Zitat
Ein Schoßhund wird immer ein Schoßhund bleiben und mit 30 Min. um den Block zufrieden sein.
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Kein Hund ist "mit 30 Min. um den Block zufrieden", egal aus welcher Gruppe er kommt und wie klein oder groß er ist... Auch nicht aus der Gruppe der "Begleithunde", falls du die mit "Schoßhund" meinst.
Alle Hunde sind in erster Linie Lebewesen, die geistige und körperliche Auslastung brauchen. Das mag nach Rasse und Charakter variieren, aber ich hab noch keinen Hund getroffen, der nicht mit Freude eineinhalb/zwei Stunden am Tag was gemacht hat (ob auch mal weniger geht ist da eine andere Frage) - und wenn doch, dann lag dies an Alter oder Krankheit.
Zur Ausgangsfrage:
Ich weiß glaube ich was du meinst. Nicht jedem Hund tut man einen Gefallen mit "Wut zum Hundesport". Einige werden zu früh zu sehr gefordert und überdrehen oder ähnliches.
Ich finde die allgemeine Entwicklung zum Hundesport auch für den "Familienhund" trotzdem sehr gut. Viele Rassen können in meinen Augen sehr glücklich damit sein, wenn es ein oder zwei mal in der Woche auf den Hundeplatz geht und an den anderen Tagen eben eher normale Spaziergänge und mitlaufen angesagt ist. Einige Hunde haben aber auch einfach keinen Bock auf HuSpo und freuen sich mehr über zwei mal ein Stündchen spazieren gehen mit Schnüffelspaß und kleinen Aufgaben. Wer ganz dringend einen Spezialisten will, der kann den Hund bei genügen Sachverstand ja auch als "Familienhund" halten, muss aber eben auch bereit sein besagten Hund entsprechend auszulasten.
Es gilt dabei finde ich nichts pauschal, deswegen finde ich auch die "Schoßhund"-Bezeichnung und Verallgemeinerung sehr irreführend. Viele kleine Hunde (ob jetzt Familienhund oder nicht) würden stark davon profitieren mehr Auslastung zu bekommen, als ihnen leider häufig ermöglicht wird, während ich auch so einige Hunde verschiedener Größe kenne, die gerne auch mal weniger machen würden oder denen es gut tun würde eine bisschen runterzufahren. Ich finde es sehr schade, wenn Halter da nicht drauf eingehen oder das nicht merken. Pauschalaussagen wie "der muss aber so viel ausgelastet werden, das ist ja ein XY" (oder auch "das ist ja ein Schoßhund, der braucht nicht so viel" um auf oben zurück zu kommen) können dabei sehr Irreführend sein und sind in meinen Augen auch nicht sehr reflektiert.
Den "nur Familienhund" gibt es meines Wissens aber noch und wird es bestimmt auch weiterhin geben. Es ist nun ja aber auch so, dass einige Hunderassen, die ehemals sehr beliebt waren, mit diversen Krankheiten zu kämpfen haben oder ganz neue Rassen auftauchen und angepriesen werden. Wer sich heute einen Golden Retriever oder dt. Schäferhund als Familienhund zulegt, der wählt vielleicht bewusst eine (teils) weniger belastete Arbeitslinie und plant dementsprechend auch den Hund anders auszulasten als den GR/DSH seiner Kindheit.
Bei mir wird kein Hund, weder jetzt noch in Zukunft und ob Spezialist oder nicht, regulär mehr als drei Stunden am Tag (Sonderkram/Veranstalltungen natürlich ausgenommen) bespaßt - was denn jetzt in den drei Stunden passiert (Canicrosstouren, HuSpo, langweiliges spazieren gehen, spielen, Fahrrad fahren, ...) kommt eben auf den Hund an. Weniger als eineinhalb Stunden sollte es in meinen Augen aber auch nicht geben. Egal was für einen Hund man vor sich hat, auch für Mops und Chihuahua.