Beiträge von MoniqueG

    Ich tu mich schwer bei der Vorstellung das ein halbwegs ernsthaft veranlagter Hund sich Auslauf auf einer leeren Fläche holt.


    Wenn ich einen meiner TWH´s allein in einen leeren Garten oder ähnliches werfe , dann checkt der Hund einmal den Garten ab und knallt sich dann in die Sonne. Sinnfreies rennen gehört nicht zwingend zu ihren Hobbys.

    Bewegung kommt dann erst in den Hund wenn ich mich mit ihm befasse oder von außen ein Reiz kommt aber ganz generell würden meine beiden wohl pennen und warten ob es heute noch was spannendes zutun gibt.


    Keine Ahnung ob HSH da so anders ticken.

    Ich geh immer mal wieder zu Trainingszwecken in Lokale mit den Hunden. Wir haben hier unseren Lieblings Italiener der Newton heiß und innig liebt und regelmäßig mit unter dem Esstisch hockt.


    Das größte Kompliment ist immer wenn wir dann aufstehen und ein raunen durch das Lokal geht, weil keiner den Hund im Pony Format unter dem Tisch bemerkt hat. Wenn ein Hund in der Größe und Optik von Newton mitgeht ins Restaurant dann hat er sich aus meiner Sicht unsichtbar zu machen und maximal zu atmen.


    Im Alltag wenn wir nicht speziell Trainieren lassen wir die Hunde deshalb in der Regel auch Zuhause. Für die beiden hat es absolut keinen Mehrwert. Da wir aber viel unterwegs sind (auch im Sommer wo im Auto lassen keine Option ist) müssen sie es halt können.

    Das alleinbleib Problem ist unabhängig von Trainingsversuchen und wann du startest.


    Newton war die ersten Jahre eigentlich nie Zuhause allein höchstens mal im Auto. Mit 3 Jahren hab ich ihn dann spontan ohne regelmäßigkeit immer mal wieder 4 Stunden allein gelassen.


    Katara sollte von Welpenbeinen an allein bleiben und hat meinem Mann die Wohnung bis auf die Grundmauern beschädigt bis er einen Indoor Zwinger aufgestellt hat.


    Wahlweise hast du Glück und bekommst einen Newton dems egal ist , eine Katara die es zumindest eingeschränkt lernen kann oder du hast Pech und brauchst einen verdammt guten Knast und tolerante Nachbarn wegen dem Geheul. Letztere lässt du aber auch nicht freiwillig täglich 8 Stunden allein.

    Schon allein die Wolfart ist unterschiedlich beim Tschechen wurden Karpaten Wölfe genutzt beim SWH (korrigiert mich wenn ich falsch liege) der sibirische Wolf.


    Beim SWH war das Ziel einen Hund ohne großes Aggressionspotential zu Züchten heißt ohne Vorwärtsgang das sind dann gern die Hunde die auf Ausstellungen flach vor Panik auf den Boden gepresst von überergeizigen Leuten durch den Ring geschliffen werden und sich von oben bis unten einpinkeln (aber auch da gibt es mittlerweile durch aus auch positive Beispiele).


    Beim TWH war das Ziel den Schäferhund zu verbessern und einen Hund für den Grenzschutz zu züchten. Also konsequent den Vorwärtsgang zu fördern. Ein TWH sollte eher angreifen als ausweichen.

    Auf Ausstellungen sind das dann die Hunde (gerade die jungen Rüden) die sich schon am Ringrand aufspulen und bepöbeln und den Richter versuchen in den Popo zu beißen.


    Völlig unterschiedliche Rassen. Beim SWH kenn ich einige die sich am liebsten schon selbst erschießen würden wenn was gruseliges im Fernseh kommt und die auch wenn du schon zwei Stunden zu besuch bei denen im Wohnzimmer sitzt und sie ignorierst immer noch panisch versuchen zu flüchten.


    Aber auch da gibt es den ein oder anderen SWH wo man merkt es bewegt sich was in der Zucht.

    Für mich persönlich käme Einzelhaltung bei diesen Hunden nicht in Frage. Man sollte allerdings bedenken das TWH´s zur gleichgeschlechtlichen Unverträglichkeit neigen und sich dessen bewusst sein.


    Meiner Erfahrung nach ist der Leidendruck bei den Haltern größer als bei den Hunden. Diese Hunde kommen in der Regel sehr gut damit zu Recht die Nachbarschaft zu terrorisieren und Zuhause die Regeln vorzugeben. Es handelt sich in aller Regel um sehr Selbst- und Statusbewusste Hunde.

    Ich persönlich kenne aber auch keine Exemplare in meinem Umfeld die Scheu sind und ein Thema mit dem Leben im Ruhrgebiet haben.


    Einzig das Alleinbleiben sollte man an der Stelle ausklammern, da ist der Leidensdruck beim Hund echt hoch.

    Jetzt muss ich mal eine Lanze brechen für die Rasse.

    Ich habe ja mittlerweile zwei Exemplare aus dem gleichen Wurf für mich kommt nichts anderes mehr in Frage.
    Ich kenne mittlerweile einen ganzen Haufen TWH keiner davon hat einen 2 Meter hohen Zaun um sein Grundstück allerdings ist auch keiner von uns blöd genug die Hunde stundenlang unbeobachtet allein im Garten zu lassen.


    Der Knackpunkt beim TWH ist und bleibt das alleinbleiben, da kann man tatsächlich richtig Probleme bekommen. Newton bleibt schon immer problemlos zuhause ohne Box ohne Eingrenzung ohne Sicherheitsvorkehrungen, da hatte ich durch die Horrorgeschichten mehr Sorgen als berechtigt waren.

    Katara bleibt nach langem Training mit Newton allein ungesichert aber nicht ganz allein. Bei ihr sollte man allerdings alles fressbare lieber in Schränken verstauen. Wenn sie komplett alleinbleiben muss bleibt nur der ausbruchssichere Zwinger. Stress haben die beiden zusammen beim alleinbleiben nicht.

    An der Stelle die Warnung ich kenne einige TWH die auch mit viel Training nie gelernt haben allein zubleiben und jede Chance nutzen hinter ihrem Halter herzukommen.


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    Trainierbar sind beide sehr gut. Newton läuft problemlos frei , pöbelt seltenst mal und ist auch auf dem Hundeplatz im Gruppentraining meist der Gruppenstreber und Vorzeighund. Bis wir halbwegs erfolgreich auf dem Hundeplatz trainiert haben hat es gedauert. Und auch sonst ist die Erziehung langwieriger aber sicher nicht vergebens. Bei Katara ist zu beginn sehr viel schief gelaufen aber auch Madame wird langsam alltagstauglich.


    Besuch bekommen ist auch mit Katara nachdem man ihr erklärt hat das Besuch kein Futter ist kein größeres Problem mehr.Man sichert halt die ersten 5 Minuten und hat Madame dann beim ersten Mal im Blick. Da hat man nicht mehr oder weniger Sorgen mit wie mit einem Malinois. Wenn es für mich Vorraussetzung ist das ich jederzeit Kindergeburtstag feiern kann und den Hund mittendrin statt nur dabei laufen lassen kann, wähle ich eine andere Kategorie Hund.


    Ganz generell hat man mit dem TWH meist in der Pubertät Probleme , viele der Hunde die ich kennengelernt habe die nach vorn gehen in dem Alter sind im Kern einfach unsicher und reagieren dann nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung. Daraus entwickelt sich dann häufig die Kernprobleme ,weil man nicht gegen diese Unsicherheit vorgeht und die Hunde durch ihre Optik eben auch den passenden Erfolg bekommen.


    Ich fahre mit den Hunden auf Ausstellungen, bin in Hotels unterwegs und gehe mit ihnen durch die Stadt und den Zoo.


    Fremdhunde sind noch ein Thema bei beiden. Solange die Fremdhunde nicht in der Absicht zu spielen ranrauschen und Newton ignorieren tut er es ihnen gleich und toleriert auch wirklich enge Abstände (siehe Ablage auf dem Hundeplatz die meisten der Hunde waren ihm fremd).


    Katara möchte die meisten erstmal fressen ist aber definitiv handelbar und überzeugbar. Wenn man den beiden die Hunde vernünftig vorstellt sind beide nach einiger Anlaufzeit gut verträglich. Umso gelassener und souveräner der Hund umso besser.

    Den kleinen Spitz Rüden hab ich beispielsweise nach 3 Mal treffen für 3 Wochen in Urlaubsbetreuung gehabt. Und er ist heil und am Stück wieder nach Hause gefahren.


    Ganz generell kann man die TWH von vor 10 Jahren nicht mehr mit denen von heute zu vergleichen. Die Zucht geht da schon in eine gute Richtung. Wenn man Interesse an den Hunden hat sollte man sich verschiedene Züchter anschauen , die Aufzucht vergleichen und unbedingt aus seriöser Quelle kaufen. Es gibt zwischen den Linien riesen Unterschiede im Wesen.


    Die meisten Züchter und Halter haben ihre Türen offen für Interessierte. Auch wenn du überlegst aus dem Tierschutz zu adoptieren solltest du dir die Hunde mal Live und in Farbe anschauen.


    Genauso wie bei jeder anderen Spezielleren Rasse sollte man sich überlegen : Will ich das wirklich, kann ich mit dem Worst Case leben und habe ich genug Zeit für so einen Hund.

    Zeit ist der Kernpunkt schlecht hin bei der Rasse, die Hunde sind einfach Zeitaufwendiger, weil das Training einfach soviel länger dauert.


    Was man auch bedenken sollte was mein Mann mit Katara nicht gedacht hat. Viele Hundeschulen sind mit dem Typ Hund haltlos überfordert oder lassen einen erst gar nicht den Platz betreten. Ich hatte schon Tierärzte die meinen Lammfrommen Newton nicht anfassen wollten weil "Die sind gefährlich und die beißen". Bevor man den Raum betritt hat man schon einen Stempel mit so einem Hund.


    Egal wo man hingeht man ist Attraktion Nummer 1. Ich hatte es schon das sich Leute in der Eisdiele ungefragt zu mir an den Tisch gesetzt haben ungeachtet dessen das ich im Gespräch war und mit mir das für und Wider der TWH diskutieren wollten.


    Für mich kommt aber trotz aller Nachteile keine andere Rasse mehr in Frage ich bewundere die Klarheit in ihrer Kommunikation , ich liebe die psychische Belastbarkeit und die innere Ruhe. Ich liebe es auch mal querdenken zu müssen um den Hund irgendwelchen Quatsch beizubringen. Ich feier gern die kleinen Erfolge und habe Spaß dran an kleinen und großen Bausstellen zu arbeiten. Für mich die Rasse schlechthin und Newton und Katara sind auch sicher nicht die letzten TWH die bei mir leben.


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