Hallo Ihr Lieben,
puh... da hatte ich ja viel nachzulesen :) Gerade diese "Pförtner"-Diskussion und das Thema "absoluter Gehorsam", fand ich grade echt spannend und habe mal überlegt, wie es bei uns so ist.
Fürsti ist jetzt sieben Monate alt und ein gut entwickelter, keck freundlicher Junghund geworden. Er ist ein Rüde mit einem unglaublich dicken Fell vom Gemüt her. In vielen Situationen kommt uns das sehr entgegen, er ist gar nicht ängstlich und geht auf neue Situationen immer interessiert und offen zu. Gestern zum Beispiel haben wir mal wieder in unserem neuen Häuschen Tapeten abgerissen und Fürsti lag zufrieden mitten im Chaos und hat gepennt. Mein Mann hat die kreischende Flex angeschmissen und unser Lütter hat nur kurz hoch geguckt, festgestellt, dass nix ist um das es sich aufzuregen oder ängstigen lohnt, und hat die Augen wieder zu gemacht und weiter gepennt.
Den erschüttert halt so schnell nix. Das zeigt sich auch, wenn wir mal schimpfen Oft guckt er einen dann an als ob er sagen will "nu reg dich mal nicht so auf, Alter" und macht mit einem Gleichmut weiter, der seines gleichen sucht. Buddeln zum Beispiel. Der Lütte hat angefangen unseren neuen Garten umzugraben. Noch ist das nicht so wild, weil der Garten völlig verwildert ist. Aber nächstes Jahr wollen wir da ran und es wäre ungünstig, wenn er sich dann weiterhin von hier bis China gräbt. Anderes Beispiel: Fürsti soll, wenn wir eine Straße überqueren "Sitz" machen. 99 mal klappt es super, beim hundertsten mal braucht er ewig. Da reicht dann ein strenger Blick als wenn er meint "ja ja, ich weiss ja... mach ich auch gleich... Muss nur noch kurz... " *g* Manchmal muss man da auch mal ein bisschen ruppiger sein, wenn er grad den totalen Dackel-Dickkopf-Modus drin hat. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass das was an unserer guten Bindung und Beziehung ändert. Mit "Mein lieber Schatz, ich fände es jetzt ganz grossartig, wenn du es unterlassen würdest unseren Garten umzugraben" werde ich da nichts. Wenn er auf Stop nicht reagiert, muss man ihn auch schon mal kurz anrempeln und sich körperlich bemerkbar machen. Dann guckt er mit einem "ach ja, da war ja was" hoch und hört auf damit.
Ich möchte nicht, dass mein Hund ein Roboter ist. Ich möchte und habe zum Glück ein fühlendes Wesen an meiner Seite, das manchmal auch eigene Ideen von der Welt hat. Oft haben wir die gleichen Ideen, aber manchmal halt auch nicht. Solange er sich und andere damit nicht in gefährliche Situationen bringt, finde ich das auch ok.
Pförtner: Jetzt auf der Baustelle steht den ganzen Tag die Terrassentür auf und dank Gartenzaun darf Fürsti rein und raus wie er mag. Und wenn dann die Tür doch mal zu ist, weil sie versehentlich einer zugemacht hat. und er sitzt davor, dann spiele ich auch gerne mal Pförtner und lasse ihn raus. Wenn ich das dann mal nicht tue, weils grad nicht passt oder es draussen schüttet, dann ist es für ihn auch ok und er sucht sich nach kurzer Zeit einen anderen Platz oder was zum Spielen. Ich bin total begeistert, wie lieb er jetzt in der Umbauphase im Haus ist. Ich hatte ein Treppengitter mitgenommen um ihm einen Raum abzutrennen wenn nötig, aber das brauchen wir gar nicht. Mein lieber Schnuffelhund macht das ganz großartig!
Liebe Melly, ich hoffe, dass die Trainerin euch weiterhelfen kann. Unser Fürsti ist ein absoluter Langschläfer und ich muss ihn morgens oft nötigen mit mir Gassi zu gehen. Der würde bis 10 Uhr pennen, wenn er könnte (manchmal kann er, grad mit der Baustelle eher nicht *g*) und Rubys Theater würde mich auch ganz schön nerven. Ich drücke euch die Daumen, dass die neue Trainerin Ideen habt um das Problem in den Griff zu kriegen.
So... unser Bürschchen letzte Woche beim Trimmen und sieht jetzt aus wie ein erwachsener Dackel. Bei Gelegenheit stelle ich mal ein Foto ein.
LG Maja511 und Fürst der Finsternis, der grad so überhaupt nicht zum Fürchten ist, sondern einfach nur zum Gernhaben