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... glaub mir KEIN EINZIGES Veterinäramt wird da jemals ernsthaft eine Verletzung des Tierschutzgesetzes sehen, wenn der Hund, gut gepflegt, gut genährt, genug bewegt und verhaltensunauffällig, einige Stunden am Tag im BÜRO, NEBEN dem HALTER, SCHLAFEND, im WARMEN angeleint unterm Tisch liegt.
Das ist einfach nur unfassbar lächerlich.
Genau so sehe ich das auch ... es ist doch ein Unterschied, ob ich einen Hund anleine/einsperre und ihn dann alleine lasse oder ihn bei mir habe .. Habe jetzt mal den ganzen Thread studiert, ich verstehe zwar die eindeutigen Gesetzeshinweise von manchen hier - aber, jetzt mal im ernst: von den fünf Mio Hunden in Deutschland leben mit Sicherheit die meisten viel schlechter, als ein Hundchen, dass überall mit hin darf, dafür aber situationsbedingt "gesichert" werden MUSS. Ob nun an der Leine oder in einem Welpenauslauf. Wir nutzten einen solchen Auslauf von Anfang an (ursprünglich zum Schutz gegen die ungnädigen Katzen) stundenweise zuhause und mein Mann später auch stundenweise im Büro, wenn dort Menschenbetrieb war und die Türen aufstanden. Unser Ches hat darin immer schnell geschlafen - er war ja auch müd, wurde er doch zuvor entsprechend beschäftigt. Doch die Ablenkung im "freien" Lauf wäre einfach immer viel zu groß für einen Tiefschlaf gewesen, so viel gibt es zu entdecken und anzustellen. Als er älter wurde, haben wir die Tür des Auslaufs immer öfter offen gelassen - er ging freiwillig rein beim Stichwort "Mach Schläfchen Ches" - und hat sichs dort gemütlich gemacht bei dem Kommando "Bleib Ches" und sich an einem Kauknochen müd gelutscht und die meiste Zeit verdöst. Er war NIE alleine, hat seine Menschen immer gesehen. Und natürlich haben wir darauf geachtet, das es die Ruhephasen sich mit Aktivitätsphasen abwechselten.
Auch nachts ist unser Hund eingeschränkt (und damit vor den Katzen sicher) - vor unserer einsehbaren Schlafzimmertür, hat er den kleinen Flur zur Verfügung - dort steht sein Nachtbett. Er legt sich freiwillig auf diesen Platz wenns Schlafenzeit ist, selbst wenn noch alle Türen offenstehen - er will dann in Ruhe pennen.
Ich denke auch, nur sehr wenigen Haltern ist es möglich, ihren Welpen von Anfang an komplett frei zu halten - weil sie zum Beispiel sehr ländlich und abgeschieden leben und es eh nie einen Grund geben wird, dass er Hund eben mal ein paar Stunden Ruhe geben muss - auch zu seinem Schutz. Ein Welpe muss ja erst auch erstmal lernen, wie er sich in unserer Umwelt zu verhalten hat und lernen, dass er Kommandos wie "Bleib" zuverlässig zu befolgen hat, nicht überall seine Geschäfte erledigen darf usw. Das dauert eben ein paar Monate, manchmal auch Jahre. Und bis dahin, bleibt der arbeitenden Hundehalterbevölkerung eben nur die zeitweise Sicherung. Ist ja auch nicht realistisch, dass Hunde sich überall und immer frei bewegen dürften, in der Stadt, auf den Straßen, in Büros und überhaupt: an Arbeitsplätzen.
Und wenn ein Amt tatsächlich solche Gesetze bzw. Verstöße verfolgt, dann sollte es mal bitte die vielen Hunde- und Katzenhalterwohnungen überprüfen, wo Tiere den ganzen Tag im Bad oder im Keller verbringen müssen, weil ihre Halter sich es zu einfach machten und das Tier mangels artgerechter Haltung und Erziehung alles kaputt macht. Oder oder oder - es gibt viele Verstöße und massive Einschränkungen, bei Auslaufmöglichkeiten, bei der Ernährung, Gesundheitspflege usw. Hündische Sozialkontakte ist auch bei leider sehr vielen Hunden massiv eingeschränkt, wenn überhaupt vom Halter erlaubt (da bin ich beispielsweise sehr pingelig und schnell auf 200, wenn ich so was mitbekomme) ...
Ich meine, wenn sich hier jemand Hilfe und Rat sucht, dann tut er das in der Regal aus Sorge um sein Tier. Das sollte man doch nicht vergessen? Ein Hundetrainer in unserer Hundeschule sagte mir mal "Wenn ich einen Halter zusammenscheiße, weil er seinen Hund nicht gut behandelt, dann kommt er nicht wieder ... also bin ich ermahnend aber freundlich und arbeite Stück für Stück daran, dass sich die Situation für den Hund bessert, in dem ich nicht nur bei seiner Erziehung behilflich bin, sondern auch den Halter dazu erziehe, ein guter Hundehalter zu werden ."
Recht hat er - oder?