Hallo,
Nur mal ganz blöd gefragt, gäbe es unter folgenden Rassen, eine die besser geeignet wäre? Husky, Malamute, Vizsla, Rhodesian Ridgeback, Dogo Argentino, Weimaraner, Broholmer, Dalmatiner? Das was mir spontan einfällt, wenns nur um Optik/Ausstrahlung gehen würde ... (am ehesten vmtl. Dalmatiner, aber da kenn ich ausgeprägten Jagdtrieb ...)
Ohje. Es ist genau das eingetreten, das ich befürchtet habe - nämlich dass Du Dich verunsichern lässt und dann einen "Eratzdobi" suchst.
Zu Nordischen (Husky, Malamute) habe ich ja bereits kurz etwas gesagt. Ja, diese Tiere sind wunderschön, aber für Deinen Zweck absolut ungeeignet. Nordische wurden grundsätzlich nicht zur Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet. Alles ws die können mussten war die Eiseskälte zu überleben, einen Schlitten ziehen, und ab und zu als Fleischlieferanten zu dienen. Diese Hunde sind zu Menschen häufig sehr freundlich. Zu allen Menschen, egal ob der "eigene" oder nicht. Sie sind unabhänging und suchen keine so starke Bindung wie ein Hund, der für ein menschliches Umfeld gezüchtet wurden. Klar, dass das fasziniert, aber frei laufen lassen am Fahrrad oder gar Hundesport kannst Du mit grösster Wahrscheinlichkeit vergessen. Das bedeutet nicht, dass es nicht geht - selten gibt es mal einen Husky der überrascht festgestellt hat, dass er nun in der zivilisierten Welt angekommen ist und sich brav in den unteren Stufen in Agility, Begleithund oder Obedience schlägt. Sie wachen oft nicht und lassen jeden Menschen gerne ins Haus. Dafür wurden sie nicht gezüchtet. Es gibt andere, die lassen überhaupt niemanden ins Haus. Auch nicht die Herrchen. Sie leben gern im Rudel und heulen ab und zu. Das muss man abkönnen. Mein Lieblingsvideo dazu: http://www.youtube.com/watch?v=UZE4HtLxNMY Das muss man abkönnen. Es gibt auch einen guten Grund weshalb Musher, die kein Liebhabergespann fahren, sondern eines, bei dem die Hunde schnell und eine gewisse Führigkeit aufweisen müssen von den "traditionellen" FCI-Rassen abgekommen sind und sich ihre eigenen Mixe dafür erschaffen haben. Auch das sind grossartige Hunde, wenn man nicht erwartet, einen Pudel oder einen Dobermann im schönen (und unsäglich haarenden) Fell mit blauen Augen zu erhalten.
Viszla und Weimaraner nehm ich jetzt als Jagdhunde einfach mal zusammen, auch wenn sie sich charakterlich ziemlich unterscheiden. Der Weimi verfügt durchaus über eine gewisse Schärfe und ich weiss, dass manche sogar als Schutzhunde ausgebildet wurden - wie sinnvoll ich das bei einem Hund finde, der eben jagdhundtypisch manchmal auch sehr sensibel kann, sei einmal dahingestellt. Viszla und Weimis verfügen halt über einen ausgesprochenen Jagdtrieb. Ich würde Dir durchaus den Viszla empfehlen - wenn Du bereit bist, am Jagdtrieb zu arbeiten. Viszlas (wie Weimis, übrigens) sind allerdings ein ganz anderer Typ Hund als der Dobi, im Vergleich zu diesem viel zarter, feiner, "liebesbedürftiger" und verzeihen Dir viel weniger Grobheiten im Umgang.
Über den RR wurde ja hier schon vieles gesagt. Er wäre vielleicht charakterlich das Naheliegendste zum Dobi - und doch auch wieder nicht. Ich empfinde RRs als weniger führig, und generell weniger unterordnungsbereit als Dobis. Wegen der ständig aufgestellten Nackenhaare können viele Hunde sie nicht einschätzen und es kommt häufiger zu Aggressionen.
Der Broholmer ist sehr selten und ich sehe den ehrlich gesagt nicht tagein tagaus 8 km am Rad laufen, besonders nicht vor den ersten 18 Lebensmonaten und auch nicht im Alter.
Der Dogo Argentino steht häufig oben auf den Rassehundelisten. Dogos wurden ursprünglich als reine Kampfhunde gezüchtet, die Entdeckung, dass sie sich auch zur Grosswildjagd eignen, war purer Zufall. Ihre Erscheinung ist für manche Menschen gewöhnungsbedürftig, allerdings wird er wohl häufig mit einem weissen Boxer verwechselt. Mehr noch als beim Dobermann wirkt bei ihm wegen seiner Erscheinung aber die Kampfhundangst. Ich halte auch ihn für weit weniger führig als der Dobermann. Wie der RR wurde er nach seiner Kampfhundekarriere auf Grosswild gehetzt, inwiefern sich ein solcher Hund in einem städtischen Umfeld einfügen kann überlasse ich Deiner eigenen Vorstellungskraft.
Der Dalmatiner ist für Dein Vorhaben sicher eine Alternative, solltest Du dem Dobi abtrünnig werden. Er ist sportlich, elegant, hat einen hohen Wiedererkennungswert - ist aber weniger führig als der Dobi. Auch er verfügt über Jagdtrieb. Ein Dalmatiner macht aus Spass gerne mal etwas Hundesport, braucht es aber nicht so dringend wie der Dobi. Beiden ist gemein, dass sie viel - sehr viel - Auslauf brauchen. Dalmatiner sind nicht immer einfach, auch sie wollen solide erzogen werden, verzeihen in der Regel einen Freitag aber eher als ein Dobi. Ihnen haftet ausserdem nicht das "gefährlicher Hund" Image an.
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Ist zwar eher Offtopic, aber dazu mal ne Frage, da ich bisher anderer Annahme war. Dachte die Probleme was Erbkrankheiten angeht kommen aus der Zucht, die man über die letzten 10-20-30 Jahre betrieben hat. Das Ideal für Rasse/Ausstellungshunde war doch bisher "groß, kräftig, muskolös, bereite Brust" (eben massive/robuste) Hunde. Lieg ich schon hier falsch? Dachte die Zucht Richtung schlankeren "Familienhunden" ist Folge des Umdenkens bei einigen Züchtern. (Gern auch per PM, wenns das zu sehr abseits vom Thema ist.)
Darf ich auch etwas dazu sagen? Ich bin genau Deiner Meinung, TS. Denjenigen Züchtern, die sich ans moderne Zuchtziel angepasst haben und das nicht nur als Marketingartikel sehen, anzulasten sie hätten die Rasse gesundheitlich kaputt gemacht, finde ich schon ein starkes Stück. Ich bin da mit Helfstyna auch nicht einig, wäre aber an einer genaueren Ausführung dazu interessiert. Ich verstehe auch, dass es den Ursprungsdobi, der vor ca. hundertfünfzig Jahren erschaffen wurde, wie man ihn vielleicht vor fünfzig, sechzig Jahren angetroffen hat, so nicht mehr geben kann - und darf! - wenn man wirklich auch auf Familientauglichkeit Wert legt. Ich bin einig, dass die Zucht dann nicht mehr im Sinne Dobermanns weitergeführt wird - aber in diesem Falle finde ich das nicht nur angemessen, sondern richtig: einen "besonders scharfen Hund" wie Dobermann ihn züchtete, passt und gehört nicht mehr in die heutige Zeit, die völlig andere Anforderungen an Hunde stellt als das Ende des neunzehnten und der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Damals war die Toleranz Hunden gegenüber grösser, weil man erstmal selbst schuld war, wenn man gebissen wurde (obwohl Hunde natürlich auch erschossen wurden, wenn sie sich als zu aggressiv zeigten - bzw. nicht genügend unter Verschluss gehalten wurden). Tierschutzgesetze wurde auch noch nicht in dem Masse wie heute durchgesetzt und die Tiere wurden eben als Gebrauchs- nicht als Begleithunde gehalten. Erinnern wir uns: auch der Rottweiler war ein Metzgerhund - käme jedoch heute ein Züchter daher und wollte wieder den Ursprungsrotti züchten, hätte er gerade beim schlechten Image, das die Rasse trägt, sehr schlechte Karten wenn das publik würde.
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Kann es wirklich passieren, dass sich Welpen/Junghunde, die tgl. miteinaner zu tun haben, absolut nicht zusamen gehalten werden können?
Ich sehe eher das Problem, dass man sie voreinander schützen muss - beide Hunde bräuchten ausgiebige Ruhezeiten voreinander.
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@AnetteV einfach mal Danke für deinen Zuspruch.
Gern geschehen
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Falls es Tips für gute Bücher zu Dobermännern, Training oder auch ganz allg. gibt, bitter her damit.
Wieso wendest Du Dich nicht an den zuständigen Verein? http://www.dobermann.de/index.php Hier findest Du sicher auch alle Ausstellungsdaten - geh auf eine Ausstellung in der Nähe oder wag Dich an eine grosse CAC oder CACIB Ausstellung wo möglichst viele der von Dir favorisierten Rassen gezeigt werden und sprich mit Züchtern, Ausstellern, Besitzern, etc. Da siehst Du gleich, in welchem Umfeld Du Dich zuhause fühlst und wo nicht.
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Liegeplatz +1x1m ist da, aber für eine große Box wirds schon eng, wenns in meiner Nähe sein soll ...
Das wird bei allen anderen Hunderassen, die Du hier vorgeschlagen hast, aber auch knapp. Kannst Du den Hund evtl. auch am Liegeplatz anbinden? Das wäre nur für die Eingewöhnungszeit, dann brauchst Du nicht unbedingt eine Box.