Beiträge von AnnetteV

    Mir macht dieses scheinbar grundlose hecheln echt Sorgen.

    Ja, das würde es mir auch. Auch wenn Hunde natürlich unterschiedlich sind, scheint es mir auch nicht normal, dass der Hund, wie Du sagst, 'ständig' hechelt.


    Stress ist natürlich ein möglicher Faktor, aber es könnte durchaus sein, dass der Hund körperliche Schmerzen hat. Der oder die Übeltäter können überall sitzen, das muss nicht zwingend den Herz/Lunge -Bereich, die Verdauung oder den Bewegungsapparat betreffen.


    Viele Arten von chronischen Schmerzen sind von Laien kaum zu erkennen und auch selten so heftig und punktell, dass sie sich durch unübersehbare Veränderungen im Verhalten zeigen. Die Hunde leben leben einfach damit, weil chronische Schmerzen für sie irgendwann einfach dazu gehören.


    Stell den Hund einem guten Tierarzt für einen Rundumcheck vor und beobachte den Hund genau. Vielleicht hilft es Dir, ein Tagebuch zu führen, wann der Hund hechelt? Möchte er sich jederzeit überall anfassen lassen? Gibt es Dinge, die er nicht mag? Wo er - wenn auch nur sehr subtil - ausweicht?

    Kleiner Tipp diesbezüglich: wer ein Scrabble-Spiel zuhause hat, kann ganz einfach die Buchstaben dazu gebrauchen, Anagramme zu lösen. Ist schneller und einfacher als auf Papier und wer einige Regeln kennt, kommt damit recht schnell voran. 'ST' gehört im Deutschen z.B. oft zusammen, genauso wie 'CH' und 'SCH'; 'IE', 'EI' und 'ER'. Hat der/die Anagrammersteller/in einen Hang zum Feminismus, dann findet sich oft auch die Kombi 'ERIN'. :smile:

    Ein gemäßigter Apfelkopf hat keine zwangsläufigen Nachteile, es ist aber ganz klar optische Vorliebe.

    So formuliert, stimmt das (noch), wobei wir da noch definieren müssten, was 'gemässigt' heisst. Aber Apfelköpfe an sich sind nicht gerade unproblematisch:


    Congenital hydrocephalus is a birth defect most often associated with a dome-shaped skull (sometimes referred to as “water head” or “apple head”), a large fontanel (“soft spot”) on top of the skull, and eyes that appear to gaze downward (called the “setting sun sign”). Affected dogs may not have any obvious clinical signs (symptoms), especially when they are very young.

    Chihuahua are said to be predisposed to hydrocephalus, along with other toy breeds, especially Maltese terriers and Yorkshire terriers (Selby et al 1979, Barker 1984, Skerritt 1989, Hudson et al 1990, Kornegay 1990, Fenner 1995).


    Und was die Qualzucht betrifft: ich kenne mehr als genug Chis, die viel zu klein, viel zu leicht und zu kurzköpfig sind und auch nicht natürlich gebären... Es ist kein Zufall, dass auch diese Rassen bei Artikeln zu Qualzucht immer mal wieder erwähnt wird.

    Gerade heute habe ich mich jemandem unterhalten, der sich vor etwa 8 Jahren den ersten Hund geholt hat. Ein Dobermann.


    Ich schwieg und hörte zu, dachte aber so heimlich bei mir, wenn der Hund noch lebt, hat die Person mehr Glück als Verstand. Und prompt erzählte man mir völlig unaufgefordert und verständlicherweise mit einer unglaublichen Trauer, dass das Tier der beste Hund der Welt gewesen sei und aber leider 'plötzlich' mit 5 Jahren an DCM verstorben sei.


    Ich nickte, drückte mein Bedauern aus, outete mich ebenfalls als Hundehalterin und erhielt sogleich sämtliche Details des Leidensweges von Hund und Halter geschildert. Da waren Bilder des sterbenden Hundes in der Uniklinik, die Bemerkung, dass der behandelnde Kardiologe ja gemeint habe, bei Dobermännern sei es ein reines Glücksspiel ob sie DCM hätten oder nicht und wie furchtbar traurig man über den Verlust dieses Hundes doch war.


    Also gab's nen neuen Hund.


    Natürlich. Wieder einen Dobermann.


    Im völligen Wissen darum, dass mindestens 60% dieser Hunde das 9. Lebensjahr aufgrund von DCM nicht erreichen werden (alle anderen genetischen 'Problemchen,' die der Dobermann sonst noch so in sich trägt, lassen wir hier mal aussen vor). Nachdem man bereits einen seiner Hunde genau wegen dieser Problematik verloren hat. Und auch obwohl man vom Kardiologen selbst gehört hat, einen Dobermann ohne DCM zu finden sei reine Glückssache. Scheinbar sehenden Auges macht man noch einmal genau den gleichen Fehler.


    Warum das jetzt in den Qualzucht-Thread gehört?


    Erstens, weil auch die Dobermannzucht der gängigen Definition von Qualzucht entspricht, da es nämlich auch hierbei um die "Duldung oder Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind" geht (Wikipedia, 'Qualzucht').


    Zweitens, weil genau derselbe Mechanismus auch bei den Bulldoggen, den Chihuahuas, den Chows, den Pekingesen, etc. greift: der Hund war doch so toll. Und ein zweites Mal wird es einen doch ganz sicher nicht treffen... Immerhin könnte man dieses Mal ja Glück haben... Und das Wesen... das einzigartige Wesen...

    Das tut aber einfach gar nix, was wir von unseren Hunden verlangen.

    Hm, doch, ich versuche eigentlich, so oft wie möglich dem Naturell meiner Hunde zu entsprechen und ihnen dementsprechend Beschäftigung zu verschaffen. Das ist mir ein grosses Anliegen in meiner Hundehaltung und ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei Dir doch eigentlich auch auch nicht anders ist.


    Ich lasse meine Hunde (im gesicherten, für Menschen nicht nur akzeptablen, sondern sogar vorteilhaften Rahmen) z.B. suchen, jagen und stöbern, (in anderen Kontexten) Beute finden und zerlegen, sorge dafür, dass die miteinander sozial interagieren können und so weiter und so fort.


    Ich übe - nebst dem Unterordnungstraining - Tätigkeiten mit Hund aus, in denen ich wirklich und tatsächlich darauf angewiesen bin, dass der Hund nicht nur mitdenkt, sondern auch eigenständig handelt und in gewissen Situationen meine Anweisungen sogar bewusst ignoriert und das tut, was er für besser hält. Das ist so, weil ich, als diejenige, die vom Geschehen vielleicht weiter entfernt bin oder gerade nicht kapiere, wie sich die Situation entwickelt oder entwickelt hat, diese falsch interpretiere und nicht den Blickwinkel des Hundes habe, der in diesem Moment einfach besser beurteilen kann, was zu tun ist, um ans gemeinsame Ziel zu kommen. Das ist schon eine andere Art der Zusammenarbeit als die Unterordnung, aber deswegen nicht besser oder schlechter.


    Deswegen finde ich ganz persoenlich es einfach affig...

    Schade, ich dachte eigentlich, ich hätte mich um eine höfliche und respektvolle Diskussionskultur bemüht.

    @AnnetteV ich finde im übrigen gar nicht dass der Hund im Sport willenlos ist, wenn man den Sport pro Hund ausübt ... Hunde die null motivation für die Aktivität mitbringen gehören meiner Meinung nach auch nicht in den jeweiligen Sport ..

    Natürlich. Das kommt aber sehr auf den Sport, den Hund und die Trainingsmethode an.


    Nun sind einige Hunde ja tatsächlich für genau diese Art von Ausbildung gezüchtet worden. Sie haben eine enorm hohe Motivation, diese Art von Gehorsam zu leisten und lassen sich - im Vergleich zu anderen Hundetypen oder gar Tierarten - hervorragend dahingehend ausbilden. Wir haben sie genau dahingehend selektiert.


    Nun hat es ja besonders in jüngerer Zeit eine Veränderung in den Trainingsmethoden gegeben, welche den Hund so manipuliert, dass er möglichst selbstständig den Wunsch entwickelt, sich genau in dem Rahmen zu verhalten, den wir (bzw. die Prüfungsordnung) von ihm verlangen. Ich spreche vom zunehmenden Training über positive Verstärkung im Gegensatz zu demjenigen über Zwang. Und selbst bei letzterer Trainingsart möchte sich der Hund, wenn die Methoden zielführend angewandt wurden, unserem Willen unterwerfen: schliesslich kennt er ja die Konsequenzen. Ausserdem hat der Mensch den Hund seit jeher auf eine gewisse Art der Kooperation hin gezüchtet. Es ist also gar nicht mehr so einfach zu sagen, dass der Hund das ja gar nicht will, da gebe ich Dir absolut Recht.


    Einem natürlichen Verhaltensmuster entspricht eine Unterordnungsprüfung jedoch keinem Hund. Und ich denke, genau das ist oft der Stein des Anstosses bei Kritikern. Das sieht, was die Kernkompetenzen z.B. bei Hütewettbewerben (zumindest für die Hunde...) oder beim Mantrailing angeht, dann doch etwas anders aus. Wobei ich auch damit nicht eine Sportart gegen eine andere ausspielen und als 'besser' oder 'schlechter' bezeichnen möchte. Unterordnungsprüfungen erfordern nun einmal keinerlei besondere Kompetenzen beim Hund ausser vielleicht vier Beine (fürs Hinsetzen und Hinlegen), eine Schnauze (fürs Apportieren) und eine gewisse Trainierbarkeit. Alles andere ist wird vom Mensch bestimmt und der Hund soll in den Momenten der Unterordnung möglichst keine Eigeninitiative zeigen, ausser was zur Ausführung des vom Menschen gegebenen Kommandos gehört.


    Und ich merke gerade, ich muss vielleicht mein Votum etwas korrigieren, was das Absolute betrifft, wenn es um die geringe Aussagekraft für die Alltagstauglichkeit geht: in Deutschland und Österreich habt ihr ja zumindest den Teil zum Verhalten im öffentlichen Raum und im Strassenverkehr. Den gibt es z.B. in der Schweiz nicht.

    Naja, völlig unrecht haben beide Seiten nicht. Was ich allerdings nicht in Ordnung finde, ist dem Rütter jetzt Worte oder eine Haltung in den Mund zu legen, die er so nie gesagt oder vertreten hat. Da wünschte ich mir mehr Aufmerksamkeit und weniger Polemik.


    Es gibt tatsächlich keinen vernünftigen Grund, weshalb der Hund links zu führen ist. Und ja, dauerhafte, einseitige Belastung ist schädlich. Ich sehe z.B. kein Hindernis darin, die Prüfungsordnungen so umzuschreiben, dass bei Sportprüfungen beides gezeigt werden muss: Fuss auf der linken und auf der rechten Seite des Hundeführers. Würde trainings- und alltagstechnisch viel mehr Sinn machen.


    Und die Tatsache, dass die Prüfung 'Begleithundeprüfung' heisst, ist irreführend. Sie reflektiert in keinster Weise, dass es eine reine Gehorsamsprüfung und Fleissarbeit ist, welche keinerlei Aussagekraft darüber hat, ob ein Hund, der sie bestanden hat, ein guter 'Begleithund' im Alltag ist. Ist ja nicht so, dass diejenigen Hunde, welche man (u.a. auch hier im Forum) als 'Begleithunde' bezeichnet, dann besonders geeignet für ebendiese Prüfungen wären. Da finde ich die Terminologie für Laien also unnötig verwirrend.


    Ausserdem dünkt mich, dass eine 'Begleithundeprüfung' jetzt nicht unbedingt darauf hinweist, dass man viele Stunden ins Training mit seinem Hund dafür investiert hat. Das klingt - genau wie Rütter darauf hinweist - eben nach so einer kleinen Sache, die man doch gar nicht trainieren muss. Die Prüfung zeigt doch aber, wenn nicht die Alltagstauglichkeit und Problemlosigkeit eines Hundes, immerhin, dass der Halter bereit ist, mit den Hund zu arbeiten. Und das sollte honoriert werden. Die Prüfung an sich ist ja auch nicht das Problem - und so wie ich Rütter verstanden habe, ging es ihm auch gar nicht darum. Ich bin nur der Meinung, dass man die 'Begleithundeprüfung' umbenennen sollte. Wie wäre es denn z.B. mit 'Sporthundeprüfung'?


    Und wenn wir schon bei verwirrenden, veralteten und problematischen Nomenklaturen sind: auch ich finde, das Wort 'Hundeführer' müsste überdacht werden. Es hat, in Bezug auf den 'Kadavergehorsam' (doch, doch, das ist schon ganz das richtige Wort, siehe unten) den wir unseren Hunden in derartigen Prüfungen abverlagen, einen sehr negativen Beigeschmack. Zumal sich die Trainingsmethoden seit dem Zeitpunkt, als das Wort 'Hundeführer' noch eher an das herankam, was es auch suggeriert, in den meisten Fällen ja glücklicherweise wirklich drastisch geändert haben.


    Hundesport hat per se erst mal nix mit Kadavergehorsam zu tun (früher vl da hatte es auch einen anderen hintergrund) ... heut gewinnst du mit solchen Hunden nicht mal mehr n Blumentopf ...

    Nun, Kadavergehorsam mag zwar ein sehr unschöner Ausdruck sein, doch seine Bedeutung trifft eben doch genau auf das zu, was in Unterordnungsprüfungen vom Hund verlangt wird:


    Kadavergehorsam ist ein 'blinder Gehorsam' (Duden), ' bei dem der Gehorchende sich einem fremden Willen uneingeschränkt, wie ein willenloser Kadaver, unterwirft' (Wikipedia). Über den Kadaver kann man meinetwegen diskutieren, aber der Rest trifft doch absolut auf das zu, worauf wir unsere Hunde bei Prüfungen trainieren: absoluten Gehorsam, ohne in diesem Moment möglichen anderen Wünschen nachzugehen.


    Kadavergehorsam definiert nicht, wie lange sich der Gehorchende dem fremden Willen unterwirft ('aber ich mache das ja nicht stundenlang'), oder ob er dies durch Zwang oder freudig und freiwillig tut ('aber mein Hund *will* mir doch gehorchen und hat Spass daran!'). Obwohl der Wortanfang natürlich durchaus impliziert, dass man dem Willen des Befehlsgebers ziemlich hilflos und passiv gegenübersteht.


    Auch mir kann man bezüglich dieses Themas natürlich gern Ignoranz und Inkompetenz unterstellen. Aber ich laufe selbst mit meinen Hunden Prüfungen und trainiere sie darauf hin. Ich habe aber keinerlei Probleme damit, zuzugeben, dass in diesen Momenten tatsächlich Kadavergehorsam von meinen Hunden verlangt wird.

    Ich wiederum verstehe nicht, weshalb man glaubt, der TE hier ihr Leben schwer machen zu müssen: der Titel ist falsch, ihre Bemühungen, die Herkunft ihres Hundes ausfindig zu machen, sind nicht recht und ihre Trainingsmethoden werden ebenfalls angezweifelt.


    Und das in einem Forum, wo man sich dann doch seitenlang über die offenbar so ganz wesentlichen Unterschiede zwischen Border Collie und Aussie auslassen kann.


    Also entweder sind die beiden Rassen nun doch so furchtbar unterschiedlich, dass ich mein Training und meinen Umgang mit diesem Hund diesbezüglich anpassen muss, oder es ist tatsächlich vollkommen egal, weil ich vom Yorkie bis zur Deutschen Dogge alles genau gleich behandle. In letzterem Fall wären jegliche Rasseunterschiede also nur rein kosmetischer Natur...


    Merkwürdige (Dogforum-)Welt.

    Zum Mini Aussie und dessen Herkunft