Zuallerest der Mensch und sein hochwohlgeborenes Haustier, das schliesslich Bedürfnisse hat - die Wildtiere stellen sich doch mal bitte hinten an, hm? Bei denen geht es schliesslich nur ums nackte Überleben - und ich als Mensch könnte schliesslich ein unausgelastetes Tier zu Hause haben, wie unangenehm...
Ja, das ist überspitzt. Und nein, es ist nicht fair so pauschal zu denken. Aber ich finds traurig und erschreckend, dass es solche Diskussionen gibt. Man hat so viele Möglichkeiten ein Tier auch an der Leine auszulasten, nur scheitert es da oft schon an der Bequemlichkeit oder Phantasielosigkeit von Herrchen und Frauchen. Dabei ist es gerade jetzt eine ideale Radelzeit, da es angenehm aber nicht zu warm draussen ist. Auch Nasenarbeit klappt an der Leine wunderbar und kann auslastender sein als ein Stundenmarsch ohne Leine. Ausnahmen und Lücken in Gesetzen zu schaffen finde ich immer sehr schwierig - wenn einer darf und der andere nicht führt das zwangsläufig zu Konflikten und zu unnötigem Groll. Und überhaupt, wie soll man das prüfen und kontrollieren? Und wie realistisch einschätzen? Das funktioniert nicht. Am besten im Griff hat man sein Tier eben an der Leine. Ein Hund muss nichtmal zwangsläufig Jagdtrieb haben, um Wildtiere zu schädigen - erschrecken oder versehentliches berühren eines Kitzes reicht beispielweise schon aus. Das Wurstblatt eines bekannten Tierhandels hatte letztens einen schönen Artikel zu diesem Thema.
Und ja, auch unter den Nicht-Hundebesitzern nehmen einige keine Rücksicht - lärmend durch den Wald zu toben ist mit Sicherheit genauso falsch. Aber deswegen muss man selbst ja nicht gleich sämtliche Rücksicht fahren lassen. Es gibt genug rücksichtslose Idioten, die auf alle Rücksicht schei*en aber ist nicht gerade das ein Grund mit gutem Beispiel voran zu gehen? Ja, klingt pathetisch aber ist sicher ein besserer Ansatz.
Jemand hier hat geschrieben, dass Tierliebe nicht beim eigenen Tier enden sollte - das sollte man sich auf die Fahne schreiben :)