Sollte ich einen Unfall haben ist mein Bruder, als zweite Hauptbezugsperson gefragt. Er ist in der glücklichen Lage im Zweifel Home-Office machen zu können oder den Hund mit ins Büro zu nehmen.
Sollte er gleichzeitig mit mir dahin siechen geht Newton ein Stockwerk höher zu meinen Eltern. Das kennt er und würde ihn auch über Tage und Wochen nicht jucken. Die Bindung zu meinen Eltern ist ähnlich eng wie zu meinen Bruder und mir. Meine Mutter ist Hausfrau und somit eh Zuhause. Mit mitte 50 schafft zumindest mein Vater die 35Kg geballte Liebe auszuführen.
Wenn auch die gleichzeitig im Krankenhaus landen dann bleiben noch 3 verschiedene Hundehalter in meinem Umfeld die Zeitlich, Körperlich und Kompetenzmäßig in der Lage sind Newton über einen längeren Zeitraum zu betreuen. Wäre sicher nicht unbedingt schön würde aber auch klappen.
Sollten auch diese Leute ihr Wort brechen wird er 15 Minuten ins Auto gesetzt und zu Züchterin gebracht, sie würde in einem Notfall jederzeit Acht auf ihn geben oder eine Stelle finden wo er kurzfristig unterkommt.
Wenn auch das nicht klappen sollte, weil das Haus der Züchterin nieder gebrannt ist und kein ihr Bekannter einspringt gibt es in der Nähe noch eine Pension mit ausbruchssicheren Zwingern und Einzelhaltung.
Die Optik hat zumindest bei mir nachdem zweiten Treffen von TWH keine Rolle mehr gespielt. Für mich sehen, seitdem die meisten TWH eher nach einem anders farbigen Schäferhund aus.
Ich habe über 2 Jahre hinweg regelmäßig die Mutter und große Schwester meines Rüdens besucht. Ich wurde mit offenen Armen empfangen und mir wurde von den Züchtern ermöglicht ihre Hunde in diversen Alltagssituationen kennenzulernen. Sei es die volle Hütte bei einer Grillparty, normales Gassigehen, Ausstellungen oder Gassi mit fremden Hunden.
Mir wurde auch Newtons Vater vorgestellt (cooler als dieser Hund geht einfach nicht) und mir wurden Kontakte zu den Besitzern des vorherigen Wurfs ermöglicht.
Auch die Mutter und Schwestern von Newtons Vater konnte ich kennenlernen.
Was ich gesehen habe waren normale Hunde, die in manchen speziellen Situationen ein wenig Management brauchten aber damit völlig unauffällig durch die Welt gingen.
Management ist seit Naikey hier lebt eh mein zweiter Vorname und mir mittlerweile so ins Fleisch und Blut übergangen, das es mich nicht wirklich einschränkt. Ob ich jetzt einen oder zwei Hunde habe der fremde Hunde am liebsten von weiten sieht macht für mich im Alltag keinen Unterschied.
Ich habe lange, mit mir gerungen, ob ich einen Welpen nehme oder nicht. Eben weil ich trotz all den positiven Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gemacht habe mir nicht sicher war ob ich diesen Hunden gerecht werden kann.
In der Welpenzeit war ich wöchentlich 2-3 Mal vor Ort und konnte mir doch ein recht umfangreiches Bild von den Welpen machen. Die Züchter haben sich eine unglaubliche Arbeit mit der Sozialisierung gemacht. Newton war mit 8 Wochen wirklich absolut durch nichts mehr zu erschrecken und er kannte zumindest schon ansatzweise die Bedeutung von "Nein". Sogar an der Stubenreinheit wurde schon soweit gearbeitet, das er draußen pinkeln eindeutig bevorzugt hat und dementsprechend unglaublich schnell Stubenrein war.
Bei uns hat er dann im Welpenalter auch eine umfassende Sozialisierung mitbekommen, die auch heute noch weiter geführt wird.
Die endgültige Entscheidung, das er wirklich einziehen darf habe ich mit großen Bauchschmerzen als er 7 Wochen war getroffen.
Mittlerweile möchte ich ihn nicht mehr missen er ist eine echte Bereicherung für uns und unsere anderen beiden Hunde.
Allein bleiben müssen meine Hunde generell selten. Ich arbeite von Zuhause aus. Entweder ich bin da oder mein Bruder oder meine Eltern. Wenn ich mit meinem Bruder mal was einkaufen will und die Eltern nicht da sind, bleibt Newton im Auto in seiner ollen Plastik Box (die übrigens noch keinen einzigen Kratzer aufweist). Wenn er sie doch noch anfrisst, kein Ding dann kommt halt eine ordentliche unzerlegbare ins Auto.
Ich habe mir vor der Anschaffung ordentlich Geld zur Seite gelegt um eventuelle Schäden entspannt zu überleben. Da ich davon ausgegangen war dass das alleinbleib Training zur völligen Zerstörung der Wohnung führt haben wir auch hier nach dem Einzug noch nicht viel gemacht und das Geld lieber an die Seite gelegt.
In der Regel nehme ich ihn aber meistens wenn es möglich ist einfach mit in die Stadt oder ins Restaurant, damit Menschenmengen alltäglich für ihn bleiben. Scheue kenne ich vom TWH gar nicht. Einzig die Ausstellungen setzen einigen zu. Trifft man die gleichen Hunde am Rand des Rings, die im Ring gekrochen sind verhalten die sich oft völlig anders.