Beiträge von AnnetteV

    Hallo,


    Ohne Euch einschüchtern oder abschrecken zu wollen, hier vielleicht ein paar Fakten. Ich stütze mich dabei auf die Beissstatistik 2009 des Bundesamtes für Veterinärwesen der Schweiz (http://www.bvet.admin.ch/tsp/0…/02233/index.html?lang=de).


    Hier kann man unter anderem nachlesen, dass Kinder sind überproportional häufig betroffen sind von Hundebissen und dass Kinder vor allem ein erhöhtes Risiko haben, von Kleinhunden gebissen zu werden. Auch wenn ihr die Grösse ja aufgrund der Bestimmungen der Bahn gewählt habt, heisst das also nicht, dass kleinere Hunde für Kinder weniger gefährlich sind - möglicherweise ist sogar das Gegenteil der Fall. Gründe dafür - und hier gebe ich meine eigene Erfahrung weiter - können unter anderem die Rassezugehörigkeit sein (Dackel und Terrier), aber auch der Umstand, dass ein kleiner Hund, wenn er beisst, sich aufgrund seiner Grösse eher in Kopfnähe eines Kindes befindet als möglicherweise ein grösserer Hund. Es kann deshalb auch sein, dass ein kleiner Hund ein Kind gar nicht verletzen wollte, dieses sich aber mit seinem Gesicht gerade auf Kopfhöhe mit dem Hund befand.


    Das bedeutet also, dass ihr Euch Euren Hund ganz besonders sorgfältig in Bezug auf Temperament und Kinderfreundlichkeit aussuchen solltet. Die meisten kinderhassenden Hunde - und hier spreche ich wieder aus Erfahrung - kommen übrigens aus Familien mit Kindern. Wichtiger als die Rasse ist meines Erachtens die Erziehung des Hundes - und dass er Plätze hat, auf die er sich zurückziehen kann und von niemandem gestört wird.


    Die Französische Bulldogge würde ich trotzdem nicht zu den besonders geeigneten Rassen zählen - gerade wegen der gesundheitlichen Probleme. Als besonders sportlich würde ich Französische Bulldoggen nicht bezeichnen und ich sehe den durchschnittlichen Vertreter dieser Rasse auch nicht auf einem längeren Ausflug oder gar einer Wanderung mit seiner Familie...


    Ich persönlich würde mich keinen Hund anschaffen, den ich vorher noch nie gesehen habe, ganz besonders dann nicht, wenn ich darauf angewiesen bin, dass der Hund mit Kindern klar kommt. Ist das Tierheim für Euch eine Option? Und auch wenn ich mir wahrscheinlich den Zorn einiger Mitglieder hier sichern werde, halte ich trotzdem Pudelmischungen (wie Maltipoos (Malteser x Pudel), Poochon (Pudel x Bichon) etc.) für Eure Situation eine ganz gangbare Möglichkeit. Diese Mischungen sind körperlich robuster, nicht wie der reinrassige Zwerg- oder Toypudel. Entscheidet man sich für eine solche Kreuzung, ist es ganz besonders wichtig, einen seriösen Züchter zu finden.

    Hallo,


    Was Du hier schilderst, kann fast jeder Hund leisten, der gesundheitlich nicht zum Krüppel gezüchtet wurde und gezielt aufs Laufen am Rad trainiert wird. Nicht infrage kommen grosse und schwere Hunderassen, aber auch keine kurzschnauzigen Typen oder solche, bei denen das Verhältnis von Rücken- und Beinlänge gegen eine ausdauernde Bewegung am Rad spricht. Trotzdem kann es natürlich auch bei diesen Rassen immer wieder Ausnahmen geben.


    Wie schon gesagt wurde, müsste hier mehr Info zum gewünschten Hundetyp her. Auch kleine Hunde können je nachdem ohne Probleme bei Ausritten mitgehen oder am Rad laufen - häufig sogar bis ins hohe Alter. Die Grösse ist bei Deiner Beschreibung wirklich nur relativ im zum Körperbau zu sehen. Jagdtrieb kann unter Umständen jeder Hund haben - eine Garantie dagegen gibt es nicht, egal, was Dir ein Züchter dazu erzählen mag.


    Die Auswahl ist so gross, dass sich für Deine Beschreibung ja sehr viele Hunde eigenen - vom Rassehund bis zum Mischling. Wie sieht denn Dein Traumhund aus?

    Hallo Jajax,


    Zu Leonberger, Landseer, Pyrenäenberghund, Maremmano, etc. wurde ja schon genügend in Bezug auf deren Unsportlichkeit gesagt. Es sind alles ganz tolle Hunde, aber keine grossen Sportler und das nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Grösse.


    Auch wenn das bisher noch nirgends gesagt wurde: der Malamute ist zwar gerne sportlich, aber da er auch der grösste und schwerste der anerkannten Schlittenhunderassen ist, ist er ist im Vergleich zum Sibirer und den meisten anderen Huskyartigen häufig nicht besonders schnell. Da so ein Hund in Bezug auf Ausdauer einem Menschen aber noch lange das Wasser reichen kann, sollte das für Dich kein grosses Problem darstellen.


    Malamuten kann man einzeln halten, muss sich aber bewusst sein, dass sie auch gerne draussen sind und nicht unbedingt den gleichen Ordnungs- und Sauberkeitssinn haben wie ihre menschlichen Mitbewohner. Gärten von Huskybesitzern sehen oft - nun, sagen wir - ebenso "ursprünglich" aus, wie die Hunde, die sie bewohnen.


    Malamuten sind meiner Erfahrung nach noch etwas sturer und selbstständiger als Sibirische Huskies - auch das muss man mögen. Jagdtrieb ist genügend vorhanden und wenn ein Malamute beschliesst, dass es jetzt Jagdzeit ist, wird er diesem Trieb auch nachgehen. Denk daran, dass Malamuten ursprünglich für genau für drei Zwecke gezüchtet wurden: um Lasten zu ziehen Lasten zu tragen - oder, und das blendet man heute verständlicherweise sehr gerne aus - um Fleisch zu liefern. Die Tiere wurden also nie wie Schäferhunde oder Retriever darauf gezüchtet Befehle entgegen zu nehmen und exakt so auszuführen, wie sie ihnen gegeben wurden.


    Wie Kareki gesagt hat, wird sich ein Malamute erst einmal genau überlegen, ob er der Bitte seines Vierbeiners Folge leisten möchte. Ein Malamute lässt sich keine Befehle geben - er wird gebeten etwas zu tun. Was vielleicht romantisch und nach der grossen Freiheit im Wohnzimmer klingt, kann sich sehr schnell in Frust umwandeln, wenn man merkt, dass dieser freiheitsliebende Hund durchaus gerne alleine auf Streifzüge geht, wenn er denn die Gelegenheit dazu bekommt und "seinem" Menschen immer wieder das Gefühl gibt, dass er ihn eigentlich gar nicht braucht. Verschlimmert werden kann diese Empfindung dann noch werden, wenn der Hund allen anderen ebenso freundlich gegenüber tritt wie dem eigenen Herrchen oder Frauchen.


    Ausserdem bringt so ein Hund mit seinem langen, dichten Fell eine Unmenge an Haaren und Dreck mit sich. Auch damit muss man umgehen können und wollen. Schnee brauchen sie, wie Kareki gesagt hat, nicht unbedingt, aber ab ca. 10°C plus ist Schluss mit lustig: dann macht der Malamute häufig schlapp.


    Ich bin mir also nicht sicher, ob der Malamute wirklich die richtige Wahl für Dich ist. Möglicherweise wäre eine führigere Rasse doch eher geeignet.



    Hallo,


    Therapeuten raten in solchen Fällen gerne mal zu einem Hund - ganz besonders wenn sie selber keine Erfahrung damit haben. Es ist unbestritten, dass Tiere - und gerade solche, um die man sich so intensiv kümmern muss wie einem Hund - Menschen wieder auf die Beine helfen können. Häufig klappt das gut, aber manchmal ist das Experiment auch zum Scheitern verurteilt, weil die Person gar (noch) nicht fähig oder überhaupt bereit ist, eine neue so intensive und emotionale Bindung herzustellen.


    Gäbe es nicht die Möglichkeit, dass sich die Familie für eine Zeit lang einen kinderliebenden und problemlosen "Leihhund" holt? Ich denke da besonders an Ferienbetreuung, Hundesittings während die Besitzer arbeiten oder gar um einem heimatlosen Hund evtl. einen Pflegeplatz zu bieten. Ganz besonders wichtig ist, dass der Hund danach nicht einfach wieder verschwindet - das wäre ja dann gleich nochmal ein Schock für das Kind. Vielleicht hat die Familie Freunde, Bekannte oder Nachbarn, die mal froh wären, wenn jemand auf den Hund aufpassen würde? Bevor ich der Familie einen hinstellte, würde ich erst einmal ihr Umfeld nach einem geeigneten Hund absuchen.


    Es ist wichtig, dass man dem Kind niemals vorenthält, dass dieser Hund nicht der Familie gehört und dass er das aller Voraussicht nach auch nicht tun wird. Man darf dem Kind aber gerne erklären, dass der Hund gerade Hilfe braucht und sie ihm jetzt gerade diese Hilfe geben können. Das ist schliesslich normalerweise der Sinn und Zweck dieser Übung: dem Kind - wortwörtlich - wieder auf die Beine helfen, ihm eine Aufgabe geben, die es erfüllt, ihm wieder einen Sinn geben.


    Ich wünsche der Familie alles Gute für die Zukunft und viel Kraft um über diesen furchtbaren Verlust hinwegzukommen.

    Hallo Yunari,


    Bei der TS sind doch die körperlichen Voraussetzungen für die Auslastung einen Huskies gar nicht gegeben: wie willst Du mit Asthma und einem kranken Knie so einem Hund auch nur annähernd genügend Beschäftigung verschaffen?


    Es geht nicht primär um die Wohnung, da gebe ich Dir vollkommen Recht. Das Problem ist hier, dass die Gesamtsituation nicht für einen Husky spricht. Ich behaupte auch nicht, dass die TE "es mit einem Husky nicht schaffen würde," sondern dass das ganz einfach nicht der Hund ist, den sie sich zu wünschen scheint.


    Ausserdem macht mir die Asthmafrage ernsthaft Kopfschmerzen und ich frage mich, inwieweit sich die TS dieser Problematik bewusst ist. Damit will ich nicht sagen, dass Hundehaltung völlig ausgeschlossen ist - dass man sich allerdings danach richten sollte. Lockige Hunde, die weniger oder fast keine Haare verlieren (Pudel, Lagottos, Poos) sind da - möglicherweise - deutlich geeigneter.

    Hallo,


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    Als sehr sportlich würde ich mich nicht bezeichnen, ich habe Asthma und meine Kniescheibe ist chronisch entzündet.


    Wie kommst Du dann auf zwei grosse, schwere, starke Hunde, die beide stark und fast unablässig haaren? Bist Du sicher, dass Du einem Siberian Husky so gerecht werden kannst? Hast Du abgeklärt, ob Du Deinen Hund nicht wieder schneller als geplant loswerden musst, weil sich Dein Astma durch das Tier verschlimmert? Ich würde Dir ganz stark anraten, Dir zu Testzwecken eine Weile lang z.B. einen Hund in die Ferien zu nehmen - hundehaltende Verwandte und Bekannte sind da nicht selten sehr dankbar, wenn sich plötzlich jemand als Hundesitter zur Verfügung stellt. Am besten findest Du einen Hund, der genau Deinen Vorstellungen entspricht. Ich finde Eure Wohnung nun nicht eben gerade riesig und in Kombination mit dem nicht-vorhandenen Garten, den eingeschränkten Gassi-möglichkeiten in unmittelbarer Nähe und Deinen gesundheitlichen Problemen würde ich mir sehr genau überlegen, ob gerade diese Rassen wirklich so besonders gut zu Euch passen.


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    Den Hund würde ich gerne nächstes Jahr zwischen Mitte Juli und Anfang August abholen. Dann habe ich etwa zweieinhalb bis drei Monate Semesterferien und kann dem Hund meine ganze Zeit widmen! Mitte Oktober beginnen dann die Vorlesungen wieder (ca. 8 bis 13 Uhr, aber nicht jeden Tag so lang).


    Das ist grundsätzlich in Ordnung. Hast Du auch schon Pläne, wie es nach dem Studium weitergeht? Was passiert dann mit dem Hund?


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    Den Hund würde ich dann gerne mitnehmen (ca. 30 Minuten Busfahrt), was laut Schildern und Hausordnung nicht verboten ist. Und wenn ich dann doch mal selten ins Labor muss (zu gefährlich für den Hund!), kann er mit meinem Freund zur Arbeit und dort mit den Hunden seines Chefs im Garten spielen.


    Nur weil etwas nicht explizit als verboten ausgeschildert ist, bedeutet das nicht, dass es das nicht wäre! Hast Du eine offizielle schriftliche Erlaubnis, den Hund - und dazu noch ein Exemplar dieser Grösse - mitzunehmen? Wenn ja, gut. Wenn nein - besorgen. Es wäre mehr als blauäugig, den Hund anzuschaffen nur um dann feststellen zu müssen, dass Du ihn jetzt doch nicht mitnehmen kannst. Drei Monate Vorbereitungszeit hin oder her - dann hast Du einen Welpen zuhause sitzen, der sich alleine überlassen ist. Was dann? Lässt es Deine Arbeitssituation zu jederzeit(!) aufzustehen und den Raum mit dem Hund zu verlassen, weil der jetzt gerade mal muss? Wie stehen Deine Mitstudenten / Mitarbeiter einem Hund gegenüber? Nicht jeder findet Hunde süss und Welpen müssen das Stillsitzen und sich schlafen legen erst einmal gründlich lernen.


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    Siberian Husky
    Wie ausgeprägt ist der Jagdtrieb wirklich?


    Der Jagdtrieb wird nicht Dein erstes Problem sein. Huskies, nicht nur die Sibierer, sind Hunde, die ursprünglich auf genau auf zwei Eigenschaften hin gezüchtet wurden: zu ziehen und Fleisch zu liefern. Neuerdings werden sie noch auf eine weitere Eigenschaft hin gezüchtet: schön zu sein. Huskies wurden, im Gegensatz zum Deutschen Schäferhund Deiner Tante, nicht daraufhin selektiert, sich dem Menschen unterzuordnen oder ihm zu gehorchen. Das sollte hoffentlich auch die Frage beantworten, ob das Jagdverhalten beim Husky noch viel schlimmer ist. Mein Husky tötete und frass, nicht weil er es nötig hatte, sondern nur so zum Spass, alles, was er in unserem, zum Hochsicherheitstrakt umfunktionierten Garten finden konnte: Katzen, Igel (die drehte er einfach um), Tauben und mehrere Male sogar Marder. Es gibt Huskies, die sich - ich habe das kürzlich bereits in einem Thread beschrieben - damit abfinden, in der zivilisierten Welt angekommen zu sein und tatsächlich eine gewisse Zusammenarbeit mit dem Menschen erlernen können. Gehorchen wie ein Schäferhund werden sie nie. Huskies gehen häufig keine besonders engen Bindungen mit ihren Menschen ein - auch wenn Ausnahmen vorkommen. Sie sind sehr eigenständig und möchten draussen sein - am liebsten mit einem Rudel anderer, gleichgesinnter Hunde mit denen sie auch mal ein munteres Chorheulen veranstalten. Nachts. Huskies wollen laufen, laufen, laufen - und wenn sie damit fertig sind, möchten sie noch ein wenig rennen. In einer Stadtwohnung hat ein Husky schlichtweg nichts verloren. Es mag Huskies geben, die eine Begleithundeprüfung absolvieren können - dafür gezüchtet wurden sie nicht. Es wäre unfair, von einem solchen Hund zu erwarten, sich wie ein Labrador zu verhalten. Auf die Möglichkeit, dass man einen erwischen könnte, der es tut, ist ein sehr hoher - und vor allem völlig unnötiger - Wetteinsatz. Es gibt so viele andere Hunderassen, die Euch eher entsprechen könnten, weil ihr Euch ja scheinbar einen führigen Hund wünscht. Niemand wird Euch davon abhalten können, einen Siberian Husky zu kaufen - zugeschnitten auf Eure Erwartungen und Euren Lebensstil ist er aber sichterlich nicht. Natürlich kann es funktionieren - die Chancen, dass es allerdings nicht klappt, sind meiner Meinung nach viel höher.


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    Berger Blanc Suisse
    Vom Charakter dürften diese Hunde Deutschen Schäferhunden wohl ziemlich ähnlich sein und damit bin ich eigentlich relativ gut vertraut.
    Wie sieht es denn da mit dem Schutztrieb aus? Das sollte nämlich dann in den Vorlesungen kein Problem geben...
    An Hundesport sollte ja ähnlich wie beim Deutschen Schäferhund nahezu alles möglich sein, sehr gute Begleithunde sind sie scheinbar auch.
    Was mir am Berger Blanc Suisse gefällt: Das schöne weiße Fell, der freundliche Charakter, die Intelligenz =)
    Was mir nicht so gut gefällt: Keine blauen Augen und er gehört schon zu den "großen" Hunden. Selbst eine Hündin wiegt schon mindestens die Hälfte von mir. Kann ich den Hund dann überhaupt unter Kontrolle kriegen?


    Den Berger Blanc sehe ich von den beiden Rassen, die Du hier vorschlägst, als das kleinere Übel. Auch den hätte ich Dir jetzt nicht unbedingt vorgeschlagen, ist für Deine Zwecke aber sicher besser geeignet. Der BB ist wenigstens als Begleithund gezüchtet worden und sollte somit ein gewisses Mass an Führigkeit aufweisen. Wer allerdings nicht weiss, wie man einen Hund erzieht (wie vielleicht Deine Tante?), dem nützt auch der führigste Schäferhund nichts.


    Du hast bei Deiner Rassesuche einen grossen Fehler gemacht: Du hast offensichtlich auf nicht viel anderes Acht gegeben, als aufs Äussere. Natürlich spielt das Aussehen eine grosse Rolle - aber davon darfst Du Dich gerade bei Hunden nicht einzig leiten lassen. Weisst Du, ein Hund mit blauen Augen wird Dir kein besserer Hund sein als einer mit braunen Augen. Was bringt Dir der schönste Hund, wenn weder Du ihm nicht gerecht werden kannst, noch er Dir?


    Abgesehen von Deinem Asthma, das mir wirklich zu denken gibt: wieso ist z.B. der deutsche Spitz nicht auf Deiner Liste? Spitze sind anhänglich und gute Wach- und Begleithunde - jedenfalls bessere als der durchschnittliche Husky. Auch der Spitz hat ein langes, flauschiges Fell, spitzige Stehohren und eine Ringelrute - ausserdem gibt es Spitze in verschiedenen Grössen. In Deinem Fall würde ich allerdings, bevor ich mich auf irgend eine Rasse festlege, ganz genau abklären, ob sich mit einem Hund nicht plötzlich Dein Asthma verschlimmern könnte. Denk daran: es sind nicht nur die Hundehaare das Problem (und die hast Du bei Husky, BB und Spitz massig), sondern auch der Dreck, den so ein Hund unweigerlich mit in die Wohnung bringt.


    Mein Rat: nach Deiner gesundheitlichen Abklärung suchst Du Dir die nächste grosse Hundeausstellung in der Umgebung (CAC oder besser CACIB) heraus und schaust Dich da mal um. Vielleicht entdeckst Du noch weitere Rassen, die Dir gefallen könnten. Sprich unbedingt mit den Haltern und Züchtern und sieh Dir die Hunde genau an: wie begrüssen sie Dich? Sind sie an Dir interessiert? Freundlich? Eher reserviert? Wie wirken Hunde und Halter auf Dich?

    Hallo zusammen,


    Ich finde beide Berichte wichtig und relevant. Unsere Hunderassen sind überzüchtet, besonders weil man früher ganz eifach nicht so genau wie heute gewusst hat, wie schädlich Inzucht ist. Ich finde auch die Punkte, die Herr Däuber im ersten Film und auf seiner Homepage anführt, richtig. Aber als ich mir seine Homepage anschaute, war ich verdutzt: da spricht einer ernsthaft und wohl mit grossem Hintergrundwissen über die moderne Hundezucht, nimmt dann aber einen - soweit das da steht - papierlosen Aussie zur Zucht. Sind dessen Erbrankheiten und diejenigen in seiner Abstammung bekannt? Wurde der der Hund gewissenhaft auf Herz und Nieren geprüft? Hätte er sich einen Hund besorgt, dessen Abstammung und Genpool genau nachzuvollziehen ist, könnte ich verstehen, dass er auf einen Rassehund besteht, ansonsten hätte es ja auch jeder Mischling getan.


    Ich sehe die verschiedensten Designer-Hunde-Kreuzungen besonders dann kritisch wenn wahllos zwei Hunde gewisser Rassen verpaart werden, deren Herkunft völlig unbekannt ist. Im schlimmsten Fall tragen nämlich beide das volle Paket der rassespezifischen Krankheiten. Sucht sich der angehende Züchter jedoch zwei Rassehunde aus, deren Familie gesünder als der Durchschnitt ist, wird der Genpool durch die Rasse ja unbestritten vergrössert. Hier kommt es also wieder einmal auf das Fachwissen und die Motivation des Züchters an: will dieser mit seinen Hunden vor allem Profit machen, werde ich mit meinem Labradoodle etc. wohl die Katze im Sack kaufen. Will dieser aber ehrlich gesunde Hunde züchten, hat seine Zuchttiere und die Linien aus denen sie stammen genaustens auf Gesundheit und Wesen geprüft und bereitet die Welpen dann sorgfältig auf ihr neues Leben vor, sehe ich keinen Grund diese Kreuzungen zu verteufeln - leider gibt es aber nur sehr wenige Leute, die nicht nur das nötige Wissen, sondern auch die richtige Motivation haben.


    Beide Filme haben mich in meiner Wahrnehmung bestätigt, dass die Besitzer zwar über den behinderten und leidenden Hund jammern, sie das aber nicht hindert, sich gleichzeitig häufig mindestens ein anderes Exemplar der genau gleichen Rasse anzuschaffen. Botschaft offensichtlich nicht verstanden. Ich sehe hier die Verantwortung bei Züchter und Käufer: sowohl wer Tiere züchtet, die leiden, weil sie so aussehen, wie sie es laut Standard tun sollen, aber auch wer solche Tiere kauft, macht sich schuldig. So süss Möpse, Englische und Französische Bulldoggen, Cavaliers, King Charles, Chihuahuas, Nackthunde, Mastinos etc. auch aussehen mögen - der Grossteil dieser Rassen leidet an quälenden Deformationen und wer sie trotzdem kauft trägt genauso viel zum Elend bei wie die Züchter, die diese Tiere weiter verpaaren.

    Hallo,


    Clicker macht hier sicher Sinn - überhaupt um Unterordnungsaufgaben zu präzisieren greife ich sehr gerne darauf zurück. Je nachdem wie arbeitswillig und gierig nach Lob Deine Hunde sind reicht es aber auch, einfach präzise genug beim Training zu sein: Lob und insbesondere Leckerchen gibt es nur wenn die Übung nach Deinen Wünschen absolviert wird. Das mag zwar für Dich erstmal schwierig sein, weil man seinen Hund ja grundsätzlich in seinem Tun bestätigen möchte, aber nur so wirst Du die "Nachkorrigiererei" los. Entweder gibts beim ersten Versuch Lob - oder eben gar nicht. Bleib konsequent!


    Viel Spass!

    Hallo Sarafina,


    Nun, die grosse Auswahl der verfügbaren Hunderassen macht die Suche ja nicht gerade einfacher - aber zwischen den kleinen Sennenhunden (damit meinte ich den Appenzeller und den Entlebucher, nicht die "grossen" Berner und Schweizer), dem span. Wasserhund und dem weissen Schäferhund (offiziell: Berger Blanc Suisse) ist ja doch ein riesiger Unterschied.


    Mit Span. Wasserhunden kenne ich mich nicht aus, kann Dir dazu also nichts sagen. Der BBS ist ja eine sehr junge "offizielle" Rasse und nur noch bedingt mit dem reinrassigen Deutschen Schäfer zu vergleichen, da sie lange nur von Liebhabern gehalten wurden, die nicht gerade viel Wert aufs Nervenkostüm legten. So hatten die BBS (die damals noch unter dem sehr merkwürdigen Namen Amerikanisch/Kanadisch Weisser Schäferhund liefen) lange grosse Probleme mit dem Nervenkostüm, auch wenn viele das nicht wahrhaben woll(t)en. So gab es viele Tiere die ausserordentlich scheu, ängstlich, manchmal aggressiv und zum Teil auch echte nervliche Wracks waren, weil sie mit sich und den komplexen Anforderungen, die an sie gestellt wurden, überfordert waren. Heute hat sich dieses Problem glücklicherweise etwas beruhigt und ich habe in den letzten Jahren immer häufiger solide, nervenstarke und freundliche Exemplare kennen lernen dürfen - das hat vielleicht durchaus damit zu tun, dass konkret und unter Aufsicht auf ein einheitliches Zuchtziel hingearbeitet worden ist. Trotzdem gibt es nach wie vor Hunde, die völlig aus diesem Raster fallen und mit sich und der Welt überfordert sind. Ausserdem haaren Schäferhunde stark: sowohl die langstockhaarigen, wie die stockhaarigen. Weisse Haare sieht man überall. BBS sind gross - passt das in Dein Umfeld? Könntest Du in Deiner Stadt einem grossen nervösen Hund notfalls Ausweichmöglichkeiten bieten?


    Appenzeller und Entlebucher Sennenhunde sind tolle Begleithunde - wenn man ihnen angemessene körperliche und genügend geistige Beschäftigung bieten mag. Sie sind nicht umsonst als "Alpenborder" bekannt, auch wenn sie in ihrem Charakter dem Cattle Dog sicher näher sind - allerdings ohne im gleichen Masse schwierig zu werden, wenn sie nicht täglich gearbeitet werden. Der Appenzeller ist womöglich noch etwas lebendiger als der Entlebucher und beide können zu Kläffern werden, wenn man sie nicht genügend beschäftigt und erzieht. Es sind relativ urtümliche Hunde, die durchaus gerne arbeiten, es einem aber nicht übel nehmen, wenn sie etwas kürzer treten müssen. Die Appenzeller stehen auf der Liste der gefährdeten Rassen. Es sind aktive, temperamentvolle Begleithunde, die manchmal richtig aufdrehen können - hier braucht es ein gesundes Mass an Konsequenz und Ruhe. Sennenhunde sind keine Labradore mit einem ausgesprochenen "will zu please". Weiss man sie aber zu überzeugen, sind sie sehr loyal und arbeiten sehr gerne mit.

    Hallo,


    Zitat


    Liebe, Sicherheit, eine ruhige Art, eine konsequente Erziehung, viel Zeit und damit auch angemessene körperliche und geistige Auslastung – am Liebsten in den Bereichen Wasser, Apportieren und Fährtenarbeit.


    Zitat

    Ausgeglichenes Gemüt (hohe Reizschwelle nennt man das wohl?)
    Kein ausgeprägter Jagd- und Schutztrieb
    Ab 45 cm


    Witzig, wenn ich diese Beschreibung so lese, fallen mir neben dem spanischen auch gleich noch der portugiesische Wasserhund und der irische und amerikanische Wasserspaniel ein. Und Pudel und Lagotto. Und dann lese ich: keine Locken, bitte. :smile:


    Man muss sich vor allem bewusst sein, dass Wasserliebe nicht immer da hinfällt wo sie soll - ich kenne Labradore, die mögen kein Wasser und Terrier, die schwimmen für ihr Leben gern und fischen alles aus dem Fluss, das ihrer Meinung nach da nicht hingehört. Du landest bei Deiner Beschreibung trotzdem relativ schnell bei den Retrievern, wobei, wie schon gesagt wurde, diese manchmal durchaus - wie fast alle Hunde - auch Jagdtrieb haben. Ich fände einen Retriever hier wohl die richtige Wahl. Wie siehts denn z.B. sont mit dem Kurzhaarcollie oder den kleineren Schweizer Sennenhunden aus?