Beiträge von SamSiWi

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    Ja Sie ist eher ruhig, Futterumstellung War im 3. Monat aber da War der kot normal... Ja der kot ist immer breiig, wir wissen nicht mehr weiter, Sie wurde entwurmt schon 4 mal, der TA meint der zahnwechsel ist die Ursache dafür aber der kot ist seit Wochen so...


    Der Zahnwechsel zieht sich eine Zeitlang hin - die Weichmacher, die der Körper produziert, damit die Zähne leichter rausgehen, gelangt auch in den Magen und ist bei vielen Hunden Ursache für "Brei". Das ist nichts, was man behandeln muss! Bei jungen Hunden, die viele - zu viele - Eindrücke am Tag sammeln, entsteht der sogenannte "Aufregungsdurchfall" - sie verabeiten im Schlaf das Erlebte und das kann schon für Stress sorgen. Auch nichts was man behandeln muss! Mehr Ruhe reinbringen ... den Hund altersgemäß auslasten, für ausreichende Lösungsmöglichkeiten sorgen, Stress vermeiden.


    Vier mal entwurmt?? In seinem Leben oder seit er bei Euch ist? Das wäre viel zu viel, ruiniert uU die gesamte Magen-/Darmflora ... Probiert mal mit Bactisel H Gel (beim TA oder im Internet erhältlich) die Sache wieder in den Griff zu bekommen - mindestens zwei Wochen geben, unabhängig davon, obs besser geworden ist.


    Kein Hund sollte ohne Grund entwurmt werden. Für rund 20 Euro kannst Du eine Kotprobe, auch auf Giardien, untersuchen lassen und dann entsprechend handeln ... Giardien kommen bei jungen Hunden häufig vor - kohlehydratarm evtl. sogar mal eine Zeitlang kohlehydratfrei (keine Nudeln, kein Brot, kein Reis, keine Kartoffeln! kein Trockenfutter) füttern - maximal eine Kur mit Panacur (Tierarzt)!! Lasst Euch kein Antibiotika aufschwatzen ohne exakte Diagnose, wenn zum Beispiel eine Entzündung vorläge (Blutbild!). AB schadet jungen Tieren enorm und wird oft viel zu schnell und vollkommen unnötigt verabreicht! Unddie Folge ist stets: Dünnschiss, der tatsächlich behandelt werden muss - Aufbau Darmflora!


    Bei Futterwechsel auch mal die Nerven behalten - es ist normal, dass in den ersten Tagen auch mal Dünnpfiff rauskommt, das muss nicht heißen, dass der Hund es nicht verträgt, sondern sein Körper kämpft mit der Umstellung, ein zwei Wochen sollte man einplanen. Fette Futtermittel und Snacks und Ölzusätze erstmal vermeiden. Bei Barf evtl. anfänglich auf gutes Barf-Complete zurückgreifen.


    Bei "Brei" kann ich das Nassfutter RINTI sensible die Sorten mit Geflügel empfehlen. Hat bei Zooplus auch die besten Bewertungen bei Verdauungsproblemen. Kann man problemlos mit einer getrennten Mahlzeit Barf Complete kombinieren. Unser Labbi Ches hat seit dieser Fütterung endlich perfekten Output. Trockenfutter geht gar nicht mehr - sofort: Brei! Zu viel Futter ergibt auch: Brei!


    Ansonsten sind bei heranwachsenden Tieren Verdauungsprobleme keine Seltenheit - sie wachsen, sie kommen in die Pubertät, der Zahnwechsel, oft Giardien ... und sie fressen oft Mist unterwegs. Also es ist selten was schlimmes, was ihnen fehlt.


    Hallo Karin,


    unser Ches hat hat die ersten zwei Wochen in einem riesen Karton der neben unserem Bett stand geschlafen, mein Mann hatte die Hand reinhängen. Wurde er mitten in der Nacht wach (das hört man schon irgendwie, auch wenn er nicht winselte), gingen wir sofort mit ihm in den Garten, dann machte er auch jedes Mal, meist auch ein großes Geschäftchen. Anfänglich so etwa alle drei Stunden. Also um 0 Uhr (wenn wir ins Bett gingen), gegen 3 Uhr und dann wenn wir eh aufstanden so gegen 6 Uhr. Ein paar Tage "Aufregungsdurchfall" in der ersten Zeit, durch die vielen neuen Eindrücke, die nachts vom Welpe verarbeitet werden, damit muss man rechnen - dann heißt es: öfter flitzen ...


    Mit elf Wochen war Ches absolut stubenrein.


    Später und bis heute nächtigt Ches vor unserer vergitterten Schlafzimmertür (er sah uns, wir ihn) im durch eine Dog Barriere (http://www.zooplus.de/shop/hun…eren/absperrgitter/230006) begrenzten Flur. Wir möchten auch keinen Hund im Schlafzimmer - auch unsere beiden Katzen dürfen da nicht rein - und sie kommen durch die Dogbarriere auch nicht in seinen Schlafbereich.


    Ich weiß ja nicht, wie groß Dein Hund ist und wird, aber statt einer Box fürs Büro und nachts würde ich Dir eher einen entsprechend großen Laufstall empfehlen (so was in der Art:

    oder ). Wir haben beides, auch bei meinem Mann im Büro - er nimmt Ches mindestens einmal die Woche mit zur Arbeit ( siehe dazu vielleicht auch meinen Beitrag: https://www.dogforum.de/post11…hilit=B%C3%BCro#p11000875 ). Die Dinger sind mobil und ruckzuck ab- und aufgebaut, wenn nötig.


    Dort hat der Hund einfach mehr Möglichkeiten und Platz sich zu bewegen (auch mit seinen Sachen zu spielen), es passt ein hundegroßes Stofftier rein und es kann auch ein schwerer Napf mit etwas Wasser reingestellt werden. Unser Ches trinkt seit jeher nachts ca. 300 ml Wasser.


    Positive Verknüpfung - also immer ein tolles Leckerli und ein Kommando, wenn Hund da rein soll - ist wichtig, aber das weißt Du ja sicher. Und das der Hund tagsüber da nicht ununterbrochen sein kann, ist ja logisch, da muss man Zeit einplanen zum spielen, lösen, toben. Aber wenn er dann entsprechend müde ist und schlafen wird, sollte ihn NIEMAND stören in seinem kleinen Reich. Also nix mit reinfassen von oben von fremden Leuten oder durchs Gitter anfassen. Das muss tabu bleiben. Wenn der Hund in dem Teil ist wird er ignoriert und damit nicht zur Unruhe angestiftet.


    Wir haben die Dog Barriere und das Welpengittergehege auch hauptsächlich wegen der anfänglich gar nicht lieben Katzen angeschafft ... ein Spannbettuch drüber und sie konnten auch nicht reinhüpfen ...

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    Zu den anderen Beiträgen kann ich sagen, ich bin an für sich keine inkonsequente Person, meine Kinder muss ich ja auch erziehen, aber es kann schon sein, dass ich Elvis einfach nicht verstehe, sowie ich meine Kinder verstehe und nachfragen kann warum sie bockig sind oder weinen etc. Mit unseren Mädels lief es immer so gut, die waren und sind so wunderbar angepasst, dass ich dachte, was mit 2 Hunden geht, klappt auch mit einem 3.


    Das ist vom Ansatz her auch eine richtige Denke - aber Du hast einen total verzogenen, ja eigentlich versauten Hund übernommen - Dein Fehler lag darin, dass zu unterschätzen bzw. überhaupt zu erkennen und nicht von dem Tag an, an dem er als Junghund bei Euch einzog ihn konsequent in seine "neuen" Grenzen zu weisen und ihn so auszulasten, dass sich sein "Potential" ins Positive verlagert. So ein Hund läuft nicht nebenher mit!


    Ich zitiere Dich:


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    Eine Bekannte von uns, holte sich im Mai 2013 einen Beagle Rüden von damals 8 Monaten. Sie hatte absolut keine Hundeerfahrung und merkte rasch, dass sie mit dem kleinen Kerl hoffnungslos überfordert war. Das ganze ging gut bis etwa Anfang Sept. 2013, dann rief sie mich eines Morgens an und weinte am Telefon, meinte, dass sie nicht mehr weiss was sie machen soll, sie wird ihn wohl ins Tierheim geben müssen ... er hörte gleich null, ging bei ihr über Tisch und Bänke, biss die Couch kaputt, knabberte Küchenschränke an etc.


    Nun gut, da ich Elvis kannte und er absolut kinderfreundlich war, dachten wir uns, gut, holen wir ihn halt probeweise ... es lief wider erwarten sehr harmonisch ab. Bis kurz nach Weihnachten letzten Jahres! Es ist eine einzige Katastrophe mehr nicht und ich weiss echt nicht mehr was ich noch machen soll, habe auch mittlerweile schon resigniert!


    Das heißt Elivs hatte bereits zwei Besitzer und ist nun fast zwei Jahre alt - Du bist der dritte Besitzer.
    Die ersten beiden Halter kamen mit ihm nicht zurecht, Elvis zeigte deutliche Zerstörungswut und hörte auf kein Kommando ... Zwei Jahre falsche oder keine Erziehungsarbeit nachzuholen ist selbst für einen Hundeprofi eine absolute Herausforderung, dabei ist es total egal um welche Rasse es sich handelt. Denn gerade in den ersten beiden Lebensjahren lernt der Hund fürs Leben.


    Ihr habt ihn jetzt etwa acht Monate und Elvis hat nichts dazu gelernt, außer, dass er immer noch machen kann, was er möchte. Nachts besetzt er auf eigene Entscheidung den "First Place", tagsüber dreht sich alles nur um ihn. Wenns nicht so läuft wie er mag, pisst er ins Haus und macht alles in Reichweite kaputt ...


    Ich zitiere Dich:


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    Elvis kann nicht alleine bleiben, wenn wir ihn nur 20 min. allein lassen, verfällt er in Zerstörungswut, unsere neue Couch ist mittlerweile hinüber, er hat das komplette Leder abgerissen, die Küche knabbert er an, einen Sessel hat er kaputt gemacht, uns eine Terassentür zerkratzt, wir haben keine Teppiche mehr im Haus, die macht er auch kaputt. Er springt auf den Küchentisch, uriniert auf die Tischplatte, er uriniert auf der Couch, er zerstört Spielzeug von den Kindern, ich kann eigentlich nichts mehr irgendwo liegen lassen. Er hat den halben Garten umgegraben, 4 neu gepflanzte Bäume kaputt gemacht, bzw. wieder ausgebuddelt. Sobald er Paula sieht, springt er sie an, nicht aggressiv, denke er will spielen, sie will aber nicht und das endet dann in einer Beisserei. Mittlerweile kann er nur noch abwechselnd mit einer unserer Hündinnen herum laufen, da es sonst in einem riesen Theater endet! D.h. eine unserer Mädels muss dann halt kurz ins Gäste WC, welches wir als Familie jetzt auch nicht mehr nutzen können!


    Das Leben und die Freiheiten von Elvis müssen nun erst einmal massivst eingeschränkt werden, damit es überhaupt eine Chance gibt, ihm seine Verhaltensmuster abzugewöhnen - es wird schon eine Kunst ihn quasi auf null zu stellen, abgesehen davon, dass nun endlich eine ordentliche angepasste Erziehungsarbeit und richtige Auslastung her muss. Aber das habe ich ja bereits eine Seite vorher geschrieben und Vorschläge zur Basisfindung gemacht.


    Ich zweifle, dass ein "normaler" Mensch bzw. eine normale Familie mit Kindern das hinbekommt - aber vielleicht möchtet Ihr es trotzdem versuchen, wenn ihr ihn eben nicht aufgeben wollt. Aber eins muss sonnenklar sein: IHR müsst Euer Verhalten dem Hund gegenüber absolut ändern - er braucht jetzt eine wirklich konsequente und glasklare Führung - ein Trainer kann Euch helfen, aber die Hauptarbeit habt ihr - jedes Mitglied der Familie - tagtäglich an der Backe.


    Ich persönlich wäre nicht scharf darauf, denn es kann Jahre dauern bis Elvis ein angenehmer Familiehund ist, der hört und sich zu benehmen weiß ... das MUSS Dir bzw. Euch einfach klar sein! Ihr habt definitiv einen Problemhund. Durch die vielen verschiedenen Menschen in einer Familie, macht es die Situation noch schwieriger, dem Hund eine Orientierung zu geben. Also ich persönlich würde mir das auch gar nicht zutrauen und ihn schweren Herzens aufgeben und ihm einen Platz suchen, wo man um seine Macken weiß und ihn wieder hinbiegen kann. Nicht nur ihr seid unglücklich, Elvis ist es mit Sicherheit auch - denn er hat eine Führungsrolle übernommen, die ihn absolut überfordert ...


    Ein neuer Platz? Das kann dauern - Ihr kommt so oder so nicht drumrum was zu ändern. SOFORT! Dann ist die Bude halt vergittert, dann muss im Garten eben ein Bereich her, wo er bleibt, wenn Ihr das Haus verlässt usw. Oder willst Du so weiter leben?


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    Über die Rasse etc. habe ich mir überhaupt gar keine Gedanken gemacht, ich habe nicht drüber nachgedacht dass ein Beagle andere Bedürfnisse haben könnte als ein Dackelmix...
    Vielleicht hilft auch spezielle lektüre über Beagles/Beagleverhalten etc. was meint ihr? Bin nicht so der grosse im Netz Surfer, ich habe lieber ein dickes Buch in der Hand zum nachschlagen.. gibts da Empfehlungen?


    Jeder Hund kann zum Terroristen (v)erzogen werden - da spielt die Rasse doch keine große Rolle ... Wobei in der Rassebeschreibung des VDH das folgende über den Beagle steht, was sicher dazu beiträgt, dass Elvis zu dem geworden ist, was er ist:


    Bei aller Klugheit zeigt der Beagle auch ein beträchtliches Maß an Dickköpfigkeit. Dies ist aber eine positive Konsequenz aus seiner herausragenden Eigenschaft selbstständig zu handeln und Problemlösungen zu finden.

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    Wir haben uns gestern Abend noch einmal zusammengesetzt, also wir werden ihn erstmal nicht abgeben, sondern es mit einem Trainer etc. probieren. (...) Ausser bei uns im Schlafzimmer, da schläft er neben dem Bett im Körbchen, allerdings nur bis wir eingeschlafen sind, dann springt er irgendwann hoch, sollte man vielleicht auch unterbinden?!


    Ich meine, nicht nur den Hund muss lernen, sondern vor allem und erst einmal die Menschenfamilie ... und solange Ihr Euch da nicht richtig verhaltet, nützt auch der beste Trainer nix.


    Ich persönlich habe nun meinen ersten Hund - zuvor und währendessen viel gelesen über die Entwicklungsphasen, Verhaltensweisen, richtiges Training, wie man die Grundkommandos aufbaut usw. - viel weiter gebracht hat mich allerdings erstmal grundsätzlich zu verstehen wie ein Hund tickt. Halte seit Ewigkeiten Katzen und die ticken ganz ganz anders. Und ich hab kapiert und beobachtet: bei einem Hund ist es "eigentlich" ganz einfach: er brauch klare Regeln, konsequente Hundeführer, die sich durchzusetzen wissen und ihm alleine schon dadurch Sicherheit vermitteln - eine gewisse Tages- und Handlungsroutine seiner Menschen, die ihm die Unsicherheit nimmt, was als nächstes passiert (kommende Aktionen könnt ihr mit einem Wort ansagen! z.B. wohin gehts, wenn Ihr die Haustür mit dem Hund verlässt - "Auto", "Garten", "Straße", dann weiß er Bescheid) - damit kann er gut leben. Und ein Hund ist in der Lage, sich seit Urzeiten in seinem Rudel/in einer Gruppe unterzuordnen - auch wenn er auf dem letzten Platz landet. Es gibt Dinge und Privilegien die laufen für ihn nicht und basta. Das er seinen Platz immer mal wieder verbessern möchte, ist natürlich. Genau so wie, dass ihm das nicht möglich gemacht wird, weil die "über ihm" einfach besser und stärker sind.


    Es gibt wohl nur zwei Möglichkeiten letztendlich - entweder ich bestimme den Alltag eines Hundes oder er meinen. Meine Grundeinstellung hier zu ist ganz klar, Deine auch? Dir tut dieser Hund leid und Du versuchst alles um ihn froh zu machen - ist ja okay, aber es kommt doch auf das WIE an und da habt in der Familie wohl sehr viele Fehler gemacht - Ihr tanzt allsamt nach seiner Pfeife. Warum? Er hat doch alles was er braucht, einen Platz zum Schlafen, Fressen, Beschäftigung, Auslauf ... die Grundbedürfnisse sind erfüllt.


    Ich würde in dieser zugespitzten Situation gar nicht mehr groß rumeiern - denn bei Euch brennts! Bleibt er oder nicht? Es steht auf der Kippe.


    Also zurück auf Null - zum Anfang, die Situation muss sich schlagartig und konsequent ändern. Der Hund bekommt ab sofort seinen Platz bzw. seine Plätze zugewiesen - wird bis auf das nötigste eingeschränkt - räumlich und von der liebevollen Aufmerksamkeit her. Der Pimpf wird quasi versorgt, seine absoluten Grundbedürfnisse gestillt und ansonsten wird er ignoriert. Bis er wieder auf dem Teppich ist und genug "Demut" und Bereitschaft zeigt, sich freiwillig und selbstverständlich unterzuordnen und aufmerksam genug ist, zu lernen. Lasst ihn ruhig mal jammern, jaulen, bellen - das gibt sich in der Regel schnell - schließlich passiert ihm ja nix schlimmes und ihr nehmt es als normal hin - zeigt keine Reaktion. Ein Hund darf mit solchen Aktionen (genau so wie mit Zerren an der Leine, Betteln am Tisch etc.) nicht zu seinem Ziel kommen! Zur Not ablenken und erst in der abgelenkten Situation entsprechend handeln. Verknüpfungen des Hundes, die in Eurem Sinne nicht zielführend sind, nicht zulassen.


    Aufforderungskommandos sollte man maximal zwei mal geben - werden sie nicht befolgt, hilft Mensch sofort nach ... und zwar immer. Es darf kein Raum bleiben, für Ungehorsam.


    Ist ne Menge Aufmerksamkeitsarbeit - man darf den Hund nicht aus den Augen lassen, muss schon ahnen, was er vorhat und für ihn entscheiden, obs geht oder nicht. Er trifft ab sofort keine Entscheidungen mehr ... er muss Euch vertrauen lernen, dass Ihr das richtige tut - und es darf ja ruhig und gerne in seinem Sinne sein. Wichtig ist halt, dass IHR es ihm vorgebt.


    Lasst es langsam angehen - gebt Aufmerksamkeit und Schmuseeinheiten eher zögerlich und nur dann wenn er ruhig ist, am besten als Ritual, beispielsweise am Morgen und am Abend. Lasst keinen Übermut aufkommen. Dann gehts eben wieder einen SChritt zurück. Arbeitet mit schmackhaften Langkauartikeln und z.B. einem Quietsche-Plüschtier, um frustige Situationen zu entschärfen - beispielsweise nach dem Gassigehen, wenn er wieder zurück auf seinen Platz oder in sein Zimmer muss und dort bleiben soll - runterkommen muss. Auch ein hundegroßes robustes Stofftier oder einfach nur ein Kissen ist bei manchen Hunden wunderbar geeignet. Das dürfen sie verhauen und quälen ... ;-) - wenns kaputt geht, Nachschub besorgen.


    Ein Hund kann nur Deine Regeln lernen und Deine Kommandos befolgen, wenn er genau weiß, was Du von ihm willst - ob er was richtig oder falsch macht. Dabei finde ich es auch enorm wichtig, dass alle Kommandos mit seinem Namen begleitet werden ... z.B. "Name, Sitz!" und zusätzlich mit entsprechenden Handzeichen gearbeitet wird.


    Also fängt man mit ganz einfachen Sachen an und nicht mit schwierigen und lässt erst einmal Übungen weg, die vorerst nicht so wichtig sind. Ob er nun in seinem Körbchen liegt oder neben der Couch - ist doch im Grunde egal. Aber ob er in Deinem Bett ohne Aufforderung schlafen darf - das steht auf einem anderen Blatt. Raus mit dem Kerl aus dem Schlafzimmer, raus aus dem Wohnzimmer, Küche tabu. Da dürfen von nun an nur die beiden anderen Hunde rein - das darf er ruhig mit anschauen, vom FLur aus, er soll sehen und akzeptieren lernen, dass er nicht zwangsläufig alles darf, was andere dürfen. Macht ein Gitter vor die Türen und gut ist (Dog Barrieren gibts im Tierhandel) - hab Ihr keinen Balkon oder ein vergitterbares Zimmer (ich bin nicht für wegsperren bzw. räumlich Einschränken ohne Sichtkontakt) in dem er nichts zerstören kann - schafft eben ein Welpengehege an und stellt es so auf, dass er dabei ist aber nicht nach Belieben Eure Bude auf den Kopf stellen kann. Von Festbinden oder Boxenhaft halte ich nichts - dieser Zwang ist mir zu körperlich.


    Bei all meinen Vorschlägen geht es übrigens nicht darum körperliche Gewalt einzusetzen. Aber einen Beagle kann man schon mit Nachdruck irgendwo hinbringen ... zur Not an einem Geschirr mit Griff. Ziel ist es, dass die räumlichen Einschränkungen Stück für Stück auch wieder abgebaut werden, wenn der Hund gelernt hat, sich zu benehmen. Ein halbes Jahr würde ich mir als Ziel dafür setzen.


    Arbeite anfänglich vor allem ganz intensiv an zwei, maximal drei Kommandos (Name und Sichtzeichen nicht vergessen): "Nein!" (feste kurze laute Stimmlage) und "Braaaaaaav" (liebevolle Stimme) oder als Steigerung "suuuuuuuuper" (freudige glückliche Stimme, evtl. noch überschengliches Händeklatschen) - nutze sie immer immer immer wieder bei einfachen Dingen, die er schon kann (wie Sitz, Platz, Bleib, Lauf und Friss) - auch wenn er einfach nur in die richtige Richtung oder durch die richtige Tür tappt, seine Geschäft erledigt hat usw. lobe ihn, damit der Hund diese zwei, drei Kommandos ganz genau kennt und weiß, das soll ich nicht, das ist falsch und das hab ich gut und richtig gemacht.


    Dann habt Ihr wenigstens mal eine Basis, auf die Ihr aufbauen könnt. Drinnen und draußen.


    Euch fehlt noch genug Selbstsicherheit und Entschlusskraft, den Hund in den Griff zu bekommen. Das bleibt nicht ohne Spuren - er merkt es, ihm fehlt die Sicherheit, Euch vertrauen zu können. Das wiederum macht ihn unsicher und entsprechend wirr ist sein Verhalten: Also: trefft im Familienrat eine Entscheidung und zieht es dann gemeinsam durch.

    Also erstmal ein kleines Kompliment - Deine Schreibe ist für ein fünfzehnjähriges Mädchen richtig klasse. Finde, es wird immer seltener, dass aus Jugendlichen Deines Alters was halbwegs vernünftiges und rechtschreibetechnisch ziemlich korrektes rauskommt.


    Also, ich würde Dich auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen, wenn es um die Betreuung meines Hundes ginge ... :smile:


    Zu Deinem Thema: ich denke, es liegt tatsächlich "nur" an Deinem zarten Alter - versicherungstechnisch und von der Zuverlässigkeit her. Gerade Hunde brauchen doch relativ regelmäßig relativ zuverlässige Bezugspersonen. Diese Zuverlässigkeit traut man einem so jungen Menschen eben nicht wirklich zu - im allgemeinen.


    Ich würde an Deiner Stelle einfach mal immer wieder im TH auftauchen, dort rumhängen, beobachten, Hilfe anbieten. Dann lernen die TIerheimmitarbeiter Dich und Deine Qualitäten kennen und das entsprechend notwendige Vertrauen könnte aufgebaut werden.


    Ich habe in Deinem Alter im örtlichen Tierheim als "Streichelmama" für Katzenwelpen "gedient" - es tut den noch so jungen Tierchen gut, zu liebevollen Menschen so oft wie möglich Kontakt zu haben. Meine Liebe zu Katzen kam den Tierheimmitarbeitern sehr zupass ... sie haben leider recht wenig Zeit für Zärtlichkeiten mit den Tieren ...


    Ich wünsch Dir viel Glück kleine "Tiermama" ... bleib hartnäckig.

    Lustiger Thread ... ich musste viel schmunzeln - ähnlich gings mir auch mit unserem Ches ... boaaaaaaaaah, dieses kleine Mistvieh, als er mir letztes Jahr den Garten in ein Wildschweingehege verwandelt hat, hab ich nicht nur ihn sondern auch meinen Mann verflucht ... der wollte schließlich einen Hund ... pffff ...


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    Hallo


    unsere Lea ist jetzt 7 Monate alt ...


    Unser Ches ist 11 Monate alt - und man kann fast nicht glauben, was ein Hund in vier Monaten für Fortschritte in Punkto "Benimm" und Ruhigerwerden machen kann ... (okay, es kostet gefühlte 100000 ... "neins!" bis dahin und es gibt noch viel zu lernen ...)


    Geduld, Humor und Konsequenz - und darauf achten, dass man sich keinen immer nervigen Terroristen ranzieht. In dem Alter folgen viele Hunde ihrem natürlichen Spieltrieb - der kann unermüdlich werden - wenn Du ihm dementsprechend laufend entgegenkommst. Also: Grenzen muss der Mensch setzen - nach dem Motto: jetzt ist Schluss. Du kannst Deinen Hund auch beruhigt und ohne schlechtes Gewissen mal 2 Stunden "abmelden", wenn Du ihn vorher entsprechend beschäftigt hast, dann hat er sich auch mal unsichtbar zu machen, also in eine Ecke zu verziehen - das lernt er schnell und kann es gut akzeptieren - ein Kauartikel kann hilfreich sein, ihn runterzubringen und ein entsprechendes Kommando - auch mal anleinen oder eben auf den Balkon mit dem Frechdachs - und hinter ihm die Tür zu - darin stirbt er garantiert nicht. Auch lasse ich Ches weder in der Wohnung noch mit Kindern toben, auch ich bin selbst sehr zurückhaltend bei Zerrspielen und ähnlichem. Ich weiß genau, er wäre da nimmermüd und aufgrund seines Gewichtes und natürlich hündischer Grobheit beim Spiel auch eine Gefahr - der springt oder rennt mich einfach um, mutiert zum Flummi und setzt auch gerne mal sein (großes) Maul ein ... Für seine verständlichen und natürlichen Bedürfnisse diesbezüglich pflegen wir den regelmäßigen Kontakt zu anderen Hunden - da kann er sich austoben ...

    Ich persönlich bin der Meinung: alles hat seine Grenzen, auch ich.


    Als wir Ches damals als Welpe zu uns holten, war für mich ganz klar: wenn er unsere beiden sehr harmonisch zusammenlebenden Katzen mobbt und bedroht und/oder uns die Bude auf den Kopf stellt, muss er wieder gehen. Denn dann bin ich nicht in der Lage, den Hund in die richtigen Bahnen zu lenken und suche einen entsprechend geeigneten Platz für ihn. Selbstverständlich muss man der Situation eine Chance und Zeit geben und entsprechende Erziehungsarbeit bei allen Beteiligten leisten. Das kostet anfänglich Nerven, aber innerhalb von einem halben Jahr sollten die gröbsten Probleme doch behoben sein. Es kann nicht sein, dass sich alle (Menschen und weitere Tiere) nur nach einem kleinen Terroristen richten und sich tagtäglich regelrecht einschränken.


    Hundeliebe hin oder her - wenn ich mir erst einen Trainer (unter den vielen Trainer-Nieten) suchen muss, der mir (bzw. dem Hund) wirklich helfen kann, wenn das Fass schon mehr als voll und jeden Tag am überlaufen ist und alle Wesen im Haushalt leiden, dann muss ich zugeben, dass ich versagt oder zumindest eine falsche Entscheidung getroffen habe, gerade diesen Hund in meinen funktionierenden Haushalt aufgenommen zu haben.


    Und bevor ich dann uU jahrelang rumeiere, investiere ich lieber viel Zeit für ein passendes Zuhause, in dem auf den Hund und seine Macken besser eingegangen werden kann.


    Das ist auf JEDEN Fall besser für alle - Verantwortung übernehmen, heißt manchmal auch loslassen.
    Man kann nicht alle Probleme selbst lösen und wenns die Gesamtsituation nicht hergibt, schon gar nicht.


    Ich weiß auch nicht, obs bei Hunden genau so ist wie bei Katzen: Da ist die Haltungszahl drei "magisch" - wenn das nicht von Anfang an klappt, wirds meist nie was mit der Harmonie ... denn dann ist einer immer der Heiner, denn das natürliche Aggressionspotential läuft laufend aus dem Ruder ...

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    Mit anderen Hunden spielt er schon sehr gerne, allerdings kenn ich nur 1-2, die auch gerne und viel rennen, und die sehen wir wenn, dann eher zufällig - mal schauen, was ich da noch machen könnte...


    Da würde ich ansetzen. Das freiwillige Toben, Rennen, Raufen und jugendliches Kräftemessen macht dem Hund nicht nur besonders viel Spaß, sondern macht ihn auch fit. Sicher spricht nichts gegen Übungseinheiten mit dem Dummy, aber nach drei vier Runden Ball-/Dummyholen oder -suchen reichts in der Regel. Dann lässt die Motivation zumindest bei unserem doch recht apportierfreudigen Hund schon stark nach.


    Hündische geeignete Kontakte muss man auch ganz gezielt suchen. Sicher wäre unser Labbi-Junghund nicht so schlank und trotzdem mittlerweile ausdauernd und kräftig im Lauf, wären da nicht seine regelmäßigen Spielgefährten aus der Hüte-Ecke ... :D - dafür fahren wir auch mal ein paar Meter ... Aber jeden Tag muss das auch nicht sein, dass er sich da total verausgabt ... wir dosieren das bewusst, damit er sich nicht selbst im jugendlichen Eifer laufend überfordert und achten auf den richtigen Untergrund - also rennen und bremsen nur im Feld. Das gleiche gilt fürs freundschaftliche Kräftemessen mit Hunden in oder über seiner Gewichtsklasse zum Beispiel mit einem Rottweiler oder einem Husky - da wird nicht gerannt, sondern gerungen. Baut auch die Muskulatur gut auf. Aber da muss man echt aufpassen, dass es nicht zu viel wird ... unser Ches hat es einmal so übertrieben, dass er am nächsten Tag vor lauter Muskelkater nur schlapp rumlag. Also muss man das auch beobachten und stoppen, wenn man meint, jetzt isses gut. Denn von alleine hör(t)en die beide auch nach einer Stunde noch nicht auf ...


    Mit neun Monaten ist ein Hund doch noch fast ein Kind und noch einige Zeit im Wachstum. Er sollte die Zunge nicht allzu häufig bis zum Boden hängen haben, um gesund ausgelastet zu sein ...

    Finde die Produkte auch viel zu teuer - und den Hundepool für rund 50 Euro hätte unser Labbi garantiert innerhalb kürzester Zeit kaputt ... da muss eine richtige Hartschalenwanne her und die bekommt man weit unter 20 Euro. Wir haben einen Hartschalen-Kindersandkasten für 11,99 Euro bei Philipps als Gartenpool gekauft - top das Ding.

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    Sind Exkremente von anderen Tieren (insbesondere Schafe, Pferde und Hasenköttel :roll: ) in geringen Maßen für einen Hund schädlich oder noch im Rahmen?


    In der Realität sieht es nun mal so aus, dass man die Aufnahme nicht immer verhindern kann. Und wenn es ab und an passiert, dann ist das eben so - sonst dürfte der Hund nicht ohne Leine übers Feld toben oder im Laub stöbern. Klar kann man auch Pech haben und der Hund frisst was von einem kranken Tier oder - wie uns passiert - am Haufen von einem Menschen, der scheinbar einen Magen-Darm-Infekt hatte ... Ches war tagelang so krank, dass er am Ende sogar nichts mehr fressen wollte - nur noch Kotz und Durchfall.


    Von daher achte ich immer auf rumliegende Tempos in Wald und Flur und rufe Ches direkt zu mir ... und wir meiden typische Wanderrouten, da manche Leute offenbar zuhause kein Klo haben bzw. nicht zuhause bleiben, wenn sie die Scheißerei haben ...