Unser Labbiwelpe/-junghund war auch ein Sammler ... ständig irgendwas am Kauen, Wurzeln, Blätter, Blumen, Steine, Plastikteile, Glasscherben (!), Kot von Hasen und Katzen und so weiter - er hat quasi ALLES gefunden, was sich bis in einem halben Meter Tiefe in unserem Garten befand ... und es ausgiebig auf seinen Geschmack getestet und ... wenn er merkte, wir wollen seine Beute haben, ist er entweder damit geflüchtet oder hat sie verschluckt ...
Also haben wir zuerst mit Tauschgeschäften angefangen (also Leckerli gegen seine Beute) - und danach das NEIN (wenn er schon von weitem Interesse an was zeigte - da muss man den Hund eben ständig im Auge behalten) und natürlich das AUS, ABER DALLI und ihn immer ganz doll gelobt, wenn er die Beute fallen ließ oder eben tauschte. Hat aber gut sechs Monate gedauert, bis das (fast) immer klappte.
Zu Deinem Trost: irgendwann hört diese Sammelleidenschaft (fast) auf. Wobei ein Labbi grundsätzlich alles verschlingt was (für ihn) lecker ist (verlorene Leckerlis auf dem Hundeplatz sind mir ein Graus, da geht jede Konzentration flöten und die Nase kommt nicht mehr vom Boden) ... von daher haben wir lose Futtersuchspiele nur im eigenen Garten gemacht - und draußen in der Regel möglichst nur einen Dummy benutzt - den er recht schnell apportierte, schließlich öffneten wir das Ding dann und es gab eine kleine Belohnung in Form von Leckerli. Wollten ihn gar nicht erst daran gewöhnen, dass er es total selbstverständlich findet, draußen was Fressbares vom Boden aufzunehmen. Wir provozierten auch solche Situationen indem wir was Fressbares vor seine Nase legten, ihn aber mit einem NEIN ermahnten, es aufzunehmen ... erst wenn wir ein OKAY gaben durfte er. Zumindest hat man dann draußen die Chance zu tauschen bzw. ein Alternativleckerli zu zücken, wenn der Hund wenigstens mal fragend in Deine Richtung guckt.
Mit der Stubenreinheit war es bei uns recht problemlos - nach seiner 11ten Lebenswoche ging nix mehr ins Haus, wobei Ches als Sommerwelpe eigentlich fast den ganzen Tag mit uns im Garten war und außerhalb dieser Zeiten haben wir ihn (auch nachts) eben so alle 3, 4 Stunden runter gebracht - durch den Garten getragen und ihn dann in seine Löseecke gesetzt und mit zwei Kommandos für Groß und Klein gearbeitet. Heute ist er 11 Monate alt und weiß genau, wann sich einfach nur rasch im Garten lösen soll oder ob eine Gassirunde ansteht, bei der er dazu die Zeit bekommt, die er eben braucht. Melden in dem Sinn tut er auch nicht - nur wenns arg durchfällig drückt, winselt er auf eine bestimmte Art und Weise oder rennt zur Tür. Aber Ches hat eh auch heute noch mindestens 8 Mal am Tag Gelegenheit sich zu lösen - fast immer um die gleichen Zeiten, von daher weiß er auch, dass es bald wieder rausgeht.
Rituale schaffen helfen ungemein bei der Erziehung - also immer gleiche Abläufe, klare kurze Sätze. Die kommende Aktion benennen ist auch gut - also, wenn wir beispielsweise aus dem Haus gehen, sagen wir entweder AUTO oder GARTEN oder RAUS - und er weiß genau, in welche Richtung er tappen muss und was dann von ihm erwartet wird. Wenn er ins Haus reinkommt, wird entweder PLATZ oder HOCH gesagt - Platz muss er machen, wenn wir ihn erst saubermachen müssen, weil er (mal wieder) ein kleines Schlammbad genommen hat ... Auch Ruhezeiten muss ein Welpe lernen - sonst wird er nimmermüd und nervig, so nach dem Motto: bespaßt mich oder gebt mir was zu Fressen ... Also: bei SCHLÄFCHEN erwarten wir, dass jetzt mal mindestens zwei Stunden Ruhe ist. Und dann wird der Hund auch entsprechend ignoriert bzw.immer wieder mit einem SCHLÄFCHEN auf seinen Platz geschickt. Er rafft schnell, dass er jetzt zu pennen hat - und das tut er dann auch mit allen fünften von sich gestreckt. Ein Welpe/Junghund braucht auch einfach öfter eine Tiefschlafphase, als ein erwachsener Hund. Aber, dass muss er auch erstmal lernen. Da ist Konsequenz wohl das wichtigste. Ein kleiner Kauartikel hilft - auch ein Ritual, dass es nur vor dem Schlafensollen gibt ...
Denkt einfach dran, Ihr habt noch ein Kleinkind an Eurer Seite. Bis ein Hund richtig hört und vernünftig ist, vergehen manchmal sogar Jahre. Immer üben (spielerisch, zwischendurch, nicht überfordern!), loben, üben, loben - nicht nur mit Futter, sondern auch mit Zuwendung wie Streicheln, Knuddeln, Herzen ... sich augenscheinlich begeistert freuen und möglichst nie die Geduld verlieren. Eine gute Hundeschule hilft vieles richtig(er) zu machen und schneller zum Ziel zu kommen.
Viel Fun!