10 Wochen ist ja noch sooooooo jung ... süß das Gehöppe und die Optik ... und natürlich ist die Welt so furchtbar spannend und voller Reize, dass Welpe kaum zum schlafen kommt, wenn man ihn nicht explizit Ruhe finden lässt.
Bei unserem Sommerwelpen Ches war es in etwa so mit den Ruhe- bzw. Schlafzeiten, die eigentlich bis heute (fast 11 Monate) an den meisten Tagen immer noch von ihm selbst aus eingehalten werden, er döst dann also zumindest. In diesen Ruhe-Pausen fand und findet auch keine Bespaßung/Beschäftigung von uns statt, mal einen ruhigen Streichler oder Kontaktliegen zwischendurch, wenn die Äuglein aufgingen ...
Von ca. 6.30-8.00 von 11.00-12.30 von 14.00-17.00 von 20.00-22.30 von 23.30-06.00 Uhr wurde nach einer Mahlzeit gelöst und dann gepennt (bis etwa zum vierten, fünften Monat gabs nachts noch ein bis zwei Mal einen Sprung zum Lösen in den Garten, wenn er sich meldete). In der Zeit gaben wir ihn bis etwa zum sechsten, siebten Monat in einen Welpenauslauf (stand im Wohnzimmer oder Balkon mit Blick auf uns) mit Wasser, Kuscheldecke, einem Quietsch-Kuscheltier, einer Stange Trockenfleisch, einem halben Apfel oder einer Karotte und dem Kommando "Schläfchen Ches" ... Der Kleine schlief auch fest und schnell ein, nachdem sein Leckerli geschmatzt war. Nachts schlief Ches von der 8.-10. Woche bei uns im Schlafzimmer in einem großen Karton, danach bis heute vor unserer Schlafzimmertür (die im unteren Bereich einen Gittereinsatz zum Reingucken hat) im begrenzten Flur. Heute hält er 8-9 Stunden durch, bevor er unruhig wird, weils hinten drückt ...
Gassirunden im Park/am Fluss (bis auf die Straßenabschnitte im Freilauf) morgens und abends - in etwa Minuten x Lebenswoche + 5-10 Min. Die meiste Zeit war Ches in seiner Welpen- und Junghundezeit mit uns im Garten oder auf dem Balkon, also viel an der frischen Luft. Heute gehen wir täglich morgens und abends im Schnitt ein bis zwei Stunden Gassi. Vor kurzem waren wir mit ihm an der Nordsee, dann waren es auch mal drei Stunden, bevor die Beinchen wirklich müde wurden ...
Den Welpenauslauf hatten wir ursprünglich eigentlich nur wegen unserer missmutigen und teils sehr aggressiven Hauskatzen zum Schutz des Welpen angeschafft - im Nachhinein war das Ding aber auch wirklich praktisch - er tappte auch recht schnell zu den entsprechenden Zeiten von alleine rein (und erwartete selbstverständlich das entsprechende Leckerchen) und akzeptierte diesen Ort recht schnell als Zeichen: jetzt ist Ruhe ... wenn er nicht tief schlief, beknuddelte er ruhig seine Schlafquietsch oder mümmelte in seiner Kuscheldecke.
Samstags Hundeschule ab der 11ten Lebenswoche - und jede Woche eine große Unternehmung (Wildpark, Altstadt, Volksfest, Bahnhof, Weiher, Biertgarten usw.) verschiedene Hundekumpels zum Kennenlernen und Spielen im Freilauf fast täglich. Einmal die Woche nahm und nimmt mein Mann ihn mit auf die Arbeit, dieser Mittwoch ist immer wieder für Ches besonders spannend - da ist der Rhythmus anders, viele Leute begrüßen ihn dort ständig ... Auch hier musste ein Welpenauslauf als "Jetzt-ist-Ruhe-Zeichen" her - sonst drehte er total und viel zu lange auf, war am Abend so was von nervös, kannte nicht mal mehr seinen Namen ... kaute sogar nachts die Tapeten im Flur ab.
Wir haben also immer geschaut, dass sich altersgerechte Auslastung/Beschäftigung/Neugierbefriedigung und bewusst geschaffene und eingehaltene Ruhephasen (im Welpenauslauf wurde er nicht groß und wenn dann nur von uns angesprochen und von Besuchern durfte nicht hineingefasst werden!) gleichmäßig über den Tag verteilten. Seine Apportier- und Trageleidenschaft haben wir im Haus mit alten Socken, Papprollen befriedigt - draußen gabs von klein auf Dummy- und Futtersuchspiele. Ches war bis auf 10-15 Minuten gelegentlich, auch noch nie wirklich alleine, muss er auch nicht sein, er darf überall mit. Autofahren in der Hundebox im Kombikofferraum ist auch über viele Stunden kein Thema für ihn.
Für seine welpische Zerstörungswut bekam Ches große feste Kartons und hatte einen welpengroßen Stoffhund zum Rangeln und "dominieren". Kaputt hat er nicht viel gemacht, außer in unserem Garten - da gabs kaum eine Pflanze, die er nicht zerpflückte und ausrupfte, Kleinbäume und Büsche wurden bis auf die Wurzel niedergemacht ... Gott sei Dank hat sich das gelegt und wir können aus dem kleinen Wildschweingehege langsam wieder einen Naturgarten machen.
Also inzwischen ist es absolut stresslos mit unserem Hundekind geworden, dass zwar noch viel lernen muss, aber wir sind zufrieden mit den Fortschritten, werden in der Hundeschule (wir steuern die Begleithundeprüfung an) immer wieder gelobt. Ches hat vor nichts Angst, geht neugierig durch die Welt, ist ausgeglichen, sozial und verträglich, brav und zurückhaltend wenn es erforderlich ist, und immer freundlich zu Mensch und Tier. Noch niemals aggressiv oder knurrend - selbst bei Raufereien mit Hunden nicht. Mit uns wird nicht gerauft,haben wir von Anfang an vermieden und ihn entsprechend abgelenkt, wenn er meinte uns spielerisch angreifen zu müssen.
Ein toller Hund - der auf das Kommando "Schläfchen Ches" .... sofort Platz macht und die Äuglein schließt (auch wenn er durch die Schlitze schielt, ob er nicht was wichtiges verpasst ... lach).