mir war von Anfang an bei all meinen Hunden wichtig, dass sie eine gewisse Flexibilität lernen. Sie kommen super damit klar, wenns einen Tag mal nur 2x10min runter auf die Wiese geht, oder am Wochenende dann eben mal einen 2-3 h Spaziergang zu machen. Durchschnittlich sind die Hunde bei uns wohl 1h am Tag draußen, einmal morgens und einmal abends, dazwischen gibts auch keine Pinkelrunden oder so.
Ich finde auch, dass man bei jungen Hunden wirklich aufpassen sollte sie nicht zu überfordern. Als Lia noch ein Welpe/Junghund war, war mir wichtiger, dass sie neue Eindrücke sammeln kann, als dass sie lange unterwegs ist. Wir sind also mit dem Auto irgendwo hingefahren um dort dann die Welt zu entdecken, andere Hunde zu treffen oder schwimmen zu gehen. Außerdem war mir wichtig, dass sie lernt, Ruhe zu halten und zu entspannen. Obwohl sie charakterlich eher ein "Pfeffer-im-Hintern" Hund ist, ist sie jetzt mit knapp 2 Jahren sehr ausgeglichen und genügsam. Ich glaube mit einer anderen Führung, wäre sie aber wirklich ein fordernder und auch anstrengender Hund geworden, einfach weil sie wirklich Temperament hat.
Viele (Arbeits-) Hunde werden jung wirklich überfordert, einfach weil die HH der Meinung sind "die muss man müde machen", tja nach müde kommt bekanntlich deppert und passiert das regelmäßig, hat man dann einen aggressiven/obsessiven/durchgeknallten Hund, der einfach permanent auf Hochspannung ist.
Um zur Eingangsfrage zurück zu kommen: ich denke nicht, dass die Größe des Hundes ausschlaggebend für die länge der Spaziergänge sein sollte. Es ist mMn eher wichtig sich zu überlegen was man später mit dem Hund vor hat (will man einen ruhigen Familienhund, der bei Regenwetter auch mal mit dem Garten zufrieden ist) und was auch zum Hund und einem selbst passt. Ich sehe allerdings auch (zu) oft, dass Besitzer kleiner und Kleinsthunde meinen, zweimal am Tag einmal um den Block reicht aus "ist ja nur ein Chi, der brauch nicht so viel Auslauf...". Ich kenne auch eine Dame mit einem wunderschönen Doggenrüden, der aus Angst vor Überforderung in seinem Leben (er ist sicher schon 4 oder 5) noch nie länger als 20min am Stück spazieren war - und immer nur an der Leine!
Ich denke hier ist (wie so oft) ein Mittelmaß am gesündesten. Man muss sich selbst mit der Entscheidung wohl fühlen, dem Hund muss es damit gut gehen und ein bisschen XMV ('xunder Menschenverstand) kann sicher auch nicht schaden