Hallo,
Labradora hat es schon sehr treffend erklärt! Es gibt reichlich Untersuchungen dazu. Der bekannte Mediziner (Zellphysiologe RUB) Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt (hoffentlich habe ich ihm jetzt nicht einen Dr. zuviel gegeben ;), sorry ) hat sich dazu schon geäussert als es um die Frage ging ob Hunde "Angst" riechen können und es ganz ähnlich erklärt.
Es fällt uns halt in der Regel schwer uns vorzustellen, dass es auch eine andere Form der Wahrnehmung gibt - wir wissen es zwar, machen uns aber über deren Auswirkung beim Lernen und beim Umgang mit dem Tier keine Gedanken. Für einen Hund ist es in der Tat nichts Besonderes die kleinste Veränderung unseres Geruches mit unseren Handlungen zu verknüpfen - machen die untereinander ständig
So gibt es einen Versuch der sich mit der sog. inneren Uhr des Hundes befasst.
Ein Mensch verlässt morgens das Haus und kehrt um 16.00 Uhr zurück nach Hause. Regelmäßig steht der Hund punktgenau 20min vor dessen Rückkehr erwartungsvoll vor der Tür. Es gibt die Theorie, dass die nachlassende Konzentration des Geruchs seines Menschen im Raum ausschlaggebend sein könnte, für dieses Verhalten. Frischt man den Geruch zwischendurch auf verpasst der Hund häufig dösender Weise die Ankunft seines Menschen - kein wissenschaftlicher Beweis, aber eine sehr interessante Theorie.
Unser Verhalten wird von Pheromonen begleitet die z.B. der Partnersuche od. eben ganz allgemein der Mitteilung dienen. Unser "verkümmertes" System nimmt diese jedoch nur unterbewusst war. "Einander riechen können" ist z.B. nicht nur eine Flosskel sondern dient mitunter dem Abgleich eines Genmusters (bei der Partnerwahl) od. der Vermeidung eines Kontakts mit Erkrankten (mal intensiv an der getragenen Kleidung eines Fieberpatienten riechen ...die meisten Menschen sagen: "Das riecht irgendwie komisch!" Angst, Erregung, Freude ....wird begleitet von Pheromonen. Ein Teil des Geruchs den wir aufnehmen geht z.B. direkt in den Bereich des Gehirns in dem die Erinnerungen verarbeitet werden (deshalb erinnern wir uns bei einem bestimmten Geruch auch an zurückliegende Ereignisse) ...ein anderer Teil geht ins limbische System wo die Emotionen und der Trieb geregelt werden. Selbst WIR werden also deutlich mehr durch unsere Fähigkeit zu Riechen gesteuert als wir uns womöglich selbst bewusst machen.
Es ist nicht schwer vorstellbar dass Botenstoffe, die für uns kaum bzw. gar nicht bewusst wahrnembar sind für ein Lebewesen wie einem Hund, der neben seiner unglaublich leistungsfähigen Nase auch noch über ein zusätzliches "Instrument" zur Auswertung von Pheromonen verfügt (Jacobson'sches Organ) quasi wie ein offenes Buch zu lesen sind.
Er riecht es und verknüpt das darauffolgende Ereignis. Es ist dem Hund also nicht angeboren, aber er lernt es über das Riechen.
Ich mache mir Gedanken über den entgegenkommenden Hund (...."ob das jetzt wohl gut geht, allein die Körperhaltung, ich glaube das knallt gleich mächtig!" ....und dann "tue" ich mal so als ob ich nicht nervös bin .....
Tschüss und viele Grüße
Ralf