Klingt nach guten Vorraussetzungen.
Labradore sind ja bekannt für ihr Faible alles grundsätzlich mal toll zu finden (Menschen, Hunde, Katzen) von daher finde ich es nicht dramatisch, wenn er relativ viele Bezugspersonen hat.
Das einzige worauf man da wirklich achten sollte, dass sich alle in der Erziehung einig sind und sich danach gerichtet wird, was Du, als Besitzer, dem Hund gestattest und was nicht. Labradore sind beispielsweise ziemlich verfressen, da müssen klare Regeln her, sonst ist er 24 Stunden in Erwartungshaltung auf was Fressbares. Auch der Folgetrieb ist stark ausgeprägt - unserer würde den ganzen Tag hinter mir her laufen, würde ich nicht auf feste Ruhezeiten (in denen er dann auch tieef pennt wie ein Brett) bestehen, die von mir fast schon stoisch eingehalten werden. Da Labradore offenbar eine innere Uhr haben, macht man es sich leichter, wenn man - egal obs ums Fressen, Lösen, Spielrituale oder Gassigehen geht, einigermaßen feste Rituale und Zeiten einhält.
Zumindest ist Geduld und eine gewisse Disziplin (soweit man solches im Junghundealter überhaupt schon erwarten kann) nicht unseres Labbis Stärke - und wenn etwas nicht so läuft, wie er es gewohnt ist (oder er es gerade will) neigt er zum lauten Seufzen, Stöhnen, Jaulen - nervig das ... ich nenne es "Heulsusen" ... und klebt an einem wie eine Klette, bis das Ersehnte eintritt ...
Da der Labrador ein ziemlicher Modehund geworden ist, solltest Du sehr viel Wert auf einen erfahrenen Züchter legen, dem in allererster Linie die lebenslange Gesundheit seiner Tiere am Herzen liegt und die Käufer sorgfältig wählt. Wir haben uns zwei Züchter gesucht, sie besucht, uns beide Elterntiere angeschaut bzw. uns über diese Tiere und ihre Nachfahren soweit es ging informiert und dann fast ein halbes Jahr auf die Geburt unseres Welpen gewartet. Beim ersten Züchter ist der Wurf nicht entsprechend ausgefallen, aber beim zweiten hatten wir Glück, da war unser Schoko-Bub dabei. Die Wartezeit hat sich gelohnt ...
So agil und lauffreudig wie Border Collies sind Labradore normalerweise auch nicht - täglich zwei größere Gassirunden (je im Schnitt 1 Stunde - max 2) können in der Regel vollkommen genügen (natürlich auch erst dann, wenn er alt genug ist). Wenn man seine Leidenschaft für Wasser unterstützt, ist er seeeeeeelig.
Wenn Du bei Deiner Wohnungssuche darauf achtest, dass sich Labradore selbst in der kleinsten Pfütze bis auf letzte Haar einsauen können, machst Du Dir das Leben leichter. Nur bei absoluter Trockenheit können wir unser kleines Erdferkel direkt in die Wohnung lassen - ansonsten müssen wir ihn meist vorher abgießen (oder im kleinen Pool im Garten baden), abrubbeln, einigermaßen abtrocknen ... wie gut, dass wir einen Garten und ein gefliestes Erdgeschoss haben und es erst in der zweiten Etage zum eigentlichen Wohnbereich geht. Treppen sollte man ihn im ersten Halbjahr seines Lebens der Gelenke wegen überwiegend tragen.
Viel Glück bei der Wohnungs- und Welpensuche - Labradore sind sehr liebenswerte Geschöpfe ... ohne Arg und sehr verträglich.