Beiträge von SamSiWi


    Du schriebst - von Euch gehts von der Terrasse direkt in den Garten. Es ist unrealistisch auf Dauer den Hund davon abzuhalten einfach mal mit rauszulaufen, wenn die Kids oder man selbst in den Garten geht - auch Hunde lieben frische Luft und draußen rumzuliegen und zu spielen. Und ihn anleinen ... naja, alleine kann man ihn damit auch nicht lassen, er könnte sich verheddern und verletzen.


    Unseren Garten hundesicher einzuzäunen war für uns die größte Hürde ... gibt für alles auch mobile Lösungen, muss man sich halt umschauen - flexible Hundezäune usw.


    Die Auslaufzeiten während der Woche finde ich okay - mal zwischendurch im Garten flitzen ist ja richtig toll für einen Hund - zumal die größeren Einheiten am WE dazu kommen. Doch Vorsicht, ein Welpe darf noch nicht so lange spazieren (heißt nicht im Garten rumlaufen) ... eine Minute pro Lebenswoche am Stück ein Spaziergang ist so eine Faustregel ... 15 Wochen = 15 Minuten. So ab sechs Monaten kanns dann auch mal ein, zwei, drei Stunden gehen - solange er nicht hinter am Fahrrad oder ähnlichem hängt und laufen MUSS.

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    Wie kommst du darauf, dass der Welpe in einer ihm unbekannten Box friedlich pennen wird?
    Können ja, aber tun?- ;)
    Bei Bahnfahrt würd ich den Welpen auf dem Schoß halten in einer kuscheligen Decke und die neugierigen Hände freundlich abwehren. Das ist durchaus möglich.
    Solltest du dich für eine Box entscheiden, richte dich darauf ein, dass der Welpe schreit was das Zeug hält und da hast du bestimmt Publikum. :)


    Ganz Deiner Meinung - ich habe unseren Welpen auch nicht von jedem der das gerne wollte befingern lassen, als er noch jung war und wir mit ihm unterwegs waren. Und nochmals mein Hinweis: der Kleine gehört in ein passendes Geschirr und da gehört eine Leine dran - nicht jeder Welpe lässt sich mit 8, 9 Wochen mal einfach so in die Jacke stecken und will da nicht raus ...

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    - Dazu kommt natürlich noch Zeit zum spielen, erziehen, Hundeschule usw. Mit wieviel Zeitaufwand müssen wir dafür rechnen?


    Spiel- und Erziehungseinheiten gibts eigentlich den ganzen Tag über zwischendurch bei allen möglichen Gelegenheiten - im Haus, im Garten, beim Spaziergang. Welpen-/Hundeschule findet in der Regel einmal wöchentlich für ca. 1-2 Stunden statt - meist am Wochenende oder abends. Sicher kann man sich da zeitlich auch mehr reinhängen, wenn man später eine spezielle Ausbildung bzw. Hundesportart wählt.


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    Wir wohnen in einer Wohnung im Erdgeschoss mit grosser Terasse und davor riesigem aber nicht umzäuntem Garten. Da diesen Garten mit Spielplatz bislang fast ausschliesslich unsere Kinder nutzen, könnten wir die Wiese auch als Spielfläche für den Hund nutzen. Wir leben eher ländlich, Wiese und Feld beginnen nach 10 m, Wald ist in 10 Minuten zu Fuss erreichbar.


    Nicht umzäunt? Da sehe ich einen kleinen bis großen Haken ... den Hund mal eben im Freilauf raus lassen ist da nicht - der macht sich gerne auch mal auf und davon. Ich wünschte mir so ein großes Gelände und würde dann ein großes Stück einzäunen, damit der Hund dort erstens seine Geschäfte (außerhalb von Spaziergängen) erledigen kann und zweitens auch sicher "verwahrt" ist - wenn mal gerade keiner ein wachsames Auge auf ihn haben kann. Optimal wäre natürlich, Euer gesamtes Gelände komplett hundesicher eingezäunt wäre - ist aber auch eine Preissache, nicht billig so was ... Bei einem Welpen muss man auch damit rechnen, dass er ordentlich gärtnert und buddelt ... und natürlich überall seine Geschäfte erledigt - was nicht nur im Zusammenhang mit dem Kinderspielplatz kritisch ist, sondern auch den schönsten Rasen umbringt (Pippi ätzt wohl). Unser kleiner Garten sieht jedenfalls mittlerweile aus wie ein Wildschweingelände - monatelanges Regenwetter tat seins dazu ... grins, naja, wir haben ja auch ein braunes Erdferkel, dass sich nicht immer in seiner "Ecke" löst und dazu noch was gegen Blumen, Bäumchen und Büsche hat ... öhöm - alles abgeholzt und ausgerupft.


    Was die Wahl der Rasse angeht, haben wir uns bewusst für einen Labrador entschieden - nicht aggressiv, ausgeprägte Beißhemmung, kein Wach- und kein Jagdinstinkt, menschenfreundlich ohne Arg. Mein Mann wollte einen größeren Hund und ich einen, vor dem ich keine Angst habe und vor dem auch andere Menschen sich nicht fürchten, wenn er mal erwachsen ist ... Seinen ursprünglichen Rassewunsch "Rottweiler" oder "Schäferhund" konnte ich von daher nicht erfüllen. Da wir den Labbi seit Welpe haben, habe ich null Angst vor ihm, auch wenn er im Übergang vom Welpen zum Junghund gelegentlich ganz schön herausfordernd wurde. Beschäftigt man sich mit diesem Verhalten genauer, weiß man wie man es am besten händelt. Man ist schließlich der Boss und nicht der Hund ... :D

    Schön Corinna, aber als Standard kann das wohl nicht angesehen werden, was Du alles bereits mit den Welpen unternommen hast. Den neuen Besitzer sehe ich in der Pflicht (ihm selbst und dem Hund zuliebe) ihn an die große weite Welt zu gewöhnen, zumindest dann, wenn er ihn mit acht, neun Wochen bekommt. Züchter die auf ihren Welpen sitzen bleiben und sie erst später vermitteln können, sollten natürlich dafür Sorge tragen, dass der Welpe mehr kennenlernt, als nur Haus, Garten und Mitbewohner ... das steht außer Frage.

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    :???: Sie muss doch eh regelmäßig mit allen Welpen Auto fahren, dann kann sie doch einfach vorbeikommen.


    Ansonsten: Bahnfahren dürfte kein Problem sein, wenn die Züchterin das vorher mehrere Male geübt hat.


    Viele Grüße
    Corinna


    Hallo liebe Corinna, ich versteh nicht ganz, wie Du meinst. Ein Züchter muss doch nicht den Welpen ans Auto gewöhnen, geschweige denn in öffentlichen Verkehrsmitteln mit ihm mehrere Male gefahren sein ... Die ganzen Umwelteindrücke dieser Art gehören doch in die Hand des neuen Besitzers ... ab der achten, neunten Lebenswoche kann man das langsam angehen - Stück für Stück und darauf achten, den Welpen nicht zu überfordern und mit den verschiedensten Eindrücken zu überreizen, erstmal Bindung zu dem Hund aufbauen und dann kanns los gehen. Die meisten Sachen haben wir mit unserem Ches ab der zehnten Lebenswoche unternommen, NACHDEM er sich in kleinem Radius mit UNS in seiner neuen Umwelt bewegt hat - dann hatten wir fünf Wochen beide Urlaub und hatten auch die Zeit dazu.


    Ein Züchter hat doch gar nicht die Zeit dazu und einen erst wenige Wochen alten Welpen (da müsste sie ja schon im Alter von vier fünf sechs Wochen anfangen) schleppt man doch nicht überall rum ... das wäre auch gesundheitlich gefährlich für ihn und mit einer durchschnittlichen Welpenschar von 6, 7 und mehr Welpen samt Muttertier auch zeitlich absolut unrealistisch.

    PS: Welpengeschirr und Leine nicht vergessen, die Kleinen können schneller flitzen als man denkt ... Bei uns hatte die Züchterin netterweise bereits eins besorgt und der Kleine Wackeldackel hatte es bereits an und kannte es schon ein paar Tage vorher.

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    Boxerlove, du hast noch ca. 12 Wochen Zeit, die Abholung zu organisieren, mach doch nicht die Welt schon vorher verrückt, der Wurf muss erst mal fallen, dann hast du noch mindestens acht Wochen Zeit!


    Genau ... abgesehen davon: nicht immer fallen die Würfe so aus, wie gewünscht. Manchmal sind es zu wenige Welpen, dass auch alle Interessenten einen bekommen können oder es geht was schief - leider.


    Ansonsten hab ich mehrfach in Ratgebern nachgelesen, dass das erste "Fahrerlebnis" für den Welpen möglichst ruhig ablaufen und vor allem schön enden soll. Keine neugierigen fremden Hände usw. Bei uns war es so: aus dem Auto direkt in den Garten und dort erst mal in Ruhe ankommen, alles Stück für Stück erkunden dort, die Sonne schien, sein kleiner Pool war vorbereitet, ein Leckerlie wartete und ein paar Welpenspielzeuge. Direkt stampfte er von einem Highlight zum anderen und dann machte es erstmal "plopp" und er döste kurz in der Wiese, dann wurde ausgiebig getrunken und weiter gingen die Erkundungsgänge - auch zu seinen zwei neuen Menschen. Ins Haus gingen wir erst mit ihm nach ein paar Stunden.


    Die Autofahrt dauerte eine Stunde und Ches war auf meinem Schoß auf einer kleinen Decke, die uns von der Züchterin mitgegeben wurde - die duftete nach dem gewohnten Rudel. Er war ganz ruhig und wirkte nicht ängstlich - eher neugierig und aufgeschlossen. Hatte die ganze Zeit den Arm ein bisschen um ihn, Hand auf dem Köpfchen, murmelte beruhigend. Die Züchterin versicherte mir, dass sich der Welpe auf meinem Schoss nicht lösen wird - und es war auch so.


    Muss ein öffentliches Verkehrsmittel wirklich sein, würde ich auf jeden Fall eine Begleitung mitnehmen, die mir zur Hand geht. Ein Boxerwelpe dürfte ähnlich schwer sein wie unser Ches mit 8 Monaten, so um die sieben Kilo ... also nicht wirklich SOOOOOO handlich und irgendwie unpraktisch wenn man dann doch Fahrkahrten lösen muss oder Türen öffnen usw. Von einer Box hat die Züchterin abgeraten. Ein Hund sollte eine Box mit positiven DIngen verbinden und das kann einfach nicht gewährleistet sein, bei dem Ersttransport. Der Welpe könnte ängstlich reagieren und muss dann dort drin bleiben, weil es nicht anders geht. Also besser: viel direkten wärmenden sicherheitgebenden Kontakt auf dem Schoss auf der Reise in sein neues Zuhause.

    Für unseren Ches (9 Mon) war das Interessanteste der Welpenschule und später der Junghundegruppe: die anderen Hunde, das gemeinsame Spiel mit ihnen: toben, raufen, toben ... Er ist total narrisch auf andere Hunde ... ;-) - ist ja auch schön und gut so, aber recht hinderlich, wenn man die volle Konzentration mit freudige Mitarbeit des Hundes braucht.


    Erst, als wir in den Erziehungskurs (Vorbereitung auf den Begleithundekurs) eines Hundesportvereins gewechselt sind, wo das Spielen vor und während der "Schulstunde/n) absolut untersagt und unerwünscht ist, hat sich das - zumindest am Trainingsort geändert. Er weiß: Spielen ist nicht und die anderen Hunde gehen ihn nichts an! Alle sind an der Leine und während der wenigen Übungen ohne Leine ist er mit seiner Aufmerksamkeit bei meinem Mann und nicht bei den anderen Hunden, die auch in angemessener Entfernugn an der Leine gehalten sind. So kann er sich voll auf die Übungen konzentrieren. Ob danach noch gespielt wird (auf einem anderen Gelände, das Übungsgelände ist dafür tabu!!) bleibt jedem selbst überlassen. Wir sind mittlerweile dazu übergegangen mit Ches im Anschluss eine große Freilaufrunde im Wald zu drehen - alleine. So verbindet er diesen Ort nicht mit Hunden, sondern mit den Übungen und seinen beiden Menschen.


    Wir geben ihm täglich ausreichend Gelegenheit zu Freilauf-Kontakten mit Artgenossen, aber nicht mehr auf dem Hundeplatz und auch nicht mehr davor und danach an und um diesem Ort herum. Seitdem ist er viel gelassener und konzentrierter geworden.


    Im übrigen finde ich 15 x Dummywerfen und -holen zu viel. Da hätte unser wirklich apportierfreudiger Labrador auch keine Lust mehr - da muss mehr Varianz und für den Hund entsprechende Spiel-Spannung rein, sonst wird es ihm schnell langweilig - er sieht den Sinn nicht mehr, warum er zum xten Mal das Ding bringen soll ... und streikt, wendet sich spannenderen Dingen zu ...

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    Schon nach den ersten zwei Sätzen hätte ich das zitierte Buch in die Tonne gekloppt. Da werden, wie so oft, Äpfel mit Birnen verglichen. Das Zusammenleben Mensch-Hund hat rein gar nix mit Rudelstellung und ähnlichrm Quatsch zu tun.


    Ganz wie Du meinst - ich sehe das anders. Aber das macht ja nichts - oder?


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    Selbst in nem echten Wolfsrudel, von dem die Theorie abgeleitet wurde, gibt es keine starre Rangnordnung. Die wechselt nähmlich je nach aktuellem Bedürfnis, wo es darum geht den bestmöglichen Schutz und bestmögliche Nahrungsversorgung zu erreichen.


    Hier gehts aber NUR um Welpen und Junghunde - nicht um erwachsene Rudelmitglieder.


    Erstaunlich wie andere Ansichten hier von einzelnen abserviert werden ...

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    Man kann darüber wohl unterschiedlicher Meinung sein. Auch darüber wie man mit solchen Verhalten umgeht.
    Mein Weg ist und wäre es nicht meinem "diesem Zahn richtig zu ziehen".
    Mag sein dass ich was falsches reininterpretiere, aber in meinen Ohren klingt das nicht sehr nett.


    Über Rudelführertheorie(n) kannst hier im Forum an geeigneterer Stelle Informationen finden. Nur so viel: man geht davon aus, dass sie veraltet ist.


    Aber das ist OT. Sorry!


    "Den Zahn ziehen" habe ich nicht gewalttätig gemeint, um Gottes Willen! Nur ist man plötzlich sehr erstaunt, warum der kleine Pimpf plötzlich so aufmüpfig wird - dabei ist das ein ganz normales Verhalten, dem man allerdings richtig entgegentreten muss.


    So, ich hab mal nach geschaut und zitiere ein paar Sätze aus dem Buch "Retrieverschule für Welpen" - es handelt sich um die Zeit zwischen der 13 und 16 Lebenswoche:


    Es handelt sich in dem Kapitel um die Rangordnungsfindung, die auch im natürlichen Hunderudel abläuft: Der Welpe verlangt nach einem Leitbild, nach einer anerkennenswerten Autorität, die ihm seine Existenz sichert. Im Naturrudel würden die erwachsenen Mitglieder dem Welpen durch Spielraufen eindeutig zeigen, wer im Rang höher steht. Scheinkämpfe mit Geschwistern dienen der Stellungsfindung in der Rangordnung. Es werden Reaktionsgeschwindigkeit, psychische Widerstandskraft und Geschicklichkeit getestet. Nicht automatisch das stärkste Tier steigt in der Rangordnung - die Intelligenz wird stärker gewichtet, als die körperliche Kraft. Ist irgendwann auch die Rangordnung innerhalb der Welpenschar gebildet, wird diese auch nicht mehr in Frage gestellt. Fortwährende Rangordnugnskämpfe würden das Rudel schwächen. Also geht diese Zeit bald vorbei.


    Nur zur Rangordnung des Einzelhundes in der Familie - also mit uns Menschen. Der Welpe konzentriert sich auf seinen Sozialpartner den Menschen, er kann seine Erfahrungen ja nicht in einem Hunderudel machen, sondern muss seinen Platz bei uns finden. Für das Leittier Mensch beginnt eine Zeit auf dem Prüfstand. Unser Halbstarker will nun wissen, woran er ist. Ist sein Rudelchef wirklich so geschickt und klug, ist er konsequent? Der Welpe wird uns testen, und herausfordern, um unsere Führungsqualitäten innerhlab des Rudels zu überprüfen. Bisher akzeptierte Verbote wird er nun erneut antesten, er wird sie überschreiten um herauszufinden, ob er uns wirklich ernst nehmen kann. Hierbei sollte Mensch seine geistige, nicht aber die körperliche Überlegenheit demonstrieren (ablenken und fördern, spielerisches Lernen, Anlagen zielorientiert in geeignete Bahnen lenken usw.) Das Vertrauen zum Mensch, zu seinem Menschenrudel, wird so gefestigt und er findet seinen Platz in dem er sich sicher fühlen kann.


    Wir haben diese Zeit tatsächlich mit unserem Ches so erlebt, waren aber dank der Information darüber, entsprechend vorbereitet, bzw. konnten zeitnah nachlesen, warum er plötzlich "so ist" ...