Da hier ja nach "der anderen Seite" gefragt wurde (ein paar Seiten zuvor), will ich mich mal zu Wort melden.
Eigentlich müsste ich mich ja nicht "outen", aber ich tue es gerne, denn ich stehe hinter meiner bzw. unserer Entscheidung. Wir bekommen unseren Welpen ohne Papiere - und ja, das bei einem Labrador, der so belastet ist.
Ich denke, es werden mich jetzt sowieso schon einige steinigen, aber nur zu, ich kann es ja nachvollziehen und würde es auch nicht anders machen an eurer Stelle.
Nun aber zur Erklärung, damit ihr die Beweggründe nachvollziehen könnt (oder auch nicht).
Ich wünsche mir nun schon seit Jahren einen Hund. Mein Mann ist zwar ein Hundefreund, wollte aber eigentlich keinen. Ich konnte ihn dann letztes Jahr doch umstimmen, allerdings wollte er keine 1000 Euro ausgeben. Denn es wäre allein SEIN Geld. Ich gehe seit letztem Jahr wieder zur Schule und zuvor, als ich gearbeitet habe, konnten wir uns zeittechnisch keinen Hund leisten. Wir haben genügend Erspartes und könnten uns locker einen Hund für 1000 Euro und mehr leisten, aber mein Mann sieht es nicht ein! Alles reden meinerseits hat nichts gebracht. Zusätzlich kamen dann noch zwei Besuche von verschiedenen Züchtern aus dem VDH hinzu, die beide total ab von unseren Vorstellungen lagen - was meinen Mann noch mehr in seinem Denken bestätigte, dass es ja wohl auch ein Welpe aus einer "Hobbyzucht" (Vermehrer) sein dürfte, denn "die richtigen Züchter sind auch nicht besser".
Ich habe mir den Mund fusselig geredet und ihr dürft auch gerne sagen, dass es egoistisch von mir ist, dass ich darauf bestanden habe diesen Sommer einen Hund haben zu wollen. Ich bin ehrlich, das WAR egoistisch. Ich hatte einfach Angst, dass, wenn es dieses Jahr nicht klappt, es später dann auch nichts wird oder mein Mann es sich komplett anders überlegt hat.
Ich möchte aber gerne noch betonen, dass Folgekosten damit absolut NICHTS zu tun haben. Ja, mein Mann ist momentan Alleinverdiener, aber wir haben diese Entscheidung schlussendlich ja dennoch gemeinsam getroffen, auch wenn ich erstmal "gebettelt" hab. Wir gehören jedenfalls nicht zu den Menschen, die ihren Hund nicht zum TA bringen würden.
Nun haben wir ja unsere (")Züchterin(") gefunden und sie verlangt wirklich nicht gerade viel für ihre Welpen (600 Euro). Sie hatte schonmal vor zwei Jahren einen Wurf mit ihrer Hündin, die selbe Verpaarung und gab uns Rufnummern von den Welpenbesitzern aus diesem Wurf. Außerdem zeigte sie uns die VDH Papiere ihrer Hündin und des Rüden. Sie besitzt eine Pension und hat ehrlich zugegeben, dass sie sich mit den Welpen etwas dazuverdienen möchte. Dennoch wollte sie (soweit sie es kann) garantieren, dass sie alles menschenmögliche tut, damit die Welpen gesund sind. Daher auch die Auswahl des Rüden, die Untersuchungen über HD/ED usw.
Alles in allem sind mein Mann und ich sehr froh darüber, jemanden wie sie zu haben. Man merkt, dass sie eine tolle Beziehung zu ihrer Hündin und den Welpen hat. Wir fahren am Samstag das dritte Mal hin. Es ist vollkommen richtig, dass man sich an die Vereine halten sollte beim Welpenkauf. Aber wenn man so einen knauserigen Mann zuhause sitzen hat und so ungeduldig ist wie ich (wobei das ja eigentlich nicht stimmt... nach all dem Warten), dann finde ich, ist das einfach eine tolle Sache, die es mir ermöglicht, meinen Traumhund zu bekommen, auch für etwas weniger Geld und dennoch guter Vorsorge und gutem Start ins Leben, wenn auch vielleicht nicht kontrolliert...
So, jetzt muss ich mich wohl aus dem DF verabschieden.