Beiträge von Gefühl

    Habt/hattet ihr einen solchen völlig "Baustellenfreien" Hund?

    Nein, das sicher nicht.

    Vor allem meine Ruby hatte so einige Baustellen. Allerdings habe ich irgendwann entschieden manche Baustellen irgendwann einfach anzunehmen und mich vom Perfektionismus verabschiedet. Gibt es den perfekten Hund? Individuell gesehen sicherlich Ja. Einen baustellenfreien Hund, der allgemeingültig für JEDEN perfekt wäre? Nein.


    Wie hier auch schon mehrmals angesprochen wurde, jeder hat andere Ansprüche an seinen Vierbeiner und es gibt ja auch einen Grund weshalb es verschiedene Rassen gibt. Manche brauchen einen Jagdhund, da sie selbst zur Jagd gehen und da ist dieses Verhalten natürlich erwünscht. Andere brauchen das Verhalten nicht, aber in ihrem Mix oder Rassehund ist es mit drin. Heißt das gleich, dass der Hund dann unperfekt ist? Nein. Ich fand Ruby trotz ihrer Baustellen perfekt. Sie hat mir eine Menge gelehrt und selbst heute, obwohl sie schon gestorben ist, denke ich noch an manche Momente mit ihr und stelle fest, was ich anders machen würde etc.


    Iloy ist bisher für mich der perfekte Hund. Sie ist erst 10 Monate alt und sie ist sehr zuverlässig abrufbar, sehr an mir orientiert (kleiner Radius), kann prima allein bleiben, hat gelernt Ruhe zu halten und sich auch in aufregenderen Situationen zu entspannen. Außerdem fährt sie prima in den Öffis mit, Autofahren ist auch kein Problem und sie ist weder zu ängstlich, unsicher oder gar aggressiv zu Artgenossen oder Menschen und Kindern. Für mich also perfekt. Und doch arbeiten wir natürlich an Dingen. Aber das heißt für mich eben nicht, dass ich nicht auch respektieren könnte, dass es so bleibt wie es ist.

    Bei Ruby hab ich es ja irgendwann akzeptiert. Denn da habe ich beispielsweise extrem viel Energie in die Leinenführigkeit gesteckt und es war zum Großteil einfach unnütz. Ihr Erregungslevel war einfach immer viel zu hoch. Also hab ich irgendwann "aufgegeben" und nur noch gemanaged. Und tatsächlich wurde sie DADURCH dann ruhiger. Weil meine Erwartungshaltung weg war, weil ich sie akzeptiert habe wie sie war. Das hat echt nen riesen Unterschied gemacht.

    Ist natürlich schwierig, wenn sie sogar noch belohnt wird fürs Ausbüchsen. Da würd ich mit der Nachbarin nochmal sprechen. Aber dennoch: Wie du richtig erkannt hast, ist es natürlich auch selbstbelohnendes Verhalten, wenn sie dann - nach dem Ausbüchsen - erstmal Katzen jagen kann auf dem benachbarten Bauernhof.


    Ich würde da definitiv mehr regeln. Als allererstes noch weitere Versuche starten den Garten ausbruchsicher zu machen. Dann mit der Nachbarin reden. Ist ja schön, dass sie sich freut wenn sie Besuch bekommt, aber dann doch lieber "gezielt" besuchen mit Mensch und Hund und nicht "Hund macht was er will und bekommt noch ne Belohnung". Im Haus wären Türgitter ne gute Möglichkeit oder im Garten auch eine Leine erstmal. Auf jeden Fall ist hier wohl eher nicht die fehlende Beschäftigung Schuld, sondern dass sie schon zu oft ihre positiven Erfahrungen damit gemacht hat und es deswegen natürlich schwierig wird, das wieder rauszubekommen. Der ausbruchssichere Zaun ist wahrscheinlich noch die allerwichtigste und beste Möglichkeit dem Einhalt zu gebieten. Sie darf einfach nicht mehr erfolgreich sein.

    Zum Thema Futter wurde ja schon einiges gesagt. Ich denke es ist kein Wunder, dass er Hunger hat. Gib ihm knapp das doppelte von dem was er vorher bekommen hat und dann passt es, denke ich.


    Zum Hinterherlaufen: In der ersten Zeit (und das ist ja noch so) ist das einfach total normal. Er muss erstmal verstehen, dass er bei euch sicher ist und du zurück kommst, wenn du den Raum verlässt. Also da würde ich noch gar nichts unternehmen, sondern weiterhin einfach zwischen den Räumen wechseln und ihn gar nicht beachten dabei. Meine Iloy ist mir auch anfangs überall nachgelaufen, das hat sich mit zunehmendem Sicherheitsgefühl im neuen Zuhause dann auch erledigt. :)


    Zum Bellen kann ich noch nicht so viel sagen, das würde ich ggf. in der Hundeschule ansprechen. Aber wenn es unerwünscht ist, darf man das ruhig unterbinden (wenn er ein Abbruchsignal kennt wie zB "Nein") und ihn dann auch ruhig loben, wenn er danach ruhig bleibt. Da muss man aber auch individuell auf den Hund gucken, manchen tut es weniger gut danach gelobt zu werden, weil sie dann wieder munterer werden.


    Stubenreinheit heißt ja nicht, dass der Hund schon x Stunden aushalten kann. Evtl. hat der Züchter das besser einschätzen können, wann der Kleine mal raus musste. So kleine Rassen haben ja auch ne kleinere Blase und können dementsprechend noch gar nicht so gut einhalten. Ich würde es weiterhin (wie bei Welpen empfohlen) so machen, dass ich nach dem Fressen, Schlafen und Spielen mit ihm rausgehen würde.