Also. .... ICH bin schon der Meinung, dass zwei Hunde, die zusammen leben, das auch unter einander regeln können sollten, was dem Althund passt und der Junghund zu unterlassen hat (mitunter sogar umgekehrt!), bzw. wer im "Hunderudel" der Chef ist. Denn es ist - zumindest in meinen Zweierrudeln, - sehr häufig der Althund derjenige (gewesen), der dem Jungspund auch sehr viel beibringt, auch Lehrer, Beschützer, Kumpel ist.
Ihm erzieherisch das Heft aus der Hand zu nehmen, was die Sozialisierung unter Artgenossen ausmacht, finde ich absolut nicht richtig. Ich bin aber auch nicht der Typ, der unbedingt, wie bei vielen Vorschreibern zu lesen ist, unbedingt der "Chef" sein muss. Ich korrigiere und erziehe, was für MICH wichtig ist: dass sie aus "menschlicher" Sicht gut kompatibel, gut erzogen, Umwelt(v)erträglich, gut zu handeln sind und nicht negativ auffallen, niemanden belästigen, aber es gibt auch die Erziehung und "Lehre" unter Artgenossen, die mit uns Menschen nicht unbedingt viel gemeinsam hat. Ich kann und will dem Junghund NICHT beibringen, welcher entgegenkommende Vierbeiner sich für entspannte, gute Begegnungen eignet, diese Erfahrung muss der Jungdhund selbst und vor allem in und durch Beobachtungen des Verhaltens des Althundes machen.
Ich denke, gerade diese permanente Einmischung der HH in diesen Begegnungen führt dazu, dass sehr viele Hunde immer mehr Probleme mit ihnen fremden Artgenossen bekommen, unverträglich werden, weil sie nie die Gelegenheit bekommen, selbst zu lernen und erfahren, welcher vierbeinige Entgegenkommende etwas taugt und welcher nicht. Es wird hektisch weggezogen, ausgewichen, hochgenommen, die Strassenseite gewechselt .....
Wenn Rodin, oder vor ihm Axel, meint(e), seinen jungen Kumpel mal zusammenfalten zu müssen, hat(te) er i. d. Regel einen sehr trifftigen Grund dafür, den auch Primo und seine jeweiligen Jungdhund-Vorgänger sehr gut kennen (kannten). Da es dabei nie aus dem Ruder läuft, lasse ich das auch zu, auch wenn das Löwengebrüll Rodins für mich bei diesen seltenen Gelegenheiten entsetzlich klingt. Es gibt dennoch nie ein "Blutbad" oder irgendwelche "Verletzungen". Dass Primo danach ein bisschen zurückgestutzt ist, schadet ihm nicht, weil er in seinem Übermut gebremst wird, und auch die Grenzen wieder mehr erkennt.
Dazu kommt auch noch die Beobachtung, auch in Freundeskreis-Rudeln, dass so mancher Althund-"Boss" sogar froh ist, wenn er nicht mehr "Chef" sein muss. Vorausgesetzt, der Thronfolger eignet sich auch dazu. Das scheinen auch unsere Hunde sehr gut unterscheiden zu können.
Da Fiepi sich offensichtlich immer noch sehr gut durchsetzen kann, wenn man ihn lassen würde, denke ich, dass er gar nicht so sehr leidet, ausser bei den Rempelspielchen des Junghundes. DIESE würde auch ich unterbinden und den Junghund zurückschrauben. Alt genug ist er, um es zu lernen. Und ich vermute mal, wenn die beiden permanent getrennt werden, kommt es zu immer mehr Frust-Aufbau von BEIDEN Seiten, denn die Klärung der Situation und Rangfolge wird permanent unterdrückt. Hunde sollten, vor allem, wenn sie miteinander leben, durchaus klären können, wer "oben", und wer unten ist.
Liebe Grüße
Gini, Rodin & Primo