Beiträge von Oskar512

    Wir haben 3 Hundeschulen zu einem Schnuppertraining besucht.
    In der ersten wurden die Welpen alle wahllos aufeinandr gelassen und mein Hund wusste sich kaum zu helfen.
    In der zweiten HuSchu haben die beiden eigenen Hunde der Trainerin nichtmal auf ihre Besitzerin gehört.
    Bei der dritten kam die Besitzerin der HuSchu zu einem Hausbesuch und als erstes sagte sie mir, das mein Hund schlecht aussehen würde. Daraufhin folgte ein 1,5stündiges Verkaufsgespräch ihrer Hundewurst.


    Was hab ich daraus gelernt? Bei allen 3 hatte ich ein schlechts Bauchgefühl und darauf habe ich gehört. Letztlich habe ich sehr sehr viel gelesen, habe das ein oder andere Seminar mit kompetenten Menschen (Ganßloser, Kitchenham) besucht. Vielleicht nicht der geeignete Rat für kinderlose, aber in der Hundeerziehung läuft vieles ähnlich wie in der Kindererziehung und so hab ich es eben wie bei den Kindern gehalten.


    Zudem habe ich aber auch jemand gefunden, dessen Ausbildung mir gut gefallen hat. Sie hat bei Michael Grewe gelernt und dort hätte ich mich, wenn ich mir es hätte leisten wollen, wenigstens fachlich gut aufgehoben gefühlt. Die beiden, die dort waren, waren begeistert. Kein Hundeplatz, immer wechselnde Location und Einzelunterricht.

    Ich muss sagen, dass ich mich manchmal auch unter Stress setze. Letztens sind wir eine HH mit 3 Hunden begegnet, die sind ohne Leine gelaufen. Die sind so cool an uns vorbei gelaufen, das wünscht man sich doch. Das ist ein Traum :respekt:


    Laut Aufheulen und Aua rufen usw. hilft leider nicht. Heute morgen hat nix geholfen. Irgendwie war der Spuk dann vorbei. Völlig ratlos.

    Ich würde quitschen und dann einfach gehen und jede weitere Spielaufforderung ignorieren. Meiner klaut gelegentlich noch Schuhe oder nimmt sich sein Kissen (aber immer ohne etwas kaputt zu beißen), damit irgendeiner was sagt. Auch negative Ressonanz ist Ressonanz auf sein Verhalten.


    Desweiteren sind GSS (wahrscheinlich aber auch andere Rassen) sehr schlau. Meiner beobachtet sehr genau und weiß uns einzuschätzen. Er hat es unheimlich schnell raus was er bei wem tun kann oder nicht. Am weitesten bin ich bisher mit stoischer Ruhe gekommen (GSS sind durchaus temperamentvoll). Und Grenzen setzen. Und nicht aufgeben. Man überfordert sich und den Hund schnell wenn man zu schnell zu viel will. Das ist ja nichts anderes als wenn man sein dreijähriges Kind zum Klavier, Ballett, schwimmen, turnen schickt, damit es möglichst schnell alles lernt. Irgendwann kippt das dann. Entweder sind sie dann überdreht oder leer gebrannt. Alles mit der Zeit. Und ihn so nehmen wie er ist.


    Desweiteren musst Du unbedingt an der Leinenführigkeit arbeiten! Es wird ein großer Hund mit einer enormen Zugkraft. Das zu verschweigen wäre albern. Aber bevor man es bereut einen großen Hund zu haben......ich habe schon so viele Jack Russel gesehen, die ihre Halter hinter sich herzogen.....mehr noch noch als große Hunde.

    Ich halte das für absolut normal für die meisten Hunde. :ka: Das ist weder untyp. für einen bestimmten Rasse noch für einen individuellen Hund.

    Ist das so? Mir wurde am Anfang was ganz anderes erzählt. Gerade die großen Rassen brauchen lange um geistige Reife zu erlangen....war der O-Ton so einiger "Experten".....

    Unser GSS Rüde (unkastriert) ist mittlerweile 6,5 Jahre. Die ersten 3 Jahre waren hart. Sie haben einen enormen Dickschädel und erlerntes möchte immer wieder belohnt werden. Sie brauchen tatsächlich ca 3 Jahre um durch die Pubertät zu kommen bzw um erwachsen zu werden.


    Das erste was ich gemacht habe, ich habe meinem Welpen Zeit gelassen. Ich habe ihn nirgends hingeschleppt wie Hundeschule, Welpenkurs, usw. Ich war ein paar mal dort und habe immer wieder gemerkt das ihn das eher gestresst hat. Dann habe ich Spaziergänge nur seeeeehr langsam erweitert. Ich bin tatsächlich jeden Lebensmonat 5min länger gelaufen. Auch Spielzeiten fielen immer eher dürftig aus.


    Ich habe reguros jedes Spiel abgebrochen wenn er grob wurde. Zum Teil habe ich wirklich gequitscht wenn es zu bunt wurde. Oft hat ihn das erschreckt und er hat von selbst aufgehört (wir haben übrigens kein Quitschspielzeug besessen). Er hat viel nach dem Prinzip selbstbelohnenedes Verhalten getan. Er hat z.b. unsere kleinste Tochter gerne mal umgerannt wenn sie was essbares in der Hand hatte. Sie fiel hin und das essen aus ihrer Hand und er hat es dann gefressen. Ein Duplo, aufgefressen mit Verpackung, hat mich mal richtig Geld gekostet.


    Ich habe so eine Mischung aus ignorieren und maßregeln benutzt. Wenn er aufgedreht war brachte maßregeln nichts, weil er einfach noch weiter aufdrehte. Meine Aufmerksamkeit hat er als "Putschmittel" benutzt. Ein "Nein" war aber immer ein "Nein" und nicht ein Vielleicht!


    Es dauert einfach, bis sie "fertig" sind. Wie ich oben schon schrieb hat es etwa 3 Jahre gebraucht bis die Flausen durch waren. Konsequenz und Ruhe und auf Überraschungen gefasst sein. Aggressiv sind sie nicht, nur dickköpfig und stur.


    Aber ich habe einen ganz tollen Hund bekommen. Immer noch stur, aber total lieb im Umgang mit den Kindern (wir haben 4).

    @Oskar512: ich kann ganz gut nachfühlen wie es dir geht - so reagiere ich innerlich auch wenn hier über Appis geschrieben und tendenziell (stark) abgeraten wird. Dabei war unsere erste Appi-Hündin DIE Anfängerhündin schlechthin, wo wir wirklich eine Menge Fehler gemacht haben und der Hund hat das alles weggesteckt.
    Aber Fakt ist, dass nicht alle so gut mit den Verhaltensweisen von Hunden zurechtkommen und mit zunehmender Bekanntheit einer Rasse häufen sich dann auch die Problemfälle.


    Ich kenne, wie beschrieben, eine ganze Handvoll von GSS-Haltern - über Sennenhundveranstaltungen, Ausstellungen und weil ich proaktiv andere Sennenhundbesitzer nach ihrem Hund ausfrage, wenn ich sie treffe (weil ich seit 20 Jahren Sennenhundbesitzer bin und sie wirklich gern habe). Und da häufen sich eben manche Punkte.


    Die wenigsten sehen das zum Glück als Problem, nur sollte man es eben wissen. Ich bin heilfroh, dass mein Hund nicht so stur ist wie ein GSS - die GSS-Besitzer, mit denen ich sonst so rede, betrachten lächelnd mein kleines hyperaktives Bündel (im Vergleich) und streicheln glücklich ihren GSS. Alles eine Frage der Erwartungshaltung.

    Oder ich bin betriebsblind :???: . Aber ich weiß meinen GSS gerade deutlich mehr zu schätzen weil er sich zu den beschriebenen hier deutlich abhebt und sehr koperativ verhält. Ich würde immer wieder einen haben wollen :bindafür:

    Ich habe die Vertreter dieser Rasse in meinem Unfeld ganz anders erlebt wie hier zum Teil geschrieben wurde. Es wird wohl eine nicht zu unterschätzende "Serienstreuung" geben ;) .


    Um die Frage zu beantworten, ob eine bestimmte Rasse nun geeignet ist oder nicht, sollte man sich vielleicht lieber vor Ort mit Haltern/Züchtern unterhalten. So wie hier wird das Bild einer Rasse doch sehr verzerrt dargestellt, weil auch Leute antworten die mal irgendwo jemanden mit so einem Hund gesehen haben oder darüber gelesen haben ;)

    Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Ich störe mich nur daran, das ein Hund nur auf seine Problemseiten reduziert wird. Sicher sind das dann die Bereiche, die dann hinterher Arbeit machen.
    Aber wenn man mal ehrlich ist dann wird man mit jedem Hund arbeiten müssen. Und wenn man sich dann als faul bezeichnet wäre vielleicht der Gang ins Tierheim der bessere.