale Moment um das Rudel zusammen zu trommeln durchaus nicht mehr. Ausserdem haaren sie wie die Weltmeister und sind häufig kaum von der Leine zu lassen. Oft töten sie mit grosser Freude alles, was ihnen in die Quere kommt: von Katzen, Igeln, Kaninchen, Hühner bis hin zu Mardern und sogar einem Fuchs war wirklich alles dabei.


    Ja, Huskies sind bildschön, aber sie sind keine Familienhunde, sondern müssen möglichst oft die Gelegenheit erhalten, sich ihrer Neigung entsprechend auszuleben - und die ist in einem städtischen Rahmen kaum zu stillen.


    Es gibt allerdings, wie schon gesagt wurde, eine riesige Auswahl an Hunden, für die Euer Lebensstil ein Traum wäre. Und ich finde auch, dass Euch ein gutes Tierheim da sicher beraten wird. Mag sein, dass man erst ein Tierheim finden muss, das einem entspricht, wenn dieses aber seriös vermittelt, werdet ihr sicher Euren Traumhund finden. Viel Glück!

    Hallo Fango,


    Kein direkter Lösungsansatz, aber vielleicht eine Hilfe: da mir aufgrund Deiner Posts auch scheint, dass Du vielleicht eher zu den Analytikern gehörst, könnte ein Video helfen. Das kann man immer und immer wieder anschauen, in Zeitlupe abspielen, anderen zeigen, mit neueren Aufnahmen vergleichen, etc. ohne dass man dabei die Hunde oder sich selbst immer wieder dieser Stresssituation aussetzen muss.


    Dafür kannst Du entweder die Kamera irgendwo hinstellen, oder sie jemandem in die Hand drücken. Führt die Situation mal ganz bewusst herbei. Fragt Bekannte, die Eure Hunde nicht kennen, um Hilfe, oder gar ob diese Bekannte wiederum Freunde mit oder ohne Hund hätten, die sich dafür mal Verfügung stellen würden.


    Stellt verschiedene Situationen her: einmal nur Du mit den Hunden, einmal nur Deine Frau mit den Hunden, die Hunde mit einem Fremden und vielleicht sogar einfach einmal nur die Hunde alleine?


    Viel Erfolg!

    Hallo,


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    Er (der Hund) kommt aus der Slowakei aus dem Tierschutz und in ihm steckt auf jeden Fall ein Tschechoslowakischer Wolfhund, der allerdings mit irgendeiner Rasse gemixt ist, die ihn etwas kleiner als einen Wolf, aber auch ziemlich schnell macht. Wir nehmen an, es handelt sich um ein Italienisches Windspiel.


    Wie kommt ihr auf diese Vermutung? Hast Du ein Bild?


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    Deswegen richtet sich meine Frage an Leute, die mit aktiven Hunden viel Erfahrung haben und vielleicht selbst oft mit ihrem Hund Fahrrad fahren.


    Ich fahre häufig mit allen meinen Hunden Rad.


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    Wie viel Fahrrad fahren, kann ich Wolfi zumuten? Ich möchte ihn auf jeden Fall ordentlich auspowern, aber ihn natürlich auch nicht komplett erschöpfen. Es soll uns beiden ja Spaß machen.


    Das ist aus der Ferne schwierig zu beantworten. Dein Beitrag klingt aber so, als ob das Tier bereits ordentlich fit ist - wenn dieser Hund tatsächlich täglich 6 Stunden bewegt wird bzw. werden muss, stelle ich mir das sehr anstrengend vor. Am Rad wird das Tier nur noch fitter - macht es Sinn, ihn körperlich noch mehr zu trainieren? Veilleicht würden hier Hund und Mensch davon profitieren, wenn mehr Wert auf geistige anstatt körperliche Arbeit gelegt würde. Mehrere von meinen eigenen Hunden können stundenlang rennen - ganz besonders, wenn sie in ihrem Tempo im Trab laufen dürfen. Das macht die Hunde weder müde, noch lastet es sie aus. Mein Terrier pusht sich dabei sogar so hoch, dass er je länger je aktiver wird.


    Wenn der Hund also in seiner "Komfortzone" traben darf (obwohl es durchaus auch Hunde gibt, die lieber galoppieren), dann ist der Ermüdungseffekt fast gleich null - und bei einem Wolfshund erst recht. Wenn Du mit dem Hund am Rad fährst, wirst Du seine "Komfortzone" relativ bald spüren - das ist das Tempo, in dem der Hund von sich aus laufen möchte. Die "Komfortzone" ist da, wo der Hund gleichmässig am Rad läuft, gleichmässig atmet und möglichst "ruhig" in seinem Lauf wird.


    Weil einfaches Laufen am Rad kaum einen Hund wirklich auslastet, der einigermassen bei guter Gesundheit ist und eine gewisse Fitness hat, baue ich allerlei kleine Übungen und Manöver in meine Ausflüge ein. Ich fahre streckenweise "Rennen" mit meinen Hunden, d.h. ich radle so schnell ich kann, dann fahre ich furchtbar langsam und verlange, dass sie sich sozusagen in "Formation" an meiner Seite halten, fahre im "Fahrrad-Fuss" mit ihnen Achten, Kreise und andere Figuren, lasse sie die Seite wechseln, etc. Ich sorge also dafür, dass sich die Hunde konzentrieren müssen und auch geistig arbeiten. Lass Dir was einfallen!


    Beim Radeln gibt es eine ganz wichtige Regel, die der Hund kennen muss: egal was passiert, er darf niemals, NIEMALS vor die Räder gelangen. Ich verbringe ordentlich Zeit damit meinen Hunden zu zeigen, dass es an den Seiten des Rads ganz toll ist, es vor den Rädern allerdings ziemlich unangenehm werden kann. Meine Hunde wissen, dass der einzige Weg, von einer Seite des Rads auf die andere zu kommen ist hintenrum. Vorne rum ist absolut tabu.


    Gruss und viel Erfolg!


    Annette