Hallo,
im Titel schwingt wohl etwas Galgenhumor mit, denn eigentlich ist meinem Freund und mir bei dem Thema das Lachen schon lange vergangen. Im Gegenteil..
Wir wohnen in einem Haus mit sehr vielen Parteien. Seit 3 Monaten wohnt auch unser Hund Rufus (Mischling, 14 Monate, Tierheimhund) mit bei uns und nahezu von Anfang an, war das Treppenhaus ein heikles Thema bei uns. Rufus ist ohnehin eher unsicher, reagiert aber primär im Treppenhaus auf fremde Personen mit lautstarkem Gebell. Dabei ist es egal, ob die Personen plötzlich erscheinen oder sich am Ende eines eher langen Flurs aufhalten - er möchte sie unbedingt vertreiben (denken wir). Am schlimmsten ist es aber, wenn wir mit dem Fahrstuhl nach unten fahren und dort Leute direkt vor der Tür warten - nicht nur, dass wir uns in dem für ihn engen Fahrstuhl aufhalten, die Leute drängen auch noch genau dort rein, wo wir uns aufhalten. Ich versuche dann immer ihn zu blocken indem ich mich schützend vor ihn stelle und die Leute bitte uns durchzulassen. Leider hat das keinen Erfolg - Hundi bellt im Akkord und mittlerweile hat er so ziemlich viele Nachbarn (auch Kinder..) verschreckt, sodass uns immer öfter mit Unverständnis und Genervtheit begegnet wird. Das ging nun letzte Woche so weit, dass eine Nachbarin ihn als "gemeingefährlich" bezeichnet hat...
- ich muss wohl nicht erwähnen, wie sehr mich das getroffen hat. Ich kann die Nachbarn ja verstehen, dass es untragbar ist, wie er sich im Hausflur benimmt aber dieser Kommentar... Seitdem habe ich selber auch Angst davor, wem im Hausflur zu begegnen, dass jemand wieder so vorschnell und abwertend urteilt, was die Situation weiter verschärft, da sich das sicher auch auf den ohnehin schon angespannten Hund überträgt. Und diese Tortour mindestens 6x am Tag... Ich liebe meinen Hund aber diese Angst vergiftet langsam unser Zusammenleben.
Mit Ablenkung haben wir es bereits versucht - seinen Lieblingsball in der einen Hand, die Leine in der anderen - aber auch wenn ich ihm damit direkt vor der Nase rumwedel, fixiert er nur die "fremde" Person im Hausflur und bellt. Ich weiss nicht ob es helfen würde ihm den Ball in die Schnauze zu stecken, weil wir laut Mietvetrag verpflichtet sind, ihn im Hausflur einen Maulkorb tragen zu lassen (was ich bei seinem Verhalten auch nicht unsinnig finde). Eventuell wollen wir mal probieren ihm irgendwas zum länger kauen (kurzer Ochsenziemer o.ä.) in den Maulkorb zu stecken aber ich möchte ihm den draussen dann eigentlich auch nicht wegnehmen - und 6 Ziemer an jedem Tag wären wohl zuviel des Guten. Zudem dimmt es ja vermutlich nur die Symptome und löst nicht das Problem..
Draussen ist er auf jeden Fall viel gelöster - er bellt zwar auch mal Leute an (vor allem wenn sie sich komisch benehmen, kreischen, joggen o.ä.) aber die meisten anderen lassen ihn kalt. Auf andere Hundebesitzer reagiert er sogar recht freundlich bis interessiert, es scheint also kein grundsätzliches Sozialisierungsproblem zu sein.
Was haben wir denn für Möglichkeiten? Ich weiss, das ist der Standardwunsch, aber wir bräuchten wirklich schnelle Erfolge, damit sich bei Hund, Nachbarn und auch Frauchen diese große Anspannung löst.