Zitat
U.a. wurde ihm auch der Besuch eines Hundeplatzes (nicht Hundeschule) empfohlen. In der Nähe gab es einen solchen Platz, wo Gebrauchshundesport praktiziert wurde. Ein einziges Mal ist er mit seinem Hund dort gewesen und wußte, dass ist nichts für ihn und auch nichts für seinen Hund.
Auch da sollte man aber bitte nicht alle Vereine/Trainer über einen Kamm scheren. Es gibt verschiedene Methoden der Hundeerziehung ... sehr harte, die sogar mit Schmerzzufügung arbeiten, um den Hund zu "erziehen" - aber auch Gegenteilige, die auf Geduld, positive Motivation und Zeit setzen.
Gerade habe ich dies am WE mitbekommen, von einer ehemaligen Teilnehmerin unseres Trainings, welches erst einmal die Begleithundeprüfung im Auge hat. Sie hat zwei Dobermänner, eine junge Hündin und einen schon etwas älteren Deckrüden, den sie aus Mitleid, ob der miesen Haltungsbedingungen, aus der gleichen Zucht ein halbes Jahr später übernommen hat. Beide Tiere waren kaum zu bändigen, störten mit ihren teils recht aggressiven Attacken die anderen Kursteilnehmer ... das "lasche" Training in unserem Hundesportverein "brachte nix" - so ihre Aussage. Nun trainiert sie mit ihren Hunden dort, wo man mit Stachelhalsbändern und Schleppleinen das Ganze angeht (egal bei welcher Rasse) - und den Hund bei Fehlverhalten voll in die Stacheln rasen lässt und dem "Flug" und damit der Wirkung noch ordentlich nachhilft, um den Schmerz entsprechend zu verstärken ... es wäre die Methode nach (Name vergessen) und zeige erstaunliche Fortschritte. Wenn der Halter nicht in der Lage wäre bzw. noch zu scheu wäre, derart drastisch vorzugehen, übernimmt das auch gerne der Trainer. Vor kurzem wären sie mit 18 Hunden in einem Reisebus nach XY gefahren, hätten dort eine Verstaltung besucht und kein Hund hätte im Bus nur einen Mucks von sich gegeben oder sich auch nur gewagt, einem einzigen Kommando seines Hundeführers während der gesamten Tour zu widersetzen, bzw. einem Kommando nicht zu folgen.
Na bravo! Sicher führen viele Wege nach Rom, aber nicht jeder Weg ist für jeden der richtige.
Also meinen Hund schleudert niemand am Stachelhalsband durch die Gegend - ob ich nun einen "08-15-Hund" Hund habe oder eine Rasse, die als "schwierig" händelbar eingestuft wird und von der von der Gesellschaft erwartet wird, dass er 100% hört und nicht seiner eigenen Wege geht.
Ansonsten finde ich es immer wieder erstaunlich, dass einem in der Erziehung und Haltung total unerfahrenen und dazu noch sehr jungen Ersthundebesitzer, nur wegen einiger weniger positiver Beispiele, einer, was die wahrlich notwendige und richtige Erziehung betrifft, recht anspruchsvollen Rasse, mit dem Spruch: "Wenns schon immer Dein Traumhund war, dann tu es ..." dennoch ans Herz gelegt wird, OHNE gleichzeitige Erwähnung, um die tagtäglich realen Schwierigkeiten, die gehäuft mit bestimmten Rassen auftauchen, fett unterstrichen hinzuweisen ...
Über den Rottweiler gibt es beispielsweise nachzulesen:
Rassenproblematik
Durch Beißvorfälle hat der Rottweiler teilweise einen schlechten Ruf bekommen. Der Rottweiler ist ein großer und starker Hund, von dem eine Gefährdung ausgehen kann.
Eine Untersuchung der Centers for Disease Control and Prevention, die tödliche Bissverletzungen durch Hunde in den USA zwischen 1979 und 1998 auswertete, kommt zum Schluss, dass Hunde vom Typ Pit Bull sowie Rottweiler zusammen mehr als die Hälfte aller Todesfälle durch Hundebisse verursachten. Eine im Jahr 2002 veröffentlichte Schweizer Untersuchung zu medizinisch versorgten Hundebissverletzungen kommt zu dem Ergebnis, dass Hunde vom Typ Rottweiler verglichen mit ihrer Häufigkeit in der Hundepopulation überdurchschnittlich oft beißen. In einer Studie des Instituts für Tierschutz und Tierverhalten der Freien Universität Berlin wird dem Rottweiler (hinter dem Deutschen Schäferhund) eine hohe Auffälligkeitsrate nachgewiesen.
Der Rottweiler wird in einigen deutschen Bundesländern als Listenhund geführt, und seine Haltung unterliegt daher in diesen Ländern bestimmten Einschränkungen (Leinen-/Maulkorbpflicht). Aufgrund einer Statistik des Deutschen Städtetages von 1997 wurde der Rottweiler zum 1. November 2002 in die Kategorie II der Kampfhundeverordnung in Bayern aufgenommen und muss in bestimmten Bundesländern einen Wesenstest durchlaufen.
In Österreich steht der Rottweiler in Niederösterreich und Wien auf der Rasseliste.
In der Schweiz führen zwölf der dreizehn Kantone mit Rasselisten den Rottweiler auf ihren Listen, die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig. In den Kantonen Genf und Wallis sind Haltung, Zucht und Einfuhr verboten.
Der TS hat einige allgemeine (Haltungs-)fragen so naiv gestellt, dass man tatsächlich davon ausgehen könnte, dass er sich, samt Schwester, überhaupt nicht bewusst ist, wie der gemeinsame Traumhund vom Wesen her tickt und wie ihn die Gesellschaft und die Öffentlichkeit beurteilt und gesetzlich gesehen einschränkt.
Daher wird es wohl erlaubt sein, ihm das VORHER bewusst zu machen. Eventuell hilft es ihm, bei der richtigen Entscheidung zu seinem Traumhund ... der dann, weil gut durchdacht, für immer bei ihm bleiben kann und NICHT, wie so viele dieser unüberlegt angeschafften Rassen, im Tierheim landet.