Beiträge von LotteUschi

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    und da werf ich doch direkt ne frage hinterher: wie machste das, wenn ein hund auf katzen losfetzt? gehst du denen dann auch aus dem weg? und übst das dann erst? oder schickst du die katze auch bei unerwarteten begegnungen mit einem "ab" weg und die guggt dann verdattert? :hust:


    Bisher ist noch keine Katze begeistert auf uns zugerannt, ob ich sie wegschickenkönte kann ich Dir nicht sagen :rollsmile:
    Meinen Dalli-Mix rufe ich ab, sie dreht dann sofort um und kommt zu mir und die germanische Bärenhündin interessiert sich nicht für Katzen :gut: , der ehemals leinenagressive Labbi rennt mit seinem Bällchen lieber an den Katzen vorbei und die Malli-Hündin die ich betreue macht lieber Suchspiele mit Leckerchen, als Katzen zu jagen. Wie es ab nächste Woche mit meinem "Neuzugang" einem Aussi-Schäferhundmix aussieht, werde ich dann mal sehen...


    Wie händelst Du es denn bei Deinem Hund, wenn er ohne Leine ist und hinter einer Katze herrennen möchte??
    Ist die Leine dran, ist es ja eh kein Problem, den Wauzi festzuhalten...


    Wir können uns hier bestimmt noch zu tode diskutieren, ohne dass wir von unseren Standpunkten abweichen.
    Vielleicht ist es einfach eine Lebenseinstellung...
    Ich versuche Tiere fair zu behandeln, vermeide alles, was ihnen Schmerzen zufügt. Bestärkt werde ich durch das Studium des Verhaltenstrainings, auch dort werden die Trainingsansätze so gewählt, dass ich nicht strafen muss.Meine Hunde zeigen mir jeden Tag aufs Neue, dass ein Training über positive Verstärkung gut funktioniert und auch die Kunden der Tiersittingfirma sind hoch zufrieden damit, wie wir mit ihren Hunden umgehen. Für mich ist es also der richtige Weg.

    Vielleicht bin ich einfach nicht in der Lage dazu, das was ich meine für Dich verständlich auszudrücken, sorry, mein Fehler! :headbash:
    Hunde zeigen Meideverhalten bei allen Dingen, die ihnen unangenehm sind.
    Setze ich beim Training unangenehme Reize ein, meidet der Hund Situationen, die zu diesem Reiz führen.
    Der Hund zeigt das Verhalten nicht mehr, hat aber nicht gelernt, die Situation so zu gestalten, dass es für ihn erträglich ist. Die Hundebegegnungen wiederholen sich, irgendwann ist der Hund so gestresst, dass er sein Meideverhalten nicht mehr zeigt, der Reiz ist so gross, dass er gegenüber der erwarteten Strafe überwiegt, also geht er wieder vor...nee, da habe ich keinen Bock drauf, immer und ewig strafen müssen...
    Mein Hund lernt entspannt am anderen vorbeizugehen - auch am 5. oder 6., wird von mir wenn nötig positiv unterstützt und ich kann den Spaziergang geniessen, mal einen kleinen Bogen gehen, Blickkontakt aufbauen, den Hund loben finde ich für mich wesendlich entspannter und entspannender.


    Einer meiner Sittinghunde ging zu Anfang auf jeden Hund los, egal ob er angeleint oder frei war, es hat ca. 6mon. gedauert, jetzt interessiert es ihn nicht mehr, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, nur wenn ein "Leinenpöbler" entgegenkommt gehe ich noch einen Bogen...


    @ Jungspund:aha. okay. und wie kommst du von "blickkontakt" zu "normal vorbei gehen"?


    Wenn ich das jetzt in allen Einzelheiten aufschreiben wollte, könnte ich wohl gleich ein Buch über Hundeerziehung schreiben :pfeif: Sicher gibt es bei Dir in der Nähe einen Hundetrainer, der Dir das genau passend für Deinen Hund aufpuzzeln kann..
    Hilfreiche Lektüre für den ANFANG:
    - Donaldson, Jean
    Profi-Coaching für Hundehalter
    Erfolgreiche Grunderziehung mit System
    - Theby, Viviane
    Verstärker verstehen
    Über den Einsatz von Belohnung im Hundetraining
    -Bradshaw, John
    Hundeverstand

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    okay..... und wenn de dann soweit bist, dann läufst bei nem anderen hund vorbei, und lenkst ihn um. das ist auch meideverhalten. äh, tschuldigung management.


    Nö, irgendwann kann ich mit dem Hund ganz normal an anderen Hunden vorbeigehen, brauche kein Kommando mehr, der Hund hat gelernt, dass er den anderen Hund nicht durch Agression auf Abstand halten muss...Die Leine bleibt dabei locker, wenn der Hund möchte, dann kann er gerne auch weiter einen kleinen Bogen gehen, schliesslich soll er nach der Begegnung nicht gestresst sein, denn 50 m weiter kommt uns ja wieder ein Hund entgegen. Mit jeder Begegnung wird der Hund dann sicherer und meistens auch der Besitzer...

    Nun, Meideverhalten ist für mich das Verhalten des Hundes, wenn ich mit positiver Strafe arbeite.
    Der Hund lernt dabei kein adäquates Verhalten, sondern nur Situationen zu Meiden, die zu Strafe führen.
    Management ist meine Massnahme, um den Hund in einen trainierbaren Zustand zu bringen, um Situationen zu reduzieren, in denen der Hund in Stresssituationen kommt, um bereits Erreichtes nicht zu gefährden.
    Management sichert soweit möglich alle "Gefahrenquellen" ab, so dass ich die Möglichkeit habe, optimal im Training meinen Weg zu gehen.


    Bögen gehen ist für den Hund ganz normal, schau Dir mal Hundebegegnungen an, im Normalfall gehen Hunde nicht in gerader Linie aufeinander zu, sondern nähern sich eher seitlich versetzt an, im Bogen eben.
    Wenn 2 Hunde direkt aufeinander zu gehen, dabei auch noch fixieren, dann ist es oft schon zu spät um einzugreifen. Würden Hundebesitzer öfter im Begegnungsverkehr kleine Bogen gehen, ihre Hunde auf die vom entgegenkommenden Hund-Mensch-Team abgewante Seite nehmen, ihren Hund per Blickkontakt auf sich aufmerksam machen, dann gäbe es deutlich weniger Gekläffe und in-die-Leine-rennen...

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    und wie lang soll das "meide"training dann gehen?
    und wie willste zum ziel kommen? nämlich, das der hund keinen leinenaggro mehr zeigt?


    Du nennst es Meideverhalten, ich nenne es Management :smile:
    Ich gehe so lange Bögen, bis der Hund nicht mehr auf andere Hunde agressiv reagiert, und wenn es ewig dauert...
    Parallel wird im Training an der Distanzverringerung gearbeitet, Zeigen und Benennen aufgebaut, der Hund entspannt usw.

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    Und, was genau denkst du, was du in dem Fall gerade machst? Positiv biste dann auf jeden Fall mal schon. :hust:


    Ja habe ich denn einen "Erziehungsauftrag" für einen mir entgegenkommenden, unerzogenen Hund?
    Meine Verantwortung liegt bei dem Hund, den ich führe und diesem gebe ich die Sicherheit, dass ich so eine Situation regele und ihn nicht "im Regen stehen lasse". Bin ich mit meiner Lotte unterwegs und ein netter Hund kommt auf uns zu, dann lasse ich sie auch frei, damit sie spielen kann...


    Sorry, dass ich mich oben wiederholt habe, aber bei mir war die Meldung "Änderung nicht mehr möglich" und da habe ich eben noch mal neu geschrieben... :ugly:

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    Ich persönlich ziehe meine Grenze nämlich da wo ich merke 'dem Hund geht es scheiße'. Wenn ich so einen an der Hand hätte würde ich beiderlei, positiv und negativ trainieren. Ich würde clickern, loben, Leckerlies geben aber ich würde auch rempeln, kneifen und blocken.
    Mir persönlich gefällt es nämlich ganz und garnicht wenn ein Hund länger als nötig in einem enormen Stresszustand bleibt 'nur' weil ich eine sanftere Methode bevorzuge.
    Und in einem sind wir uns ja sicherlich einig: Über negative Reize zu trainieren funktioniert schneller.


    Wenn der Hund bereits so hochtriebig und hochgefahren ist, würde ich erstmal nicht clickern, weil er sonst ja noch weiter hochfährt, besonders wenn ich das clickern noch konditionieren muss...kennt er das Clickern schon und kennt das Shapen, wäre es vielleicht eine Möglichkeit.
    Rempeln und Kneifen bei einem agressiven Hund? Na, wenn das mal nicht nach hinten los geht...


    Nein, wir sind uns nicht einig! Training über negative Reize - sprich positive Strafe - funktioniert nicht schneller, ausserdem muss man IMMER und IMMER genau zum richtingen Zeitpunkt strafen, das schafft vielleicht einer von 10.000 Hundehaltern, ich wäre damit hoffnungslos überfordert :gott:


    Vielleicht hört es sich so an, als hätte ich den lieben, langen Tag nichts Besseres zu tun, als mit meinen Hunden rumzukaspern, aber ich muss mir nebenbei auch meinen Lebensunterhalt verdienen, als Physiotherapeutin, Tiersitterin und Hundetrainerin, mache ein Studium als Verhaltenstherapeutin und habe Haus und Garten. Meine Trainingseinheiten dauern manchmal nur 5 min. oder eben so lange, bis das Nudelwasser kocht.. :headbash:
    Und natürlich abends im Bett - ja Lotte schläft im Bett und bevor das Licht ausgeht üben wir noch "Warte" mit Leckerchen auf der Pfote und Touch. Dann geht das Licht aus, 2-10 min. Entspannung gerne mit Körperkontakt (Löffelchen |) ), dann Auflösung durch "ENDE" und der Tag ist entspannt beendet!!!

    Da ich ja selber 2 Hündinnen habe - eine germanische Bärenhündin "Lotte" (ca. 50kg/75cm) und eine Mixhündin (ca.30kg/50cm) könnte ich diesen Hund nicht in Pflege nehmen, aber ich würde anbieten, mit ihm täglich zu gehen und das Training mit den Besitzern durchzuführen. Ich gehe jetzt mal davon aus, das der HH beim Tierarzt abgescheckt hat, dass der Hund gesund und schmerzfrei ist!


    Als erstes würde ich mir- nach einem ausführlichen Gespräch ohne Hund - ansehen, wie die HH mit dem Hund in der Wohnung und beim Spaziergang umgehen, wie der Hund sich bei Hundebegegnungen verhält. Was kann der Hund gut? Wie ist seine Körpersprache, wie ist die Bindung zum HH? Danach würde ich als erstes Managementmassnahmen ergreifen, wie Bögen gehen, Hundebegegnungen meiden, wenn möglich, bei Bedarf Aufbau eines Maulkorbtrainings (wenn er z.B. aus Frust seinen HH beissen würde).Auch Konditionierte Entspannung wäre eines meiner ersten Massnahmen. Danach würde ich mit einer 2. Trainerin und meiner Lotte Hundebegegnungen üben unter strikter Einhaltung der Distanz, die der Hund ertragen kann...
    Wenn ich dann alleine mit dem Hund unterwegs wäre, würde ich zum Hundeplatz fahren, wenn keine anderen Hunde da sind und mit dem Hund am "Grundgehorsam üben", Schleppleinentraining machen, im Freilauf spielen und üben, je nachdem, was für diesen speziellen Hund gerade angesagt ist. Jedes Training würde mit einer Entspannung beginnen und mit einer Entspannung enden! Vielleicht sogar auf einer Decke, die ich vorher mit DAP präpariert hätte, damit es dem Hund leichter fällt, sich zu entspannen.


    Rempeln und Kneifen ist für mich ein NO GO! Blocken würde ich einen freilaufenden Hund, der uns entgegenkommt mit meiner Körpersprache und einem energischen "AB" - bis jetzt waren alle Hunde, die von mir weggeschickt wurden so verdattert, dass sie abgezogen sind :smile: , klappt das nicht und ich hätte einen ängstlichen Hund an der Leine, so würde ich mich zwischen die Hunde bringen und "meinem" die Möglichkeit geben, Abstand zum anderen Hund zu gewinnen. Hätte ich einen Hund im Training, der sofort zubeissen würde, trüge dieser einen Maulkorb. Wäre der freilaufende Hund so agressiv, dass er sich auf meinen Hund stürzen würde, hätte ich mein Pfefferspray zum Trennen dabei...Musste es 1x in den letzten 10 Jahren einsetzen, als ein Kangalrüde sich auf einen Zwergschnauzer stürzte...Hat sofort gewirkt, wir haben alle drei geheult, es aber ohne bleibende Schäden überlebt..(Nein, das fällt bei mir nicht unter "Strafe", sondern unter lebensrettende Sofortmassnahme)

    Wir sind im Moment im hypothetischen Bereich, die Frage war ja...was wäre wenn...
    Wenn ich den Teller wegnehmen müsste, wäre das eine negative Bestrafung und ich würde mir am liebsten ein Monogram in den A... beissen, weil ich mich zu früh auf eine neue Aufgabe stürzen musste.


    Bei uns war der Blickkontakt so zuverlässig trainiert, dass ich mir über die Möglichkeit des Fehlverhaltens in diesem Moment keine grossen Gedanken machen musste und es hat ja auch alles prima geklappt :roll:
    Mit einem Hund, der mir evtl. den Teller aus der Hand reissen würde, würde ich so was erst garnicht üben, sondern erstmal die Impulskontrolle...


    Schon im Vorfeld muss alles stimmen, ich übe nicht mit einem Hund der aufgedreht ist, Hunger bis zum geht nicht mehr hat, durch andere Übungen schon zu unkonzentriert ist, Stress hat usw.