Zitat
Hab ich original schon alles erlebt Und trotzdem seh ich es mit einem Augenzwinkern, denn wirklich in Gefahr hat es in 24 Jahren weder mich, noch andere gebracht. Und ich kenn auch keinen mit vergleichbarer Spinnenangst, der dadurch schon mal eine wirklich gefährliche Situation hervorgerufen hat. Aber gut, das heißt ja nicht, dass eine Therapie falsch ist - du würdest eben eine machen, ich widerum nicht. Das muss halt jeder für sich wissen, aber ich kann verstehen, dass es von außen so klingt, als wäre man im Alltag total eingeschränkt.
Ich muss sagen... einerseits seh ich das ähnlich: Ich hab jetzt eine ganze Weile weitergelebt, ohne was von meiner Phobie zu merken. Ich vermeide Situationen, in denen ich damit in Berührung kommen könnte (keine Keller zB) und auch sonst war es, bis auf gestern und ab und zu im Badezimmer eine eher kleine und dünne Spinne, aushaltbar mit meiner Angst und meinem Ekel. Wie du schon sagst, ein anderer macht's weg und gut ist.
Seit gestern ist mir aber bewusst, dass ich doch ein ernstes Problem habe. Wenn ich daran denke, ich wäre alleine gewesen in der Situation (und das ist ja nicht so abwegig), was hätte ich dann bloß getan? Ja klar, rausrennen und zu meinen Eltern. Aber mal ehrlich: Ich bin 24 Jahre alt und habe Angst vor einer Spinne, die nichtmal so groß wie mein großer Zeh ist (übertrieben jetzt mal).
Es ist irrational, das weiß ich. Und genau deswegen und weil ich mich nun beobachtet habe in den Angstsituationen (und merke, dass es mit den letzten Jahren schlimmer wurde!), will ich was unternehmen.
Es gibt Menschen, die können mit ihrer Angst gut leben und akzeptieren das so. Find ich vollkommen ok, das soll jeder so machen wie er möchte. Wenn er sich nicht eingeschränkt fühlt in seinem Leben...
Ich dagegen, bin ganz ehrlich, fühle mich tierisch (lol - im wahrsten Sinne...) eingeschränkt! Vor allem bin ich heute noch immer so drauf, dass es mich nicht loslässt. Dieser Gedanke an gestern Nacht, als die vielen Spinnen hier in der Wohnung waren. Das BILD in meinem Kopf, die Fantasien, die sich dann entwickeln... und wie ich mich jetzt verhalte - Ich gehe aus dem Wohnzimmer, gucke erstmal in alle Ecken im Flur bevor ich dann rüber ins Bad wandere. Da öffne ich die Tür allerdings ruckartig und mithilfe meines Fußes, damit nicht ja von oben am Türrahmen eine Spinne auf meine Hand fallen könnte. Ich gebe es zu - ich bin vollkommen wahnsinnig!
Das wird auch bald wieder aufhören - nur ich frage mich, wie es sein wird, wenn mir das nochmal passiert oder dann mit einer größeren (diesen Winkelspinnen... aaaaaaaaaaaaaah) oder wenn ich alleine bin! Ich bin jetzt einfach absolut bereit um mich damit auseinanderzusetzen, weil ich sehe, wie sehr mich das einschränkt.
Ich hoffe, ich komme jetzt nicht vollkommen wahnsinnig hier rüber.. ich hab auch noch Seiten, die nicht so unrealistisch und bescheuert sind, glaubt mir.