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weißt grad nicht wer das geschrieben hat, aber mein Hund weiß das ich was drauf habe..., jo er ist schneller, aber in den bergen, oder an Kliffs, da merkt er dass ich mehr drauf hab!!! außerdem bring ich haufenweise Futter ran!:) is doch was
Hallo,
eigentlich wollte ich diesen Thread ja nicht mehr unbedingt "füttern" da er irgendwie komisch geworden ist, aber da ich anscheinend gemeint bin...nur leider kann ich mich schlecht kurzfassen
Ich meinte natürlich nicht, dass der Hund uns in irgendeiner Weise "bewundert" für das was wir können (das wäre ja in der Tat sehr "vermenschlicht" gedacht), sondern dass der Vergleich Mensch/Hund od. Hund/Wolf absolut hinkt. Der Hund ist in SEINEM Bereich zu deutlich mehr Leistung fähig als ein Mensch in ebendiesem - oft weiß der Mensch nicht einmal wann genau eine Aktion beim Hund beginnt noch was sie bedeutet, weil wir einfach nicht in seiner Gefühlswelt leben (ist ja auch keine Schande - er lebt ja auch nicht in unserer).
Dass der Besitzer besser klettern kann, liegt einfach daran, dass der Hund anatomisch nicht besonders fürs Klettern an Steilhängen geeignet ist. Vögel sind z.B. für meinen Hund keine "Helden" weil sie fliegen können...es interessiert ihn einfach nicht, weil sie eben anders sind - halt keine Hunde (allenfalls Beute - aber für meinen sind sie nicht einmal das). Ich kann mir also nicht vorstellen, dass, wenn ich klettern würde mein Hund unten steht und denkt:"wow, absoluter Wahnsinn! Das könnte ich niemals...was der alles kann!" Viel wahrscheinlicher ist doch, dass er es als gegeben hinnimmt - ein Mensch ist halt kein Hund ...und DAS weiß er auch. Mit den Fähigkeiten die einem Hund gegeben sind können wir uns in der Tat nicht messen. Wenn ich im Garten eine Cent-Münze verstecke und ihr beide danach suchen müsstet ...wer würde wohl schneller fündig (bei Fleischwurst wären die Chancen noch geringer ). Beim Jagen siehts für den Menschen auch nicht so gut aus. Unsere Reflexe, unsere Anatomie, unser Empfinden, unsere Mimik, die Art Gefühle auszudrücken....unterscheiden sich sehr deutlich!
Ist vielleicht falsch rüber gekommen. Ich wollte nur deutlich machen, dass der Hund einen Menschen niemals als Hund erkennen wird - warum sollte ich dann so tun als wäre ich einer? Und noch wichtiger die Frage: Was sollte ihm vermitteln - dass ich ein "Leitwolf" bin? Weil ich ihm klarmache, dass ich ein Hilfsmittel habe mit dem ich ihn daran hindern kann seine Umwelt wahrzunehmen - so wie es ein "Leitwolf" von seinem Rudel erwartet? Und wenn er (noch) nicht mit mir kommunizieren kann, weil er mich nicht versteht (warum versteht der mich eigentlich nicht wo ich doch das Leittier bin? - ach ja ich bin kein Hund...und spreche als Leittier noch nicht mal seine "Sprache" auBacke!) dann bringe ich es ihm bei indem ich körperlich werde. Die Sache mit dem Leitwolf-hat irgendwie einen Haken - so macht es auf mich den Eindruck.
Und wenn dem so ist, dann ist jede "erzieherische" Handlung die diesem "Ich-bin-der-oberste-Hund-im-Rudel"- Gedanken entspringt ad absurdum geführt.
Ich sehe die Beziehung zwischen Mensch und Hund eher als eine Art Symbiose. Beide haben einen Nutzen aus dieser Beziehung (je besser sie funktioniert desto hochwertiger ist der von BEIDEN empfundene Nutzen) - DAS kann meiner Meinung nach auch der Hund begreifen (kommt mir zumindest bei meinem so vor ). Dass der Mensch dem Hund Futter gibt, das ist nach meinem Verständnis ein Teil dieser symbiotischen Beziehung - ob der Hund meine Art mit ihm umzugehen auch als Teil einer guten Beziehung od. einfach als notwendiges Übel empfindet, das er ertragen muss, weil er von mir abhängig ist, ist eine Frage die jeder für sich selbst beantworten muss. Daran knüpft sich die Frage WIE man dem Hund etwas vermitteln will. Ich habe bei meinem die Erfahrung gemacht, dass als er erst einmal begriffen hat DASS wir kommunizieren können er auch nach Verständigung gesucht hat und diese auch weiter ausbaut. Hat aber wohl etwas damit zutun wie er den Lernprozess empfunden hat. Ich glaube ein Hund der zuviel "Druck" erfährt wird im Zweifel Kommunikation eher meiden als suchen.
"Hunde haben nicht so ein Schmerzempfinden wie Menschen ....die können was ab....". Ist auch so eine Aussage, die ich eigentlich nur dann treffen kann, wenn ich schon einmal wie ein Hund empfunden habe. Naja, wie genau empfinden Hunde denn Schmerzen? Ich stecke da nicht drin und würde es gut finden wenn mir das jemand vermitteln könnte - meine ich ganz ehrlich. Wo finden die statt und was lösen die aus? Ich würde das gerne von jemandem erfahren, der das 100%ig weiß. Meiner wurde mal vom Nachbarshund "gezwickt" (nicht verletzt) seitdem mag er ihn nicht mehr - wenn er MICH also wirklich als Hund sehen sollte (was ich wie gesagt bezweifele) dann sollte ich auf jeden Fall vermeiden ihn zu "zwicken"
Wenn der Hund ins "Sitz" gedrückt wird wird er daran nicht sterben - die sterben sowieso nicht so schnell ...da kann man noch viel mehr machen. Aber ist es nicht berechtigt zu fragen ob DAS die beste Methode ist mit dem Hund umzugehen ....sollte nicht JEDER auf der Suche nach dem BESTEN Weg für sich und sein Tier sein? Beurteilen kann man natürlich eine Frage in einem Forum nur so, wie sie auch gestellt und verstanden wird. Und die TS schien mir verunsichert ob diese Trainingsform die richtige für SICH und ihren Hund ist. Nun, auch Trainer sollte man zwischendurch mal hinterfragen und nicht nur Anweisungen umsetzen - im Interesse des Hundes. Denn wenn ich nicht hinter einer Methode stehe, dann kann ich sie auch nicht umsetzen. Und auch als Trainer muss ich meine Anweisung auch prüfen. Kann ich von jedem den gleichen Umgang mit dem Hund erwarten. Auch wenn die zu trainierende Person für diesen Weg aufgrund ihrer Persönlichkeit ungeeignet ist. Offensichtlich hat die TS doch etwas im Umgang mit dem Hund als "komisch" empfunden, sonst hätte sie es nicht hinterfragt. Und wenn ich auf ein großes Ziel hinarbeite, muss ich mich doch dennoch fragen ob die kleinen Schritte dahin für mich vertretbar sind und ob ich in die gewünschte Richtung gehe. Es gibt nun mal nicht DIE EINE Methode, die du schlucken musst od. der Hund ist verkorkst. Vielmehr macht es manchmal auch Sinn als Trainer zu sagen:"Ich kenne nur DIESEN Weg - einen anderen kann ich dir nicht vermitteln!" Ist dann vielleicht nicht der ideale Trainer für mich...aber wenigstens ehrlich.
Wenn mir jemand etwas sagt wie z.B. mein Hund solle mir so folgen, wie das Rudel dem Leitwolf, dann zweifele ich schon mal an einer gewissen Kompetenz. Denn wie soll mir jemand wirklich schwierige Dinge vermitteln, der offensichtlich selbst den Unterschied zwischen Hund und Wolf nicht kennt od. wissentlich ignoriert. Muss ich doch davon ausgehen, dass diese "Ich-bin-der-Leitwolf"-Theorie soetwas wie sein "Grundlagendenken" seine Basis ist auf der er sein gesamtes Training aufbaut. Ob man das o.k. findet kann doch logischerweise nur jeder selbst empfinden. Ob dieser Trainer so ist od. anders kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen wenn man ihn nicht selbst kennt. Das alles hat ja nichts mit dem Menschen an sich zutun. Ich kenne viele sehr freundliche Menschen, die nicht meine Meinung teilen ...ich mag sie trotzdem...!
Tschüss und viele Grüße
Ralf