Hallo Fusselnase,
natürlich hängt das auch meiner Meinung nach vom Hund - und nicht zuletzt - auch von den sonstigen Aktivitäten ab.
Ich meine es gibt offenbar Leute deren Hund von 21.00 abends bis 9.00 morgens geschlafen hat und sie gehen dann mal raus zum "chillen" mit ihm. Kann mir vorstellen, dass ein Hund nach 12 Std. Schlaf nicht unbedingt "Entschleunigen" möchte, zumindest nicht jeder per se
Ich bin vor ein paar Tagen mit meinem Hund ca. 20 km gelaufen, viel Wald, viele Abzweigungen, fremdes Gebiet. Nicht die Strecke selbst fordert ihn da unbedingt sondern eher das "Abrufbar-bleiben", evtl. Hundekontakte, Kontakt zu mir halten, schwieriges Gelände u.ä.
Wenn ich nach so einem Weg zurückkomme in "heimische" Gefilde und mich irgendwo hinsetze wälzt er sich zunächst gerne im Gras - ich mache Pause, sitze rum, mache gar nichts und er liegt irgendwo (manchmal zwei, drei Meter von mir entfernt und schaut sich um, schnüffelt rum). Da habe ich wirklich das Gefühl, dass eine Art Entspannung stattfindet.
Nach einer Weile geht´s dann weiter - kann aber schon mal dauern
Manchmal haben wir einen ungewöhnlich schwierigen trail, bei dem er besonders gefordert wird. Da biete ich ihm natürlich - auch am nächsten Tag - einen gezielt entspannten Spaziergang an - keine Anforderungen, kein spezielles Training, nichts was ihn pushen könnte.
DAS funktioniert natürlich nur dann, wenn ich einen Hund habe, der mir das Gefühl gibt dass er das auch wirklich in dem Moment gerade braucht.
Allerdings ist es in meinen Augen KEIN "Herunterfahren" und auch kein "Entschleunigen", wenn sich jemand irgendwo hinsetzt und nichts tut, sein Hund allerdings wie bekloppt nach Mäusen die halbe Wiese umgräbt nur damit er mal macht was er möchte. Jagen gehört für mich nicht zur Entspannung ....auch nicht Jagen aus Langeweile!
Langeweile und Frust auszuhalten entspricht meiner Ansicht nach eher einer Übung als dem was ich unter "Entschleunigung" od. Entspannung verstehe (das Sitzen auf einer Bank gehört mitunter - je nach Umgebung - auch dazu).
In meinen Augen bringt es nichts, wenn ich meinen Hund dem unterwerfe was ich jetzt gerade für Entschleunigung halte - selbst dann wenn es an seinem Bedarf vorbeigeht. Wo bliebe denn da die "Zwanglosigkeit"?
Tschüss und viele Grüße
Ralf