Beiträge von LotteUschi

    @ Lucanouk
    Ich habe sie angesprochen, Leckerchen gegeben für den Blick zu mir, bin einen Schritt vom Tisch weggegangen, sie folgte, wieder ein Leckerchen....


    Narürlich klappt das nur, wenn der Hund vorher gelernt hat, Blickkontakt aufzunehmen und seinen Namen kennt...
    Und ja - es ist sehr zeitaufwändig, die Geduld wird oft auf eine harte Probe gestellt, manchmal ist man total stolz, dass etwas endlich klappt und schon 10 sec. später stellt man fest, dass der nächste Schritt eine Nummer zu gross war und fängt dann wieder 2 Stufen tiefer an.

    ...Sie würden unsere Sprache viel besser verstehen, wenn wir sie sinnvoller und durchdachter einsetzen würden...
    Da wir Menschen aber weder unsere Sprache, noch die dazugehörende Körpersprache im Griff haben, denken wir oft, der Hund versteht uns nicht...
    Immer wieder gern von mir genommenes Beispiel: Der Hund kommt nicht, wenn "Mama" ruft:
    -Mamma brüllt harsch: Lupo komm....
    Ihr Blick wird starr auf den Hund fixiert, der Oberkörper nach vorne gebeugt...
    Und was macht der furchtbar unerzogene Hund??? Lupo läuft in Richtung "Mama", das Kommando "Hier" kennt er ja gut, sieht dann aber auf halbem Wege, dass "Mamas" Körpersprache ihm ganz klar signalisiert: Komm bloss nicht näher und läuft dann lieber im Bogen um die verdutzte Mama herum...


    Da frage ich mich doch ernsthaft, wer hat denn da mal wieder ein Kommunikationsproblem, der Hund mit Sicherheit nicht!

    Zitat

    Weißt du, was andere Hunde dabei lernen würden? Oh cool, ich tue so als ob ich was zu essen mopsen will und lasse es dann und kriege noch was, jippie.
    Außerdem muss ich dann ja immerzu jeden erneuten Versuch unterbinden, weil Hund nie gelernt hat, allein das Versuchen zu unterlassen.


    Ich habe das wohl etwas schwammig ausgedrückt...
    Am Anfang habe ich "extra" etwas Leckeres auf den Tisch gestellt, dann schon bei der ersten Annäherung an den Tisch Lottes Handeln unterbrochen und sie für das zu mir Kommen belohnt. Die Abstände zum Tisch wurden kleiner und ich habe jedes zu mir Kommen und Sitzen belohnt. Nach dem das gut klappte, habe ich das Nein eingebaut und wieder jedesmal belohnt. Als auch das jedes Mal klappte, bin ich auf intermittierendes Belohnen umgestiegen, es gab also z.B. 1x ein Leckerchen, dann 2x kein Leckerchen, dann wieder 3x Leckerchen, 1x keines...bis es irgendwann nur noch bei jeden 10.x ein Leckerchen gab - gelobt habe ich natürlich jedes Mal. Lotte hat so das Wort Nein als Kommando gelernt und, dass sie nicht an mein Essen gehen soll. Je länger wir geübt haben, um so seltener hat sie den Versuch unternommen, überhaupt zum Teller zu gehen, da ja das Erfolgserlebnis "Mopsen und Fressen" ausblieb.


    Durch das positive Verstärkung hat sich bei mir unheimlich viel getan, ich habe heute deutlich mehr Kommandoworte als vor 20 Jahren bei meinen ersten Hund. Uschi ist dabei besonders gut:
    - Platz = hinlegen
    - geh auf Deinen Platz = ins Körbchen legen
    - such Dir einen Platz = leg Dich hin, wo Du möchtest
    - wo ist Dein Platz = zum Körbchen gehen


    Und - hört sich vielleicht lustig an - an Tagen, an denen ich gestresst oder genervt bin, baue ich gerne ein Bitte ein...habe gemerkt, dass es mir dann leichter fällt, das Kommando nicht so harsch herauszupressen... |)

    Bis die Ergebnisse vorliegen, ist jetzt erstmal das Management sehr wichtig:
    - Gewöhnung an einen Maulkorb,
    - evtl. Hausleine
    - führe ein "Tagebuch", in dem Du genau solche Situationen mit ihm genau beschreibst: Uhrzeit, satt/hungrig, Mensch vor/hinter dem Hund, nach dem Spielen usw. Vielleicht findest Du ein Verhaltensmuster wie z.B.: immer beim ins Haus gehen, wenn der Mensch hinter dem Hund ist und er vorher 4 Runden durch den Garten gerannt ist...


    Du sagst, der Hund kommt aus einer Familie mit Kindern...
    Frag doch mal nach, ob er knurren durfte...
    Manche Hundehalter verbieten es den Hunden zu knurren, wenn die Kinder ihn nerven. Irgendwann hat der Hund dann gelernt, dass er nicht mehr warnen soll, sondern beisst gleich zu. Vielleicht hast Du ja so einen Hund bei Dir aufgenommen...
    Oder ob er Klapse bekommen hat und deshalb "Handscheu" ist, wenn man ihn am Kopf streichelt.


    Hoffe, dass Ihr bald die Untersuchungsergebnisse habt und dann wisst, ob es krankheitsbedingt oder verhaltensbedingt ist!

    Klar gibt es zwischen der "alten" Erziehung und dem Zuckerwattewerfen 1000 Zwischendinger...
    Auch in der Kindererziehung musste sich erst alles ändern - sprich diese antiautoritär "erzogenen" Blagen - bis man gemerkt hat, dass es auch ohne Gewalt geht, aber klare Regeln gefunden werden müssen. Ein Extrem wird meistens erst mal mit dem Gegenextrem beantwortet und daraus wird dann irgendwann "was Gutes"...
    In der Hundeerziehung tut sich zur Zeit sehr viel und das verunsichert natürlich auch, aber es liegt ein grosses Potential für ein besseres Miteinander vor uns.


    Ich hinterfrage immer sehr viel, habe einen Trainerschein und mache gerade ein Verhaltensstudium, um besser zu verstehen...
    Oft ist es für uns Menschen schwer, die Signale aus der Körpersprache unserer Hunde zu lesen, den Hundis fällt das viel leichter, aber sie beobachten und studieren uns ja auch täglich viel genauer, als wir sie.


    Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, wirklich konsequenter mein Verhalten zu analysieren. Es erfordert von mir viel Konsequenz immer die gleichen Kommandos zu geben. Z.B. jedes Spiel mit dem "Ende"-Kommando zu beenden und nicht einfach abzubrechen, weil das Telefon gerade klingelt...
    Meine Hunde wissen jetzt viel genauer, was ich von ihnen möchte!

    Ich glaube, viele Hundehalter stellen sich unter einer Hundeerziehung mit "positiver Verstärkung" immer noch vor, dass diese Hunde keine Regeln kennen, antiautoritär erzogen werden, alles dürfen und mit Leckerchen vollgestopft werden....
    Ich erziehe meine germanische Bärenhündin mit positiver Verstärkung, aber was das Wort "NEIN" bedeutet, das weiss sie genau!
    Zum besseren Verständnis, hier mal ein Beispiel: Mein Abendessen steht auf dem Wohnzimmertisch und Lottchen würde das jetzt gerne als kleine Zwischenmahlzeit einsaugen. Sie steht vor dem Tisch und der "Rüssel" wird schon ganz lang in Richtung Teller. Wenn ich jetzt "nein" sage, dann dreht sie sich um, kommt zu mir oder setzt sich hin. Dieses "Ersatzverhalten" belohne ich dann. Mittlerweile weiss sie genau, dass mein Essen tabu ist - es sei denn, ich gebe ihr freiwillig was ab. Bei mir steht abends auf dem Sofa oft eine Schale mit Süssigkeiten undr Nüssen herum, auch wenn ich den Raum verlasse, um z.B. in die Badewanne zu gehen. Obwohl meine beiden Hunde noch nie dafür bestraft wurden, wenn sie mir etwas gemopst haben, fehlt heute nicht ein Nüsschen, wenn ich wieder ins Wohnzimmer komme...


    Auch das Kommando "Warte" gibt es bei uns - ist gut für die Frustationstoleranz, oder das "Ende", damit signalisiere ich, dass ein Spiel von meiner Seite aus beendet ist.


    Auch "positiv verstärkte" Hunde können das ganz normale "Hundeplatztraining" durchführen, Sitz,Platz,Bleib und Komm werden gerne und entspannt befolgt, wohingegen andere Hunde, die bei uns auf dem Platz noch mit Leinenruck und Anschreien gedrillt werden, die Kommandos auch ausführen, aber eben nur mit halb so viel Spass wie mein Lottchen und mit einem "Stressgesicht"...Übrigens haben auch die brüllenden Hundehalter ein Stressgesicht!!!

    Leide heute mal wieder am Kopfschüttel-Syndrom!


    Da gehe ich mit meinem Sitting-Hund im Park spazieren, damit sie so viel Bewegungsfreiheit hat wie möglich, läuft das Mäuschen an einer Schleppleine. (Das "Mäuschen" ist ein hübscher Mix und sieht aus, wie ein gestromter übergrosser, kräftiger Malinois...) Von vorne kommt ein Pärchen mit einer kleinen Weissen Bulldogge - unangeleint.
    Ich rufe meinen Hund heran und sie geht neben mir Fuss, das Paar reagiert überhaupt nicht. Gott sei Dank ist mein Sitting-Hund absolut sozialverträglich und selbst als der Kleine Bulli ihr die Nase bis zu den Mandeln in den Hintern steckt, bleibt sie ruhig...Jetzt reagiert das Paar endlich " Der tut nix!!!" Na, das hat mich jetzt aber sehr beruhigt...
    Irgendwann sind die Beiden dann bei mir angekommen und die Dame erzählt mir, wie lieb ihr Schätzchen doch ist, dabei wurde er schon 3x wirklich böse gebissen... Als ich dann den Tip gab, ihren Hund doch besser zu sich zu rufen, wenn andere Hunde an der Leine entgegenkämen, wirkte sie leicht irritiert und meinte nur : "Wieso? Ihre ist doch ganz lieb!" :headbash:

    Maulkorbtraining:


    Bevor in Übungen ein Maulkorb verwendet wird, muss der Hund damit vertraut gemacht werden. Das ist wichtig, um Reaktionen des Hundes nicht sonderlich zu beeinflussen, wenn er einen Maulkorb trägt.Außerdem akzeptiert kein Hund es so ohne weiteres, wenn ihm plötzlich ein Maulkorb übergestülpt wird. Ein Maulkorb muss gut angepasst werden (ähnlich wie bei uns ein neues Paar Schuhe)!
    Bei einer Übungsdauer von täglich ca. 15 Min. dauert es meist bis zu 2 Wochen.
    Die Übungen sind schrittweise aufgebaut und jede Übung muss sicher sein, bevor die nächste darauf aufbauen kann.
    1. Zeige dem Hund den Maulkorb und gebe ihm dann einige schmackhafte Leckerlis. (es sollten besondere Leckerlis sein - z.B. etwas, was der Hund sonst nicht bekommt - Käse, Würstchen, gut zu handeln sind die abgepackten Leberkäse, die man in viele kleine Würfel schneiden kann)
    Mehrmals täglich sieht nun der Hund den Maulkorb und bekommt sofort die Leckerlis. Bitte wiederholen, bis der Hund beim Anblick des Maulkorbes eine positive Reaktion zeigt. Freu-Gesicht, Wedeln, Vorsitzen u.a.
    2. Ein Target-Spiel mit dem Maulkorb. Halte dem Hund den Maulkorb hin und belohne ihn jedes Mal, wenn er diesen mit der Nase anstupst. Auch hier wieder wichtig: zeitnahes Belohnen innerhalt 1-3 Sek.
    3. Wenn der HUnd den Maulkorb sofort anstupst, wenn er ihm hin gehalten wird, gibts die Belohnung nur noch jedes 2 oder 3 Mal. Dabei sollte versucht werden, auf besonders kräftige Stupser zu reagieren und diese sofort zu belohnen.
    4. Halte den Maulkorb so, dass die Öffnung zum Hund zeigt. Nun belohnst Du den Hund jedes Mal, wenn er mit der Nase an oder in die Nähe der Öffnung kommt. Wenn er die Tendenz zeigt, seine Nase in die Öffnung zu stecken, wird er mit besonders großen Brocken belohnt. Nun kann man den Hund noch dazu bringen, seine Nase in den Maulkorb zu stecken, wenn ein Leckerchen so positioniert wird, dass er es nur auf diesem Weg erreichen kann.
    5. Ab sofort gibt es nur noch eine Belohnung, wenn der Hund seine Nase in den Maulkorb steckt. Locken mit Leckerlis im Maulkorb wird jetzt ausgeschlichen. Nun bekommt der Hund das Leckerchen erst nachdem er die Nase in den Maulkorb gesteckt hat. Das Leckerchen wird dazu unten durch den Maulkorb geschoben.
    6. Jetzt wird mit einer Verlängerung der Verweildauer im Maulkorb begonnen. Verzögere die Belohnung um 1-2 Sek., dann bekommt er das Leckerli, wenn die Nase im Maulkorb bleibt. Bestärke ihn positiv mit Deiner Stimme - erzähle ihm, wie toll dieser Maulkorb ist. Fein......Allmählich wird die Zeit im Maulkorb auf 10 Sek. gesteigert.
    7. Stelle die Riemen des Maulkorbes so ein, dass sie sehr locker sitzen würden. Während der Hund im Maulkorb auf sein Leckerli wartet, hantierst Du ein wenig mit dem Kopfriemen. Sobald er sich daran gewöhnt hat, wird nun versucht, den Maulkorb locker zu schließen. Wenn er dann den Maulkorb das erste Mal vollkommen um hat, wird er in den höchsten Tönen gelobt und großzügig gefüttert.
    Zieht er seine Nase heraus, bevor der Riemen geschlossen wird, einfach noch einmal probieren. Ruhig und freundlich bleiben. Vorsichtig agieren.
    8. Nun werden die Riemen so eingestellt, dass sie fast schon dem korrekten Sitz entsprechen. Die Riemen werden geschlossen und der Hund wird ausgiebig gelobt und belohnt. Toll steht ihm der Maulkorb....
    9. Der Maulkorb wird nun allmählich enger gestellt und die Zeit wird gesteigert. Auch weiterhin gibts nach jedem Tragen eine supi Belohnung. Nun seid Ihr fast soweit, dass der Hund den Maulkorb für ein Training tragen kann.


    Noch einmal will ich darauf hinweisen, dass jeder einzelne Schritt wirklich gerne ausgeführt wird, bevor der nächste in Angriff genommen werden kann. Bei totaler Verweigerung des "nächsten Schrittes" wird erst einmal auf dem schon erreichten Stand weiter gearbeitet, bis der Hund sicher und freudig reagiert und bereit ist für den nächsten Schritt.

    Manchmal vergesse ich das Naheliegende und leider war die Zeit zum Bearbeiten schon vergangen:


    - Vom Halsband auf Geschirr umsteigen - falls Leyla noch nie ein Geschirr getragen hat, bitte erst langsam daran gewöhnen...
    - Sie bekommt eine Hausleine ans Geschirr, so dass Du immer eine Möglichkeit hast, den Hund im Haus zu führen, ohne Halsband oder Geschirr in Notsituationen hektisch packen zu müssen.(Hausleine am Halsband ist nicht so gut, da sie mal hängernbleiben könnte...also bitte Hausleine nur so lange ans Halsband, bis sie das Geschirr kennt)


    Management ist kein Training, sondern nur das Schaffen der richtigen Ausganslage, um den Teufelskreis an einer Stelle aufzubrechen! Jeder neue Biss bestärkt Deinen Hund darin, sein eingeschlagenes Verteidigungsmuster weiter durchzuführen. Leyla hat ihren Weg gefunden, sich gegen Dich zu wehren und es wird mit jedem Verteidigungsbeissen mehr in ihrem Verhaltensmuster abgespeichert!!!


    Der nächste Schritt wäre dann Vertrauensaufbau und Entspannung...

    Neben einem guten Trainingsaufbau solltest Du jetzt als erstes Dein Management ändern:
    - absolut nichts Interessantes sollte mehr herumliegen, so dass Ihr erst garnicht in die Situation kommt, in der Du eingreifen musst!
    - ein langsames Gewöhnen an einen Maulkorb könnte die Situation weiter entschärfen ( Dein Hund kann dann nichts mopsen und auch nicht in anderen Situationen beissen)
    -Fütterung verändern ( Langsameres Fressen der täglichen Rationen, Beschäftigung mit einem Futterball - statt Suchen von Gegenständen, Kaustangen geben, die sie kurz beschäftigen und die sie auf ihrem Platz öhne Störung in Ruhe fressen kann
    - einen Hundetrainer einschalten, der die Situation vor Ort beurteilen kann!!!